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Elizabeth Herbert geboren als Mary Elizabeth Ashe a Court 1 21 Juli 1822 vermutlich in Heytesbury Wiltshire 30 Oktober 1911 in Belgravia London war eine Angehorige der hohen viktorianischen Gesellschaft und einflussreiche Philanthropin Ab 1846 war sie die Ehefrau des britischen Politikers Sidney Herbert Durch dessen Nobilitierung 1861 erhielt sie den Hoflichkeitstitel Baroness Herbert of Lea den sie jedoch selbst nicht verwendete Nach dem fruhen Tod ihres Mannes kurz darauf konvertierte sie zum Katholizismus und wurde als Wohltaterin und Autorin christlicher Bucher zu einer wichtigen Forderin ihres neuen Glaubens in Grossbritannien Elizabeth Herbert Portrat aus den 1850er Jahren Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Ehe mit Sidney Herbert 3 Konversion zum Katholizismus 4 Nachkommen 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise und AnmerkungenFamilie BearbeitenElizabeth Ashe a Court entstammte einer anglikanischen Gentry Familie aus Heytesbury in Wiltshire deren Mitglieder im 18 Jahrhundert durch Mitgliedschaft im Parlament und Dienst im Militar einen gewissen Einfluss erlangt hatten Ihr Vater war der Armeeoffizier Charles Ashe a Court Repington jungerer Sohn von Sir William Pierce Ashe a Court 1 Baronet Ihre Mutter Mary Elizabeth Gibbs entstammte einer in Neapel Sizilien lebenden britischen Familie mit Plantagenbesitzungen in Westindien Elizabeths Bruder Charles Henry sass spater auch im Parlament Sein Sohn war der Kriegsberichterstatter Charles a Court Repington Der Diplomat Lord Heytesbury war ihr Onkel vaterlicherseits Ehe mit Sidney Herbert BearbeitenAm 12 August 1846 heiratete Elizabeth im Alter von 24 Jahren den zwolf Jahre alteren Politiker Sidney Herbert zweiter Sohn des Earl of Pembroke Sidney Herbert war Mitglied der hochadligen Familie Herbert wie Elizabeth stammte er aus dem sudlichen Wiltshire und kannte sie daher schon seit ihrer Kindheit Zum Zeitpunkt der Eheschliessung war er bereits ein machtiger Politiker der seit uber einem Jahrzehnt dem Unterhaus angehorte und als Staatssekretar bereits Mitglied des konservativen Regierungskabinetts unter Peel gewesen war Das Paar gehorte der hohen Londoner Gesellschaft an zu Elizabeth Herberts Freundinnen zahlten etwa Lady Canning und die spatere Lady Dufferin beides einflussreiche Ehefrauen von Vizekonigen von Indien Elizabeth unterstutzte die Arbeit ihres Mannes so erledigte sie den Grossteil der Sekretariatsarbeiten und vertrat auch dessen politische Positionen wie den Wechsel zur wirtschaftsliberalen Peelite Fraktion Zusammen mit ihrem Mann war sie wahrend des Krimkriegs eine der wichtigsten Unterstutzer von Florence Nightingale und deren Reform der Krankenpflege Das Paar hatte Nightingale bereits wahrend der Hochzeitsreise nach Rom im Winter 1847 48 kennengelernt und war mit ihr seitdem privat eng befreundet Die Herberts zeichneten sich weithin durch Wohltatigkeit aus und forderten zahlreiche karitative Projekte zur Bekampfung von Armut und Krankheit nicht nur in der gemeinsamen Heimatregion Wiltshire Gemeinsam mit William Ewart Gladstone ebenfalls ein enger Freund unterstutzte man das Clewer House of Mercy bei Windsor eine anglikanisch gepragte Hilfseinrichtung fur arbeitslose Hausdienerinnen um deren Abrutschen in die Kriminalitat oder Prostitution zu verhindern Gemeinsam mit Lord Ashley schufen die Herberts 1849 50 den Female Emigration Fund zur Unterstutzung armer Frauen in erster Linie arbeitslose Naherinnen bei der Auswanderung in die Kolonien und arbeiteten dabei mit Caroline Chisholm zusammen 2 Anfang 1861 wurde Sidney Herbert fur seine Verdienste zum Baron Herbert of Lea ernannt Er starb aber bereits einige Monate spater im Alter von nur 50 Jahren an Nephritis und wurde in der von ihm finanzierten Kirche St Mary and St Nicholas in Wilton bestattet Lady Herbert wurde damit im Alter von 39 Jahren zur Witwe mit Verantwortung fur ihre sieben Kinder Konversion zum Katholizismus BearbeitenBald nach der Eheschliessung hatte Elizabeth Herbert den anglikanischen Erzdiakon Henry Edward Manning einen alten Schulfreund ihres Mannes kennengelernt Er begeisterte die bisher wenig religiose Elizabeth fur den christlichen Glauben brachte ihr die anglokatholische Oxford Bewegung naher und wurde fur sie schnell zum wichtigen geistlichen Ratgeber 1851 konvertierte Manning wie auch weitere einflussreiche anglikanische Theologen zur romisch katholischen Kirche In einer Zeit in der die romische Kirche vom Grossteil der britischen Gesellschaft noch als Feind des Landes betrachtet wurde war dies ein skandaloses Verhalten Die Herberts brachen den Kontakt zu Manning ab fur Elizabeth ein schwerer Schritt Sie konnte Mannings Grunde fur seine Konversion nachvollziehen und begann somit selbst am Anglikanismus zu zweifeln Ihr Mann zeigte dafur wenig Verstandnis jede Annaherung an den Katholizismus ware fur ihn politischer Selbstmord gewesen so dass Elizabeth das Thema zu seinen Lebzeiten nicht mehr erwahnte Nach dem Tod ihres Mannes reiste sie wahrend der Trauerzeit zuerst nach Sudfrankreich und anschliessend weiter nach Rom wo sie ihren alten Freund Manning um Rat ersuchte Sie lebte langere Zeit in Rom und es kamen Geruchte auf dass sie zum Katholizismus ubertreten wolle Die Familie ihres Mannes drohte daraufhin ihr das Sorgerecht fur ihre Kinder zu entziehen Ihr altester Sohn war nach dem Tod seines Onkels neuer Earl of Pembroke und damit nominelles Familienoberhaupt geworden weshalb aus Sicht der Herberts ein Glaubenswechsel unter allen Umstanden verhindert werden musste Nach langer Abwagung entschied sich Elizabeth Herbert schliesslich fur den katholischen Glauben und konvertierte am 5 Januar 1866 in Palermo Wie zu erwarten gewesen war brachen ihre bisherigen Freunde darunter Gladstone nach diesem Schritt den Kontakt ab Ihre Kinder wurden grosstenteils ihrem Einfluss entzogen lediglich die alteste Tochter ubernahm den Glauben der Mutter Nach ihrer Ruckkehr nach England Mitte 1866 riet ihr Manning inzwischen Erzbischof die von Pater Herbert Vaughan kurz zuvor gegrundete Missionsgesellschaft vom hl Joseph von Mill Hill im Norden Londons zu unterstutzen Zwischen Vaughan und Lady Herbert entwickelte sich bald eine enge geistliche Freundschaft In der Folgezeit wurde Elizabeth Herbert zur wichtigsten Unterstutzerin der jungen Missionsgesellschaft und forderte diese auch mit gewaltigen Geldsummen Daneben grundete und finanzierte sie ein Madchen Waisenhaus in Salisbury das von den Barmherzigen Schwestern geleitet wurde Spater sammelte sie Gelder fur den Bau der Westminster Cathedral deren Grundstein 1895 von Kardinal Vaughan gelegt wurde Aufgrund solcher Wohltatigkeiten wurde sie als Lady Lightening 3 und The Mother of the Mill bezeichnet Auch als Schriftstellerin war Elizabeth Herbert erfolgreich sie verfasste zahlreiche katholisch gepragte Bucher Neben erbaulicher Literatur handelte es sich dabei um Berichte von ihren Reisen Zusatzlich zu einem jahrlichen Besuch Roms bereiste sie unter anderem das Heilige Land Spanien Nordafrika die Westindischen Inseln und 1888 die Vereinigten Staaten wo ihr Sohn Michael Henry als Diplomat tatig war Hier versuchte sie die Afroamerikaner der Sudstaaten vom Katholizismus zu uberzeugen und forderte den Bau eines Waisenhauses in Baltimore Erfolgreiche Bucher trugen die Titel Impressions of Spain 1866 Cradle Lands 1867 Wives and Mothers of the Olden Time 1871 und Wayside Tales 1880 Das autobiografische Werk How I Came Home 1894 erzahlt die Geschichte ihrer eigenen Konversion Daneben ubersetzte sie zahlreiche christliche Werke aus dem Franzosischen ins Englische etwa Viten von St Monika St Giovanni Battista de Rossi Bischof Dupanloup Garcia Moreno und Bischof de Merode Lady Herbert starb am 30 Oktober 1911 nach langerer Krankheit im Alter von 89 Jahren in ihrem Anwesen Herbert House in London Die Beerdigungszeremonie Requiem fand am 3 November in der Westminster Cathedral statt und wurde von Erzbischof Bourne geleitet Sie wurde im St Joseph s College in Mill Hill nahe dem Grab von Kardinal Vaughan bestattet ihr Epitaph tragt die Inschrift The Mother of the Mill Als literarische Figur ist Elizabeth Herbert in verschiedenen Werken ihrer Zeit verewigt Als Lady St Jerome tritt sie in Benjamin Disraelis Roman Lothair 1870 auf als Lady Chiselhurst in W H Mallocks Roman The Old Order Changes 1886 4 Nachkommen BearbeitenElisabeth und Sidney Herbert hatten sieben Kinder 5 Mary Catherine 1849 1935 folgte als einziges Kind dem Glauben der Mutter und konvertierte ebenfalls zum Katholizismus Friedrich von Hugel George Robert Charles 1850 1895 nach dem Tod des Vaters der 2 Baron Herbert of Lea und nach dem Tod des Onkels der 13 Earl of Pembroke Elizabeth Maud 1851 1933 Hubert Parry Sidney 1853 1913 Mitglied des Parlaments nach dem Tod des Bruders 14 Earl of Pembroke William Reginald 1854 1870 starb beim Untergang der HMS Captain Michael Henry 1857 1904 Diplomat Botschafter in den Vereinigten Staaten Constance Gwladys 1859 1917 1 St George Lowther 4 Earl of Lonsdale 2 Frederick Robinson the Earl de GreyLiteratur BearbeitenHerbert of Lea Elizabeth In James Grant Wilson John Fiske Hrsg Appletons Cyclopaedia of American Biography Supplement D Appleton and Company New York 1901 S 137 englisch Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Elizabeth Herbert Baroness Herbert of Lea Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lady Elizabeth Herbert of Lea In Catholic Encyclopedia Elizabeth Lady Herbert of Lea Memento vom 4 November 2012 im Internet Archive In New Catholic Dictionary Valerie Bonham Elizabeth Herbert Baroness Herbert of Lea In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand 2004 abgerufen am 21 August 2019 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Haufig wird in der Literatur der Madchenname Ashe a Court Repington angegeben ihr Vater erbte allerdings erst 1855 also nach ihrer Hochzeit 1846 nach dem Tod seines kinderlosen Bruders Edward Henry a Court Repington die Repington Landereien und erganzte vermutlich erst zu diesem Zeitpunkt den Familiennamen Geoffrey Partington The Australian Nation Transaction Publishers neue Auflage 1997 S 25 26 Mary Vaughan Courtfield and the Vaughans an English Catholic inheritance Quiller Press 1989 S 72 M C Rintoul Dictionary of Real People and Places in Fiction Routledge 2014 S 504 Dort wird auf David Hunter Blair A Medley of Memories 1919 S 107 Bezug genommen Elizabeth a Court Repington holmesacourt org Biografische Informationen sowie Auflistung der Vorfahren und Nachkommen Normdaten Person GND 140222723 lobid OGND AKS LCCN n90632607 VIAF 75470428 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Herbert ElizabethALTERNATIVNAMEN Ashe a Court Mary ElizabethKURZBESCHREIBUNG britische Philanthropin und katholische Schriftstellerin Ehefrau von Sidney HerbertGEBURTSDATUM 21 Juli 1822GEBURTSORT unsicher Heytesbury Wiltshire STERBEDATUM 30 Oktober 1911STERBEORT Belgravia London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elizabeth Herbert Philanthropin amp oldid 237947405