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Ernst Michel 8 April 1889 in Klein Welzheim 28 Februar 1964 in Frankfurt am Main war ein deutscher katholischer Journalist Sozial und Kulturphilosoph sowie Psychotherapeut Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErnst Michel besuchte bis 1908 das Gymnasium in Bensheim und studierte in Heidelberg und Munchen Germanistik Geschichte und Kulturgeographie Er wurde 1914 in Heidelberg bei Alfred Hettner uber Die antropogeographischen Anschauungen Montesquieus promoviert Fur kurze Zeit arbeitete er als Lektor und Wissenschaftsautor bei den Verlagen Diederichs Jena und Teubner Leipzig bevor er von 1915 bis 1918 am Ersten Weltkrieg in den Vogesen und Galizien teilnahm Nach Kriegsende und verschiedenen reformpadagogischen Projekten und Veroffentlichungen 1 wurde Michel 1921 Dozent und Direktor der Frankfurter Akademie der Arbeit 2 1931 wurde er zum Honorarprofessor fur soziale Betriebslehre und Sozialpolitik an der Universitat Frankfurt ernannt 2 Der dem Hohenrodter Bund angehorende Michel war ein wichtiger Autor der linkskatholischen Rhein Mainischen Volkszeitung In dieser Funktion geriet er mehrfach in Auseinandersetzungen mit dem katholischen Klerus der ihm Modernismus vorwarf Michels Buch Politik aus dem Glauben 1926 in dem er unter anderem die Konkordatspolitik Eugenio Pacellis kritisiert hatte 3 wurde rasch auf den Index der verbotenen Bucher gesetzt 4 1933 wurde die Akademie der Arbeit von den Nationalsozialisten geschlossen Michel wurde zwangspensioniert und durfte aufgrund des 4 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums auch nicht mehr als Professor an der Universitat lehren 5 Einige Jahre schrieb er als freier Autor fur die Frankfurter Zeitung und veroffentlichte Artikel in der katholischen Monatsschrift Hochland in denen er gegen den Totalitatsanspruch der rassischen Idee argumentierte 6 7 1938 wurden seine Schriften verboten 5 Michel liess sich von 1938 bis 1940 in Berlin in Psychotherapie und Sozialpsychologie ausbilden 5 und betrieb anschliessend eine Privatpraxis in Frankfurt 1946 konnte Michel wieder als Honorarprofessor in Frankfurt Betriebssoziologie und Betriebspsychologie lehren 5 Er arbeitete ausserdem als wissenschaftlicher Schriftsteller uber sozialpolitischen sozialgeschichtlichen und religiosen Themen Sein 1948 erschienenes Buch Ehe Eine Anthropologie der Geschlechtsgemeinschaft 8 wurde von den kirchlichen Behorden auf den Index der verbotenen Bucher gesetzt 1 Literatur BearbeitenBruno Lowitsch Michel Ernst In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 444 f Digitalisat Bruno Lowitsch Ernst Michel 1889 1964 In Jurgen Aretz Rudolf Morsey Anton Rauscher Hrsg Zeitgeschichte in Lebensbildern Aus dem deutschen Katholizismus des 19 und 20 Jahrhunderts Band 5 Matthias Grunewald Verlag Mainz 1982 ISBN 3 7867 0990 4 S 223 238 Digitalisat Klaus Schatz SJ Geschichte des Bistums Limburg Gesellschaft fur mittelrheinische Kirchengeschichte Mainz 1983 Arnulf Gross Josef Hainz Franz Josef Klehr Christoph Michel Hg Weltverantwortung des Christen Zum Gedenken an Ernst Michel 1889 1964 Peter Lang Frankfurt am Main 1996 Literatur von und uber Ernst Michel im Katalog der Deutschen NationalbibliothekWeblinks BearbeitenMichel Ernst Friedrich Hessische Biografie Stand 26 Februar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Michel Ernst im Frankfurter Personenlexikon Nachlass Ernst Michel im Archivzentrum der Universitatsbibliothek Frankfurt am MainEinzelnachweise Bearbeiten a b Bruno Lowitsch Michel Ernst In Neue Deutsche Biographie a b Hessische Biografie Michel Ernst Friedrich Klaus Unterburger Vom Lehramt der Theologen zum Lehramt der Papste Pius XI die Apostolische Konstitution Deus scientiarum Dominus und die Reform der Universitatstheologie Herder Freiburg i Br 2010 S 330 337 vgl Johannes Dambacher Die Verhandlungen zum Preussenkonkordat von 1929 Unter besonderer Berucksichtigung der romischen Akten Diss theol Wurzburg 2020 S 430 Dominik Burkard Ernst Michel und die kirchliche Zensur 1921 1952 In Josef Hainz Hrsg Reformkatholizismus nach 1918 in Deutschland Joseph Wittig 1879 1949 und seine Zeit Dokumentation des Symposiums der Bibelschule Konigstein e V am 30 31 3 2001 in Konigstein Selbstverlag Eppenhain 2002 S 45 72 a b c d Renate Heuer Siegbert Wolf Hrsg Die Juden der Frankfurter Universitat Campus Verlag Frankfurt New York 1997 ISBN 3 593 35502 7 S 459 461 Ernst Michel Die Krisis des spaten Liberalismus In Hochland 22 Jahrg 1934 35 8 S 97 114 Ernst Michel Die Uberwindung des Liberalismus In Hochland 32 Jahrg 1934 35 9 S 193 208 Ernst Michel Ehe Eine Anthropologie der Geschlechtsgemeinschaft Klett Stuttgart 1948Normdaten Person GND 118733699 lobid OGND AKS LCCN n81111927 VIAF 3265960 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Michel ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer Journalist Sozial und Kulturphilosoph sowie PsychotherapeutGEBURTSDATUM 8 April 1889GEBURTSORT Klein WelzheimSTERBEDATUM 28 Februar 1964STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Michel amp oldid 239161970