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Die Elymais dem alten Elam entsprechend ist eine Landschaft im Sudwesten Irans und das Heimatland des Volkes der Elymaer Das Reich Elymais im Jahr 51 v Chr Munze Kamnaskires II NikephorosMunze des Orodes IV ca 150 n Chr Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Seleukidenherrschaft 3 Unabhangigkeitsbestrebungen und das Partherreich 4 Quellen 5 Die Herrscher 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDer Name Elymais geht wahrscheinlich auf Elam zuruck obwohl diese Etymologie bezweifelt wurde In Keilschrifttexten wird die Region weiterhin als Elam bezeichnet Hauptstadte der Elymais waren oftmals Susa das aber eigentlich nicht direkt zu dieser Landschaft gehorte und Seleukia am Hedyphon Die genauen Grenzen der Elymais sind nicht sicher Strabon XVI 1 17 berichtet dass die Elymais in drei Provinzen unterteilt war Gabiane Massabatene und Korbiane Die Bedeutung des Begriffes Provinz ist in diesem Fall umstritten Andere antike Autoren berichten dagegen dass auch die Susiana zur Elymais gehorte Seleukidenherrschaft BearbeitenDer Begriff Elymais taucht zum ersten Mal in der Zeit Alexanders des Grossen auf im Bericht des Nearchos der bei Strabon uberliefert ist In der Folgezeit wurde die Elymais Teil des Seleukidenreiches Im Heer von Antiochos III sollen sich Bogenschutzen aus der Elymais befunden haben Als dieser Herrscher unter finanziellen Schwierigkeiten litt soll er einen Tempel des Bel in der Elymais geplundert haben 1 Dies Unternehmen kostete ihn schliesslich das Leben Die Lokalisierung des Tempels ist in der Forschung umstritten Antiochos IV unternahm ein vergleichbares Unternehmen und versuchte einen Tempel der Artemis in dieser Provinz zu plundern wurde aber zuruckgeschlagen und kam auf dem Ruckweg ums Leben Unabhangigkeitsbestrebungen und das Partherreich BearbeitenAls sich seit der Mitte des zweiten Jahrhunderts v Chr das Seleukidenreich im Prozess staatlicher Auflosung befand gab es auch in der Elymais Bestrebungen sich vom Reich zu losen Es erhoben sich lokale Machthaber zu Konigen Die folgende Geschichte der Region ist jedoch nur wenig bekannt Die Herrscher der Elymais sind fast nur auf erhaltenen Munzen belegt Erwahnungen in klassischen Texten sind selten Die Anzahl und Reihenfolge der Herrscher ist in der Forschung umstritten Nur die Munzen der vorchristlichen Herrscher sind mit Jahresangaben versehen die spateren sind undatiert Die Herrscher der Elymais lassen sich in verschiedene Gruppen einteilen Kamnaskires I scheint um 147 v Chr den seleukidischen Satrapen aus Susa vertrieben und sich selbst als Konig eingesetzt zu haben Im folgenden Jahr konnte aber der seleukidische Herrscher Demetrios II Susa wieder einnehmen Zumindest wurden dort 145 v Chr Munzen mit seinem Namen gepragt Kurz darauf erscheint hier Kamnaskires II Nikephoros mit eigenen Munzen was andeutet dass die Stadt und Provinz nicht mehr unter seleukidischer Herrschaft stand Dieser Herrscher ist auch aus babylonischen Quellen bekannt die zeigen dass er 141 v Chr versuchte Teile des auseinanderfallenden Seleukidenreiches an sich zu reissen Er fiel in Babylonien ein war aber im Endeffekt nicht erfolgreich Es folgen einige weitere Herrscher doch kurz darauf ist die Elymais wahrscheinlich 140 139 v Chr vom parthischen Konig Mithridates I besetzt worden Nichts ist aus den folgenden Jahren bekannt doch erscheint 82 81 v Chr ein gewisser Kamnaskires III auf Munzen der auch wieder in Babylonien einfiel und sich offensichtlich von der parthischen Herrschaft zu befreien suchte Diese Unabhangigkeitsbestrebungen dauerten eine ganze Reihe von Jahren an Im Jahr 65 v Chr sandte ein Konig der Elymais Geschenke an den romischen General Pompeius Plutarch Pompeius 36 Aus chronologischen Grunden mag es sich bei diesem Konig um Kamnaskires IV gehandelt haben Weitere Herrscher sind in den folgenden Jahren ebenso auf Munzen belegt Eine weitere Gruppe von Herrschern pragte schliesslich im zweiten nachchristlichen Jahrhundert ebenfalls Munzen Gerade die Reihenfolge und Identifizierung der Herrscher des zweiten Jahrhunderts bereitet grosse Schwierigkeiten da sie fast alle den Namen Orodes trugen Vielleicht handelt es sich bei ihnen um Familienangehorige der Arsakiden da der Name Orodes auch in diesem Herrscherhaus gut belegt ist Mit dem Einfall der Sassaniden verschwand die Elymais als selbststandige politische Einheit Quellen BearbeitenVon den Munzen abgesehen gibt es nur wenige Quellen zur Geschichte der Elymais Die Informationen bei klassischen Autoren Lukian von Samosata Macrobi XVI Auch der parthische Konig Mnaskires lebte sechsundneunzig Jahre Inschrift aus Palmyra in das Jahr 138 n Chr datiert Yarhibol Sohn des Lischamschu der freiwillig als Gesandter zu Orodes dem Konig der Elymais ging 2 Die Herrscher BearbeitenKonig Datierung Kommentar MunzeKamnaskires I Soter um 147 v Chr Identisch mit Kamnaskires II Nikephoros Kamnaskires II Nikephoros um 145 139 v Chr Raubzuge nach Babylonien nbsp Okkonapses um 139 v Chr kurzzeitiger UsurpatorTigraios 138 37 133 32 v Chr kurzzeitiger UsurpatorDareios 129 v Chr kurzzeitiger Usurpator nbsp Kamnaskires III zusammen mit Anzaze 82 81 75 v Chr Der parthische Konig Orodes I zog gegen Kamnaskires III da dieser anscheinend rebellierte nbsp Kamnaskires IV 62 61 oder 59 58 und 56 55 v Chr Sandte Geschenke an den romischen General Pompeius nbsp Kamnaskires V 36 35 v Chr nbsp Orodes I 1 Halfte des 1 Jahrhunderts n Chr nbsp Orodes II 1 Halfte des 2 Jahrhunderts n Chr Kamnaskires Orodes III 2 Halfte des 2 Jahrhunderts n Chr nbsp Phraates Ende des 1 Anfang des 2 JahrhundertsOsroes 2 Jahrhundert n Chr Orodes IV 2 Halfte des 2 Jahrhunderts n Chr Identisch mit Orodes V Orodes V Ende des 2 Jahrhunderts n Chr Literatur BearbeitenV Sarkhosh Curtis Ancient Finds from Ancient Elymais in Southwestern Iran In Iran Antiqua Band 29 1994 S 201 214 Pieter A van t Haaf Catalogue of Elymaean Coinage Ca 147 B C A D 228 Classical Numismatic Group Lancaster PA u a 2007 ISBN 978 0 9709268 8 3 Daniel T Potts The Archaeology of Elam Formation and Transformation of an Ancient Iranian State Cambridge University Press Cambridge u a 1999 ISBN 0 521 56358 5 S 354 409 Josef Wiesehofer Das antike Persien Von 550 v Chr bis 650 n Chr Albatros Dusseldorf 2005 ISBN 3 491 96151 3 S 411 Weblinks BearbeitenElymais In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica englisch iranicaonline org mit Literaturangaben Einzelnachweise Bearbeiten Diodor Historische Bibliothek 28 3 29 15 zitiert nach Monika Schuol Die Charakene Ein mesopotamisches Konigreich in hellenistisch parthischer Zeit Oriens et Occidens Band 1 Franz Steiner Stuttgart 2000 ISBN 3 515 07709 X S 62 63 Normdaten Geografikum GND 4235568 0 lobid OGND AKS VIAF 247719983 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elymais amp oldid 227176467