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Die EFW N 20 Aiguillon war ein Schweizer Strahlflugzeugprojekt des Eidgenossischen Flugzeugwerks F W Es handelte sich um ein Mitteldecker Delta Kampfflugzeug mit Strahlantrieb und Druckkabine in Ganzmetallbauweise EFW N 20 AiguillonN 20 Prototyp im Flieger und FlabmuseumTyp Prototyp eines DusenjagersEntwurfsland Schweiz SchweizHersteller Eidgenossisches FlugzeugwerkErstflug Fand nie stattIndienststellung Entwicklung 1953 abgebrochenProduktionszeit Wurde nie in Serie produziertStuckzahl 1 EFW N 20 02 ArbaleteDie verkleinerte N 20 02 im Verkehrshaus LuzernTyp Prototyp eines DusenjagersEntwurfsland Schweiz SchweizHersteller Eidgenossisches FlugzeugwerkErstflug 16 November 1951Indienststellung Entwicklung 1953 abgebrochenProduktionszeit Wurde nie in Serie produziertStuckzahl 1Sulzer D45 04SM 1Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Eigenschaften 3 Abbruch der Entwicklung 4 Technische Daten 4 1 N 20 1 Gleiter 4 2 N 20 2 Arbalete 4 3 N 20 10 Aiguillon 4 3 1 Bewaffnung 4 4 N 20 20 Harpon 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNoch wahrend des Zweiten Weltkrieges begannen in der Schweiz Ingenieure mit der Planung von dusengetriebenen Kampfflugzeugen Es entstanden die P Projekte welche schliesslich zur P 16 fuhrten sowie die N Projekte welche von der Vorgangerfirma der RUAG Aviation in Emmen entwickelt wurden Es gab umfangreiche Entwurfsarbeiten welche die Auslegung der Flugzeugform die Triebwerksvarianten und die Triebwerksposition umfassten Neben auslandischen Triebwerken wurden schweizerische Eigenentwicklungen berucksichtigt etwa eine Sonderform des Strahltriebwerks bei der Haupttriebwerke Zapfluft an Nebentriebwerke abgaben um diese in der Leistung zu steigern Das Swiss Mamba Triebwerk wurde im Flug getestet indem es an die Rumpfunterseite einer De Havilland DH 98 Mosquito montiert wurde Die Mosquito war im Zweiten Weltkrieg interniert worden erhielt spater das Kennzeichen B 5 und ging in den Besitz der Schweizer Luftwaffe uber Im Jahr 1948 baute die Firma Gebruder Sulzer AG zwei Triebwerke mit der Bezeichnung D45 Das nicht flugfahige D45 01 wurde ab 1950 im Teststand gepruft Das bedingt flugfahige Triebwerk D45 05 wurde bis 1955 getestet und erreichte einen Schub von 752 kp Das Swiss Mamba SM 1 war eine Modifikation der F W Emmen das auf der Basis des britischen Turboproptriebwerk ASM Mamba 1 der Armstrong Siddeley Motors basierte Anstelle einer Arbeitsturbine fur den Propellerantrieb wurde Luft zu den Nebenbrennkammern geleitet Es wurden sechs Swiss Mamba gebaut vier Triebwerke wurden in die N 20 eingebaut und zwei dienten als Reserve ein Reservetriebwerk ist heute im Verkehrshaus Luzern ausgestellt Bei der N 20 im Flieger Flab Museum in Dubendorf wurde ein Triebwerk zur besseren Ansicht ausgebaut und wird einzeln ausgestellt Da die Schweizer Industrie noch keinerlei Erfahrung mit dem Flugzeugbau und der Aerodynamik von Dusenflugzeugen hatte wurden etliche Windkanalmodelle hergestellt Zusatzlich wurde ein zweisitziges Segelflugzeug im Massstab 0 6 1 zur geplanten N 20 gebaut Die Maschine besass ein JATO Feststoffraketentriebwerk mit dem sie selbstandig starten konnte und die fur Tests notige Flughohe erreichte Das Bugfahrwerk stammte von der de Havilland DH 100 Vampire das Hauptfahrwerk von der Messerschmitt Bf 109 und war elektromechanisch einziehbar Die Zelle war vollstandig in Holzbauweise gebaut und mit einer Sperrholzbeplankung sowie einem Stoffuberzug versehen Bei einem Landeunfall am 1 Juli 1949 wurde die Maschine jedoch zerstort Daraufhin wurde beschlossen erneut ein Versuchsflugzeug in verkleinertem Massstab zu bauen diesmal jedoch mit vier Strahltriebwerken ausgerustet jeweils eines ober und unterhalb jedes Tragflugels Dieses Flugzeug mit der Bezeichnung N 20 2 Arbalete ist heute im Flieger Flab Museum ausgestellt 1 Seit Juni 2017 entsteht ein Nachbau der N 20 2 mit dem Ziel eines flugfahigen Replikats 2 Eigenschaften BearbeitenDer N 20 Prototyp der in Originalgrosse gebaut wurde hatte einen absprengbaren Bug der nach Auslosung im Notfall an einem Fallschirm zu Boden gleiten sollte Ein geplantes Head Up Display kam beim Prototyp nicht zum Einsatz Um sich bei Funkstille verstandigen zu konnen war die N 20 mit Signalraketen im Heck ausgerustet Das Flugzeug hatte ausklappbare Canards vor den Flugeln am Rumpf welche die Langsamflugeigenschaften wesentlich verbesserten Die N 20 verfugte uber jeweils zwei Haupttriebwerke im Flugelprofil und vier Nebentriebwerke in jedem Flugel insgesamt verfugte das Flugzeug also uber vier Triebwerke und acht Nachbrenner Der Abgasstrahl konnte mit Hilfe von Klappen nach schrag unten geleitet werden um die Startstrecke zu verkurzen Die Abmessungen der N 20 entsprechen etwa der der P 16 und waren so ausgelegt dass das Flugzeug ohne Probleme aus einer Flugzeugkaverne betrieben werden konnte Die Aiguillon wies eine geplante Einsatzgeschwindigkeit von 1000 km h auf die Ingenieure hatten das Flugzeug jedoch sogar fur eine Geschwindigkeit von fast 1200 km h geplant Mit dieser Leistung ware das Schweizer Jagdflugzeug vielen anderen Maschinen seiner Zeit weit uberlegen gewesen Es zeigte sich bei diversen Tests dass die Triebwerke nicht die gewunschte Leistung erbringen wurden Darum startete man das Projekt N 20 20 Harpon Das Flugzeug entsprach in etwa der N 20 besass jedoch in der Flugelwurzel je ein herkommliches Triebwerk Armstrong Siddeley Sapphire oder Rolls Royce Avon Der Flugel wurde etwas dunner und das Hauptfahrwerk kam etwas naher zum Rumpf da jetzt im Flugel keine Triebwerke mehr Platz benotigten Die N 20 20 wurde nie realisiert Es wurden nur einige Windkanalmodelle gefertigt Abbruch der Entwicklung BearbeitenDer N 20 Prototyp machte verschiedene Tests im Windkanal Triebwerksstandlaufe Rollversuche und einen kleinen Hupfer Noch bevor das Flugzeug zum Erstflug starten konnte wurde das Projekt gestoppt Warum der Ostschweizer Bundesrat Karl Kobelt 1953 das Projekt abbrechen liess und somit rund 15 Millionen SFr in den Sand setzte ist nicht ganz klar Der Bundesrat ubergab den Auftrag zur Entwicklung eines Schweizer Kampfflugzeuges den Flugzeugwerken Altenrhein Jahre spater schrieb die Weltwoche man sei sich in Emmen sicher gewesen dass in Bern zu viele freundschaftliche Faden in die Ostschweiz gereicht hatten 3 Viele Mitarbeiter die an dem Projekt mitgearbeitet hatten wollten dass sich das Flugzeug wenigstens einmal in die Luft erhebt Sie waren bereit dafur ihre Freizeit aufzuwenden und samtliche Kosten fur diesen einen Flug auf privater Basis zu ubernehmen Der Bundesrat verweigerte jedoch eine Starterlaubnis obwohl die Beteiligten bereit waren die Risiken selbst zu tragen Die N 20 steht heute neben der FFA P 16 im Flieger und Flabmuseum in Dubendorf Technische Daten BearbeitenN 20 1 Gleiter Bearbeiten Kenngrosse Daten 4 Besatzung 1 Pilot 1 Beobachter in separatem Cockpit im MittelrumpfLange 7 53 mSpannweite 7 56 mHohe 2 3 mFlugelflache 19 1 m Flugelstreckung 3 0Masse 1400 1580 kgZuladungTriebwerke 1 Jato 12 Rakete mit 12 s Brenndauer und 450 kp SchubSchleppflug mit EFW C 3604Einsatzgeschwindigkeit 570 km hmax Horizontalgeschwindigkeit 700 km h gerechnet Minimalgeschwindigkeit 125 km hBeste Gleitzahl 15 1N 20 2 Arbalete Bearbeiten nbsp N 20 2Kenngrosse Daten 5 Lange 7 53 mSpannweite 7 56 mHohe 2 3 mRustmasse 1800 kgZuladungTriebwerke 4 Turbomeca Pimene zu je 100 kp StandschubEinsatzgeschwindigkeit 570 km hmax Horizontalgeschwindigkeit 720 km hDienstgipfelhohe 8000 m u M Reichweite 250 kmN 20 10 Aiguillon Bearbeiten nbsp N 20 10Kenngrosse Daten 6 Lange 12 6 mSpannweite 12 6 mHohe 3 67 mRustmasse 6550 kgZuladung 2450 kgTriebwerke 4 Swiss Mamba SM 01 zu je 6 kN StandschubEinsatzgeschwindigkeit 1000 km h gerechnet max Horizontalgeschwindigkeit 1200 km h gerechnet Dienstgipfelhohe 11 000 m u M gerechnet Reichweite 500 km gerechnet Startrollstrecke auf 0 m u M 232 mLanderollstrecke auf 0 m u M 237 m gerechnet Bewaffnung Bearbeiten Die N 20 war mit zwei fest eingebauten 20 mm Kanonen ausgerustet Dazu kam eine Waffenwanne Die Waffenwanne lasst sich in kurzer Zeit wechseln um das Flugzeug wieder aufzumunitionieren oder fur einen anderen Verwendungszweck umzurusten Es waren vier verschiedene Waffenwannen geplant eine mit 4 20 mm Kanonen eine mit 16 Bomben zu 50 kg eine mit 36 87 mm Raketen eine mit 24 Leuchtbomben vier Kameras und 500 l Treibstoff N 20 20 Harpon Bearbeiten Kenngrosse Daten 6 Lange 12 5 mSpannweite 12 6 mHohe 3 67 mFlugelflache 62 5 m Flugelstreckung 2 5Rustmasse 9470 kgZuladung 2450 kgTriebwerke 2 Armstrong Siddeley Sapphire je 33 3 kN StandschubMaximalgeschwindigkeit 1070 km h gerechnet Minimalgeschwindigkeit 180 km h gerechnet Steiggeschwindigkeit 88 m s gerechnet Dienstgipfelhohe 15 500 m u M gerechnet Reichweite 1200 km gerechnet Startrollstrecke auf 0 m u M 420 m gerechnet Landerollstrecke auf 0 m u M 550 m gerechnet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons EFW N 20 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Der letzte Flug der Arbalete Das N 20 3 Projekt Abgerufen am 3 Februar 2022 deutsch N 20 Arbalete oder wie ein Fliegertraum zerplatzte Coopzeitung nicht mehr online verfugbar Cockpit Nr 1 Januar 1984 S 58 61 Cockpit Nr 4 April 1984 S 34 45 a b Cockpit Nr 2 Februar 1984 S 40 43 Normdaten Sachbegriff GND 7860231 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eidgenossisches Flugzeugwerk N 20 amp oldid 237788688