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Ernst Adolf Girzick 17 Oktober 1911 in Wien Hietzing 4 Marz 1977 in Neumarkt am Wallersee 1 war SS Obersturmfuhrer 1945 und Mitarbeiter im Eichmannreferat des Reichssicherheitshauptamtes RSHA Girzick war in seinen Funktionen mitverantwortlich fur die Deportation von Juden in die Konzentrations und Vernichtungslager und wurde dafur nach Kriegsende in Wien zu 15 Jahren Haft verurteilt Ernst Girzick wahrend der Internierung Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Nach Kriegsende 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenGirzick von Beruf Elektrotechniker wurde nach dem Abschluss seiner Berufsausbildung arbeitslos Er wurde 1931 Angehoriger des Bundesheeres sowie Mitglied im Deutschen Soldatenbund und trat zum 1 August 1931 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 512 942 2 Nach seiner Entlassung aus dem Bundesheer 1933 war er wieder arbeitslos Aufgrund sogenannter Bolleranschlage wurde Girzick 1934 zu funf Jahren Kerkerhaft verurteilt jedoch bereits nach zwei Jahren aus der Haftanstalt in Stein an der Donau wegen einer Amnestie entlassen Girzik siedelte in das Deutsche Reich uber und kam durch die Osterreichische Legion in das SS Lager Ranis Ab November 1937 war er als Strassenbahnschaffner in Dresden tatig 3 Nach dem Anschluss von Osterreich an das Deutsche Reich wurde Girzick der sogenannte Blutorden verliehen Nachdem er ab 1938 zunachst in der Vermogensverkehrsstelle des Wirtschaftsministeriums in Wien tatig gewesen war wechselte er bald darauf in die Zentralstelle fur judische Auswanderung in Wien und verblieb dort ab 1939 als Stellvertreter Alois Brunners bis zum Marz 1943 Am 1 September 1942 trat er der SS bei SS Nummer 284 483 4 Anschliessend wurde er Leiter des Hauptburos des Zentralamtes fur die Regelung der Judenfrage in Prag Von Marz bis Dezember 1944 gehorte Girzick dem Sonderkommando Eichmann in Budapest an 5 Er erhielt noch das Kriegsverdienstkreuz II Klasse Danach war Girzick wieder in Prag bis Kriegsende eingesetzt Von dort fluchtete er am 5 Mai 1945 in einer Wagenkolonne mit Brunner und weiteren RSHA Mitarbeitern 6 Nach Kriegsende BearbeitenGirzick wurde Mitte November 1946 in Kostendorf bei Salzburg von osterreichischen Gendarmen festgenommen da er sich bei den ortlichen Polizeibehorden nicht gemeldet hatte 7 Ab Ende 1946 musste er sich vor dem Volksgericht Wien verantworten Er wurde schliesslich am 3 September 1948 zu 15 Jahren Haft verurteilt da er an der Deportation von Wiener Juden nach Theresienstadt und in Vernichtungslager beteiligt war 8 Am 18 Dezember 1953 wurde er begnadigt da unter anderem seine Ehefrau und die beiden Kinder in armlichen Verhaltnissen lebten Zudem bestehe das ihm zur Last gelegte Delikt nur darin dass er in der Judenaussiedlungsstelle beschaftigt war 9 Er lebte danach in Seewalchen am Attersee 10 Uber seinen weiteren Lebensweg ist nichts bekannt Literatur BearbeitenHans Safrian Eichmann und seine Gehilfen Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 596 12076 4 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Jan Bjorn Potthast Das judische Zentralmuseum der SS in Prag Gegnerforschung und Volkermord im Nationalsozialismus Campus Verlag Munchen 2002 ISBN 3 593 37060 3 Einzelnachweise Bearbeiten Sterberegister des Standesamtes Neumarkt am Wallersee Nr 7 1977 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 11030859 Hans Safrian Eichmann und seine Gehilfen Frankfurt am Main 1995 S 54f Bundesarchiv R 9361 III 526375 Jan Bjorn Potthast Das judische Zentralmuseum der SS in Prag Gegnerforschung und Volkermord im Nationalsozialismus Munchen 2002 S 86 154 Jan Bjorn Potthast Das judische Zentralmuseum der SS in Prag Gegnerforschung und Volkermord im Nationalsozialismus Munchen 2002 S 87 381 Salzburger Tagblatt vom 20 November 1946 S 4 Online Abgerufen am 14 September 2018 Holocaust vor Gericht Die Deportation der Wiener Juden in den Jahren 1941 und 1942 und die osterreichische Justiz nach 1945 auf www nachkriegsjustiz at Claudia Kuretsidis Haider Personliche Schuld ist faktisch keine vorhanden Innenminister Oskar Helmer und die Begnadigung von verurteilten NS Tatern aus Justiz amp Erinnerung Nr 8 S 1 6 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 185 PersonendatenNAME Girzick ErnstALTERNATIVNAMEN Girzick Ernst Adolf vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer SS Obersturmfuhrer und Mitarbeiter im Judenreferat des RSHAGEBURTSDATUM 17 Oktober 1911GEBURTSORT Wien HietzingSTERBEDATUM 4 Marz 1977STERBEORT Neumarkt am Wallersee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Girzick amp oldid 234801111