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Der Erdfallsee ist eines der vier grossen Stillgewasser des Naturschutzgebietes Heiliges Meer Heupen im Tecklenburger Land im nordrhein westfalischen Kreis Steinfurt ErdfallseeGeographische Lage Hopsten Kreis SteinfurtZuflusse keinerAbfluss keinerUfernaher Ort Hopsten Obersteinbeck und UffelnDatenKoordinaten 52 20 57 N 7 37 29 O 52 349166666667 7 6247222222222 44 Koordinaten 52 20 57 N 7 37 29 OErdfallsee Nordrhein Westfalen Hohe uber Meeresspiegel 44 mFlache 7 hadep1Lange 320 mdep1Breite 120 140 mdep1Maximale Tiefe 12 mBesonderheiten See im Naturschutzgebiet Heiliges Meer HeupenVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS FLACHEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS SEEBREITEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS MAX TIEFE Er entstand am 14 April 1913 durch einen Erdfall der sich wenig spater mit Wasser fullte Der See befindet sich anders als das benachbarte Grosse Heilige Meer ausschliesslich auf dem Boden der Gemeinde Hopsten Inhaltsverzeichnis 1 Landschaft um den See 1 1 Landschaft vor Entstehung des Sees 2 Entstehung des Sees 3 Das Gewasser 3 1 Pflanzen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksLandschaft um den See BearbeitenDer Erdfallsee liegt sudwestlich der Landesstrasse 504 Ibbenburen Hopsten und des Grossen Heiligen Meeres Umrahmt wird der Erdfallsee von Heideflachen und einigen Moortumpeln sowie kleineren alteren und neueren Erdsenken Diese Erdsenken fullen sich teilweise je nach Tiefe periodisch mit Wasser Die tieferen Senken sind meist ganzjahrig mit Wasser gefullt Sudlich des Erdfallsees liegt der kleinere Heideweiher Der Heideweiher ist moglicherweise nicht durch einen Erdfall entstanden sondern durch Sandausblasungen in der sandigen Heidelandschaft Ostlich des Naturschutzgebietes fliesst die Meerbecke Richtung Hopstener Aa Im weiteren Umkreis um den See gliedern sich Grunlandflachen in das Naturschutzgebiet ein Neben der eigenen Schutzwurdigkeit sollen sie zusatzlich die Seen vor der Einbringung von Nahrstoffen schutzen Landschaft vor Entstehung des Sees Bearbeiten Vor der Entstehung des Sees 1913 breitete sich im Bereich des spateren Sees eine Moor und Heidelandschaft aus Die nahrstoffarmen Flachen eigneten sich zu dieser Zeit nicht zu intensiver landwirtschaftlicher Bewirtschaftung da die Ernteertrage zu gering ausgefallen waren So wurden sie extensiv zur Beweidung mit Schafen und zum Plaggenstich genutzt In der Heidelandschaft standen zum Teil Birken und andere genugsame Baume und Pflanzenarten Das Moor auch Hopstener Moor genannt schnitt die Senkungsflache im Nordosten an und bildet heute eine kleine flache Bucht im Gegensatz zum tiefen Senkungsbecken Entstehung des Sees Bearbeiten nbsp Erdfall im April 1913Der sieben Hektar grosse und zwolf Meter tiefe See entstand am 14 April 1913 zwischen 18 und 19 Uhr durch einen Erdfall Begleitet wurde seine Entstehung durch Wasseraustritte und Wasseranstiege in der Nahe der Einbruchstelle So soll auf nahegelegenen Hofen Wasser in kleinen Strahlen bis zu 15 Zentimeter in die Hohe hervorgequollen sein Der Wasserspiegel eines Hofbrunnens soll bis auf anderthalb Meter zur ebenen Erde angestiegen am darauffolgenden Tag aber wieder gefallen sein Auf dem Kleinen Heiligen Meer musste ein Junge der mit einem Kahn unterwegs war den See verlassen weil das Wasser um 19 Uhr zu wallen und zu brodeln begann Der Erdfall wurde erst am nachsten Tag entdeckt Zunachst war der Einsturztrichter 20 Meter tief und mass im Durchmesser 120 bis 160 Meter Durch Abbruche und Verlandung veranderte er seine Form stetig bis zu seinem heutigen Aussehen Als Ursache fur den Erdfall wird angenommen dass es im tieferen Untergrund zu Auslaugungen von Salz Kalk und Gips gekommen ist Nachdem die Hohlraume zu gross geworden waren brachen sie zusammen und an der Erdoberflache sackte der Boden nach Solche Erdabsenkungen dauern normalerweise viele Jahre sodass nur unauffallige Erdmulden entstehen Der ungewohnliche plotzliche Einbruch des Erdfallsees wird auf eine Bruchlinie zuruckgefuhrt die mit Verwerfungen des nahen Schafberges erklart werden nbsp Ein Rundweg fuhrt durch das Naturschutzgebiet bis zum ostlichen Seeufer Der Erdfall lockte in den darauffolgenden Tagen bis zu 6000 Besucher an Die Kleinbahn Piesberg Rheine musste den Besucheransturm mit Sonderzugen zum nahegelegenen Bahnhof Zumwalde bewaltigen Der Eigentumer des Gelandes erhob wahrend des Besucherandranges Eintrittsgelder zur Besichtigung des Erdfalls Spater als sich das Loch mit Wasser gefullt hatte liess der Besucherandrang nach In den ersten Jahren nach seiner Entstehung wurde das Gewasser noch zum Badebetrieb genutzt Im heutigen Naturschutzgebiet ist das Baden dagegen verboten Ein Teil des dem See vorgelagerten Gelandes ist aber weiterhin fur Besucher zuganglich Dort ist ein Rundweg ausgeschildert der informative Einblicke bietet Zum Zwecke der Besucherlenkung ist das Gebiet allerdings mit Stacheldraht eingezaunt Das Gewasser BearbeitenDas Wasser ist sehr kalkarm und leicht sauer was die Artenvielfalt begunstigt Der ursprunglich oligotrophe See hat sich im Laufe der Zeit aufgrund von Eutrophierung in ein teilweise mesotrophes Gewasser verwandelt Neben den naturlichen Ursachen tragen auch die umliegenden Ackerflachen und die Meerbecke zu dieser Veranderung bei Die selten gewordenen nahrstoffarmen Lebensraume im und am See gehen verloren Durch die Nahrstoffeinschleppung ist der See im Naturschutzgebiet das sich am starksten verandernde Gewasser Pflanzen Bearbeiten Zu den schutzenswertesten Pflanzen im Naturschutzgebiet gehoren die oligotrophen Strandlingsgesellschaften Die ebenfalls sehr seltene Wasser Lobelie die in den 1970er Jahren noch zu Tausenden im See vorkam ist mittlerweile stark zuruckgedrangt worden Das am Rande des Sees zu findende Schilfrohr litt in den vergangenen Jahren stark unter Bisamverbiss und das Vorkommen verringerte sich stark Das Ufer des Sees ist grosstenteils als Sandbank ausgebildet An den Uferzonen schliessen sich Erlenbruchwald und Birken Eichenmischwald an Dort finden sich auch ausgedehnte Gagel Gebusche Siehe auch BearbeitenListe der Seen in Nordrhein WestfalenLiteratur BearbeitenFritz Runge Die Naturdenkmaler Natur und Landschaftsschutzgebiete des Kreises Steinfurt Schriftenreihe des Kreises Steinfurt Bd 2 ZDB ID 582701 2 Kreis Steinfurt Steinfurt 1982 Christa Tepe Die Erdabsenkung bei Hopsten war ein viel bestauntes Naturereignis In Unser Kreis Jahrbuch fur den Kreis Steinfurt 11 1998 ZDB ID 238980 0 S 25 27 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erdfallsee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geologischer Dienst NRW uber den Erdfallsee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erdfallsee amp oldid 236886611