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Eugen Brandeis 23 September 1846 in Geisingen 9 Dezember 1930 in Sackingen war ein deutscher Kaufmann und Ingenieur in Mittelamerika und Verwaltungsbeamter in den deutschen Kolonien im Pazifik Eugen Brandeis Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Auszeichnungen 2 Literatur und Quellen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEugen Brandeis ein Sohn des russischen Hofrates Hermann Brandeis besuchte von 1854 bis 1861 das Gymnasium in Baden Baden danach das Gymnasium in Freiburg wo er 1863 das Abitur ablegte Bis 1866 studierte er Mathematik zunachst an der Technischen Hochschule Karlsruhe dann an der Albert Ludwigs Universitat in Freiburg Wahrend seines Studiums in Karlsruhe wurde er dort 1864 Mitglied des Corps Saxonia 1 Als Advantageur trat er 1866 in das 5 Badische Infanterieregiment ein Als Leutnant diente er ab 1868 im grossherzoglich badischen Feldartillerieregiment mit dem er auch am Deutsch Franzosischen Krieg teilnahm Ab 1873 diente er bei der schlesischen Fussartillerie Im Jahre 1875 erfolgte die Beforderung zum Premierleutnant 1876 wurde er Offizier der Reserve und schied im folgenden Jahr freiwillig aus dem Militar aus 2 Von 1877 bis 1881 war Brandeis als Kaufmann fur ein Hamburger Handelshaus in Gonaives Haiti tatig Von 1879 bis 1882 verwaltete er das kaiserliche Konsulat in Haiti Zugleich war er 1880 beim Eisenbahnbau in Kuba tatig Im Jahre 1884 war Brandeis als Ingenieur beim Bau des Panamakanals beschaftigt Aufgrund einer Erkrankung liess er sich 1886 an das deutsche Konsulat in Sydney abordnen Den mit deutscher Unterstutzung an die Macht gekommenen samoanischen Konig Tupua Tamasese Titimaea beriet Brandeis zwischen 1886 und 1888 Er bildete eine einheimische konigstreue Polizeitruppe aus und versorgte die Anhanger des Konigs mit Waffen um die Kolonisten vor ihren Gegnern zu schutzen und Proteste gegen die neu erhobene Kopfsteuer fur Einheimische zu zerschlagen 3 Apia verliess er im Februar 1889 Zeitgleich gehorte er der Geheimen Kanzlei des Auswartigen Amtes an Vom 1 Dezember 1889 bis zum 15 April 1891 war Brandeis Sekretar beim Kaiserlichen Kommissariat auf Jaluit Marshallinseln danach stellvertretender Kommissar Brandeis war ausserdem Mitglied der Deutschen Handels und Plantagen Gesellschaft DHPG Am 5 Februar 1892 4 erfolgte Brandeis Ernennung zum obersten Richter fur den ostlichen Jurisdiktionsbezirk Bismarck Archipel und die Salomonen der Kolonie Deutsch Neuguinea Im Juli 1893 kam es zu Ausschreitungen aufgrund der widerrechtlichen Ausbreitung der Plantagen der Neuguinea Kompagnie NGC Auf den Aufstand der Einheimischen reagierte Brandeis mit einer Strafexpedition Vom 17 Dezember 1892 bis zum 14 Dezember 1894 bis 5 Februar 1893 kommissarisch war er Richter in Herbertshohe Kokopo in Neu Pommern Neubritannien fur die Kolonie der Neuguinea Kompagnie Beim Streit zwischen dem Kolonisten Georg Schmiele und Paul Kolbe Ehemann von Queen Emma im Juni 1894 wies Brandeis ersteren auf seine Pflicht als Offizier hin namlich Kolbe auf ein Pistolenduell auf 15 m herauszufordern Im selben Jahr unternahm er mit anderen Kolonisten als Hauptmann eine weitere Strafexpedition gegen die einheimische Bevolkerung Von 1895 bis 1898 arbeitete er in Berlin in der Kolonialabteilung des Auswartigen Amtes Seit dem 24 Marz 1898 war er kaiserlicher Kommissar fur die Marshallinseln wo er erst vier Monate nach seiner Ernennung am 28 August ankam Sein Titel anderte sich ab 22 Februar 1900 in Landeshauptmann 5 Am 18 Januar 1906 trat er in den Ruhestand Seine Abberufung erfolgte mutmasslich wegen ubermassiger Strafen und Brutalitat gegenuber Einheimischen 6 In der Etappe nahm er noch freiwillig am Ersten Weltkrieg teil Familie Bearbeiten Am 30 April 1898 heiratete Eugen Brandeis in zweiter Ehe in Beirut 7 Seine Frau Antonie Ruete 25 Marz 1868 1945 war eine Tochter des Kaufmanns Rudolph Heinrich Ruete und Sayyida Salmes einer Prinzessin von Oman und Sansibar Aus der Ehe stammten die Tochter Marie Margarethe 6 September 1900 in Jaluit und Julia Johanna 10 August 1904 in Jaluit Antonie Brandeis wirkte auf Jaluit in der Krankenpflege und sammelte Ethnographica Seit 1908 war sie aktiv im Frauenbund der Deutschen Kolonialgesellschaft tatig 1911 beteiligte sie sich an der Internationalen Hygiene Ausstellung in Dresden organisiert von Friedrich Fulleborn Antonie lebte nach ihrer Trennung von Brandeis in Hamburg und war massgeblich an der Grundung der Kolonialen Frauenschule in Rendsburg beteiligt 8 9 Sie verfasste 1907 das Kochbuch fur die Tropen 10 Auszeichnungen Bearbeiten Eisernes Kreuz 1870 II Klasse im Jahre 1871 Orden vom Zahringer Lowen Verdienstkreuz im Jahre 1870 Ritterkreuz II Klasse im Jahre 1871 Ritterkreuz I Klasse mit Eichenlaub im Jahre 1908 11 Literatur und Quellen BearbeitenDirk H R Spennemann An Officer Yes But a Gentleman Eugen Brandeis Military Adviser Imperial Judge and Administrator in the German Colonial Service in the South Pacific Centre for South Pacific Studies University of New South Wales Sydney 1998 ISBN 0 7334 0454 5 Dirk H R Spennemann Eugen Brandeis In Fred Ludwig Sepaintner Hrsg Badische Biographien Neue Folge 5 S 29 31 Karl Baumann Dieter Klein Wolfgang Apitzsch Biographisches Handbuch Deutsch Neuguinea Kurzlebenslaufe ehemaliger Kolonisten Forscher Missionare und Reisender 2 Auflage Fassberg Berlin 2002 Eintrage zu Antonie und Eugen Brandeis Weblinks BearbeitenGerman Administrators in the Marshall Islands Freiburg Postkolonial de 18 Dezember 2009 PDF 355 kB Einzelnachweise Bearbeiten Corps Liste des Weinheimer SC von 1821 bis 1906 Dresden 1906 S 41 zur mil Laufbahn George Steinmetz The devil s handwriting Precoloniality and the German Colonial State in Qingdao Samoa and Southwest Africa University of Chicago Press S 298 abweichend 20 Jan German Administrators in the Marshall Islands Lora Wildenthal German Women for Empire 1884 1945 Durham u a 2001 Duke Univ Press Fn 190 Brandeis Eugen Biografische Kurzinformation In LEO BW Landesarchiv Baden Wurttemberg Godwin Kornes Zwischen Hamburg und Jaluit die Sammlerin Ethnographin und Kolonialaktivistin Antonie Brandeis geb Ruete Hamburgische Geschichten 9 Mai 2021 abgerufen am 4 April 2023 Katharina Walgenbach Die weisse Frau als Tragerin deutscher Kultur Koloniale Diskurse uber Geschlecht Rasse und Klasse im Kaiserreich Campus Verlag Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 593 37870 1 Anhang Kurzportrats von Autorinnen des Frauenbundes S 290ff Antonie Brandeis Kochbuch fur die Tropen Nach langjahrigen Erfahrungen in den Tropen Reimer Berlin 1907 ganzer AbschnittNormdaten Person GND 1012769690 lobid OGND AKS LCCN n2002032301 VIAF 19039270 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brandeis EugenKURZBESCHREIBUNG deutscher Ingenieur und kaiserlicher Kolonialbeamter im PazifikGEBURTSDATUM 23 September 1846GEBURTSORT GeisingenSTERBEDATUM 9 Dezember 1930STERBEORT Sackingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eugen Brandeis amp oldid 238344585