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Eli Lotar eigentlich Eliazar Lotar Teodorescu 30 Januar 1905 in Paris 10 Mai 1969 ebenda war ein franzosischer Fotograf und Kameramann des Surrealismus und des Poetischen Realismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Rezeption 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise 7 AbbildungenLeben BearbeitenEliazar Lotar Teodorescu wurde als unehelicher Sohn des rumanischen Schriftstellers Tudor Arghezi und der Rumanin Constanța Zissu in Paris geboren 1 Er wuchs in Bukarest auf und erhielt dort seine Ausbildung 1924 kehrte er nach Paris zuruck und wurde 1926 franzosischer Staatsburger 2 1926 traf er dort die deutsch niederlandische Fotografin Germaine Krull die er portratierte Bild 1 wurde deren Assistent und Partner und beteiligte sich mit ihr zusammen 1929 an der Werkbund Ausstellung Film und Foto 3 Von 1929 bis 1932 hatte er ein gemeinsames Fotoatelier mit Jacques Andre Boiffard Am 28 Mai 1938 heiratete Lotar in Boulogne Billancourt Elisabeth Makovski Sie war judischer Herkunft und stammte aus Estland Wahrend der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht fluchteten beide in die unbesetzte Zone nach La Roquette sur Siagne Alpes Maritimes Nach dem Krieg vernachlassigte Lotar seine Arbeit und besuchte stattdessen die Cafes vom Montparnasse Eli Lotar starb in Paris am 10 Mai 1969 wahrend eines Abendessens mit seinem Freund Philippe Guerin 4 Werk BearbeitenUnter dem Kunstlernamen Eli Lotar gelegentlich auch als Elie Lotar gefuhrt begann er 1927 mit der Dokumentarfotografie unter anderem im Pariser Schlachthof in La Villette 1929 entstand dort eine seiner bekanntesten Aufnahmen von sauberlich aufgereihten Schweinefussen Bild 2 Zusammen mit zwei weiteren Fotos aus La Villette illustrierte Georges Bataille damit 1929 in der von ihm gegrundeten Surrealisten Zeitschrift Documents den Artikel Abattoir Schlachthaus im fortlaufenden Dictionnaire 5 Vier Fotografien Lotars von Prostituierten einem Bistro oder dem Markt in den Hallen verwendete Emile Chautard 1931 in seinem Lexikon La vie etrange de l argot einer Untersuchung uber die Sprache der Unterwelt und des Rotlicht Milieus von Paris Fur das Theatre Alfred Jarry entwarf Eli Lotar 1930 Fotomontagen 6 Fotos von Lotar erschienen in den 1930er Jahren regelmassig in den Zeitschriften VU Jazz oder Bifur In seiner Funktion als Sekretar der Fotografen Sektion in der Kunstlervereinigung Association des ecrivains et artistes revolutionnaires AEAR nahm er 1935 an der Ausstellung Documents de la vie sociale in der Pariser Galerie de la Pleiade teil Als Kameramann war er beteiligt an dem Dokumentation Wir bauen 1930 7 und dem Industriefilm Creosot 1931 8 von Joris Ivens sowie an Luis Bunuels 1933 gedrehtem Film Las Hurdes dt Land ohne Brot 1936 nahm er die Standfotos fur den Film Une partie de campagne dt Eine Landpartie von Jean Renoir auf 9 Im selben Jahr erschien in dem surrealistischen Magazin Minotaure Jacques Preverts Terres cuites de Beotie mit 14 Fotos Lotars aus dem Nationalmuseum von Athen 10 1945 drehte Lotar einen dokumentarischen Kurzfilm uber den Pariser Arbeitervorort Aubervilliers der im folgenden Jahr auf den Filmfestspielen in Cannes lief Fur den nach dem Vorort betitelten Film Aubervilliers schrieb Jacques Prevert den Text des Chansons La chanson des enfants uber die sozialen Note der Vorstadtjugend Joseph Kosma komponierte die Musik dazu 11 Rezeption BearbeitenEli Lotar sass in seinen spaten Jahren seinem Freund dem Bildhauer Alberto Giacometti Modell fur drei Skulpturen Als Giacometti im Jahr 1966 starb fertigte sein Bruder Diego von der letzten Tonskulptur Lotars einer hockenden Figur Bild 3 einen Gipsabguss an einen Bronzeguss dieser Skulptur stellte er auf den Grabstein Giacomettis Der Guss wurde gestohlen und gilt seither als verschollen 12 13 Auch Lotars Werk schien lange Zeit verschollen bis auf die veroffentlichten Fotografien Im Jahr 1991 wurden die Negative jedoch wiederentdeckt und 1993 eroffnete das Centre Pompidou in Paris eine Ausstellung mit Eli Lotars Fotografien 14 Die Ausstellung Eli Lotar in Paris fand vom 10 November 1993 bis zum 23 Januar 1994 statt sie wurde in der Bundeskunsthalle in Bonn vom 4 Februar bis 15 Mai 1994 erneut gezeigt Lotar zu Ehren benannte die Stadt Aubervilliers im Jahr 2001 einen Park nach ihm 15 Literatur BearbeitenAlain Sayaq Annick Lionel Marie Eli Lotar Katalog in franzosischer und englischer Ausgabe zur Ausstellung im Centre Pompidou Paris 1993 dt Bonn 1994 ISBN 2 85850 670 1 Begierde im Blick Surrealistische Photographie Katalog zur Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle 2005 Hatje Cantz Ostfildern 2005 ISBN 978 3 7757 1573 7Weblinks BearbeitenEli Lotar im Centre Pompidou Paris Eli Lotar bei photography now com Literatur von und uber Eli Lotar im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eli Lotar in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Tudor Arghezi Biografie 1905 rumanisch abgerufen am 11 April 2010 James Lord Diego Giacometti Knaur Munchen 1991 ISBN 3 426 02385 7 S 174 f Quentin Bajac und Clement Cheroux Voici Paris Modernites photographiques 1920 1950 Paris 2012 Centre Pompidou S 309 Associations univ paris3 fr archiviert vom Original am 15 September 2008 abgerufen am 9 April 2010 Documents Band 1 Nr 6 November 1929 Le Monde 25 Juni 2007 Eli Lotars Collagen fur das Theatre Alfred Jarry 1930 franzosisch abgerufen am 10 April 2010 Jerzy Toeplitz Geschichte des Films 1928 1933 Rogner und Bernhard Munchen 1979 S 338 Hans Scheugel und Ernst Schmidt jr Subgeschichte des Films Band I Suhrkamp Frankfurt am Main 1974 S 341 Eli Lotar Une partie de campagne 1936 Edmond Jaloux La revue Minotaure lemonde fr archiviert vom Original am 21 Juni 2011 abgerufen am 9 April 2010 FAZ 23 November 2005 Am Geschichtsknotenpunkt dfg jena de abgerufen am 9 April 2010 Museum of Modern Art Alberto Gicometti Chronology englisch PDF 489 kB Stadel Museum Alberto Giacometti 1901 1966 siehe Biographie Ian Walker City gorged with dreams S 142 Manchester University Press 2002 abgerufen am 9 April 2010 Website Aubervilliers abgerufen am 10 April 2010Abbildungen Bearbeiten Germaine Krull um 1930 Abattoir 1929 Alberto Giacometti Eli Lotar III 1965 Bronze 65 5 35 5 cm Fondation Beyeler Memento vom 30 Dezember 2015 im Internet Archive Normdaten Person GND 119246899 lobid OGND AKS LCCN nr94025286 VIAF 10651869 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lotar EliALTERNATIVNAMEN Teodorescu Eliazar Lotar Geburtsname Lotar ElieKURZBESCHREIBUNG franzosischer Fotograf und KameramannGEBURTSDATUM 30 Januar 1905GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 10 Mai 1969STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eli Lotar amp oldid 235727469