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Emil Ketterer 6 August 1883 in Neustadt im Schwarzwald 23 Dezember 1959 in Munchen war ein deutscher Leichtathlet Olympiateilnehmer Arzt und Politiker der NSDAP Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Jugend Ausbildung und Erster Weltkrieg 1 2 Tatigkeit in Wehrverbanden und in NS Organisationen 2 Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenJugend Ausbildung und Erster Weltkrieg Bearbeiten Ketterer wuchs im Schwarzwald auf nach dem Abitur am Gymnasium in Donaueschingen nahm er 1905 ein Studium der Humanmedizin in Munchen auf Wahrend seines Studiums wurde er 1905 Mitglied der Burschenschaft Arminia Munchen In zwei Abschnitten leistete er Militardienst bei einem Fussartillerieregiment und als Einjahriger Arzt beim 2 Bayerischen Infanterieregiment Kronprinz In seiner Jugend betatigte Ketterer sich erfolgreich als Leichtathlet Ab 1908 war er im TSV 1860 Munchen organisiert 1912 nahm er mit der deutschen Auswahl an den Olympischen Spielen in Stockholm teil Mit seinen Kameraden Aicher Lehmann und Kern von Verein 1860 Munchen stellte er 1913 einen neuen deutschen Rekord in der 4 mal 100 Meter Staffel auf 42 6 Sekunden der bis 1925 Bestand hatte Nach der Approbation 1913 war Ketterer wahrend des Ersten Weltkriegs zwischen 1914 und 1917 als Regimentsarzt tatig Im Krieg wurde er mit dem Eisernen Kreuz 2 Klasse und dem Bayerischen Militarverdienstorden 4 Klasse mit Schwertern sowie mit dem Ritterkreuz vom Zahringer Lowen und dem Osterreichischen Verdienstkreuz ausgezeichnet Nach Kriegsende liess Ketterer sich als Allgemeinmediziner in Munchen nieder Tatigkeit in Wehrverbanden und in NS Organisationen Bearbeiten Im November 1918 schloss sich Ketterer der Bayerischen Volkspartei BVP an die er aber bald wieder verliess Zudem begann er sich in verschiedenen Wehrverbanden zu engagieren So war er in der Heimwehr und im Zeitfreiwilligenregiment Oberst Lenz bevor er in die von Ernst Rohm gegrundete Reichskriegsflagge wechselte Im Januar 1923 trat Ketterer erstmals in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 17 096 Im November 1923 nahm er mit der Reichskriegsflagge am Hitlerputsch teil wahrend dessen er zusammen mit anderen Putschisten das Wehrkreiskommando in Munchen besetzte Nach der Neugrundung der NSDAP mit Wirkung zum 14 April 1925 trat Ketterer der Partei erneut bei Mitgliedsnummer 697 1 Im gleichen Jahr schloss er sich auch dem Strassenkampfverband der NSDAP der Sturmabteilung SA an In der zweiten Halfte der 1920er Jahre gehorte er zu den Mitbegrundern des NS Sportarztebundes und war von 1929 bis 1934 Vorsitzender des Disziplinargerichtshofes des NS Arztebundes Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Ketterer im April 1933 Mitglied des Munchner Stadtrates und war in dieser Funktion in den folgenden Jahren fur die Krankenanstalten in Munchen zustandig Als zweiter Leiter des SA Sanitatswesens neben Paul Hocheisen bei der Obersten SA Fuhrung im Rang eines SA Sanitatsgruppenfuhrers war Ketterer von 1933 bis 1934 auch Leibarzt des SA Chefs Ernst Rohm In der Rohm Affare erlebte Ketterer am 30 Juni 1934 die Entmachtung und Verhaftung durch Hitler in der Pension Hanselbauer in Bad Wiessee mit wo Rohm sich damals zu Erholungszwecken unter Betreuung durch Ketterer aufhielt Ketterer selbst entging der Verhaftung aufgrund der Fursprache des SA Obergruppenfuhrers Viktor Lutze der sich der zu jenem Zeitpunkt als designierter Nachfolger Rohms in Hitlers Gefolge in Bad Wiessee befand Seine Stellung als Chef des SA Sanitatswesens behielt Ketterer auch bei nachdem Lutze zum Stabschef der SA ernannt worden war Erst zum 1 Februar 1937 schied er aus dieser Position auf eigenen Antrag aus Zum 9 November 1938 wurde er trotzdem noch zum SA Obergruppenfuhrer befordert Wahrend seiner Tatigkeit als Chef des SA Sanitatswesens kandidierte Ketterer erfolglos bei der Reichstagswahl 1936 Von 1936 bis 1945 war Ketterer Vorsitzender des TSV 1860 Munchen Wahrend des Zweiten Weltkriegs befurwortete Ketterer als Arzt ausdrucklich das Euthanasie Programm der Nationalsozialisten Fur seine Teilnahme am Hitlerputsch wurde er mit dem Blutorden ausgezeichnet Familie BearbeitenKetterer hatte zwei Tochter Waltrude 21 Januar 1916 2008 und Helga Ingrid 21 Juli 1920 und einen Sohn Eberhard 17 August 1925 Sein Schwiegersohn der Ehemann seiner Tochter Waltrude war der Arbeitgeberprasident Hanns Martin Schleyer der von der Rote Armee Fraktion RAF ermordet wurde Literatur BearbeitenDirk Bitzer Bernd Wilting Sturmen fur Deutschland Die Geschichte des deutschen Fussballs von 1933 bis 1954 Campus Verlag 2003 ISBN 3 593 37191 X Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 7 Supplement A K Winter Heidelberg 2013 S 535 536 ISBN 978 3 8253 6050 4 Lutz Hachmeister Schleyer Eine deutsche Geschichte C H Beck Munchen 2004 S 74 77 ISBN 9783406518638 dort auch ein Photo aus seinem SA Fuhrerfragebogen Nils Havemann Fussball unterm Hakenkreuz Der DFB zwischen Sport Politik und Kommerz Campus Verlag Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 593 37906 6 Winfried Suss Der Volkskorper im Krieg Gesundheitspolitik Gesundheitsverhaltnisse und Krankenmord im nationalsozialistischen Deutschland 1939 1945 Oldenbourg Munchen 2003 ISBN 3 486 56719 5 Volltext digital verfugbar Weblinks BearbeitenEmil Ketterer in der Datenbank von Olympedia org englisch Einzelnachweise Bearbeiten Lutz Hachmeister Schleyer Eine deutsche Geschichte C H Beck Munchen 2004 S 74 ISBN 9783406518638 Normdaten Person GND 13955470X lobid OGND AKS VIAF 101281799 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ketterer EmilKURZBESCHREIBUNG deutscher NS Arzt Stadtrat und SportfunktionarGEBURTSDATUM 6 August 1883GEBURTSORT Neustadt im SchwarzwaldSTERBEDATUM 23 Dezember 1959STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Ketterer amp oldid 233474619