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Der Eschenburgpark ist eine Parkanlage in Lubeck Im EschenburgparkSituation 1824Im Eschenburgpark Links im Hintergrund die Eschenburg VillaIm Eschenburgpark Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Eschenburgpark befindet sich im Stadtteil St Gertrud unweit der Travemunder Allee Er wird im Osten vom Jerusalemsberg begrenzt im Norden von der Konstinstrasse und im Westen von der Gertrudenstrasse Nach Suden grenzt der Park an das Grundstuck der Dorothea Schlozer Schule Geschichte BearbeitenDie Wiesen vor dem Burgtor die einen sanft zur Trave hin abfallenden Hang bildeten waren schon seit dem 17 Jahrhundert wegen ihrer malerischen Lage beliebte Standorte fur die Sommerhauser und zugehorigen Garten vermogender Lubecker Burger Den Kern des spateren Eschenburgparks bildete der Kuhlmannsche Garten ein langes schmales Grundstuck mit einer um 1804 durch den Architekten Christian Frederik Hansen fur die Cousine der Hamburger Bruder Baur errichteten Villa Kuhlmann dem heutigen Brahms Institut 1 2 an der ostlichen Schmalseite Die Entstehungszeit des Gartens lasst sich nur grob eingrenzen eine Karte von 1806 zeigt noch drei kleinere voneinander klar abgegrenzte Grundstucke Die fruheste eindeutig datierbare Darstellung des Gartens ist ein Plan des Gebiets vor dem Burgtor den Carl Haase 1823 anfertigte Er zeigt den Kuhlmannschen Garten als dicht bestanden mit von Wegen durchzogenen Geholzen die bis dicht an das Haus reichen nur im ostlichen Teil gibt es ringformige Pflanzungen von Einzelbaumen Vermutlich waren in Anlehnung an die zeitgenossischen englischen Landschaftsgarten Baume Straucher und Knicks der vorherigen Einzelgrundstucke beibehalten worden um einen gefalligen naturlichen Effekt zu erzielen Der namensgebende Eigentumer war seit etwa 1795 der Kaufmann und Konsul Johann Kuhlmann 1753 1804 dessen Tochter den Ratsherrn und spateren Burgermeister Bernhard Heinrich Frister geheiratet und so den Garten 1822 in dessen Eigentum gebracht hatte Seine Nachkommen verausserten Gelande und Villa 1876 an den Unternehmer Henry Koch der den Garten nach Norden hin erweiterte Aus dieser Zeit stammen auch die meisten der heute noch vorhandenen Grossbaume 1885 ging der Garten in den Besitz Johann Hermann Eschenburgs uber der ihn bereits im folgenden Jahr durch Zukauf erheblich nach Suden hin vergrosserte Im sudwestlichen Bereich wurde ein Teich angelegt und 1891 das gesamte Grundstuck mit einem reprasentativen schmiedeeisernen Zaun umgeben Uber die konkrete Gestaltung des Gartens in jener Zeit liegen nur wenige Angaben vor so dass sich die Anordnung und Bepflanzung von Blumenbeeten oder die Beschaffenheit der Geholze kaum etwas sagen lasst Allerdings lasst sich eine Bevorzugung von Eiben erkennen und auch exotische Ginkgobaume wurden nun gepflanzt Nach der Gertrudenstrasse hin gab es als Nutzgarten dienende Flachen zum Obst und Gemuseanbau sowie ein Treibhaus 1939 wechselten Haus und Grundstuck nach dem Tod von Eschenburgs Witwe an das Deutsche Reich als neuen Eigentumer Die Villa diente wahrend des Zweiten Weltkriegs als Residenz des Lubecker Polizeiprasidenten Walther Schroder der Garten wurde vernachlassigt und verwilderte In den Nachkriegsjahren pachteten Anwohner Teile der Flache zum Gemuseanbau und zur Tierhaltung wahrend in der Villa Eschenburg seit Oktober 1950 die Schleswig Holsteinische Musikakademie und Norddeutsche Orgelschule ansassig war 1955 beschloss die Stadt auf Initiative des Stadtgartendirektors Ernst Hagemann in Abstimmung mit der Musikakademie den Garten der Offentlichkeit zuganglich zu machen Grundlage fur dieses Abkommen wurde ein Pflegevertrag der die Rechte und Pflichten der Stadt und der Akademie bei Gestaltung Pflege und Nutzung der Anlage regelt und der bis heute in Kraft ist 1957 wurde der Garten unter der Bezeichnung Neuer Volksgarten der Offentlichkeit ubergeben organisatorisch gehorte er zum Schulgarten und wurde auch dementsprechend gestaltet Der Park war als dendrologischer Lehrgarten angelegt und wurde besonders mit den damals in Europa noch seltenen Rhododendren bepflanzt darunter einige wertvolle Arten Wegen der zum Teil kostbaren Pflanzen wurde der Park fur viele Jahre jeden Tag bei Einbruch der Dunkelheit verschlossen Bei der Umgestaltung zum Schullehrgarten wurden erhebliche Anderungen an der Gesamtanlage vorgenommen durch die der ursprungliche Charakter eines Privatgartens verlorenging obwohl dessen Erhaltung ausdrucklich Teil des Pflegevertrags war Ein weiterer grosserer Eingriff ergab sich 1970 als auf dem an der Sudseite angrenzenden Gelande des ehemaligen Pockenhofs die berufsbildende Dorothea Schlozer Schule errichtet und dafur ein Teil des Eschenburgparks abgetreten wurde 1986 erhielt das Gartenbauamt auf Beschluss der Burgerschaft die Weisung aus okologischen Erwagungen den Eschenburgpark fortan nicht mehr aktiv zu pflegen und zu gestalten und stattdessen unter anderem die in den 1950er Jahren aufgebrachten Asphaltdecken der Wege zu beseitigen einen Teil der Wege zu beseitigen und Renaturierungsmassnahmen durchzufuhren Dadurch gingen Teile der wertvollen Geholzpflanzungen verloren und die Raumwirkung der Parkanlage ist durch zunehmenden Wildwuchs mittlerweile nicht mehr erfassbar Bei der Aufhebung als uberflussig eingestufter Wege fielen auch solche weg die auf die Ursprungsanlage des fruhen 19 Jahrhunderts zuruckgingen wahrend beibehaltene Wegfuhrungen aus den 1950er Jahren mittlerweile keinen Sinn mehr ergeben da sie auf nicht mehr vorhandene Schaupflanzungen ausgerichtet waren Der nicht mehr gepflegte Teich verlandet zunehmend Wegen seines mittlerweile wenig attraktiven Erscheinungsbildes ist der Park gegenwartig wenig besucht Literatur BearbeitenErnst Hagemann Die Entwicklung der offentlichen Grunanlagen und Friedhofe in Lubeck seit dem Kriegsende im Jahre 1945 in Der Wagen 1963 S 75 81 Jan Zimmermann St Gertrud 1860 1945 Edition Temmen Bremen 2007 S 111 Michael Gehrke Zur Geschichte des Eschenburgparks in Der Wagen 2002 herausgegeben von der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit Hansisches Verlagskontor Lubeck 2002 ISBN 3 87302 104 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eschenburgpark Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Villa Kuhlmann in Burgernachrichten Nr 88 2003 Digitalisat S 5 Hermann Reemtsma Stiftung Hrsg Das Landhaus Baur von Christian F Hansen in Altona Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 06541 5 S 2453 88034 10 69426 Koordinaten 53 52 49 2 N 10 41 39 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eschenburgpark amp oldid 219867556