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Das Eisenbergwerk Gonzen AG ist seit 1983 ein Schaubergwerk am Gonzen in Vild bei Sargans im Schweizer Kanton St Gallen Das Bergwerk mit rund 90 km Stollen und Strecken war bis 1966 in Betrieb und ist ein Kulturgut von nationaler Bedeutung Abgebaut wurden Eisen und Manganerze vor allem Hamatit Magnetit und Hausmannit Zugang zum BergwerkBesucherbahnhof 2016 Malerva Eisenerz Reinigungs und SortieranlageEisenbergwerk Gonzen Eingangsbereich mit unterirdischem RestaurantEisenbergwerk Gonzen Betonbrucke als Zufahrt zum Stollen mit Gleisen der Grubenbahn Die Schmalspurbahn endete in der Verladestation Malerva Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verein Pro Gonzenbergwerk 3 Stollen am Gonzen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Erzabbau ist ab 200 v Chr nachgewiesen 1315 wurden Schmelzanlagen in Flums Mels und Plons heute Gemeinde Mels urkundlich erwahnt 1396 das Bergwerk selbst Diese Urkunde berichtet dass Graf Johann von Werdenberg Sargans das Bergwerk an Herzog Leopold IV von Osterreich verpfandet hat Zu diesem Zeitpunkt muss also schon Abbau betrieben worden sein Als Folge der Appenzellerkriege ging das Bergwerk 1406 an die Grafen von Toggenburg 1483 kauften die Stande der Alten Eidgenossenschaft die Grafschaft Sargans Damit wurde die Eidgenossenschaft von Eisenlieferungen aus dem Ausland unabhangiger Im 16 Jahrhundert wurde das Bergwerk an Zurcher Eisenhandler als Erblehen vergeben 1654 wurde der Landammann Good von Mels Inhaber des Bergwerks Als Folge des Dreissigjahrigen Krieges bluhten die Geschafte und das Bergwerk war sehr erfolgreich 1767 verkauften die Nachfahren das Bergwerk an Johann Bernold aus Glarus und Hans Schulthess aus Zurich Doch diese scheiterten 1777 wurden Forderung und Verhuttung eingestellt Die Anlagen zerfielen Die Besitzrechte und Bergrechte verblieben aber bei der Familie Bernold die sich inzwischen in Mels niedergelassen hatte 1 Das Erz wurde in der Fruhzeit bis mindestens ins 18 Jahrhundert mittels Feuersetzen abgebaut Man brannte Holz direkt am Erzgang ab und durch das Erhitzen des Erzes und durch Abschrecken mit Wasser wurde das Gestein murbe gemacht Dieses liess sich anschliessend leichter fordern Schatzungen zufolge wurden ca 90 000 Tonnen Eisenerz in der Fruhzeit gefordert 1771 arbeiteten ca 30 Knappen in der Grube 2 3 Das zwischen Quintnerkalk liegende Erzlager hatte eine Machtigkeit von 0 5 2 2 m und erstreckte sich uber eine Grundflache von uber 3 Quadratkilometer Der Eisengehalt betrug ca 50 60 es kamen auch reine Manganerze vor Der tiefste Abbaupunkt lag auf etwa 350 m wahrend sich der hochstgelegene Abbaupunkt auf ca 1400 m befand In zeitlicher Reihenfolge wurden die Vorkommen zuerst von oben her ausgebeutet Dabei wurde das Erz mittels holzernen ab 1839 eisernen Hunden aus der Grube und nachfolgend per Schlitten auf steilen Wegen zu Tal befordert Der Abbau der Grube I fand wahrend der Fruhzeit und der Blutezeit im 15 bis 19 Jahrhundert statt und endete 1918 In der 1842 wieder entdeckten Grube II und in der Grube IV wurden grossere Erzmengen gefordert uberwiegend 1764 1774 Die Grube III war ein eher unbedeutendes Grubenfeld 1823 kaufte Johann Georg Neher das Eisenwerk Plons und das Bergwerk Gonzen von der Familie Bernold und erbaute 1825 in Plons einen Hochofen welcher bis 1868 und spater in verbesserter Form erneut von 1873 bis 1878 betrieben wurde 3 Die Familie Neher forderte bis 1873 uberwiegend uber diese Gruben mittels Sprengstoff In dieser Zeit wurden ca 140 000 Tonnen Eisenerz gefordert Der Abbau fand im Pfeilerbauverfahren ohne Holzeinbau und ohne Versatz statt da das Hangende fest und tragfahig war Die Verhuttung der Erze fand bis ca 1900 vollstandig in der Schweiz statt Ab 1921 wurde der Grossteil der Erze ins deutsche Ruhrgebiet verkauft Die reinen Manganerze welche begehrt waren wurden uberwiegend in der Schweiz abgesetzt 1917 wurde ca 500 m nordostlich von Grube I ein weiterer Stollen Nausgrube genannt auf ca 1000 m u M in den Berg getrieben 1919 wurde die Eisenbergwerk Gonzen AG gegrundet deren Abbaukonzession 2003 um weitere 80 Jahre verlangert wurde Um 1920 beschaftigte das Werk 150 bis 180 Personen 1942 forderten 380 Bergarbeiter 116 000 Tonnen Eisenerz Von 1920 bis 1951 wurden die Erze mit einer 1800 Meter langen Luftseilbahn von Naus Lage 47 06823 9 45121 zur Aufbereitungsanlage im Tal abtransportiert 4 Nach Errichtung des Grundstollens wurde diese zuruckgebaut 5 Vor der Errichtung der Seilbahn und des Grundstollens wurde das Erz mit Schlitten ins Tal befordert 1949 wurde bei Vild im Tal mit dem Bau des Grundstollens begonnen welcher nach 1700 m auf den Erzgang Steillager stiess Nachfolgend wurde der Abbau uber die Nausgrube von Naus Scheitel eingestellt 1963 wurde ein Erdgasvorkommen in der Nahe der Fluewand Verwerfung entdeckt was die Kosten fur die Sicherung der Arbeiter in die Hohe trieb In diesem Zuge wurde auf elektronische Sprengung umgestellt und es erfolgte eine kontinuierliche Messung des Methangehalts der Luft Bis 1921 wurde das Eisenerz direkt in der Grube oder unmittelbar vor der Grube sortiert Danach entstand in Malerva eine Reinigungs und Sortieranlage Die Anlage hatte einen Gleisanschluss mit dem Bahnhof Sargans der SBB Sie diente auch als Talstation der Luftseilbahn 1939 brannte sie komplett aus wurde aber wiedererrichtet Nach Fertigstellung des Grundstollens konnte das Eisenerz mit der Grubenbahn direkt nach Malerva transportiert werden Dafur wurde eine Betonbrucke am Eingang des Bergwerkes gebaut Bis 1954 wurden die Erze per Hand zumeist von Frauen sortiert 1954 errichtete die Eisenbergwerk Gonzen AG eine automatische Sortieranlage Die automatische Sortieranlage war in der Lage Kalk mit einer Korngrosse bis 2 mm auszusortieren Von Hand gelang das hochstens bis zu einer Korngrosse von 15 mm Nach Kriegsende sank die Jahresproduktion auf 18 000 Tonnen Wegen sinkender Weltmarktpreise und der erhohten Forderkosten viele Stollen starke Verwerfungen geringe Machtigkeit des Lagers wurde der Abbau am 2 Mai 1966 eingestellt Die Gesamtforderung betrug 2 7 Millionen Tonnen Eisenerz Noch heute werden die Roteisensteinvorrate auf 5 5 Millionen Tonnen geschatzt 6 Verein Pro Gonzenbergwerk BearbeitenAm 4 Juni 1983 wurde der Verein Pro Gonzenbergwerk gegrundet Bereits im ersten Halbjahr 1983 besuchten 3500 Interessierte die verlassenen Stollen und Abbaufelder des Bergwerks 1 2005 wurde der Eingangsbereich des Bergwerks durch gesprengte Kavernen erweitert Es entstand ein Restaurant ein Bergwerksmuseum und der Besucher Bahnhof Die Kosten beliefen sich auf 4 5 Millionen Franken Dabei wurden 9200 m Fels ausgebrochen Dafur waren 20 Tonnen Sprengstoff notwendig Vor 2005 wurden die Besucher mit Lokomotiven und Wagen der Grubenbahn auf der rund 2 km langen Strecke vom Areal der Aufbereitungsanlage Malerva an den Eingang des Bergwerkes gefahren Das Restaurant bietet 250 Personen Platz Der Verein Pro Gonzenbergwerk bietet verschiedene Fuhrungen durch das Bergwerk an Eine Bahnhofsfahrt dauert zirka 2 Stunden eine Normalfuhrung zirka 2 Stunden Es werden auch ganztagige Fuhrungen und 2 tagige Fuhrungen inklusive Ubernachtung in einer Bunkeranlage der Schweizer Armee in der Nahe der ehemaligen Bergstation der Luftseilbahn in Naus 7 2017 nahmen 8070 Personen an 332 Fuhrungen teil 8 Die Temperatur im Bergwerk betragt auch im Sommer 13 Grad Vom 20 Dezember bis Ende Februar ist das Bergwerk geschlossen Stollen am Gonzen BearbeitenGonzen Grube I auf 1252 m Grube II Grube III Grube IV Nausgrube auf 1000 m 1917 Wolfslochstollen etwa 1 5 km nordostlich von Naus auf 650 m Hohe Grundstollen bei Vild 1949 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in SargansLiteratur BearbeitenSilvio Bucher Gonzen In Historisches Lexikon der Schweiz Willfried Theodor Epprecht Die Eisen und Manganerze des Gonzen Dissertation ETH Zurich 1946 Johannes Huber Hrsg Gonzen Der Berg und sein Eisen Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 2010 Paul Hugger Willfried Epprecht Der Gonzen 2000 Jahre Bergbau Das Buch der Erinnerungen Eisenbergwerk Gonzen Sargans 1991 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bergwerk Gonzen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website Videos und Fotos zur Stollenbahn und Luftseilbahn Malerva Naus Swisstopo Zeitreise durch Landkarten von 1942 bis heute mit dem Verlauf der Materialseilbahn Naus fruherer Name Navus Einzelnachweise Bearbeiten a b Das Eisenbergwerk Gonzen Verlag Pro Gonzenbergwerk Prof Dr W Epprecht Oktober 1984 Silvio Bucher Gonzen In Historisches Lexikon der Schweiz a b Schweizerische Bauzeitung 109 110 1937 Das Eisenbergwerk am Gonzen Kt St Gallen Heft 18 Freunde des Bergbaus in Graubunden Tagungsband 18 Internationaler Bergbau und Montanhistorik Workshop in Andeer vom 29 September bis 3 Oktober 2015 Seite 31 www sarganserland walensee ch Bergwerk Gonzen Erinnerungen an die Bahnen Mineralienfundorte der Schweiz 18 Internationaler Bergbau und Montanhistorik Workshop Andeer 1 2 Vorlage Toter Link www bergbau gr ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Neue Highlights sind im Gonzenbergwerk geplant Tagblatt Sargans47 057576 9 451358 Koordinaten 47 3 27 3 N 9 27 4 9 O CH1903 752900 213800 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eisenbergwerk Gonzen amp oldid 239147642