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Klassifikation nach ICD 10N04 9 Nephrotisches SyndromICD 10 online WHO Version 2019 Das Epstein Syndrom ist eine sehr seltene autosomal dominante Erbkrankheit Sie wird durch eine Mutation des MYH9 Gens verursacht Das Epstein Syndrom gehort zusammen mit dem Sebastian Syndrom dem Fechtner Syndrom und der May Hegglin Anomalie zur Gruppe der MYH9 assoziierten Erkrankungen Inhaltsverzeichnis 1 Ursache und Genetik 2 Epidemiologie und Pravalenz 3 Symptome und Diagnose 4 Therapie 5 Entdeckung 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksUrsache und Genetik Bearbeiten nbsp Der autosomal dominante Erbgang nbsp Von links nach rechts Erythrozyt rotes Blutkorperchen Thrombozyt aktiviert und LeukozytDie Ursache des Epstein Syndroms ist eine Punktmutationen des MYH9 Gens das sich beim Menschen auf Chromosom 22 Genlocus q11 2 befindet 1 2 3 Das Gen kodiert fur die schwere Kette eines Nicht Muskel Myosins Typ IIA NMMHC IIA Dieses Protein wird in einigen Blutzellen unter anderem in Monozyten und Thrombozyten in der Horschnecke Cochlea und in den Nieren exprimiert Die Mutation R702H bewirkt offensichtlich eine Konformationsanderung im Kopf des NMMHC IIA Proteins Die Folge davon ist eine Storung der Aggregation des Proteins zu Dohle Korperchen was eine fehlerhafte Organisation des Zytoskeletts in den Megakaryozyten den Vorlauferzellen der Thrombozyten bewirkt 4 Dies ist die Ursache fur die Makrothrombozytopenie die sich durch einen Mangel an Thrombozyten eine sogenannte Thrombozytopenie und ubergrossen Thrombozyten mit Leukozyteneinschlussen manifestiert Die Grosse der Thrombozyten kann dabei die von Erythrozyten sogar ubertreffen 5 Epidemiologie und Pravalenz BearbeitenAufgrund der Seltenheit des Epstein Syndroms sind keine gesicherten Daten bezuglich der Epidemiologie und der Pravalenz verfugbar Die Pravalenz liegt aber deutlich unter 1 100 000 Es wurden bisher weniger als 100 Familien mit diesem Syndrom beschrieben 5 Symptome und Diagnose BearbeitenEntsprechend den Stellen der Genexpression von NMMHC IIA manifestierten sich auch die Symptome des Epstein Syndroms Patienten mit dem Epstein Syndrom weisen einen Mangel an Thrombozyten Thrombozytopenie sowie zusatzlich eine Funktionsstorung der Thrombozyten Thrombozytopathie auf 6 Die vorhandenen Thrombozyten sind erheblich grosser als bei nicht betroffenen Menschen Makrothrombozytopenie Ein Teil der Patienten entwickelt einen progredienten Horverlust insbesondere im Hochtonbereich 6 Zudem kann sich auch eine Glomerulonephritis und eine Entzundung der Nierenfilterchen einstellen Beide Erkrankungen stellen sich aber nicht zwangslaufig ein da die Aggregations Storung von NMMHC IIA durch eine andere Myosinform Typ IIB ausgeglichen werden kann 5 Die Symptome der Nierenfunktionsstorungen und Gehorprobleme lassen sich nicht von denen des Fechtner oder Alport Syndroms unterscheiden Im Gegensatz zu den anderen MYH9 assoziierten Erkrankungen sind beim Epstein Syndrom keine Einschlusse in den Leukozyten sichtbar Die Glomerulonephritis und der Horverlust treten spater und nicht regelmassig auf da die Aggregationsstorung in situ durch eine andere Myosinform Typ IIB kompensiert werden kann Therapie BearbeitenDie Therapie erfolgt im Wesentlichen symptomatisch Vor Operationen ist unter Umstanden eine Thrombozytentransfusion notwendig Entdeckung BearbeitenDas Epstein Syndrom wurde erstmals 1972 von Charles J Epstein u a beschrieben 7 Einzelnachweise Bearbeiten Human hg38 chr22 35 007 273 35 113 958 UCSC Genome Browser v391 Abgerufen am 6 Januar 2020 Human Gene MYH9 uc003apg 1 Description and Page Index Abgerufen am 6 Januar 2020 J A Martignetti u a The gene for May Hegglin anomaly localizes to a lt 1 Mb region on chromosome 22q12 3 13 1 In Am J Hum Genet 66 2000 S 1449 1454 PMID 10739770 M Seri u a Epstein syndrome another renal disorder with mutations in the nonmuscle myosin heavy chain 9 gene In Hum Genet 110 2002 S 182 186 PMID 11935325 a b c C Trichet Epstein Syndrom Oktober 2006 a b R E Scharf Angeborene und erworbene Thrombozytopenien In Hamostaseologie 23 2003 S 159 169 C J Epstein u a Hereditary macrothrombocytopathia nephritis and deafness In Am J Med 52 1972 S 299 310 PMID 5011389 Literatur BearbeitenK E Heath u a Nonmuscle myosin heavy chain IIA mutations define a spectrum of autosomal dominant macrothrombocytopenias May Hegglin anomaly and Fechtner Sebastian Epstein and Alport like syndromes In Am J Hum Genet 69 2001 S 1033 1045 PMID 11590545 National Organization for Rare Disorders NORD Guide to Rare Disorders Lippincott Williams amp Wilkins 2003 ISBN 0 7817 3063 5 J G Drachman Inherited thrombocytopenia when a low platelet count does not mean ITP PDF 306 kB In Blood 103 2004 S 390 398 P Mhawech S Abdus Inherited Giant Platelet Disorders Classification and Literature Review In American Journal of Clinical Pathology 2000 S 176 190 N Pujol Moix u a Ultrastructural analysis of granulocyte inclusions in genetically confirmed MYH9 related disorders In Haematologica 89 2004 S 330 337 PMID 15020273 M Saito u a Hematological abnormalities in a patient with a 22q11 2 deletion In Brain Dev 26 2004 S 342 344 PMID 15165677 M Seri u a MYH9 related disease May Hegglin anomaly Sebastian syndrome Fechtner syndrome and Epstein syndrome are not distinct entities but represent a variable expression of a single illness In Medicine Baltimore 82 2003 S 203 215 PMID 12792306Weblinks BearbeitenEpstein Syndrom In Online Mendelian Inheritance in Man englisch genome ucsc edu Human Gene MYH9 uc003apg 1 Description and Page IndexDieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Epstein Syndrom amp oldid 195555896