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Die Evangelische Kirche in Altenhain einem Stadtteil von Laubach im hessischen Landkreis Giessen ist ein ehemaliges Schulgebaude aus den Jahren 1905 1906 im Stil des historistischen Burgenbaus Das hessische Kulturdenkmal 1 wird durch eine reich gestaltete Ostseite mit offener Vorhalle zur Strasse hin und durch den eingebundenen Treppen und Glockenturm an der Sudseite gepragt Kirche von SudwestenTreppenturm an der WestseiteDie Kirchengemeinde Sellnrod Altenhain gehort zum Dekanat Giessener Land in der Propstei Oberhessen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Mittelalter gehorte Altenhain zum Kirchspiel Bobenhausen II 2 Im Jahr 1709 wurde Altenhain Filial von Sellnrod Ende des 17 Jahrhunderts wurde Altenhainer Burgern gestattet in den Wintermonaten als Hilfskrafte Winterlehrer eingesetzt zu werden Als ein Ortsbewohner im Jahr 1720 ganzjahrig als Lehrer eingestellt wurde fuhrte der Hauptlehrer aus Bobenhausen vereinzelt Lesegottesdienste durch Zu Beginn des 19 Jahrhunderts wurden gottesdienstliche Kasualien in einer Scheune abgehalten 3 Altenhain erhielt 1810 einen eigenen Lehrer der mit dem Bau einer neuen Schule beauftragt wurde Der Kombinationsbau aus Fachwerk mit Satteldach bestand 1811 zunachst aus zwei Raumen der Betstube mit einer Empore und dem Schulsaal Der Lehrer hatte eine Dachkammer unter dem Giebel 4 Der kleine Dachreiter beherbergte eine Glocke Einige Jahre spater wurde ein Schulsaal angebaut und der alte in die Lehrerwohnung umgestaltet Unter dem neuen Saal erhielt der Lehrer einen Viehstall Um 1850 wurde zusatzlicher Raum durch zwei Zwerchgiebel geschaffen 1951 wurde der Emporenaufgang nach innen verlegt und der Eingangsbereich vergrossert Die alte Kapelle wurde 1976 entwidmet und 1980 abgebrochen und im Hessenpark eingelagert 5 Die alte Schule wurde 1969 aufgelost und das Gebaude von der evangelischen Kirche ubernommen Gottesdienste werden seit 1975 in der alten Schule abgehalten nachdem das leer stehende Gebaude vorher entsprechend umgebaut wurde 6 Architektur Bearbeiten nbsp Ostseite der Kirche nbsp Nordseite KircheDer zweigeschossige Bau mit Kellergeschoss in Hanglage ist im Dorfzentrum errichtet Das Walmdach hat an der Nordseite einen Zwerchgiebel Verschiedenartige Baumaterialien kommen in dem komplexen Gebaude zum Einsatz 1 Die Sockel und das untere Geschoss sind aus rustizierendem Bruchsteinmauerwerk aus Basalt aufgemauert Alle Fenster haben Umrahmungen aus rotem Sandstein Das Obergeschoss ist verputzt und hat unregelmassige Eckquaderung und vereinzelt hervortretende Basaltsteine Die Giebel sind verschiefert Die ostliche Strassenseite ist aufwandig gestaltet Mittig ist eine offene Eingangshalle mit grossem Korbbogen und einem Stichbogenfenster nach Norden unter einem Pultdach vorgebaut Sudlich fuhrt eine rundbogige Eingangstur aus Glas in den Eingangsbereich der an der Ostseite ein Stichbogenfenster hat Nordlich schliesst sich ein rundbogiger Torbogen an An der dahinter liegenden Aussenmauer ist eine Gedenkplatte eingelassen die an den Umbau erinnert Erbaut von der Gemeinde Altenhain im Jahre 1905 06 Der Giebelseite ist sudlich uber dem Pultdach ein Dreiecksgiebel vorgebaut darunter drei Rechteckfenster Die Sudseite wird durch den halbrunden Treppen und Glockenturm gepragt der mittig in das Gebaude eingebunden ist Nur im untersten Bereich weist er Basalt auf und ist ansonsten verputzt Eine Treppe aus rotem Sandstein fuhrt zur eisenbeschlagenen rechteckigen Eingangstur unter einem Vordach Der Treppenturm wird in der Mitte von einem Rechteckfenster nach Osten einem Zwillingsfenster nach Suden und einem weiteren Rechteckfenster nach Westen belichtet die mit dem Treppenverlauf ansteigen Uber dem Gesims in Traufhohe des Walmdachs sind nach den drei Seiten drei kleine rechteckige Zwillingsfenster unter einem umlaufenden Sandsteinband eingelassen daruber die rechteckigen Schalllocher der Glockenstube Der Turm beherbergt zwei kleine Glocken der Firma Rincker eine kleine schlichte Glocke mit der Inschrift A D 1972 und eine grossere mit Blumenfries und der Inschrift Gott allein die Ehre Das Satteldach wird von einem Wetterhahn bekront Es erreicht dieselbe Hohe wie das Walmdach und wird an dieses angeschlossen Die ostliche Sudseite hat im Untergeschoss mit den Kellerraumen kleine quadratische Fenster unter einem profilierten Sandsteingesims und eine schlichte rechteckige Tur im mittleren Geschoss sechs rechteckige Fenster An der Aussenwand sind drei barocke Grabsteine des 18 Jahrhunderts 1 aufgestellt Die westliche Sudseite hat in der Mitte ein breites dreiteiliges Rundbogenfenster und unter der Traufe zwei kleine Rechteckfenster An der Westseite sind unter dem Schopfwalm zwei kleine rechteckige Zwillingsfenster und darunter ein etwas grosseres rechteckiges Zwillingsfenster und ein einzelnes Rechteckfenster eingelassen Die Nordseite hat unten drei breite Rundbogenfenster mit keilformigen Schlusssteinen und oben ein rechteckiges Zwillings und ein rechteckiges Drillingsfenster Ausstattung Bearbeiten nbsp Gottesdienstsaal nbsp Kanzel aus der VorgangerkircheDer Gottesdienstsaal im mittleren Geschoss ist schlicht ausgestattet und hat holzerne Einzelstuhle Auf einem Podest steht ein Altartisch vor einer holzverkleideten Wand an der mittig ein einfaches Holzkreuz angebracht ist Altestes Inventarstuck ist die Kanzel die aus der alten Kirche ubernommen wurde Von ihr ist noch der polygonale Kanzelkorb erhalten der in zwei Ebenen kassettierte Fullungen aufweist Eine Elektronenorgel dient zur Begleitung des Gemeindegesangs Die ehemalige Lehrerwohnung im Obergeschoss wird ebenfalls fur gemeindliche Zwecke genutzt Literatur BearbeitenWilhelm Diehl Baubuch fur die evangelischen Pfarreien der Landgrafschaft Hessen Darmstadt Hassia sacra 5 Selbstverlag Darmstadt 1931 S 575 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Karlheinz Lang Red Kulturdenkmaler in Hessen Landkreis Giessen I Hungen Laubach Lich Reiskirchen Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Theiss Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8062 2177 0 S 277 Peter Weyrauch Die Kirchen des Altkreises Giessen Mittelhessische Druck und Verlagsgesellschaft Giessen 1979 S 18 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche Altenhain Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Prasenz auf Evangelisch im Giessenerland Altenhain Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 14 Oktober 2014 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Lang Red Kulturdenkmaler in Hessen Landkreis Giessen I 2008 S 277 Altenhain Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 17 Oktober 2014 Diehl Baubuch fur die evangelischen Pfarreien 1931 S 575 Weyrauch Die Kirchen des Altkreises Giessen 1979 S 18 Forderkreis Alte Kirchen e V Marburg Hrsg Irmgard Bott u a Bearb Fachwerkkirchen in Hessen 4 Auflage Langewiesche Konigstein im Taunus 1987 ISBN 3 7845 2442 7 S 60 Weyrauch Die Kirchen des Altkreises Giessen 1979 S 19 Kirchen in Laubach Evangelische Kirche Altenhain Laubach Evangelische Kirche Freienseen Evangelische Kirche Gonterskirchen Evangelische Stadtkirche Laubach Heilig Geist Kirche Laubach Evangelische Kirche Lauter Laubach Evangelische Kirche Munster Laubach Evangelische Kirche Rothges Evangelische Kirche Ruppertsburg Evangelische Kirche Wetterfeld Laubach 50 56197 9 103563 Koordinaten 50 33 43 1 N 9 6 12 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Altenhain Laubach amp oldid 221993294