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Ernest Paul Graber 30 Mai 1875 in Travers 30 Juli 1956 in Lausanne war ein sozialdemokratischer Schweizer Politiker und Publizist Biografie BearbeitenGraber besuchte als einziges von neun Kindern die Sekundarschule und wurde zuerst Lehrer in Les Bayards spater in La Chaux de Fonds 1903 heiratete er Blanche Vuilleumier mit der er zwei Kinder hatte Aimee und Pierre den spateren Bundesrat Zusammen mit seinem Schulkollegen Charles Naine und weiteren Lehrern grundete er eine jungsozialistische Gruppierung bekampfte den Alkoholismus und wurde ein militanter Sozialist Graber redigierte mehrere gewerkschaftliche Zeitungen und bekampfte die Anarchisten und Kommunisten Graber und Naine fuhrten gemeinsam die noch junge Sozialdemokratische Partei in der franzosischsprachigen Schweiz zum Erfolg 1912 wurde Graber fur den Kanton Neuenburg in den Nationalrat gewahlt womit beide Sitze des Kantons von Sozialdemokraten besetzt waren Der andere Sitz war 1911 an Charles Naine gegangen Graber blieb bis 1943 im Rat amtierte 1929 1930 als Nationalratsprasident und 1919 1925 als Fraktionschef der SP Wahrend des Ersten Weltkriegs ubernahm Graber 1916 zusammen mit Jules Humbert Droz die Redaktion und Leitung der sozialistischen Tageszeitung La Sentinelle die er wesentlich pragte Er trat verschiedentlich als Redner bei Massenveranstaltungen auf und war in burgerlichen Kreisen als Agitator gefurchtet Durch seine pazifistische und antimilitaristische Haltung geriet er nach Kriegsbeginn auch in einen Gegensatz zur Leitung der SP die der Landesverteidigung noch mehrheitlich positiv gegenuberstand 1915 beteiligte er sich an der Zimmerwalder Bewegung und hielt im Marz 1917 in La Chaux de Fonds eine Rede an der Seite Lenins Im Fruhjahr 1917 wurde Graber schweizweit bekannt als er wegen Beleidigung der Armee zu acht Tagen Gefangnis verurteilt wurde weil er in der Sentinelle Ubergriffe von Offizieren auf Soldaten offentlich angeprangert hatte Als er sich am 18 Mai 1917 in La Chaux de Fonds ins Gefangnis begab um seine Strafe anzutreten wurde er von einer wutenden Menge wieder befreit Er tauchte schliesslich nach der militarischen Besetzung der Stadt bis zum 6 Juni unter und trat seine Strafe erst nach dem Ende der Sommersession des Nationalrates in Neuenburg noch einmal an Nach der Russischen Revolution distanzierte sich Graber von den radikalen revolutionar gesinnten Sozialisten und schwenkte auf eine gemassigtere Linie 1919 ubernahm er das Amt des welschen Sekretars der SP zuerst in Bern dann in Neuenburg Auch in der Parteileitung der SP nahm er 1915 1917 und 1920 1936 Einsitz und reprasentierte dort den pazifistisch antimilitaristischen Flugel der welschen Sozialdemokratie In den dreissiger Jahren bekampfte Graber aktiv die kommunistische Einheitsfront und den Faschismus Erst 1939 liess sich auch Graber dazu bringen die Landesverteidigung der Schweiz als notwendig anzuerkennen nachdem die SP bereits 1935 bzw 1937 von ihrer antimilitaristischen Haltung abgeruckt war In seinen letzten Lebensjahren rang Graber als Redaktor der Sentinelle mit der Zensur und den Kommunisten besonders nach dem Hitler Stalin Pakt von 1939 Literatur BearbeitenMarc Perrenoud Graber Ernest Paul In Historisches Lexikon der Schweiz Weblinks BearbeitenFonds Ernest Paul Graber in der Stadtbibliothek La Chaux de Fonds Publikationen von und uber Ernest Paul Graber im Katalog Helveticat der Schweizerischen NationalbibliothekNormdaten Person GND 1050465237 lobid OGND AKS VIAF 95282416 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Graber Ernest PaulKURZBESCHREIBUNG Schweizer Politiker und PublizistGEBURTSDATUM 30 Mai 1875GEBURTSORT Travers NESTERBEDATUM 30 Juli 1956STERBEORT Lausanne Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernest Paul Graber amp oldid 219505364