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Die Warburg Hypothese ist eine Hypothese zu den Ursachen der Krebsentstehung Sie geht auf Arbeiten des deutschen Physiologen Otto Heinrich Warburg in den 1920er Jahren zuruck Dieser beobachtete dass Krebszellen zur Energiegewinnung nach der Spaltung der Glucose in Pyruvat Glykolyse das Pyruvat als Milchsaure ausscheiden Milchsauregarung statt es wie normale Zellen in den Mitochondrien zu verbrennen Citratzyklus Dieses Verhalten ist als Warburg Effekt oder aerobe Glykolyse 1 bekannt und unumstritten Warburg schlussfolgerte jedoch dass die beobachteten Veranderungen die einzige Ursache der Entstehung von Krebs seien Diese von ihm aufgestellte Hypothese gilt durch die Fortschritte der molekularbiologischen Forschung als uberholt Die Bedeutung der Milchsauregarung fur die entarteten Krebszellen und mogliche daran ansetzende Therapien bleiben dagegen Gegenstand der Krebsforschung Inhaltsverzeichnis 1 Warburg Effekt 2 Hypothese 3 Bewertung 4 EinzelnachweiseWarburg Effekt Bearbeiten Hauptartikel Warburg Effekt Gesunde Zellen gewinnen ihre Energie aus der Glykolyse und dem daran anschliessenden Citratzyklus in den Mitochondrien Atmungskette in dem das Endprodukt der Glykolyse das Pyruvat uber Acetyl CoA verstoffwechselt wird Fur den Abbau im Citratzyklus ist Sauerstoff notwendig Bei Sauerstoffmangel entfallt daher der Citratzyklus und die Zelle wandelt Pyruvat in Milchsaure um die sie ausscheidet Somit bleibt der Zelle zur Energiegewinnung nur die Glykolyse die deutlich ineffizienter ist als die vollstandige Oxidation im Citratzyklus Erhalt die Zelle wieder genug Sauerstoff produziert sie weniger Laktat und kehrt zuruck zur Energiegewinnung mithilfe der Atmungskette Otto Warburg entdeckte in den 1920er Jahren dass Tumorzellen auch dann ausschliesslich Glucose in der Milchsauregarung abbauen wenn ihnen genug Sauerstoff fur die Atmungskette zur Verfugung steht Dadurch haben sie einen hohen Glukose Verbrauch 50 Jahre spater wurde fur diese Entdeckung der Begriff Warburg Effekt gepragt 2 Hypothese BearbeitenWarburg schloss schon 1924 dass die beobachtete Storung der Zellatmung ursachlich fur die Entstehung von Krebs sei Diese Hypothese verfeinerte er in den 1950er Jahren und erweiterte sie um entfernte und letzte Ursachen wobei die entfernten Ursachen praktisch alle Karzinogene umfassen wahrend die letzte Ursache die Umstellung des Energiestoffwechsels von Oxidation auf Garung also die Glykolyse ohne anschliessenden Citratzyklus sei 2 Bewertung BearbeitenOtto Warburgs Idee dass die Ursache von Krebs allein in gestorten Mitochondrien und einer Storung der Zellatmung zu suchen sei war von Anfang an umstritten So wurde ihm entgegengehalten dass langst nicht alle Krebszellen einen veranderten Glukosestoffwechsel zeigen und dass seine Hypothese Erkenntnisse zu genetischen Veranderungen in Zellen ignoriere Mittlerweile gilt Warburgs Hypothese die den Warburg Effekt als treibende Kraft der Krebsentstehung sieht als widerlegt 2 Einzelnachweise Bearbeiten Robert Allan Weinberg The biology of cancer 2 Auflage Garland Science New York 2014 S 53 a b c Angela M Otto Warburg effect s a biographical sketch of Otto Warburg and his impacts on tumor metabolism In Cancer amp Metabolism Band 4 Nr 1 8 Marz 2016 ISSN 2049 3002 doi 10 1186 s40170 016 0145 9 PMID 26962452 PMC 4784299 freier Volltext cancerandmetabolism com abgerufen am 17 Juli 2018 Robert Allan Weinberg The biology of cancer 2 Auflage Garland Science New York 2014 S 53 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Warburg Hypothese amp oldid 229239672