www.wikidata.de-de.nina.az
Epimachus ist eine Gattung aus der Familie der Paradiesvogel Paradisaeidae und umfasst nur zwei Arten Beide Arten kommen ausschliesslich auf Neuguinea vor EpimachusSchmalschwanz Paradieshopf Epimachus meyeri SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Paradiesvogel Paradisaeidae Unterfamilie Eigentliche Paradiesvogel Paradisaeinae Gattung EpimachusWissenschaftlicher NameEpimachusG Cuvier 1816In der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN wird der Breitschwanz Paradieshopf als gefahrdet vulnerable gefuhrt Er zahlt damit zu den am meisten gefahrdeten Paradiesvogelarten 1 Der Schmalschwanz Paradieshopf gilt dagegen als nicht gefahrdet least concern 2 Beide Arten werden im Anhang II des Washingtoner Artenschutzubereinkommen gelistet Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Adulte Vogel 1 2 Jungvogel 2 Verbreitungsgebiet der Arten und Unterarten sowie Lebensraum 3 Lebensweise 4 Fortpflanzung 5 Hybride mit anderen Paradiesvogeln 6 Epimachus Arten und Mensch 6 1 Jagd 6 2 Gefangenschaftshaltung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelbelegeMerkmale BearbeitenBei beiden Arten der Gattung Epimachus ist das mittlere Steuerfederpaar stark verlangert und reicht weit uber das ubrige Schwanzgefieder hinaus seine Lange entspricht 133 bis 165 Prozent der Flugellange Inklusive dieses verlangerten Steuerfederpaars erreichen sie Korperlangen von 110 und 95 Zentimeter 3 Der Schnabel ist bei beiden Arten schmal lang und leicht sichelformig gekrummt Bei beiden Geschlechtern ist er mehr als zweimal so lang wie der Kopf Die Nasenlocher sind frei von Federn allerdings beginnt die Befiederung unmittelbar hinter den Nasenlochern 3 Der Geschlechtsdimorphismus ist stark ausgepragt Adulte Vogel Bearbeiten Die Mannchen haben ein uberwiegend samtschwarzes Gefieder bei dem einzelne Partien sehr stark irisieren Auffallend ist vor allem der entlang der oberen Korpermitte verlaufende Streif an schuppenartigen Federn die metallisch blaugrun irisieren Die Linie findet ihre Fortsetzung auf dem Schwanzgefieder das bei beiden Arten ebenfalls einen ausgepragten metallischen Schimmer hat Weitere Merkmale der Mannchen sind die verlangerten Federn an den Korperseiten Der Schwanz ist bei beiden Geschlechtern ansonsten gestuft und wird v formig schmaler Bei den Weibchen ist das mittlere Steuerfederpaar ebenfalls verlangert allerdings uberragt es das ubrige Schwanzgefieder nur geringfugig Sie sind insgesamt deutlich unauffalliger gefarbt als die Mannchen und weisen grosse Ahnlichkeit miteinander auf Ihr Gefieder ist braunlich und auf der Korperunterseite dunkelbraun quergestreift Jungvogel Bearbeiten Jungvogel beider Geschlechter ahneln zunachst dem Weibchen Bei den mannlichen Jungvogeln zeigt sich das Gefieder der adulten Mannchen erst allmahlich und benotigt mehrere Jahre wie man bei in Gefangenschaft gehaltenen Vogeln nachweisen konnte Ein Mannchen des Schmalschwanz Paradieshopfes dass am 13 September 1978 dem Baiyer River Sanctuary Papua Neuguinea ubergeben wurde und das zunachst noch das Gefieder eines Weibchens zeigte liess im Juli 1982 erstmals den fur die Mannchen typischen presslufthammerartigen Ruf horen Ein Jahr spater begann es erste Federn eines adulten Mannchens zu zeigen Das vollstandige Gefieder eines Mannchens trug dieses Individuum erst im Mai 1985 Daraus schliesst man dass Mannchen erst im Alter von sieben bis acht Jahren das Gefieder adulter Mannchen zeigen 4 Verbreitungsgebiet der Arten und Unterarten sowie Lebensraum BearbeitenBeide Arten gehoren zu den Paradiesvogeln mit einem vergleichsweise grossen Verbreitungsgebiet Es erstreckt sich vom Vogelkop einer Halbinsel im aussersten Nordwesten Neuguineas uber die Hochebenen im Osten Neuguineas bis in die sudostliche Spitze nbsp Neuguinea nbsp Owen Stanley Gebirge das zum Verbreitungsgebiet des Schmalschwanz Paradieshopfes gehortDie einzelnen Arten und Unterarten besiedeln folgende Regionen Breitschwanz Paradieshopf Epimachus fastosus Vorkommen vom Vogelkop bis zu den Hochebenen im Osten Neuguineas Er fehlt auf der sudostlichen Halbinsel E f fastosus Hermann 1783 Nominatform mit Vorkommen auf dem Vogelkop Tamrau Gebirge und Arfak Gebirge im Nordwesten von Neuguinea E f atratus Rothschild amp E J O Hartert 1911 Gebirge der Wandammenhalbinsel und die Gebirgszuge im zentralen Landesinnere von Neuguinea bis zur Kratke Range im Osten von Neuguinea E f ultimus Diamond 1969 Bewani Berge und Torricelli Berge im Norden von Neuguinea Schmalschwanz Paradieshopf Epimachus Meyer Der Schmalschwanz Paradieshopf fehlt auf dem Vogelkopf Sein Verbreitungsgebiet reicht vom Weyland Gebirge im zentralen Neuguinea bis in die sudostliche Spitze Neuguineas E m albicans van Oort 1915 Zentrale Gebirge Neuguineas vom Weyland Gebirge im Westen bis zum Hindenburg Gebirge und den Victor Emanuel Bergen E m bloodi Mayr amp Gilliard 1951 Gebirge im Osten Neuguineas zum Verbreitungsgebiet gehoren unter anderem das Hagengebirge als moglicherweise westlichstes Verbreitungsgebiet der Mount Giluwe und das Kraetkegebirge E m Meyer Finsch amp A B Meyer 1885 Gebirge im Sudosten Neuguineas darunter das Owen Stanley Gebirge Beide Arten kommen nur in Bergwaldern vor Der Breitschwanz Paradieshopf besiedelt vorwiegend Hohenlagen zwischen 1800 und 2150 Meter Er ist gelegentlich auch noch in Hohenlagen von 1280 Metern und in Hohenlagen bis 2550 Metern vor 5 Dort wo sich das Verbreitungsgebiet des Breitschwanz Paradiesvogels mit dem des nahe verwandten Schmalschwanz Paradieshopfes uberlappt besiedelt der Breitschwanz Paradieshopf die niedrigeren Hohenlagen 6 Der Verbreitungsschwerpunkt des Schmalschwanz Paradiesvogels liegt dagegen in Hohenlagen zwischen 1900 und 2900 Hohenmeter er kommt gelegentlich aber noch auf 3200 Metern vor 6 Lebensweise Bearbeiten nbsp Breitschwanz ParadieshopfBeide Arten fressen Fruchte und Gliederfusser Der Schmalschwanz Paradieshopf frisst ausserdem kleine Wirbeltiere beim weniger gut erforschten Breitschwanz Paradieshopf wird dies nur vermutet Ihre Nahrung finden sie uberwiegend im Baumkronenbereich Um an Gliederfusser zu gelangen reissen sie auch Rindenstucke und Epiphyten von den Baumen Wahrend der Nahrungssuche hupfen sie von Ast zu Ast oder klettern an den Baumstammen empor Beide Arten wurgen Kerne und Steine von Fruchten wieder aus Grundsatzlich leben die adulten Mannchen heimlicher als die Weibchen Fortpflanzung BearbeitenWie die uberwiegende Zahl der Paradiesvogel sind beide Arten polygyn das heisst das Mannchen paart sich nach Moglichkeit mit mehreren Weibchen Das jeweilige Weibchen zieht alleine den Nachwuchs gross 7 Die Mannchen verteidigen jeweils ein grosses Revier in dem sich ein oder mehrere traditionelle Balzplatze befinden Bei diesen Balzplatzen handelt es sich um einzelne Ansitzwarten hoch oben im Baumkronenbereich In freier Wildbahn ist die Balz des Mannchens bislang nicht beobachtet worden Hybride mit anderen Paradiesvogeln BearbeitenDie Neigung von Paradiesvogeln sich mit anderen Arten ihrer Familie zu kreuzen ist bereits zu Beginn des 20 Jahrhunderts von Anton Reichenow und damit fast fruher als fur jede andere Vogelfamilie beschrieben worden 8 Es sind dabei meistens die Mannchen die mit ihrem stark abweichenden Gefieder auffallen Gelegentlich werden sie zunachst als eigenstandige Art beschrieben So gilt das Typusexemplar das ursprunglich als Pseudastrapia lobata beschrieben wurde mittlerweile als Kreuzung zwischen dem Langschwanz Paradigalla und dem Breitschwanz Paradiesvogel Ein anderes Exemplar ist aus einer Kreuzung des Breitschwanz Paradieshopfes mit dem Kragenparadiesvogels hervorgegangen 9 Der Kragenparadiesvogel zahlt dabei zu den Arten die sich haufiger als jede andere Paradiesvogelart mit einer anderen Art paart 10 Fur den Schmalschwanz Paradieshopf sind Kreuzungen weniger haufig beschrieben Allerdings wurde 1962 eine Paarung eines Mannchens des Schmalschwanz Paradieshopfes mit einer Schmalschwanz Paradieselster beobachtet aus der ein Nestling hervorging Dieser starb allerdings im Alter von 10 Tagen 9 Epimachus Arten und Mensch BearbeitenJagd Bearbeiten nbsp Frauen der Mindima mit traditionellem Kopfschmuck Mount Hagen Festival Papua NeuguineaDie Federn beider Arten werden von indigenen Volkern Neuguineas zu traditionellem Kopf und Korperschmuck verarbeitet Den Federn wird zum Teil erheblicher Wert beigemessen In den 1990er Jahren wurden in dem Gebiet rund um den Tagebau Ok Tedi eine Gold und Kupfermine in Papua Neuguinea fur einen Balg des Breitschwanz Paradieshopfes 250 Kina gezahlt wahrend zur gleichen Zeit in dieser Region die Balge anderer Paradiesvogelarten fur 5 bis 20 Kina gehandelt wurden 11 Der Jagddruck auf den Breitschwanz Paradieshopf nahm durch die Entwicklung der Mine erheblich zu weil unter anderem auch Gewehre in der Region eingefuhrt wurden In anderen Regionen ist in den 1990er Jahren ein Jagdverbot erlassen worden wo nachdem einige Manner fur die Totung von Breitschwanz Paradieshopfen bestraft wurden der Bestand dieser Art sich teils dramatisch erholte Grundsatzlich gilt jedoch dass diese Art uberall dort erheblich gefahrdet ist wo die im Hochland lebende Bevolkerungszahl zunimmt 11 Dies zeigt sich auch im direkten Vergleich mit dem Schmalschwanz Paradieshopf Dieser wird ebenfalls von der indigenen Bevolkerung Neuguineas wegen seiner auffalligen Schmuckfedern bejagt und kann in Regionen mit geeigneten Lebensbedingungen selten sein wenn dort der Jagddruck entsprechend gross ist 7 Der Schmalschwanz Paradieshopf ist jedoch im Vergleich zum Breitschwanz Paradieshopf ein vergleichsweise haufiger Vogel weil er hohere Lagen als der Breitschwanz Paradieshopf besiedelt und damit in Regionen vorkommt die weit uber den landwirtschaftlichen Flachen und Garten der indigenen Bevolkerung liegt 7 Gefangenschaftshaltung Bearbeiten Breitschwanz Paradiesvogel wurden bislang nur selten in Gefangenschaft gehalten Das erste Paar Schmalschwanz Paradieshopfe dagegen wurde bereits 1909 in der Privatsammlung von E J Brooks auf Hoddom Castle gehalten 4 Seitdem sind Individuen dieser Art mehrfach in zoologischen Garten gezeigt worden Einige Individuen wurden als ausgesprochen zahm beschrieben und nahmen sehr schnell Futter aus den Handen ihrer Pfleger Sie benotigen grosse Innenvolieren und gelten als eine Art die sich verhaltnismassig gut halten lasst Allerdings neigen sie dazu mit ihrem Schnabel alle Gegenstande in ihrer Voliere zu untersuchen und dabei den Schnabel zu verletzen Literatur BearbeitenBruce M Beehler Thane K Pratt Birds of New Guinea Distribution Taxonomy and Systematics Princeton University Press Princeton 2016 ISBN 978 0 691 16424 3 Clifford B Frith Bruce M Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae Oxford University Press Oxford 1998 ISBN 0 19 854853 2 Eugene M McCarthy Handbook of Avian Hybrids of the World Oxford University Press Oxford 2006 ISBN 0 19 518323 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Epimachus Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelbelege Bearbeiten Handbook of the Birds of the World zum Breitschwanz Paradieshopf aufgerufen am 2 August 2017 Handbook of the Birds of the World zum Schmalschwanz Paradieshopf aufgerufen am 6 August 2017 a b Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 357 a b Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 376 Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 359 a b Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 367 a b c Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 375 McCarthy Handbook of Avian Hybrids of the World S 228 a b McCarthy Handbook of Avian Hybrids of the World S 229 Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 347 a b Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 365 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Epimachus Gattung amp oldid 241506716