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Die Evangelische Kirche in Wollenberg einem Stadtteil von Bad Rappenau im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg wurde im 18 Jahrhundert errichtet Die evangelische Kirche in Wollenberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Kapelle von 1597 1 2 Kirchenneubau von 1767 68 2 Glocken 3 LiteraturGeschichte BearbeitenKapelle von 1597 Bearbeiten Bis ins spate 16 Jahrhundert gab es in Wollenberg noch keine Kirche Die wenigen Glaubigen des kleinen Dorfes besuchten die Kirche im nahen Huffenhardt wo in der Mitte des 16 Jahrhunderts die Reformation durch die Herren von Gemmingen vollzogen worden war Nachdem Wollenberg 1592 an die Herren Landschad von Steinach gekommen war liess Friedrich Landschad 1597 in Wollenberg eine Kapelle errichten fur deren Betreuung sich seine Witwe Maria im Jahr 1600 an die Herren von Gemmingen Guttenberg wandte deren Huffenhardter Geistlicher die Kapelle kunftig mitbetreute 1620 wurde ein Vertrag zwischen den Landschad und den Herren von Gemmingen uber die kirchlichen Verhaltnisse geschlossen der weiterhin die 14 tagliche Betreuung der Wollenberger Kapelle durch den jeweiligen Huffenhardter Pfarrer vorsah Die zeitweilig rasch wechselnde Wollenberger Ortsherrschaft versuchte immer wieder einen eigenen Pfarrer fur Wollenberg zu gewinnen doch war die Stelle in der kleinen Gemeinde so schlecht bezahlt dass die meisten Pfarrer nur kurz blieben Von 1622 bis 1631 gab es mit Johann Philipp Brodhagen fur langere Zeit einen eigenen Geistlichen in Wollenberg und 1675 76 verrichtete ein Pfarrer aus Bargen langere Zeit die Gottesdienste ansonsten kam man gemass dem Vertrag von 1620 auf den Huffenhardter Pfarrer zuruck Unter der Ortsherrschaft der Herren Schertel von Burtenbach kam es nach 1702 zum Eklat als der Wollenberger Ortsherr einen wochentlichen Gottesdienst anordnete der Pfarrer Pringsauff sich jedoch 1708 widersetzte und Wilhelm Friedrich Schertel von Burtenbach nicht als seinen Kirchenherren anerkannte worauf dieser ihn entliess Daraufhin wurde der Ort vorubergehend von einem Pfarrer Seiler aus Siegelsbach betreut bevor mit Johann Christoph Kuch aus Schweinfurt ein neuer Geistlicher gefunden war 1716 kam Wollenberg schliesslich in den Besitz der Herren von Gemmingen Guttenberg woraufhin die Wollenberger Gemeinde regulare Filialgemeinde von Huffenhardt wurde 1728 wurde fur das Glockenturmchen der Wollenberger Kapelle noch eine zweite Glocke angeschafft allerdings befand sich das Gebaude bereits in desolatem Zustand Kirchenneubau von 1767 68 Bearbeiten nbsp Portal der Kirche1746 stiftete Maria Sophia von Gemmingen Guttenberg 1000 Gulden fur einen Kirchenneubau in Wollenberg Ortsherr Philipp von Gemmingen 1702 1785 und sein Bruder Reinhard 1698 1773 bekundeten ebenfalls ihre Unterstutzung eines Neubaus Man kam uberein den Neubau in der Ortsmitte zu errichten und die alte Kapelle zur Schule umzubauen wahrend man die alte Schule des Ortes als Wohnhaus verkaufen wollte Zur Beschaffung des Bauplatzes fur den Kirchenneubau neben dem Gasthaus Lowen waren einige umfangreiche Grundstucksgeschafte notig die 1763 getatigt wurden Ebenso kam man uberein auf Frondienste beim Kirchenbau zu verzichten die Untertanen wurden fur ihre Mithilfe beim Kirchenbau vielmehr entlohnt Der Grundstein fur die Kirche wurde am 20 August 1767 gelegt Der Bau gilt als letztes Werk des Grombacher Baumeisters Johann Peter Moll der im Dezember 1767 starb Seine Aufgaben fuhrte der ebenfalls aus Grombach stammende Franz Joseph Remlinger fort Am 28 Oktober 1768 konnte in der neuen Kirche der erste Gottesdienst gefeiert werden Ein grosser Teil der Bausumme von 3916 Gulden konnte aus der durch Zinsen angewachsenen Stiftung von 1746 bestritten werden Orgel und Glocken stammten aus der alten Kirche den Taufstein stiftete 1780 die Witwe Reinhards Maria Magdalena von Gemmingen geb von Barenfels Eine Empore wurde 1833 eingebaut 1845 erwarb die Gemeinde eine gebrauchte Orgel aus Schonbrunn die das alte Instrument ersetzte Im Ersten und Zweiten Weltkrieg mussten jeweils zwei Kirchenglocken abgeliefert werden Das Gemeindehaus neben der Kirche wurde 1990 anstelle einer alten Scheune errichtet Glocken BearbeitenDie alteste in Wollenberg urkundlich nachgewiesene Glocke wurde 1685 bei Abraham Dorr in Heidelberg gegossen Sie hatte den Schlagton a einen Durchmesser von 48 cm und ein Gewicht von 72 kg Ihre Inschrift lautete A 1685 ABRAHAM DOERR IN HEYDELBERG GOSS MICH Beim Kirchenneubau fur den man die bisherigen Glocken ubernahm kam 1768 eine Glocke hinzu die bei Samuel Mezger in Heilbronn gegossen wurde Sie hat den Schlagton d einen Durchmesser von 70 5 cm und ein Gewicht von 200 kg Ihre Inschrift lautet SOLI DEO GLORIA ME FECIT SAMUEL MEZGER HEILBRONNENSIS WOLENBERG geschmuckt ist sie mit Schmuckfriesen und einem Engelskopf sowie dem Wappen der Freiherren von Gemmingen und einem Glockengiessersymbol Eine weitere alte Glocke wurde 1910 bei der Glockengiesserei Bachert in Karlsruhe umgegossen Im Ersten Weltkrieg mussten die historische Glocke von 1685 und der Umguss von 1910 abgeliefert werden Als Ersatz kamen 1921 zwei Bronzeglocken von Bachert in Karlsruhe Die grossere hatte den Schlagton f und ein Gewicht von 97 kg die kleinere hatte den Schlagton as und ein Gewicht von 54 kg Diese beiden Glocken mussten 1942 im Zweiten Weltkrieg abgeliefert werden so dass zunachst nur die Glocke von 1768 in der Kirche verblieb Das heutige dreistimmige Gelaut entstand 1952 durch den Neuguss von zwei Bronzeglocken bei Bachert in Bad Friedrichshall Kochendorf Die grossere hat den Schlagton e einen Durchmesser von 62 cm und ein Gewicht von 130 kg Ihre Inschrift lautet FRIEDE AUF ERDEN EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE WOLLENBERG 1952 Die kleinere hat den Schlagton g einen Durchmesser von 52 cm und ein Gewicht von 74 kg Ihre Inschrift lautet DEN MENSCHEN EIN WOHLGEFALLEN EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE WOLLENBERG 1952 Die Lautanlage der Kirche wird seit 1974 elektrisch betrieben Literatur BearbeitenRudolf Petzold Die Kirche In 1200 Jahre Wollenberg Ein Heimatbuch Stadt Bad Rappenau Bad Rappenau 1992 Norbert Jung Immaculata Ein Beitrag zur Glockengeschichte der Stadt Bad Rappenau in Verbindung mit dem Stadtarchiv Bad Rappenau hrsg von Norbert Jung Heilbronn 2010 S 72 76 49 291055555556 9 0355833333333 Koordinaten 49 17 27 8 N 9 2 8 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Wollenberg amp oldid 172228311