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52 586844 13 213597 Koordinaten 52 35 13 N 13 12 49 OExklave Erlengrund im Jahr 1974 Foto auf einer Informationssaule im Falkenhagener Feld zwischen Berlin und BrandenburgErlengrund Berlin Der Erlengrund ist eine direkt an der Havel gelegene Ortslage des Berliner Ortsteils Hakenfelde im Bezirk Spandau 1 Sie liegt noch nordlich der Burgerablage und es befinden sich zwei Wochenendsiedlungen auf der Flache Die Laubenkolonie Erlengrund war ebenso wie die benachbarte Fichtewiese bis 1988 eine Berliner Exklave umgeben vom DDR Bezirk Potsdam Von 1961 bis 1988 war den durch die Berliner Mauer eingemauerten West Berliner Nutzern der Zugang zu den Wochenendkolonien nur in stark beschrankter Weise moglich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wochenendsiedlungen in Spandau 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kolonie Fichtewiese des Vereins Sport und Wochenendgemeinschaft 1921 hatte fur ihr Vereinsgelande 3 6 Hektar Land sudlich der Papenberge von einer Gatower Bauerin gepachtet und 1937 die Flache gekauft Die Wiese wurde nach dem Arbeitersportverein Fichte benannt Die Laubenkolonie bestand 1928 aus einem Wiesengelande das im westlichen Bereich sumpfig war und zu dem ein ostlicher baumbestandener Zipfel gehorte der den Zugang vom Haveluferweg ermoglichte 2 Das Gebiet lag ausserhalb der Weichbildgrenze von Berlin seit 1920 damit ausserhalb des Stadtgebiets 3 Planungsrechtlich zustandig war die Gemeinde Nieder Neuendorf ab 1923 Hennigsdorf im Landkreis Osthavelland 4 Die Laubenkolonie Erlengrund nimmt direkt am westlichen Havelufer eine Flache von 0 6 Hektar ebenfalls sudlich der Papenberge ein und lag nordlich von Spandaus Stadtgrenze 3 Das Land wurde von der Wochenendgemeinschaft Erlengrund e V zunachst gepachtet und spater gemeinschaftlich erworben Die preussische Landvermessung und Neuordnung aus den Jahren 1865 1868 ordnete Grundstucke ausserhalb des Wohnorts ihrer Besitzer steuerlich und rechtlich jener Gemeinde zu in der der Eigentumer wohnte 5 Der landwirtschaftlich kaum nutzbare Grund beider Kolonien war vor der Verpachtung im Besitz eines Steuerzahlers aus Gatow und gehorte somit steuerlich und amtlich zu Gatow Durch diese Zugehorigkeit kamen die Gelande bei der Bildung von Gross Berlin im Jahr 1920 zum Verwaltungsbezirk Spandau obwohl sie ausserhalb der Stadtgrenze lagen 6 Die gleiche Situation traf auch weitere Berliner Exklaven zu 2 Im Freistaat Preussen spielte diese Besonderheit bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs keine Rolle fur die Pachter Mit der Ubernahme der Besatzungsrechte gehorte das Spandauer Gebiet ab 1945 zum Britischen Sektor Durch die Landesgrenze lagen die Exklaven in der SBZ 1952 gingen die sowjetischen Rechte an die DDR wodurch wie auch in Staaken die Trennung Berlins vom Umland durch Ubernahme in die DDR Polizeimacht fixiert war Fur die Pachter der Laubenkolonien anderte sich die organisatorische Zuordnung ihres Gelandes von West Berlin zu DDR Gebiet Dabei seien sie 1952 einmal alle vom Gelande geschmissen worden Nach Absprache mit den Ostbehorden wurde dies nach kurzer Zeit unter einigen Beschrankungen aufgehoben 7 Beispielsweise wurden noch vor dem Mauerbau im Juni 1958 durch die DDR Behorden Offnungszeiten fur den Durchlass eingefuhrt 8 Wesentlich erschwert wurden die Zugangsbedingungen zu den Kolonien nachdem um die bestehende Flache der drei Westsektoren die Berliner Mauer errichtet wurde Dadurch war den West Berliner Nutzern der Wochenendgemeinschaft Erlengrund e V und der benachbarten Sport und Wochenendgemeinschaft 1921 e V Zur Fichtewiese der unmittelbare freie Zugang verwehrt Die Kolonieumgrenzung war zur Staatsgrenze geworden 9 Nur uber einen eigenen Plattenweg zwischen einer Umfassungsmauer konnte die Kolonieflache erreicht werden Die Nutzer mussten im Besitz eines Passierscheins sein und konnten nach Anmeldung bei den Grenztruppen der DDR das Gebiet zu festgelegten Zeiten erreichen Die Passage war nur zu Fuss moglich und wurde uberwacht Besucher mussten langfristig angemeldet werden und wurden vielleicht bestatigt Das Koloniegelande war gegenuber dem umliegenden DDR Territorium durch eine eigene Mauer abgesperrt Diese Mauer besass an der Stelle des Zugangsweges in Hohe der Spandauer Grenze diese wurde hier zur Staatsgrenze ein Fussgangertor mit Klingel 10 Durch einen Gebietsaustausch zwischen West Berlin und der DDR wurden die Exklaven zum 1 Juli 1988 mit dem West Berliner Bezirk Spandau verbunden 11 Durch die parallele Verschiebung der Berliner Stadtgrenze in Spandau um durchschnittlich 250 Meter nach Norden kamen 15 0 Hektar mit den beiden betroffenen Kolonien eindeutig zum Bezirk Spandau Die westliche Begrenzung wurde 200 Meter am Westrand der Fichtewiese gezogen und dann nahezu rechtwinklig am Nordrand zur Mitte der Havel Fur die Kolonisten wurde dadurch der freie Zugang zu ihren Grundstucken moglich 11 Wochenendsiedlungen in Spandau BearbeitenDas Gebiet Fichtewiese Erlengrund nordlich der Burgerablage gehort seit dem Zuwachs durch den Gebietsaustausch zum Ortsteil Hakenfelde Vom Gebietszuwachs sind 4 2 Hektar Wasserflache der Havel Die Siedler sind in beiden Fallen Eigentumer und nicht nur Pachter der Grundstucke Mit dem Status einer Wochenendsiedlung unterliegen Kolonien im Bezirk Spandau nicht dem Kleingartengesetz und seinen Beschrankungen beispielsweise in der erlaubten Grundflache der Gartenlauben von 24 m 12 Die Wochenendsiedlung Fichtewiese Niederneuendorfer Allee 84 liegt um die zentrale Feuchtwiese mit 60 Siedlungsparzellen mit Bungalow auf einer Flache von 35 810 m 13 Die Wochenendsiedlung Erlengrund Niederneuendorfer Allee 83 befindet sich direkt am Havelufer mit 36 7 Parzellen 14 auf einer Gesamtflache von 6290 m 15 Nach Aussage der Siedler kam es ab 1988 mit dem freien Zugang von Spandau und dem Wegfall des Einschlusses durch die Mauer zu Eigentumsdelikten Im Jahr 2009 entstanden mit der Senatsverwaltung Irritationen uber die 600 m des vormaligen Postengangs den die Siedler als Zugangsweg beanspruchten Auch forderte die Berliner Behorde speziell das Naturschutzamt Spandau seit 2004 das Recht auf den meist 60 Zentimeter breiten Uferstreifen insgesamt etwa 1000 m an der Havel 7 Zur Erinnerung an die ungewohnliche Situation der Berliner Kolonien als Exklaven auf dem Territorium von Nieder Neuendorf und die damit verbundene Mauerproblematik wurden in dem in Hakenfelde ab 1994 entstandenen Wohnquartier Aalemannufer zwei Strassen benannt Zum Erlengrund und Zu den Fichtewiesen Im Bereich der ehemaligen Exklaven stehen Erinnerungstafeln des Berliner Mauerweges 16 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erlengrund Berlin Hakenfelde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurzbeschreibung durch die Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung Berlin Text der Senatskanzlei Berlin zu den Gebietsaustauschen Berlin Honecker 2 klingeln In Der Spiegel 28 Marz 1988Fotos zu den Exklaven Ubergang zu den Exklaven Fichtewiese Erlengrund Zugang zu den ExklavenEinzelnachweise Bearbeiten Erlengrund FIS 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22 April 2014 Ubersichtsplan des verwaltungsbezirks Spandau In Berliner Adressbuch 1922 Teil IV S 1148 Die Situation der Kolonien als Exklaven liegen an der Spandauer Nordgrenze zwischen Havel und Botzowbahn zwischen Station Burger Ablage und Papaneberge Ausserdem ist auf dieser Karte die Exklavenlage des Teufelsbruch der Grossen Kuhlake Lasszinswiesen a b c Das Kollektiv kampft In Berliner Morgenpost 7 Dezember 2009 Idylle hinter der Mauer In Berliner Zeitung 11 Oktober 2014 amtliches Kartenwerk Stadtplan von Berlin Blatt 4356 aus dem Jahr 1974 Memento des Originals vom 16 November 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www histomapberlin de Honecker 2 klingeln Der Spiegel 28 Marz 1988 a b amtliches Kartenwerk Stadtplan von Berlin Blatt 4356 aus dem Jahr 1988 Memento des Originals vom 16 November 2016 im 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