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Die Evangelisch lutherische Pfarrkirche St Pankratius von Flossenburg gehort zum Evangelisch Lutherischen Dekanat Weiden in der Oberpfalz Evangelisch lutherische Pfarrkirche St Pankratius in Flossenburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baukorper 3 Innenausstattung 4 Glocken 5 Orgel 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte BearbeitenGemass dem Religionsedikt von Pfalzgraf Ottheinrich vom 22 Juni 1542 mussten die Bewohner der Jungen Pfalz den lutherischen Glauben annehmen so sie nicht das Land verlassen und auswandern wollten Der erste evangelische Pfarrer von Floss und somit auch von der Filiale von Flossenburg nach der Reformation war ein gewisser Schmucker der hier mit seinem Diakon Wieseneder 1541 1548 den Dienst versah Sein Nachfolger wurde Nicolaus Hecht 1548 1595 der 1554 die ersten Pfarrmatrikel anlegte Unter Pfalzgraf Friedrich kam Floss zur neugebildeten Superintendentur Vohenstrauss und 1811 zum Dekanat Weiden damals noch Kirchenkreis Bayreuth 1612 wutete die Pest in der Oberpfalz an welcher der Pfarrer Friedrich Christoph Dillbaum verstarb Der lutherische Pfarrer Peter Harrer musste im Zuge der Gegenreformation seine Stelle verlassen Unter Pfalzgraf Christian August wurde in dem Furstentum das Prinzip des Cuius regio eius religio aufgehoben und das Simultaneum also die freie Ausubung beider christlicher Konfessionen eingefuhrt Dieses hatte ab 1654 auch fur Flossenburg Geltung Nach dem Dreissigjahrigen Krieg war Kaspar Fritsch 1649 1667 aus Eger hier als Pfarrer tatig erwahnenswert sind auch die Pfarrer aus der Familie Reinhardt Georg Franz Reinhardt 1713 1752 Franz Volkmar Reinhardt 1752 1791 und nochmals der gleichnamige Franz Volkmar Reinhardt 1791 1814 1846 wurde in Flossenburg aus der bisherigen Filialkirche von Floss gegen den massiven Widerstand der evangelischen Flosser Kirchengemeinde ein selbstandiges Vikariat gegrundet am 5 Februar 1846 ubernahm der Verweser Tillmann von Floss vorerst als Verweser das Vikariat Flossenburg Nach einem Entschluss der Pfarrgemeinde vom 18 Mai 1846 ihre Rechte in Floss aufzugeben und ihr Kirchenvermogen selbst zu verwalten verfugte die konigliche Regierung mit 4 September 1846 die vollige Trennung von der Pfarrei Floss 1912 wurde Flossenburg zu einer eigenstandigen evangelischen Pfarrei erhoben Heute sind Floss und Flossenburg wieder zu einer Pfarrgemeinschaft zusammengefasst Dieses Simultaneum wurde mit einem Vertrag vom 17 Juli 1914 in gegenseitigem Einverstandnis aufgelost es endete 1916 mit der Raumung der Simultankirche durch die Katholiken Das Kirchweihfest wird am Sonntag nach Laurenti 10 August und nicht am Pankratiustag 12 Mai gefeiert Nach der Pfarrchronik war angeblich ein schweres Gewitter an einem Laurentiustag die Ursache dafur Baukorper Bearbeiten nbsp Haupteingang der evangelisch lutherischen Pfarrkirche St Pankratius in FlossenburgDie einschiffige Kirche ist die ehemalige Simultankirche fur beide Konfessionen von 1716 die in der Nahe des baufallig gewordenen und ebenfalls von beiden Konfessionen genutzten Vorgangerbaus errichtet worden ist Bei dem grossen Dorfbrand am 22 Mai 1888 wurden der Kirchturm damals ein Zwiebelturm und die ganze Kirche schwer beschadigt und durch die herabsturzende Decke wurde die Orgel zerstort Der fruhbarocke Dachstuhl blieb im Ganzen erhalten Heute ist das Kirchengebaude mit einem hohen Pyramidenturm ausgestattet 1921 wurde der Kirchplatz neu gestaltet wobei der fruher offene Bach durch einen Plattenkanal eingefasst und abgedeckt wurde Das an der nordlichen Langsseite angebrachte Feuerwehrutensilienhaus und die an der Sudseite angebrachten Feuerleitern wurden entfernt Es entstanden auch ein auf Granitsaulen ruhender Vorbau am Haupteingang und eine steinerne Wendeltreppe zum Turm 1957 wurde der Turm renoviert dabei wurde anstelle der fruheren Wetterfahne ein vergoldetes lateinisches Kreuz an der Turmspitze angebracht 1977 erhielt die Kirche eine neue elektrische Uhr 1985 wurde wieder eine Aussenrenovierung durchgefuhrt dabei wurde auch der fruher zugemauerte Seiteneingang geoffnet Eine weitere Grundrenovierung 2007 08 statt Auch ein Vikariats bzw Pfarrhaus musste fur die selbstandig gewordene Pfarrei angeschafft werden dazu wurde 1850 das Haus Baujahr 1820 des Steinhauers Georg Erhard Jakob angekauft und umgebaut Daneben besitzt die Pfarrgemeinde seit 1970 71 noch das Dietrich Bonhoeffer Haus das fur Gemeindeversammlungen und die Jugendarbeit genutzt wird Innenausstattung BearbeitenDas Altarbild stellt die Kreuzabnahme Christi dar Der Altar ist mit zwei Saulen und seitlichen Akantusranken ausgestattet Die spater hinzugekommenen beiden Seitenfiguren die oft als Maria und Joseph interpretiert wurden sind nicht sicher zu interpretieren An den inneren Seitenwanden sind zwei Emporen angebracht 1890 wurde ein Taufstein aufgestellt der 1961 erneuert wurde Nach der Auflosung des Simultaneums wurde 1920 eine Aussen und 1921 eine Innenrenovierung durchgefuhrt 1953 wurde eine Gedenktafel fur den im KZ Flossenburg hingerichteten Pfarrer Dietrich Bonhoeffer angebracht Glocken BearbeitenBereits in der Vorgangerkirche sind 1599 zwei Glocken bezeugt 1634 sind diese durch einen Blitzschlag zerstort worden aber erst 1657 konnte Ersatz durch einen Glockengiesser aus Eger beschafft werden Die beiden Glocken wurden 1716 aus dem Vorgangerbau in das neu errichtete Gotteshaus ubernommen 1721 ist die grossere der beiden zersprungen und erst 1731 konnte von einer Regensburger Glockengiesserei Ersatz bestellt werden 1773 74 musste eine erneut zersprungene Glocke ersetzt werden diesmal durch eine Amberger Glockengiesserei Am 28 Juni 1822 sind die Glocken durch einen Blitzschlag beschadigt worden mussten aber noch bis 1873 Dienst tun dann wurden drei neue Glocken aus Kanonenmaterial angeschafft Das Gelaut wurde bei dem Grossbrand am 22 Mai 1888 zerstort aber bereits ein Jahr spater wurden drei neue Glocken beschafft eine musste wegen eines Schadens 1896 umgegossen werden 1916 und auch 1942 mussten jeweils zwei Glocken fur Kriegszwecke abgeliefert werden 1953 konnte der Turm wieder mit drei Glocken diesmal aus Klangstahl Euphonglocke voll ausgestattet werden dabei handelt es sich um die Gebetsglocke 750 kg Aufschrift Herr lehre uns beten die Friedensglocke 500 kg Aufschrift Friede sei mit euch und die Taufglocke 260 kg Aufschrift Lasst die Kinder zu uns kommen Zudem wurde ein elektrisches Lautewerk eingebaut Orgel Bearbeiten1766 wurde von der evangelischen Gemeinde ein Orgelwerk von dem Orgelbauer Andreas Weiss aus Nabburg zum Preis von 181 Gulden erworben das von den Katholiken nur gelegentlich benutzt werden durfte Erst 1794 wurde der katholischen Gemeinde weil ein musikverstandiger Lehrer Einzug in die Schule gehalten hatte ein dauerndes Benutzungsrecht eingeraumt Nach dem Brand von 1888 wurde von der Orgelbaufirma Steinmeyer aus Ottingen eine neue Orgel op 381 6 I P angeschafft 1982 wurde diese durch eine neue Orgel von Ekkehard Simon 15 II P abgelost Literatur BearbeitenKarlhermann Schotz Wilhelm Bieber Die Geschichte der evangelisch lutherischen Kirchengemeinde In Adolf Wolfgang Schuster Geschichte der Gemeinde Flossenburg Band 2 S 233 259 Gemeinde Flossenburg Flossenburg 1990 Oberpfalzer Waldverein Hrsg Flossenburger Denkmalfuhrer Flossenburg 1993 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelisch lutherische Pfarrkirche St Pankratius Flossenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Evangelisch lutherischen Kirchengemeinde Flossenburg49 73409 12 34944 Koordinaten 49 44 2 7 N 12 20 58 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelisch lutherische Pfarrkirche St Pankratius Flossenburg amp oldid 234010298