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Folgende Teile dieses Artikels scheinen seit 2011 nicht mehr aktuell zu sein alle Teile mit Ausnahme der Aufhebung des Verbots von Eizellspende 2015 in Osterreich Bitte hilf uns dabei die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufugen Wikipedia WikiProjekt Ereignisse Vergangenheit 2011 Als Eizellspende wird die Spende einer fremden weiblichen Keimzelle verstanden die mit dem Samen des Partners der das Kind austragenden Frau befruchtet und dieser dann implantiert wird 1 2 Die genetische Mutter von der die Eizelle stammt und die austragende Frau sind also nicht identisch Die Eizellspende auch als allogene Eizelltransplantation bezeichnet ist eine Methode der Reproduktionsmedizin zur Erfullung des Kinderwunsches bei ungewollter Kinderlosigkeit Sie wird angewandt wenn in den Eierstocken einer Frau wegen fortgeschrittenen Alters oder als Folge einer Erkrankung keine Follikel heranreifen Die Eizellspende wird auch im Rahmen einer Leihmutterschaft durchgefuhrt bei der eine andere Frau das Kind austragt als diejenige die nach der Geburt fur das Kind sorgen soll Zur Eizellspende werden die Eierstocke einer Spenderin medikamentos stimuliert um mehrere Eizellen gleichzeitig reifen zu lassen die anschliessend meist unter Narkose durch Punktion entnommen werden Diese Eizellen werden durch In vitro Fertilisation IVF oder intrazytoplasmatische Spermieninjektion ICSI mit Sperma befruchtet und der Empfangerin transferiert Embryotransfer oder fur einen spateren Transfer kryokonserviert Inhaltsverzeichnis 1 Gesetzliche Regelungen 1 1 Deutschland 1 1 1 Embryonenschutzgesetz 1 1 2 Familienrecht 1 2 Osterreich 1 3 Tschechien 2 Entscheidung des Europaischen Gerichtshofs fur Menschenrechte 3 Haufigkeit 4 Medizinische Probleme 5 EinzelnachweiseGesetzliche Regelungen BearbeitenDie Eizellspende ist in Europa gesetzlich unterschiedlich geregelt Es gibt Lander in denen sie verboten ist dazu gehoren Deutschland Schweiz und Turkei 3 In den meisten anderen europaischen Landern gibt es dazu keine gesetzlichen Regelungen vielmals wird sie geduldet In den Landern in denen die Eizellspende gesetzlich erlaubt ist und praktiziert wird dazu gehoren Frankreich Vereinigtes Konigreich Spanien Niederlande Belgien Tschechische Republik Slowakei Polen Ukraine Osterreich unterliegt sie zum grossten Teil Regelungen die eine Ausbeutung der Spenderin verhindern sollen 4 Deutschland Bearbeiten Embryonenschutzgesetz Bearbeiten In Deutschland sind alle reproduktionsmedizinischen Verfahren durch das Embryonenschutzgesetz geregelt Im 1 Absatz 1 bis 3 steht dazu folgendes 1 Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft wer auf eine Frau eine fremde unbefruchtete Eizelle ubertragt es unternimmt eine Eizelle zu einem anderen Zweck kunstlich zu befruchten als eine Schwangerschaft der Frau herbeizufuhren von der die Eizelle stammt 6 einer Frau einen Embryo vor Abschluss seiner Einnistung in der Gebarmutter entnimmt um diesen auf eine andere Frau zu ubertragen oder ihn fur einen nicht seiner Erhaltung dienenden Zweck zu verwenden oder 7 es unternimmt bei einer Frau welche bereit ist ihr Kind nach der Geburt Dritten auf Dauer zu uberlassen Ersatzmutter eine kunstliche Befruchtung durchzufuhren oder auf sie einen menschlichen Embryo zu ubertragen Die Eizellempfangerin hat keine strafrechtlichen Konsequenzen zu befurchten dd 3 Nicht bestraft werden in den Fallen des Absatzes 1 Nr 1 2 und 6 die Frau von der die Eizelle oder der Embryo stammt sowie die Frau auf die die Eizelle ubertragen wird oder der Embryo ubertragen werden soll Es ist den Frauenarzten Reproduktionszentren in Deutschland ebenfalls verboten vorbereitende Massnahmen fur eine Eizellspende durchzufuhren Im Rahmen einer kunstlichen Befruchtung ist nur die heterologe Insemination Samenspende eines Dritten zulassig nicht dagegen die Eizellspende einer fremden Frau Inzwischen gibt es Juristen welche die Vereinbarkeit des Embryonenschutzgesetz mit dem Grundgesetz zumindest infrage stellen Auch die Reproduktionsmediziner sind bestrebt eine Lockerung der gesetzlichen Moglichkeiten zu erreichen 5 6 Durch die vorhandene gesetzliche Regelung in Deutschland sind die Kinderwunschpaare gezwungen die Behandlung im europaischen Ausland oder in einem anderen Land der Welt durchfuhren zu lassen man nennt dieses Phanomen auch Befruchtungstourismus In den an Deutschland angrenzenden europaischen Landern gibt es sehr viele reproduktionsmedizinische Zentren die zum Teil auch mit deutschen Arzten zusammenarbeiten oder aber von diesen federfuhrend unterstutzt werden Die FDP fordert die Zulassung der Eizellspende in Deutschland 7 8 In der SPD gibt es Parlamentarier wie Brigitte Zypries und Sonja Steffen die eine Zulassung der Eizellspende in Deutschland befurworten 9 10 Wissenschaftler der Deutschen Akademie der Wissenschaft Leopoldina und der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften haben sich im Juni 2019 befurwortend zur Zulassung der Eizellspende positioniert 11 Auch die Bundesarztekammer befurwortet die Eizellspende und mahnt im September 2020 eine Reform des Embryonenschutzgesetzes an 12 Familienrecht Bearbeiten Mutter eines Kindes ist die Frau die es geboren hat 1591 BGB Das gilt auch im Falle einer im Ausland durchgefuhrten Leihmutterschaft wenn es von vornherein der ubereinstimmenden Absicht aller an der Leihmutterschaft Beteiligten entspricht dass das Kind alsbald nach der Geburt nach Deutschland gelangen und dort dauerhaft bleiben soll Das Elternpaar das die Leihmutterschaft durchfuhren liess muss das Kind adoptieren um dadurch die Rechtswirkungen der Mutterschaft auch fur die Frau zu erzielen welche faktisch als Mutter fur das Kind sorgen soll 13 14 Osterreich Bearbeiten Osterreich erlaubt seit 2015 nach einem Urteil des Osterreichischen Verfassungsgerichtshofes die Eizellspende Auch Frauenpaaren die in einer Lebensgemeinschaft leben wird die Eizellspende ermoglicht 15 Tschechien Bearbeiten In Tschechien ist laut dem Gesetz Nr 373 2011 Sb Eizellspende legal anonym freiwillig und kostenlos Bei der Spende durfen lediglich die Eigenschaften mitgeteilt werden die die Spenderin nicht identifizieren wie zum Beispiel die Haar und Augenfarbe die Korpergrosse die Blutgruppe der Charakter der Spenderin usw Die Spenderin muss sich einer Hormonstimulation und Eizellentnahme in Vollnarkose unterziehen und muss viele strenge Kriterien erfullen Sie darf nicht alter als 35 Jahre sein ihr Gesundheitszustand muss perfekt sein sie darf nicht fettsuchtig sein und muss sich der genetischen Untersuchung unterziehen und auf geschlechtlich ubertragbare Krankheiten getestet werden Die gewonnenen Eizellen werden dann durch die Spermien des Partners befruchtet und die entstandenen kultivierten Embryonen in die Gebarmutter der Empfangerin transferiert Es ist nicht legislativ moglich sich ohne Partner befruchten zu lassen Leihmutterschaft ist in Tschechische Republik legislativ nicht verboten Gesetz Nr 373 2011 Sb In Tschechien gibt es mehrere Zentren fur assistierte Reproduktion wo sich Frauen aus der ganzen Welt den Traum von eigenem Kind erfullen konnen Die meisten befinden sich in Prag Entscheidung des Europaischen Gerichtshofs fur Menschenrechte BearbeitenDer Europaische Gerichtshof fur Menschenrechte entschied im April 2010 zunachst wenn ein Staat kunstliche Befruchtung zulasst durfe er die Eizellspende nicht verbieten 16 Das Gericht urteilte es sei eine nicht durch objektive und vernunftige Grunde zu rechtfertigende Ungleichbehandlung wenn Paare die eine Eizellspende benotigen von der kunstlichen Befruchtung ausgeschlossen sind Im November 2011 wurde diese Entscheidung durch die Grosse Kammer des Europaischen Gerichtshofs fur Menschenrechte wieder aufgehoben Ein Verbot widerstrebe nicht dem Recht auf Familienplanung 17 Haufigkeit BearbeitenNach Extrapolation von Zahlen aus Landern in denen die Eizellspende erlaubt ist USA Grossbritannien etc ist davon auszugehen dass bei etwa 1000 3000 Patientinnen pro Jahr in Deutschland ein Bedarf fur eine Eizellspende aus medizinischer Indikation besteht 18 19 20 In Europa waren im Jahr 2008 insgesamt 13 609 Frauen Empfangerinnen von gespendeten Eizellen 21 2010 wurden in Europa 25 187 Zyklen der Eizellspende gemeldet 22 und 2013 waren 40 244 Frauen in Europa Empfangerinnen von Eizellspenden 23 Nach einer Untersuchung der ESHRE zu Cross Border Reproductive Care 24 gehen in Europa Frauen fur insgesamt etwa 24 000 30 000 Behandlungszyklen aus verschiedenen Grunden ins Ausland Aus Deutschland wird ein Bedarf an schatzungsweise 2000 Behandlungszyklen im Ausland gedeckt Der grosste Teil der Frauen aus Deutschland 80 geht ins Ausland weil in Deutschland die betreffenden Behandlungsmethoden verboten sind wie bei Eizellspende Insbesondere gehen deutsche Frauen daher in die Tschechische Republik nach Danemark und Spanien 24 Die Erfolgsraten einer Schwangerschaft nach Eizellspende sind hoch Die Geburtenrate Baby take home rate liegt zwischen 33 UK und 55 USA pro Embryotransfer 19 20 25 Medizinische Probleme BearbeitenSchwangere haben nach einer Eizellspende unabhangig von Alter Mehrlingen und vom angewandten reproduktionsmedizinischen Verfahren ein erhohtes Risiko eine hypertensive Schwangerschaftserkrankung zu entwickeln Schwangerschaften nach einer allogenen Eizelltransplantation sollten daher engmaschig durch Arzte mit pranatalmedizinischer Spezialisierung uberwacht werden 26 27 Ausserdem besteht ein erhohtes Risiko fur Blutungen im ersten Schwangerschaftsdrittel 28 Einzelnachweise Bearbeiten Anabel Hieb Die gespaltene Mutterschaft im Spiegel des deutschen Verfassungsrechts Die verfassungsrechtliche Zulassigkeit reproduktionsmedizinischer Verfahren zur Uberwindung weiblicher Unfruchtbarkeit Ein Beitrag zum Recht auf Fortpflanzung Logos Verlag Berlin 2005 S 6 10 ISBN 978 3 8325 0884 5 Patricia Jofer Regulierung der Reproduktionsmedizin Fremdsamenspende Ersatzmutterschaft und Umgang mit uberzahligen Embryonen Baden Baden 2014 S 292 295 ISBN 978 3 8487 1881 8 C Calhaz Jorge Ch De Geyter M S Kupka C Wyns E Mocanu T Motrenko G Scaravelli J Smeenk S Vidakovic V Goossens Survey on ART and IUI legislation regulation funding and registries in European countries The European IVF monitoring Consortium EIM for the European Society of Human Reproduction and Embryology ESHRE Human Reproduction Open Volume 2020 Issue 1 2020 freier Volltext englisch Die Last der spaten Mutterschaft In Suddeutsche Zeitung Debatte um spates Muttergluck entbrannt In Rheinische Post 4 Dezember 2007 Kunstliche Befruchtung Debatte uber die Grenzen der Wissenschaft In Hamburger Abendblatt FDP fur Eizellspenden und nicht kommerzielle Leihmutterschaft In Arzteblatt 22 September 2017 Daniel Deckers Die Kalamitaten der FDP In Frankfurter Allgemeine Zeitung 11 Oktober 2017 Melanie Amann Christiane Hoffmann Caroline Katschak Ann Katrin Muller Ralf Neukirch und Britta Stuff Familie fur alle In Der Spiegel 32 2015 S 14 17 Heike Haarhoff Wird die Eizellspende bald legalisiert In taz 25 November 2013 Arzteblatt de Leopoldina pladiert fur Erlaubnis der Eizellspende Juni 2019 Arzteblatt de Bundesarztekammer mahnt Reform des Embryonenschutzgesetzes an 2 September 2020 BGH Beschluss vom 20 Marz 2019 XII ZB 530 17 Markus Sehl BGH zu Leihmutterschaft im Ausland Kein Mutterschafts Import aus Ukraine Legal Tribune Online 23 April 2019 DiePresse com Kunstliche Fortpflanzung Medizin darf mehr nachhelfen Eizellspende muss erlaubt werden In taz 3 April 2010 Die Presse EGMR Eizellspende ist kein Menschenrecht The HFEA guide to infertility and directory of clinics Memento vom 15 Februar 2009 im Internet Archive In HFEA a b Fertility treatment in 2010 In HFEA 2012 Zuletzt gesehen 16 Oktober 2013 a b Assisted Reproductive Technology ART Report Network success rate 2010 national summary In CDC 2012 Zuletzt gesehen 16 Oktober 2013 AP Ferraretti V Goossens J de Mouzon et al Assisted reproductive technology in Europe 2008 results generated from European registers by ESHRE In Human Reproduction 2012 27 2571 84 PMID 22786779 doi 10 1093 humrep des255 AP Ferraretti M Kupka J de Mouzon et al Assisted Reproductive Technology ART in Europe 2010 Results generated from European registers by ESHRE Preliminary results ESHRE Jahreskongress 07 10 07 2013 London UK PMID 25069504 doi 10 1093 humrep deu175 C Calhaz Jorge C De Geyter M S Kupka et al Assisted reproductive technology in Europe 2013 results generated from European registers by ESHRE In Human Reproduction 2016 1 17 doi 10 1093 humrep dex264 a b F Shenfield J de Mouzon G Pennings et al Cross border reproductive care in six European countries In Human Reproduction 2010 25 1361 8 doi 10 1093 humrep deq057 Heribert Kentenich Georg Griesinger Zum Verbot der Eizellspende in Deutschland Medizinische psychologische juristische und ethische Aspekte In Journal fur Reproduktionsmedizin und Endokrinologie 10 5 2013 273 278 Ulrich Pecks Nicolai Maass Joseph Neulen Eizellspende ein Risikofaktor fur Schwangerschaftshochdruck Metaanalyse und Fallserie Dtsch Arztebl Int 108 2011 23 31 PMID 21285999 doi 10 3238 arztebl 2011 0023 P C Klatsky S S Delaney A B Caughey N D Tran G L Schattman Z Rosenwaks The role of embryonic origin in preeclampsia a comparison of autologous in vitro fertilization and ovum donor pregnancies Obstet Gynecol 116 2010 1387 92 PMID 21099607 Myriam Baumgarten Dominic Stoop Patrick Haentjens G Verheyen F De Schrijver Ingeborg Liebaers Michel Camus Mary Louise Bonduelle Paul Devroey Oocyte donation is a risk factor for first trimester bleeding and pregnancy induced hypertension but without effect on the perinatal outcome Hum Reprod 25 Suppl I 2010 Abstract online Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eizellspende amp oldid 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