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Erwin Negelein 15 Mai 1897 in Berlin 7 Februar 1979 ebenda war ein deutscher Biochemiker und Zellbiologe der als Mitarbeiter von Otto Warburg und Karl Lohmann tatig war Ab 1955 wirkte er als Professor an der Humboldt Universitat zu Berlin von 1961 bis 1964 dann als Direktor des Instituts fur Zellphysiologie der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Er untersuchte insbesondere verschiedene Enzyme des Stoffwechsels der Kohlenhydrate und Aminosauren und entdeckte 1939 die auch als Negelein Ester bezeichnete Verbindung 1 3 Diphosphoglycerat 1 ein Zwischenprodukt der Glykolyse und der Gluconeogenese Buste Negeleins auf dem Biomedizinischen Campus Berlin BuchDas Grab von Erwin Negelein und seiner Ehefrau Marta geborene Gessler auf dem Evangelischen Friedhof Buch in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Wirken 3 Auszeichnungen und Erinnerung 4 Literatur 5 Weiterfuhrende Veroffentlichungen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErwin Negelein wurde 1897 als Sohn eines Tischlermeisters in Berlin geboren Er absolvierte zunachst eine Mechanikerausbildung und war anschliessend ab 1919 am vom spateren Nobelpreistrager Otto Warburg geleiteten Kaiser Wilhelm Institut fur Zellphysiologie in seiner Heimatstadt tatig Nachdem er 1927 auf Anraten von Warburg das Reifezeugnis erworben hatte absolvierte er berufsbegleitend ein Chemiestudium an der Universitat Berlin das er 1932 mit der Promotion abschloss Bereits vorher veroffentlichte er zwischen 1920 und 1930 zusammen mit Warburg uber 20 wissenschaftliche Publikationen darunter Arbeiten zur Warburg Hypothese uber den Glucosestoffwechsel von Tumoren Von 1932 bis 1945 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kaiser Wilhelm Institut fur Zellphysiologie Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Erwin Negelein in Berlin Buch am Institut fur Medizin und Biologie der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin der spateren Akademie der Wissenschaften der DDR tatig In der Abteilung Biochemie fungierte er zunachst als Stellvertreter des Abteilungsleiters Karl Lohmann spater ubernahm er die Leitung der Abteilung Zellphysiologie Ab 1955 wirkte er daruber hinaus als Titularprofessor fur physiologische Chemie an der Humboldt Universitat zu Berlin Nach der Aufteilung des Bucher Akademieinstituts in mehrere Einzelinstitute im Jahr 1961 wurde er Direktor des neu entstandenen Instituts fur Zellphysiologie Sein Nachfolger in dieser Funktion war ab 1964 Heinz Bielka Erwin Negelein war ab 1921 verheiratet und Vater eines Sohns und einer Tochter Er starb 1979 in Berlin Wissenschaftliches Wirken Bearbeiten nbsp Strukturformel des Negelein Esters 2 1 3 Diphosphoglycerat Erwin Negelein beschaftigte sich wahrend seiner Zeit am Kaiser Wilhelm Institut fur Zellphysiologie vor allem mit der Reindarstellung von Enzymen des Stoffwechsels der Kohlenhydrate und Aminosauren So gelang ihm die erstmalige Kristallisation der Enzyme Alkoholdehydrogenase und Pyruvatkinase Daruber hinaus trug er zur Aufklarung von Struktur und Funktion von Nicotinamidadenindinukleotidphosphat NADP bei Wahrend seiner Zeit an den Akademieinstituten in Berlin Buch wandte er sich In vitro Untersuchungen zum Wachstum und Stoffwechsel von Tumoren zu und leistete insbesondere bei der Entwicklung von Methoden zur Wirkprufung von Zytostatika grundlegende Beitrage Auszeichnungen und Erinnerung BearbeitenErwin Negelein wurde 1962 mit dem Vaterlandischen Verdienstorden in Bronze ausgezeichnet 3 und 1972 zum Ehrenmitglied der Biochemischen Gesellschaft der DDR ernannt An ihn erinnern das nach ihm benannte Erwin Negelein Haus ein 1998 errichtetes biotechnologisches Laborgebaude auf dem biomedizinischen Campus Berlin Buch Erwin Negelein Haus 52 626088 13 501344 sowie eine vor dem Gebaude aufgestellte Portraitbuste der Bildhauerin Sabina Grzimek Die von ihm entdeckte Substanz 1 3 Diphosphoglycerat ein Zwischenprodukt des Kohlenhydrat Stoffwechsels im Rahmen der Glykolyse und der Gluconeogenese wird auch als Negelein Ester bezeichnet Literatur BearbeitenAugust W Holldorf Negelein Erwin In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 31 f Digitalisat Biographien Erwin Negelein In Heinz Bielka Geschichte der medizinisch biologischen Institute Berlin Buch Zweite Auflage Springer Verlag Berlin und Heidelberg 2002 ISBN 978 3 540 42842 8 S 177 178Weiterfuhrende Veroffentlichungen BearbeitenThomas Eichhorst Vom Mechaniker Warburgs zum Professor Zum Wirken des Biochemikers Erwin Negelein 1897 1979 Dissertation an der Humboldt Universitat zu Berlin Berlin 2000Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erwin Negelein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Erwin Negelein im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Erwin Negelein Heinz Bromel R Diphosphoglycerinsaure ihre Isolierung und Eigenschaften In Biochemische Zeitschrift 303 1939 Springer S 132 144 Brockhaus ABC Chemie VEB F A Brockhaus Verlag Leipzig 1965 S 929 Neues Deutschland 6 Oktober 1962 S 4Normdaten Person GND 122064461 lobid OGND AKS VIAF 72265832 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Negelein ErwinKURZBESCHREIBUNG deutscher Biochemiker und ZellbiologeGEBURTSDATUM 15 Mai 1897GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 7 Februar 1979STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erwin Negelein amp oldid 229709865