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Ekkehard Weil auch Ekkehard Weill 1948 oder 1949 ist ein deutscher Neonazi und Rechtsterrorist Weil beging von 1970 bis mindestens Ende der 1990er Jahre etliche Gewaltverbrechen darunter einen versuchten heimtuckischen Mord Biografie BearbeitenAls Jugendlicher schloss sich Weil 1965 der extrem rechten Gemeinschaft Deutscher Jugend an und bewegte sich im Dunstkreis des Bundes Heimattreuer Jugend 1 Als 17 Jahriger meldete er sich als Freiwilliger bei der Bundeswehr die jedoch seinen Vierjahresvertrag nach einem psychologischen Gutachten vorzeitig kundigte Im Sommer 1968 begann er zuruck in Berlin eine Ausbildung zum Krankenpfleger 2 Am 7 November 1970 dem 53 Jahrestag der Oktoberrevolution schoss der damals 21 jahrige Weil auf einen Wachsoldaten am Sowjetischen Ehrenmal im Tiergarten in West Berlin mit einem Kleinkalibergewehr und verletzte diesen lebensgefahrlich In der Nahe hinterliess er Parolen zwei Flugblatter und die Selbstbezichtigung Europaische Befreiungsfront Ein britisches Militargericht verurteilte ihn am 8 Marz 1971 wegen versuchten heimtuckischen Mordes zu sechs Jahren Freiheitsstrafe Im Prozess liess Weil seinen Verteidiger erklaren er wolle seinen kleinen Beitrag dazu leisten dass seine heissgeliebte Heimat Berlin nicht die Beute der Sowjetunion werde 3 4 5 6 Nach seiner vorzeitigen Entlassung im Sommer 1976 schloss sich Weil erneut extrem rechten Gruppen an und verubte am 1 August 1977 einen Brandanschlag auf ein Buro der Sozialistischen Einheitspartei Westberlins SEW wofur er am 23 Januar 1978 zu drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wurde Noch im Gerichtssaal griff Weil einen Journalisten an der zu seinem Fall berichtet hatte und brach diesem das Nasenbein Weil wurde zu weiteren sechs Monaten Freiheitsstrafe verurteilt 1 Am 19 Oktober 1979 fluchtete Weil bei einem Hafturlaub 7 und tauchte in Osterreich unter Dort verubte er eine Anschlagsserie auf Geschaftshauser und Privatwohnungen von Juden unter anderem auf die Wohnung von Simon Wiesenthal 8 Nach einem Hinweis von Norbert Burger wurde Weil mit gefalschten Papieren und einer Pistole im Gepack im August 1982 bei Monichkirchen verhaftet In Wien wurde er 1983 84 gemeinsam mit acht Mittatern aus der Aktion Neue Rechte vor Gericht gestellt und schliesslich zu weiteren funf Jahren Haft verurteilt 9 10 11 Am 12 August 1987 wurde Weil an die Bundesrepublik Deutschland ausgeliefert 12 Anfang der 1990er Jahre ging Weil erneut nach Berlin wo er unter dem Namen Hans Weber in Adlershof lebte Laut Aussagen von Ingo Hasselbach soll Weil mehrere Wehrsportubungen fur die Nationale Alternative organisiert haben Spater ging Weil nach Bochum und tauchte dort beim Freundeskreis Freiheit fur Deutschland auf bis dieser 1993 vom nordrhein westfalischen Innenministerium verboten wurde Am 27 April 1994 wurde Weil wegen Volksverhetzung zu einer Bewahrungsstrafe verurteilt 9 Bei Durchsuchungen von Weils Wohnungen in Berlin und Bochum wurden 1995 neben verschiedenen extrem rechten Schriften unter anderem eine Handgranate mit Zunder zwei elektrische Zunder eine Zundmaschine eine Pistole sowie grossere Munitionsmengen beschlagnahmt 1998 wurde Weil in einer Berufungsverhandlung rechtskraftig wegen Verstoss gegen das Waffengesetz das Kriegswaffen kontrollgesetz und Volksverhetzung zu 2 Jahren Haft verurteilt 13 Er trat die Haftstrafe nicht an und tauchte unter 14 Presseberichte vermuteten eine Beteiligung Weils an den Sprengstoffanschlagen auf das Grab von Heinz Galinski im Dezember 1998 und die Ausstellung Verbrechen der Wehrmacht im Marz 1999 in Saarbrucken 9 14 Auch staatliche Behorden hatten den Verdacht Weil plane aus der Illegalitat schwere Straftaten Nach Hinweisen des Verfassungsschutzes wurde er im Oktober 2000 in Bochum verhaftet 13 Das Bundesamt fur Verfassungsschutz kam 2004 in einem internen Bericht zu der Einschatzung bei Weil handelt es sich um einen ungebrochen militanten und uberzeugten Rechtsextremisten mit hoher Affinitat zu Waffen und Sprengstoffen Es ist zu erwarten dass Weil nach seiner Haftentlassung erneut ein nicht unerhebliches Gefahrenpotential darstellt 13 Einzelnachweise Bearbeiten a b apabiz Vor 40 Jahren Schusse auf Sowjetsoldat In blog schattenbericht de 12 November 2010 abgerufen am 20 Oktober 2015 Fern von Frauen In Der Spiegel Nr 47 1970 online Berlin Attentat Fern von Frauen In Der Spiegel 16 November 1970 Paul Moor Die kleine Welt Ekkehard Weil In Zeit Online 12 Marz 1971 abgerufen am 20 Oktober 2015 Matthias Busse Die letzten Schusse fielen im Tiergarten In Neues Deutschland 31 Mai 2005 Olaf Sundermeyer Rechter Terror in Deutschland Eine Geschichte der Gewalt C H Beck 2012 https www nd archiv de ausgabe 1979 10 27 Andrea Ropke Blut und Ehre Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt in Deutschland Ch Links Verlag 2013 S 38 f a b c Mariella Schwertmuller Abtauchen fur die Nation Nicht mehr online verfugbar In Jungle World 2 August 2000 archiviert vom Original am 16 November 2016 abgerufen am 20 Oktober 2015 Thomas Riegler Gemeinsamer antizionistischer Kampf In profil 18 April 2013 abgerufen am 20 Oktober 2015 Jurgen Weninger Dr Norbert Burger Eine politische Biographie Diplomarbeit an der Universitat Wien 2014 S 90 f Was war am 12 August 1987 In chroniknet de Abgerufen am 20 Oktober 2015 a b c Bundesamt fur Verfassungsschutz Gefahr eines bewaffneten Kampfes deutscher Rechtsextremisten Entwicklungen von 1997 bis Mitte 2004 BfV Spezial Rechtsextremismus Nr 21 VS NfD Veroffentlicht auf NSUleaks S 16 a b Anschlag Fahndung nach Nazi Bomber Weil In Focus 15 Marz 1999 abgerufen am 20 Oktober 2015 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 12 Januar 2022 PersonendatenNAME Weil EkkehardKURZBESCHREIBUNG deutscher Neonazi und RechtsterroristGEBURTSDATUM 1948 oder 1949 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ekkehard Weil amp oldid 238509307