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Der Euerwangtunnel auch Tunnel Euerwang ist der langste Eisenbahntunnel der Schnellfahrstrecke Nurnberg Ingolstadt Er unterquert bei einer Uberdeckung von bis zu 190 Metern den 595 m hohen Euerwanger Buhl mit dem Gemeindeteil Euerwang der mittelfrankischen Stadt Greding und hat daher seinen Namen Euerwangtunnel Tunnel EuerwangEuerwangtunnelSudportal des EuerwangtunnelsNutzung EisenbahntunnelVerkehrsverbindung Schnellfahrstrecke Nurnberg IngolstadtOrt GredingLange 7700 mAnzahl der Rohren 1Querschnitt bis 146 0 1 Grosste Uberdeckung 190 mBauBauherr DB NetzBaubeginn ca 1999BetriebBetreiber DB NetzFreigabe 2006LageEuerwangtunnel Bayern NordportalSudportalKoordinatenNordportal 49 3 35 5 N 11 18 22 3 O 49 059872222222 11 306186111111Sudportal 49 0 11 8 N 11 21 20 9 O 49 003267 11 355811Mit einer Lange von rund 7700 Metern Strecken km 49 145 bis 56 854 ist er einer der 10 langsten Eisenbahntunnel Deutschlands Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Geschichte 2 1 Planung 2 2 Bau 2 3 Inbetriebnahme 3 Geologie 4 Sicherheitskonzept 5 Kosten 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenDie Gradiente der Strecke steigt im nordlichen Drittel des Tunnels in Richtung Suden leicht an und fallt anschliessend in gleicher Richtung ab Das Sudportal liegt dabei etwa 30 m niedriger als das nordliche Die Trasse verlauft Richtung Suden in einer kurzen Rechtskurve bis km 50 an die sich eine kurze Grade gefolgt von einer langgezogenen Linkskurve km 51 mit 54 anschliesst Im Bereich des Sudportals km 55 56 verlauft die Strecke wieder gerade Der einrohrige Tunnel nimmt zwei Gleise in Fester Fahrbahn auf die planmassig mit 300 km h befahren werden konnen Dem Nordportal ist ein 160 m langes Trogbauwerk vorgelagert In diesem Bereich befindet sich auch eine der Heisslaufer und Festbremsortungsanlagen der Neubaustrecke Rund 500 Meter vor dem Nordportal km 48 6 findet der Wechsel zwischen den Feste Fahrbahn Systemen Bogl Richtung Nurnberg und Rheda 2000 Richtung Ingolstadt statt nbsp Tunnelrohre mit eingeschalteter Beleuchtung nbsp Schallabsorber auf Fester Fahrbahn nbsp Systemwechsel zwischen der Festen Fahrbahn System Bogl links und System Rheda rechts Geschichte BearbeitenPlanung Bearbeiten In der fruhen Konzeptionsphase der Strecke Mitte 1985 war vorgesehen die ab Hohe von Offenbau auf der Ostseite der Autobahn liegende Strecke bei Kleinhobing auf die Westseite der Autobahn zuruckzufuhren und anschliessend in mehrere Tunnel zu legen Kurz nach der Autobahnquerung sudwestlich von Grosshobing ware sie in einen bis Linden verlaufenden Tunnel eingetreten Nach einem kurzen offenen Abschnitt ware ein weiterer Tunnel gefolgt 2 Nach anderen Angaben von 1985 sollte die Strecke sudlich des Schellenbergtunnels zwischen Kinding und Ilbling parallel zur Autobahn das Altmuhltal durchqueren wobei bei Gelbelsee ein weiterer Tunnel bis zur Jurahohe vorgesehen war 3 In einem vertraulichen Gutachten des Bayerischen Landesamtes fur Umweltschutz zum Vergleich der Ingolstadt und Augsburg Variante sprach sich die Behorde Mitte 1990 unter anderem aufgrund schwerwiegender Eingriffe in das Heimbachtal gegen die Ingolstadt Variante aus Der Euerwangtunnel war damit mit einer Lange von 7 7 km geplant 4 Mitte 1990 wurden im Bereich des heutigen Tunnels sowohl ein durchgehender Tunnel als auch eine Tunnelkette mit oberirdischen Unterbrechungen entlang der Autobahn erwogen 5 Nach einem anderen Bericht war ein 7 68 km langer Tunnel km 48 97 bis 56 65 vorgesehen das Helmbachtal sollte etwa bei Kilometer 52 5 durchschnitten werden 6 Das Bauwerk war Teil des Planfeststellungsabschnitts 51 der Neubaustrecke 7 Im Anhorungsverfahren wurden gegen die Plane im Abschnitt zwischen Gunzenhofen und Enkering 18 Einwendungen erhoben die von der Stadt zusammengefasst und an die Bundesbahn ubergeben wurden Kernpunkt der Kritik war der Landbedarf der Strecke Die Stadt Greding schloss sich in ihrer Stellungnahme zu den ausgelegten Planfeststellungsunterlagen den Argumenten von Burgern an die Notausgange 4 und 5 zu verlegen 8 Nach dem Planungsstand von August 1993 war bereits ein 7700 m langer Tunnel der bei Gunzenhofen beginnen sollte geplant 9 Mitte 1994 lag die geplante Lange bei 7720 m 10 Bereits nach dem Planungsstand von 1999 war das Bauwerk mit einer Lange von 7700 m geplant 11 Das Bauende im Los Mitte zu dem der Tunnel gehorte war fur den 28 Februar 2003 geplant 1 Bau Bearbeiten Mitte 1996 war ein 439 m langer Stollen zum eigentlichen Fahrtunnel etwa zur Halfte vorgetrieben 12 Dieser Zwischenangriff der auch der Vorerkundung diente dient heute als Notausgang 4 5 und fuhrt etwa in der Mitte des Tunnels aus dem Tunnel Er fuhrt nordwestlich des Gredinger Ortsteils Heimbach bei 49 1 51 7 N 11 19 10 5 O 49 031033 11 319583 an die Oberflache Der Fahrtunnel wurde im bergmannischen Vortrieb errichtet Auf einer Lange von 7652 m sowie beim Bau der Notausgange kam dabei eine Spritzbetonbauweise zur Anwendung auf den nordlichen 48 m eine Deckelbauweise Der Vortrieb erfolgte von vier Angriffen gleichzeitig Vom Nord und vom Sudportal sowie von einem Zwischenangriff in beide Richtungen Der Vortrieb vom Zwischenangriff begann im Februar 1999 In den Portalbereichen entstanden ab April 1999 Voreinschnitte Der bergmannische Vortrieb erfolgte ab Anfang Juni Sudportal bzw Ende August 1999 Nordportal Der Durchschlag zwischen Zwischenangriff und Sudportal erfolgte im Juni 2000 in nordlicher Richtung am 2 Mai 2001 Das war der letzte Durchbruch der Neubaustrecke Insgesamt wurden 1 1 Millionen Kubikmeter Massen fur den Fahrtunnel ausgebrochen sowie rund 7 400 Tonnen Bewehrungsstahl und 585 000 m Beton eingebracht 1 Der Tunnel gehorte zum Baulos Mitte der Neubaustrecke mit dem die Hochtief AG Munchen beauftragt war 11 nbsp Baustelle im Bereich des Nordportals 2001 nbsp Baustelleneinrichtung noch ohne Nordportal etwa 2000 nbsp Einrichtung der Festen Fahrbahn im Juli 2004 nbsp Tunnelrettungsubung im Mai 2006Inbetriebnahme Bearbeiten An den Tunneln Euerwang und Irlahull wurde 2005 bei Testfahrten erstmals in Deutschland der Tunnelknall beobachtet Als Gegenmassnahme wurden porose geriffelte Schallabsorber Platten zwischen den Schienen befestigt 13 Dennoch kann man bei Zugen mit einer Geschwindigkeit von mehr als etwa 250 km h einen leichten Tunnelknall am Sudportal feststellen Am 6 Mai 2006 drei Wochen vor Inbetriebnahme der Neubaustrecke fand in dem Tunnel beim km 52 0 eine Rettungsubung mit etwa 250 Freiwilligen statt Dabei wurde ein Brand an Bord des Zuges simuliert und eine Evakuierung des Zuges uber zwei Notausgange sowie die Notfallmassnahmen der zustandigen Rettungskrafte geprobt Geologie BearbeitenDie Rohre verbindet den Schwarzach Thalach Taltrichter der Frankischen Alb im Norden mit den tief gelegenen Talern der Anlauter und Altmuhl im Suden Dabei untertunnelt er die Anlauteralb Die im Grundwasser liegende Rohre fuhrt dabei grosstenteils Schichten von Eisensandstein des Braunen Jura Aufgrund des umgebenden Grundwassers musste die Rohre auf einer Lange von rund 6400 Metern druckwasserdicht ausgefuhrt werden Sicherheitskonzept BearbeitenDer Tunnel steigt zur Mitte hin leicht an Dachprofil Durch diese Langsneigung konnen Zuge auch ohne eigenen Antrieb den Rollwiderstand uberwinden und selbststandig mit gelosten Bremsen herausrollen Im Tunnel stehen unter anderem eine trockene Loschwasserleitung BOS Funk Notruffernsprecher und Energie Entnahmestellen zur Verfugung Die Sicherheitsbeleuchtung ist im Normalfall ausgeschaltet und nicht sichtbar Das Bauwerk ist mit insgesamt sieben Notausgangen ausgestattet Notausgang 1 der nordlichste der sieben liegt beim Strecken km 50 134 16 m hinter der Fahrtunnel Tur liegt eine Schleuse Von dieser fuhrt ein 672 m langer befahrbarer Stollen in nordostlicher Richtung ins Freie Er tritt westlich des Gredinger Gemeindeteils Hausen an die Oberflache bei 49 3 22 3 N 11 18 49 5 O 49 056189 11 313742 Notausgang 2 liegt bei Km 51 134 Ein 290 m langer begehbarer Stollen fuhrt am ostlichen Rand des Gemeindeteils Kraftsbuch Gemeinde Greding an die Oberflache bei 49 2 25 8 N 11 18 23 O 49 0405 11 3064 Notausgang 3 fuhrt bei Km 51 984 aus dem Fahrtunnel An einen kurzen Verbindungsgang schliesst sich ein 25 m hoher Schacht von 5 8 m Durchmesser an der sudostlich von Kraftsbuch bei 49 2 6 N 11 18 46 8 O 49 035 11 313 an die Oberflache fuhrt Notausgang 4 liegt am Km 52 854 des Fahrtunnels Er fuhrt in einen 1015 m langen befahrbaren Stollen der ostlich parallel zur Tunnelrohre verlauft In sudlicher Richtung fuhrt er zum rund 1 km sudlich liegenden Notausgang 5 Vom nahe gelegenen nordlichen Ende des Parallelstollens fuhrt ein zweispuriger befahrbarer Stollen in nordostlicher Richtung auf 432 m Lange zwischen Kraftsbuch und Heimbach bei 49 1 51 7 N 11 19 10 5 O 49 031036 11 319575 an die Oberflache Notausgang 5 liegt bei Km 53 854 Er fuhrt uber den Parallelstollen ostlich des Fahrtunnels zum 1 km nordlich gelegenen Notausgang 4 und uber den dortigen Stollen 432 m ins Freie Notausgang 6 liegt bei Km 54 854 Ein 1015 m langer befahrbarer Stollen fuhrt ostlich parallel zum Fahrtunnel zum Notausgang 7 und uber den dortigen Stollen ins Freie Der sudlichste Notausgang Nr 7 liegt bei Km 55 854 Ein 1015 m langer Parallelstollen bindet in nordlicher Richtung rund 1 km den Notausgang 6 an Vom Bereich des Ausgangs fuhrt ein befahrbarer 448 m langer Stollen in sudostlicher Richtung an die Oberflache etwa 200 m westlich der Autobahn 9 bei 49 0 29 2 N 11 21 5 4 O 49 0081 11 3515 Die Zufahrt uber einen Autobahnparkplatz ist moglich Die Gesamtlange der vertikalen Schachte und horizontalen Stollen liegt bei etwa 3940 Metern Siehe auch Sicherheitskonzept der Strecke nbsp Notausgangstur aus dem Fahrtunnel nbsp An die Oberflache fuhrende Wendeltreppe mit Loschwasserleitung nbsp Notausgang 1 an der Oberflache nbsp Notausgang 2 an der Oberflache nbsp Notausgang 3 an der Oberflache nbsp Notausgang 4 5 an der Oberflache nbsp Notausgang 6 7 an der Oberflache nbsp Blick aus dem Sudportal mit Anlautertal und SchellenbergKosten BearbeitenDer vorlaufige Auftragswert fur das gesamte 18 35 km lange Los Mitte wurde um 1999 mit 638 Millionen DM bzw 327 Mio Euro angegeben 1 Siehe auch BearbeitenListe der langsten Tunnel der Erde Liste der Tunnel in DeutschlandWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Euerwangtunnel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Euerwangtunnel In Structurae Videoaufzeichnungen des Tunnelknalls am EuerwangtunnelEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Hochtief Civil Hrsg Ihr Weg ist unser Ziel Nurnberg Ingolstadt in 30 Minuten 12 seitige Broschure Munchen ca 1999 S 12 Schwenkt die Bundesbahn jetzt um auf die Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Munchen In Schwabacher Tagblatt 6 Juli 1985 Kinding schliesst sich Protestwelle an In Eichstatter Kurier Nr 177 3 August 1985 S 28 Wolfgang Krach Irreversible Schaden durch den ICE In Donaukurier Nr 183 10 August 1990 ZDB ID 1477609 1 S 4 Nord Sud Gefalle in der Ablehnung In Donaukurier Nr 184 11 August 1990 ZDB ID 1477609 1 Im Untergrund geht s Richtung Suden In Hilpoltsteiner Kurier 28 August 1990 ZDB ID 1256658 5 Gunter Strappler Heinz Dieter Konnings Neubaustrecke Nurnberg Ingolstadt Knackpunkte in der Abwicklung der Tunnelprojekte In Felsbau ISSN 0174 6979 Jg 17 1999 Nr 5 S 358 366 ICE Bau beunruhigt Bevolkerung In Hilpoltsteiner Kurier 1 April 1993 ZDB ID 1256658 5 Richard Menius Die Neubaustrecke Nurnberg Ingolstadt In Die Deutsche Bahn Nr 9 10 1993 ISSN 0007 5876 Deutsche Bahn Geschaftsbereich Netz Regionalbereich Nurnberg Hrsg Neubaustrecke Nurnberg Ingolstadt 12 seitige Broschure mit Stand von Juli 1994 S 5 a b Planungsgesellschaft Bahnbau Deutsche Einheit mbH Hrsg Nurnberg Munchen in einer Stunde Nurnberg 30 November 1999 ahnliche Fassung vom Januar 1999 als PDF Datei 2 3 MB S 7 9 Astrid Pfeiffer Neuer ICE Trasse wird der Weg bereitet In Suddeutsche Zeitung Regionalausgabe Bayern 4 Juli 1996 S 46 G Brux Tunnelknall Entstehung und Gegenmassnahmen In Bautechnik Heft 10 2011 S 731 f doi 10 1002 bate 201101504Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Tunnelbauwerke der Schnellfahrstrecke Nurnberg Ingolstadt Goggelsbuchtunnel Offenbautunnel Euerwangtunnel Schellenbergtunnel Irlahulltunnel Denkendorftunnel Stammhamtunnel Geisbergtunnel Auditunnel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Euerwangtunnel amp oldid 235780652