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Ernst Schonbauer 29 Dezember 1885 in Windigsteig Osterreich Ungarn 1 3 Mai 1966 in Grossdietmanns war ein osterreichischer Rechtswissenschaftler und Politiker LB Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchonbauer der sich als Hochschullehrer und Bauer bezeichnete 2 stammte aus einfachen Verhaltnissen und war das jungste von sechs Kindern Nach Volksschule Untergymnasium und Oberstufe legt er 1906 die Matura ab Anschliessend studierte er klassische und deutsche Philologie an der Universitat Wien wechselte an die Deutsche Universitat Prag und schloss sein Studium dort mit Staatsexamen und Promotion zum Dr phil ab Hierauf begann er in Prag Rechtswissenschaften zu studieren setzte das Studium in Wien fort und schloss es 1915 mit dem akademischen Grad eines Dr iur ab Zeitgleich war Schonbauer auch Student an der Universitat fur Bodenkultur Wien Ab 1915 nahm er als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil allerdings wegen eines Herzfehlers nicht an der Front sondern im Ministerium fur Landesverteidigung Am 4 Marz 1919 wurde Schonbauer Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung Nachdem er ohne Parteizugehorigkeit vom 10 November 1920 bis zum 20 November 1923 bereits Abgeordneter des Nationalrates gewesen war vertrat er dort anschliessend den Landbund vom 7 Janner 1924 bis zu seinem freiwilligen Ausscheiden am 1 Oktober 1930 Innerparteilich war Schonbauer Bundesobmann und Mitglied der Reichsparteileitung der Deutschosterreichischen Bauernpartei bzw des Landbundes fur Osterreich 1919 habilitierte Schonbauer sich an der Universitat Berlin und wurde 1924 Privatdozent und ausserordentlicher Professor fur Romisches Recht Antike Rechtsgeschichte und Papyrologie an der Universitat Wien 1933 gehorte er als korrespondierendes Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften an 1934 erfolgte seine Wahl zum Dekan der juridischen Fakultat die aber nicht bestatigt wurde weil er den Beitritt zur Vaterlandischen Front verweigerte Seine Ablehnung des Standestaates fuhrte nach dem Anschluss Osterreichs 1938 dazu dass er als kommissarischer Dekan eingesetzt wurde er beantragte am 20 Mai 1938 die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai aufgenommen Mitgliedsnummer 6 193 422 3 Schonbauer war ein einwandfreier Nationalsozialist wie die Ortsgruppenleitung der NSDAP Schonbrunn am 2 Juli 1940 und die Kreisleitung VI am 24 Oktober 1940 bestatigen 4 Er war Mitglied in der NSV im Reichslehrerbund RLB und im NSRB Nur sechs Tage nach dem Anschluss wurde Ernst Schonbauer in der nun nach Fuhrerprinzip durchorganisierten Universitat als neuer Dekan eingesetzt Zirka 50 Prozent des Lehrkorpers wurden unter seiner Fuhrung wegen Fremdrassigkeit oder politischer Unzuverlassigkeit entlassen 5 Im selben Jahr wurde Schonbauer zum Mitglied der Akademie fur Deutsches Recht ernannt Seine formelle Bestatigung zum Dekan erfolgte 1939 Nach Kriegsende wurde Schonbauer im Mai 1945 von seiner Lehrtatigkeit suspendiert Am 30 Janner 1946 erhob er dagegen Einspruch doch blieb die Berufung ebenso ohne Erfolg wie eine Eingabe an das Unterrichtsministerium vom 7 Juli 1948 Am 20 Juli 1948 wurde er endgultig des Dienstes enthoben Schonbauer publizierte 1964 in dem der Neuen Rechten zuzuordnenden Eckartboten 6 Literatur BearbeitenJohannes Kalwoda Ernst Schonbauer 1885 1966 Biographie zwischen Nationalsozialismus und Wiener Fakultatstradition In Beitrage zur Rechtsgeschichte Osterreichs Heft 2 2012 S 282 316 Digitalisat PDF 433 kB auf austriaca at Theo Mayer Maly Ernst Schonbauer zum Gedachtnis In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Romanistische Abteilung Band 84 1967 S 627 630 Irmgard Schartner Die Staatsrechtler der juridischen Fakultat der Universitat Wien im Ansturm des Nationalsozialismus Umbruche und Kontinuitaten Lang Frankfurt am Main Berlin Bern Bruxelles New York Oxford Wien 2011 insbesondere S 258 303 Christian H Stifter Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration US amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealitat osterreichischer Wissenschaft 1941 1955 Bohlau Wien Koln Weimar 2014 S 298 399 603 604 Digitalisat auf oapen org Weblinks BearbeitenErnst Schonbauer auf den Webseiten des osterreichischen ParlamentsEinzelnachweise Bearbeiten Matricula Online Windigsteig Taufbuch 1882 1902 Seite 35 Eintrag Nr 54 6 Zeile Irmgard Schartner Die Staatsrechtler der juridischen Fakultat der Universitat Wien im Ansturm des Nationalsozialismus Umbruche und Kontinuitaten Lang Frankfurt am Main Berlin Bern Bruxelles New York Oxford Wien 2011 S 259 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 39110650 Irmgard Schartner Die Staatsrechtler der juridischen Fakultat der Universitat Wien im Ansturm des Nationalsozialismus Umbruche und Kontinuitaten Lang Frankfurt am Main Berlin Bern Bruxelles New York Oxford Wien 2011 S 261 Lukas Dunser Nikolai Moser Spiegelbild einer Wissenschaft Das Wiener Juridicum zwischen Selbstverstandnis und Erinnerung In Gedenkdienst Nummer 3 2011 S 4 Digitalisat PDF 1 64 MB auf gedenkdienst at Osterreichische Nationalbibliothek Hg Eckartbote AutorInnen In onb ac at Abgerufen am 20 November 2020 Normdaten Person GND 1012113027 lobid OGND AKS LCCN no2018071201 VIAF 170675543 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schonbauer ErnstKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Rechtswissenschaftler und Politiker LBd Abgeordneter zum NationalratGEBURTSDATUM 29 Dezember 1885GEBURTSORT WindigsteigSTERBEDATUM 3 Mai 1966STERBEORT Grossdietmanns Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Schonbauer amp oldid 238297330