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Erich Dinkler 6 Mai 1909 in Remscheid 28 Juni 1981 in Mannheim war ein deutscher Evangelischer Theologe und Christlicher Archaologe der als Professor an den Universitaten Mainz 1949 1950 Yale 1950 1956 Bonn 1956 1963 und Heidelberg 1963 1977 wirkte Seine altere Schwester war Elfriede Arnold Dinkler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErich Dinkler der Sohn des Gymnasialdirektors Rudolf Dinkler begann sein Studium 1928 an der Universitat Marburg wo er vor allem philosophische und philologische Vorlesungen besuchte Zum Wintersemester 1928 29 wechselte er an die Universitat Heidelberg Dort wandte er sich unter dem Einfluss von Karl Jaspers der Theologie zu Nach einer kurzen Zeit an der Universitat Berlin wurde er 1932 bei Walther Kohler mit der Dissertation Die Anthropologie Augustins zum D theol promoviert Zum 1 November 1932 ging er als personlicher Hilfsassistent zu Hans von Soden an die Universitat Marburg und wandte sich dort besonders der Christlichen Archaologie zu 1934 erhielt er eine Anstellung als Oberassistent und habilitierte sich mit der Schrift Die ersten Petrusdarstellungen fur die Facher Kirchengeschichte und Christliche Archaologie Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus schloss er sich der Bekennenden Kirche an 1935 erhielt Dinkler eine Dozentur fur Kirchengeschichte und Christliche Archaologie an der Universitat Marburg 1 Im Jahr 1938 39 ermoglichte ihm das Reisestipendium des Deutschen Archaologischen Instituts eine Forschungsreise nach Kleinasien und Griechenland die Dinkler jedoch aus gesundheitlichen Grunden vorzeitig abbrechen musste Am 22 August 1939 wurde Dinkler zur Wehrmacht einberufen und musste seine Lehr und Forschungstatigkeit unterbrechen hielt aber uber den von seiner Frau redigierten Rundbrief der Marburger Studentengemeinde der Bekennenden Kirche Kontakt zu Hans von Soden Rudolf Bultmann und den ubrigen Mitgliedern dieses Kreises Im Zweiten Weltkrieg diente er als Infanterist im Frankreich Feldzug und ab 1941 als Offizier im Deutsch Sowjetischen Krieg zuletzt als Bataillonskommandeur im Rang eines Hauptmanns Am 21 Juni 1943 wurde er an der Universitat Marburg zum ausserplanmassigen Professor ernannt Im Juni 1944 geriet Dinkler der unmittelbar nach der Gefangennahme der bereits an mehreren seiner Untergebenen vollzogenen Exekution durch russische Truppen nur durch Zufall entging verwundet in der Nahe von Wizebsk in sowjetische Kriegsgefangenschaft aus der er erst im Marz 1948 heimkehrte und deren von den extremen Arbeitsbedingungen und Lebensverhaltnissen bedingte gesundheitliche Folgen einen anschliessenden Lazarettaufenthalt erforderlich machten 2 Trotzdem gelang es ihm wieder in der Wissenschaft Fuss zu fassen und seine akademische Laufbahn fortzusetzen Zum 1 Juni 1949 erhielt Dinkler eine ordentliche Professur fur Neues Testament und Christliche Archaologie an der neu gegrundeten Universitat Mainz Schon nach einem Jahr wechselte er als Gastprofessor an die Yale University wo er 1951 zum Full Professor ernannt wurde 1956 kehrte er nach Deutschland zuruck auf einen Lehrstuhl an der Universitat Bonn 1963 wechselte er an die Universitat Heidelberg An der theologischen Fakultat vertrat er das Neue Testament und an der philosophischen Fakultat die Christliche Archaologie Seine Antrittsvorlesung an der Universitat Heidelberg hielt er am 1 Juli 1964 uber Das Kreuz als Siegeszeichen 3 1977 wurde er emeritiert Er starb wenige Jahre spater nach einer Herzoperation in Mannheim Fur sein wissenschaftliches Werk erhielt Dinkler zahlreiche internationale Auszeichnungen Er erhielt den theologischen Ehrendoktor der Universitat Marburg 1949 den Master honoris causa der Yale University 1951 und den Doctor of Divinity der University of Glasgow 1973 Er war Mitglied des Deutschen Archaologischen Instituts seit 1952 der Rheinisch Westfalischen Akademie seit 1959 und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften seit 1967 Dinkler beschaftigte sich mit der Kirchengeschichte besonders mit den Anfangen des Christentums Durch seine Erfahrungen unter der Diktatur im Krieg und in jahrelanger entbehrungsreicher Kriegsgefangenschaft wandte er sich auch okumenischen Fragestellungen zu Neben zahlreichen Einzelstudien verfasste Dinkler auch Artikel fur die Lexika Reallexikon fur Antike und Christentum Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft und Religion in Geschichte und Gegenwart bei der er auch ab 1957 als Herausgeber fungierte Seit 1933 war er verheiratet mit der Kunsthistorikerin Erika Dinkler von Schubert 1904 2002 4 die wahrend des Krieges die verantwortliche Redaktion des Rundbriefes der Marburger Studentengemeinde der Bekennenden Kirche um Hans von Soden innehatte an dem sich Dinkler massgeblich beteiligte 5 nbsp Grab von Erich Dinkler und seiner Frau Bergfriedhof HeidelbergSchriften Auswahl BearbeitenDie Anthropologie Augustins Stuttgart 1934 erweiterte Dissertation Gottschalk der Sachse Ein Beitrag zur Frage nach Germanentum und Christentum Stuttgart Berlin 1936 Die ersten Petrusdarstellungen Ein archaologischer Beitrag zur Geschichte des Petrusprimates In Marburger Jahrbuch fur Kunstwissenschaft Band 11 1939 S 1 80 Auszug aus der Habilitationsschrift Bibelautoritat und Bibelkritik Tubingen 1950 Das Apsismosaik von S Apollinare in Classe Koln 1964 Signum crucis Aufsatze zum Neuen Testament und zur christlichen Archaologie Tubingen 1967 Der Einzug in Jerusalem Ikonographische Untersuchungen im Anschluss an ein bisher unbekanntes Sarkophagfragment Koln 1970 Eirene Der urchristliche Friedensgedanke Heidelberg 1973 Christus und Asklepios Zum Christustypus der polychromen Platten im Museo Nazionale Romano Heidelberg 1980 Im Zeichen des Kreuzes Aufsatze von Erich Dinkler Berlin New York 1992 mit Bibliografie Literatur BearbeitenCarl Andresen Gunter Klein Hrsg Theologia Crucis Signum Crucis Festschrift fur Erich Dinkler zum 70 Geburtstag Tubingen 1979 mit Bibliografie und Portrat Otto Merk Dinkler Erich In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 17 Bautz Herzberg 2000 ISBN 3 88309 080 8 Sp 263 275 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Erika Dinkler von Schubert Hrsg Feldpost Zeugnis und Vermachtnis Briefe und Texte aus dem Kreis der evangelischen Studentengemeinde Marburg 1939 1945 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1993 ISBN 3 525 55424 9Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Erich Dinkler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass Bundesarchiv N 809 Erich Dinkler im Mainzer Professorenkatalog Dinkler Erich Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Erika Dinkler von Schubert Hrsg Feldpost s unten Literatur S 21 Anm 24 Vgl Erika Dinkler von Schubert Hrsg Feldpost s unten Literatur S 157 161 ZThK 62 1965 1ff Vgl Erika Dinkler von Schubert Hrsg Feldpost s unten Literatur S 9 Anm 4 Vgl seine Beitrage in Erika Dinkler von Schubert Hrsg Feldpost s unten Literatur S 21 23 27 29 mit Portrat 27 35 37 45f 48 60 70 73 mit weiterem Portrat 72 88f 98 101 103 118f 146 150 157 161 Normdaten Person GND 118525808 lobid OGND AKS LCCN n83329706 VIAF 93383114 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dinkler ErichALTERNATIVNAMEN Dinkler Karl Hermann Rudolf ErichKURZBESCHREIBUNG deutscher Evangelischer Theologe und Christlicher ArchaologeGEBURTSDATUM 6 Mai 1909GEBURTSORT RemscheidSTERBEDATUM 28 Juni 1981STERBEORT Mannheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Dinkler amp oldid 236759970