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Eugen Stollreither 25 Dezember 1874 in Munchen 31 Marz 1956 Anm 1 war ein deutscher Bibliothekar Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise 7 AnmerkungenLeben BearbeitenEugen Stollreither war der Sohn des Postamtsdirektors Leonhard Stollreither und dessen Ehefrau Elisabeth geborene Birzer Er besuchte das Ludwigsgymnasium in Munchen und das Gymnasium in Neuburg an der Donau Ab 1893 studierte er an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen neuere Philologie u a bei Karl Borinski Hermann Breymann und Moriz Carriere 1896 legte er das Staatsexamen in romanischer 1897 in englischer Philologie ab 1 Er wurde 1897 Volontar 1898 Praktikant und schliesslich Assistent an der Bayerischen Hof und Staatsbibliothek in Munchen Er war als Vorstand des Ausleihamtes tatig bis er 1921 aus gesundheitlichen Grunden vorubergehend in den Ruhestand versetzt wurde Am 1 Mai 1924 ubernahm er die Leitung der Universitatsbibliothek Erlangen die er grundlegend modernisierte Neben einer zeitgemassen Katalogisierung der Bestande widmete er sich der Aufgabe die Sondersammlungen der Bibliothek einer wissenschaftlichen Offentlichkeit bekannt zu machen Ab 1928 erschienen gedruckte Kataloge der graphischen Sammlung der Munz und Medaillensammlung der lateinischen Handschriften der Bilderhandschriften der alten Bucheinbande sowie der Briefsammlung des Botanikers Christoph Jacob Trew aus dem 18 Jahrhundert Am 14 November 1930 wurde Stollreither zum Honorarprofessor ernannt 2 die Bibliothekswissenschaft wurde von der Universitat als Studienfach anerkannt 3 Im Umfeld der Bucherverbrennung die in Erlangen am 12 Mai 1933 auf dem Schlossplatz stattfand sah sich Stollreither einer gegen seine Person gerichteten Kampagne ausgesetzt Den Anfang machte ein Leserbrief in der Frankischen Hochschulzeitung einem von der Universitat Erlangen herausgegebenen Nachrichtenblatt Stollreither wurde zum Vorwurf gemacht dass er sich in der Vergangenheit geweigert hatte Adolf Hitlers Buch Mein Kampf in den Bestand der akademischen Lesezimmer der Universitatsbibliothek aufzunehmen Ebenso wurde auf seine katholische Konfession hingewiesen die im Gegensatz zur evangelischen Pragung der Universitat und des uberwiegenden Teils der Studentenschaft stunde Im Juni setzte Julius Streichers Hetzblatt Der Sturmer die Diffamierung unter der Uberschrift Der Nazifresser Dr Stollreither von Erlangen fort wobei Stollreither auch wegen seiner Mitgliedschaft in der Bayerischen Volkspartei in die Kritik geriet Weitere Angriffe folgten im Sommer in der Berliner Wochenschrift Fridericus und im Volkischen Herold Ein Antrag nationalsozialistischer Studenten Stollreither in Anwendung des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums seines Amtes zu entheben wurde vom zustandigen Ministerium im Dezember 1933 jedoch abschlagig beschieden 4 Eugen Stollreither blieb wahrend der gesamten NS Zeit im Amt Auch seine Tatigkeit im Verwaltungsrat des Germanischen Nationalmuseums ubte er weiter aus 1936 war er einer von zwei Vertretern der Universitat Erlangen im Beirat zur Vorbereitung des 250 jahrigen Jubilaums der Neustadt Erlangen Erst im April 1948 ubergab er 73 jahrig die Leitung der Universitatsbibliothek an seinen Nachfolger Stollreither starb 1956 1937 wurde Eugen Stollreithers Worterbuch des Buchs Einfuhrung in das Wissen von Schrift Buch und Bibliothek als Band 1 der humanistischen Traditionen verpflichteten Buchreihe Sammlung Dieterich angekundigt Als die Edition 1944 kriegsbedingt eingestellt werden musste war dieser Band wie 43 andere noch nicht erschienen 5 Familie BearbeitenEugen Stollreither heiratete 1906 Rosa Minor die Tochter des Versicherungsinspektors Adolf Minor Ihr Sohn Konrad Stollreither 1922 2009 studierte Volkswirtschaftslehre und war von 1978 bis 1986 bayerischer Landesbeauftragter fur den Datenschutz Schriften Auswahl BearbeitenQuellennachweise zu John Gowers Confessio amantis I Teil Inauguraldissertation Kastner amp Lossen Munchen 1901 Lebenserinnerungen des Joh Christian v Mannlich 1741 1822 Mittler Berlin 1910 Bildnisse des IX XVIII Jahrhunderts aus Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek Bd 1 IX XIV Jahrhundert Reusch Munchen 1928 Platen Gedachtnisschrift der Universitatsbibliothek Erlangen zum hundertsten Jahrestag des Todes August von Platens Universitatsbibliothek Erlangen Erlangen 1936 Ein unbekanntes Blatt des Psalters von 1459 gefunden in der Universitatsbibliothek Erlangen Mainz 1936 Nekrologe 1935 1940 Friedrich Alexander Universitat Erlangen Friedrich Alexander Universitat Erlangen 1941Literatur BearbeitenJohannes Buder Hans Otto Keunecke Stollreither Eugen In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 420 Digitalisat Fritz Redenbacher E Stollreither 75 Jahre alt In Nachrichten fur wissenschaftliche Bibliotheken 3 1950 S 18 19 Fritz Redenbacher Eugen Stollreither In Mitteilungsblatt des Universitatsbundes Erlangen e V N F 13 1956 S 4 6 Hans Otto Keunecke Stollreither muss weg Der Erlanger Bibliotheksdirektor 1933 im Visier der Nationalsozialisten In Erlanger Universitatsreden 65 2004 3 Folge Online PDF 778 kB S 43 65 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Eugen Stollreither im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Eugen Stollreither in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Centralblatt fur Bibliothekswesen 17 1900 S 77 Keunecke S 47 Redenbacher 1950 S 19 Keunecke S 53ff P Christian Hauswedell Die Leipziger Sammlung Dieterich von 1937 bis 1944 In Aus dem Antiquariat NF 10 Heft 3 4 2012 S 141 151 Anmerkungen Bearbeiten Das Sterbedatum findet sich so im Zentralblatt fur Bibliothekswesen 70 1956 S 244 Eine andere Quelle Necrology PDF 3 5 MB In College and Research Libraries 1 September 1956 S 44 gibt den 6 April 1956 an Normdaten Person GND 119371839 lobid OGND AKS LCCN no2009103503 VIAF 8196290 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stollreither EugenKURZBESCHREIBUNG deutscher BibliothekarGEBURTSDATUM 25 Dezember 1874GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 31 Marz 1956 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eugen Stollreither amp oldid 234433819