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Isabelle Angelique de Montmorency 1 8 Marz 1627 2 in Paris 24 Januar 1695 in Paris war durch Heirat Herzogin von Chatillon und spater von Mecklenburg Schwerin Isabelle Angelique de Montmorency Herzogin von Mecklenburg Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Historische Beurteilung 3 Literatur 4 Weblinks 5 Quellen und AnmerkungenBiographie BearbeitenIsabelle Angelique war die Tochter von Francois de Montmorency Bouteville 3 Graf von Luxe und Elisabeth Angelique de Vienne Sie kam kurz vor der Enthauptung ihres Vaters zur Welt Zusammen mit ihren Geschwistern Marie Louise der kunftigen Marquise de Valencay und dem nach dem Tod des Vaters geborenen Francois Henri de Montmorency dem kunftigen Marechal de Luxembourg wuchs sie in Chantilly und Paris auf unter dem Schutz von Charlotte de Montmorency Prinzessin von Conde der Cousine ihres Vaters und genoss eine sorgfaltige Erziehung Charlotte liess mit der Hilfe ihres Vetters des Herzogs von Enghien zu dass der Hugenotte Gaspard IV de Coligny 1645 die 18 jahrige Isabelle Angelique entfuhrte um die Zustimmung beider Familien zur Heirat zu erzwingen Nach dem Tode seines Vaters des Marschalls Gaspard III de Coligny wurde Gaspard 1646 Herzog von Chatillon Von beiden Familien missbilligt wurde die Ehe zunachst vom Parlement nicht anerkannt und verlief sturmisch Gaspard fortwahrend in Kriegszugen unterwegs wurde 1649 in der ersten Fronde bei einem Angriff auf Charenton schwer verwundet und starb in Vincennes Nach seinem Tod brachte Isabelle Angelique einen Sohn zur Welt der ebenfalls Gaspard getauft wurde aber schon 1657 starb In den Kampfen der Fronde die ab 1650 Frankreich erschutterten und auch spater stand sie auf der Seite der Conde der Gegner des Kardinals Mazarin Im Jahr 1650 nahm Mazarin den Prinzen Conde Anfuhrer der Fronde in Haft Isabelle geschickte Verhandlerin organisierte in Chantilly dann in Chatillon ein geheimes Netzwerk der Rebellen Ende 1650 starb ihre Tante Charlotte und hinterliess ihr das Schloss Merlou und Juwelen Isabelle verhandelte bis 1652 mit Mazarin aber ohne Erfolg wurde verdachtigt in einen Komplott gegen Mazarin verwickelt zu sein aber 1655 vom Hof wieder in Ehren aufgenommen Sie zog den Marschall Hocquincourt in die Partei Condes wurde dafur von Mazarin unter Hausarrest gestellt 1659 nach der Versohnung von Conde mit dem 15 jahrigen Konig Ludwig XIV erfuhr sie den Dank von Conde und erhielt einen Lobesbrief von Mazarin Im Jahr 1662 kam Christian Ludwig I Herzog zu Mecklenburg nach Paris trat zum katholischen Glauben uber und nahm 1663 zu Ehren des Konigs den Namen Louis an Er hatte sich 1660 von seiner ersten Frau Christine Margarete Tochter von Johann Albrecht II Herzog zu Mecklenburg wegen boswilliger Verlassung scheiden lassen was von einem Kanonischen Gericht 1663 bestatigt wurde und warb nun um Isabelle Angelique 1664 fand in Paris die Hochzeit statt die gewitzte Ehefrau handelte selber ihren vorteilhaften Ehevertrag aus 2 Wegen des Proteststurms der deutschen Schwiegerfamilie blieb sie zunachst in Paris Hier opponierte sie gegen Madame de Montespan Sie war in die Intrigen von Henriette d Angleterre verwickelt doch weder offentliche Proteste noch Roger de Bussy Rabutins satirische Histoire Amoureuse des Gaules 1665 fur die der Autor ein Jahr in die Bastille gesperrt wurde entzogen ihr die Gunst des Konigs Henriette die wesentlich an den Vorbereitungen des Geheimvertrags von Dover beteiligt war starb nach Frankreich zuruckgekehrt uberraschend 1670 Vergiftungsgeruchte machten die Runde Isabelle soll um sich vom Verdacht reinzuwaschen vom letzten Getrank Henriettes getrunken haben Als Ludwig XIV 1672 den Krieg gegen Holland begann in dem ihr Bruder eine bedeutende Rolle spielte ging sie nach Mecklenburg In Schwerin warb sie sogar mit Einsatz ihrer Juwelen fur die Sache Frankreichs und hatte Erfolg Christian Ludwig unterstutzte den Schwager mit Truppen und ubernahm selbst ein Kommando seine Frau setzte er 1673 fur die Dauer seiner Abwesenheit als Regentin ein Hier betrieb sie weiter eine profranzosische Politik Eine Liaison mit dem Kammerjunker Andreas Gottlieb von Bernstorff versetzte den Herzog von Mecklenburg in Wut und er schickte sie zuruck nach Frankreich wo sie in Chatillon sur Loing Aufenthalt nahm Hier loste sie ein protestantisches Stift auf und grundete an seiner Stelle ein Spital eine Schule und das Benediktinerinnenkloster Chatillon sur Loing 1688 1792 1678 wurde sie von Ludwig XIV als Spezialistin fur deutsche Angelegenheiten auf diplomatische Mission nach Braunschweig gesandt um Hannover als franzosischen Bundnispartner zu gewinnen Isabelle war auch dabei erfolgreich Im Jahr 1681 wurde ihr Bruder der Herzog von Luxemburg Marschall von Frankreich Im selben Jahr bekam sie die Pocken die sie sehr entstellten Die lebenslange Jagd nach Ruhm und Liebe war zu Ende Nunmehr sammelte sie Kunst und bemuhte sich um moglichst vorteilhafte Verheiratung ihrer Nichten was ihr zeitgenossische Urteile als Geiz vorwarfen Am 4 Januar 1695 starb ihr Bruder sie folgte ihm drei Wochen spater Historische Beurteilung BearbeitenIsabelle Angelique blieb ihr ganzes Leben lang dem Haus Conde treu verbunden Die Urteile der Zeitgenossen uber ihre Person und ihre Lebensfuhrung divergierten gewaltig und waren vor dem Hintergrund ihrer Clan Zugehorigkeit zu sehen Ihre Schonheit ihre Intelligenz und ihre politischen und diplomatischen Fahigkeiten machten sie zusammen mit ihren amourosen Abenteuern zur Zielscheibe einer moralisierenden und misogynen Kritik Sa beaute son intelligence et sa capacite politique aussi bien que ses intrigues amoureuses en firent la proie de la pensee moralisatrice et souvent misogyne de son siecle et de la posterite 2 Die Herzogin von Chatillon lebte durchaus gemass den damals lockeren Moralvorstellungen des Adels und ubertraf sie noch in ihrer Freizugigkeit Sie wurde von Zeitgenossen als bezaubernd und liebenswurdig beschrieben geistreich und geistesgegenwartig Ihre Rechtschreibung zeigte dass sie keine solide Bildung genossen hatte 4 Literatur BearbeitenEmile Magne Madame de Chatillon Isabelle Angelique de Montmorency Portrait et documents inedits Mercure de France Paris 1910 5 Otto Flake Grosse Damen des Barock Fischer Frankfurt am Main 1981 ISBN 3 596 22273 7 Danielle Haase Dubosc Biographische Notiz 2013 In SIEFAR Societe Internationale pour l Etude des Femmes de l Ancien Regime Dictionnaire des femmes de l ancienne France http www siefar org dictionnaire fr Elisabeth Ang C3 A9lique de Boutteville Montmorency Notice de Danielle Haase Dubosc 2C 2013 abgerufen am 14 Februar 2014 Die Webseite enthalt umfangreiche weitere bibliographische Angaben Weblinks Bearbeitenhttp www siefar org dictionnaire fr Elisabeth Ang C3 A9lique de Boutteville Montmorency abgerufen am 14 Februar 2014 Quellen und Anmerkungen Bearbeiten Je nach Quelle Isabelle Angelique Elisabeth Angelique Elisabeth Angelique a b c Danielle Haase Dubosc Biographische Notiz in SIEFAR Societe Internationale pour l Etude des Femmes de l Ancien Regime Dictionnaire des femmes de l ancienne France http www siefar org dictionnaire fr Elisabeth Ang C3 A9lique de Boutteville Montmorency abgerufen am 14 Februar 2014 Die Schreibung von Bouteville Boutteville schwankt in der Literatur jedenfalls sind die Grafen von Bouteville nicht mit dem lothringischen Adelsgeschlecht Boutteville zu verwechseln Emile Magne siehe Literatur schreibt auf S 13 seiner biographischen Notiz sie habe sich mit einer phonetischen Orthographie begnugt In der Fussnote dazu merkt er an Diese phonetische Orthographie gewinnt in der Korrespondenz der Mme de Chatillon ein besonderes Interesse weil sie uns erlaubt festzustellen dass der sogenannte Pariser Akzent im 17 Jahrhundert absolut derselbe war wie in der Gegenwart Die von unserer Heldin geschriebenen Worter sind entstellt nach dem Tonfall der mundlichen Betonung Phonetischer Orthographie begegnet man haufig in einer Zeit in der die entstehende Academie sich bemuhte die Regeln einer Syntax zu fixieren aber es ist nach unserer Kenntnis das erste Mal dass wir sie so getreu bis zum Festhalten des Akzents finden Die Biographie ist romanhaft ausgeschmuckt halt sich aber strikt an die Primarquellen und gibt auch bis dahin unveroffentlichte Briefe und Dokumente wieder Normdaten Person GND 1018910573 lobid OGND AKS LCCN n2001065907 VIAF 21488807 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Montmorency Elisabeth Angelique deALTERNATIVNAMEN Montmorency Isabelle Angelique deKURZBESCHREIBUNG durch Heirat Herzogin von Chatillon und spater von Mecklenburg SchwerinGEBURTSDATUM 8 Marz 1627GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 24 Januar 1695STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth Angelique de Montmorency amp oldid 231670174