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Der Armstrong Siddeley Sapphire war ein Strahltriebwerk das der britische Hersteller Armstrong Siddeley ab Oktober 1948 herstellte Es war die letzte Entwicklungsstufe dessen was 1940 als Metrovick F 2 begonnen hatte Der Sapphire hatte einen Axialkompressor mit ringformiger Brennkammer und entwickelte einen Schub von uber 49 kN Das Triebwerk wurde bei fruhen Versionen der Hawker Hunter und der Handley Page Victor eingesetzt ebenso wie in allen Gloster Javelin In den USA gab es bei Wright Aeronautical eine Lizenzproduktion als J65 der bei einer Reihe von US Flugzeugen eingesetzt wurde Erhaltener Armstrong Siddeley Sapphire im Midland Air Museum Inhaltsverzeichnis 1 Konstruktion und Entwicklung 2 Varianten 3 Flugzeuge mit Armstrong Siddeley Sapphire 4 Ausgestellte Triebwerke 5 Daten ASSa 7 7LR 5 1 Allgemein 5 2 Komponenten 5 3 Leistung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseKonstruktion und Entwicklung BearbeitenDie Konstruktion der Sapphire begann 1943 bei Metropolitan Vickers Metrovick als Ableger des F 2 Projektes Als der F 2 mit etwa 7 1 kN die Flugtauglichkeit erreichte wandten sich die Metrovick Ingenieure der Produktion grosserer Strahltriebwerke zu einem vergrosserten F 2 als Beryl und einem viel grosseren F 9 als Sapphire Die Namen wahlte man nach der Entscheidung kunftige Triebwerke nach Edelsteinen zu benennen Der Beryl funktionierte bald und entwickelte spater 18 kN Schub aber das einzige Flugzeug bei dem er eingesetzt werden sollte die Saunders Roe SR A 1 wurde nie in Serie gebaut Damals entwickelte der F 9 MVSa 1 etwa 33 kN mehr als sein Konkurrent von Rolls Royce der Avon Eine Reihe von Kunden interessierten sich fur den F 9 und man sah ihn als Haupt oder Ersatztriebwerk fur die meisten britischen Flugzeuge der 1940er und fruhen 1950er Jahre Etwa zur gleichen Zeit verabschiedete sich Metrovick aus dem Triebwerksbau 1 2 und das Entwicklerteam wurde schnell von Armstrong Siddeley ubernommen die bereits selbst ein Konzept fur ein Strahltriebwerk den ASX hatten aber hauptsachlich auf Turboprop Motoren fokussiert waren Da war das Metrovick Team eine willkommene Erganzung Die Arbeiten am F 9 der nun in ASSa 5 umbenannt wurde wurden fortgefuhrt bis er schliesslich 33 kN Schub lieferte Dieses fruhe Triebwerk wurde nur fur die English Electric P 1 A den Prototyp der bekannten Lightning eingesetzt Diese Losung war nicht zufriedenstellend und der Nachfolger ASSa 5R trug wenig dazu bei dies zu verbessern da er zwar einen verbesserten nassen Schub von 41 kN bot dies aber so unzuverlassig dass man die Nutzung kurze Zeit einstellen musste um die Probleme zu analysieren 3 Spatere Versionen der Lightning wurden mit Rolls Royce Avon Triebwerken bestuckt Bald bestand das Triebwerk Versuche mit immer grosseren Schubeinstellungen Der ASSa 6 erreichte 37 kN und wurde in der Gloster Javelin FAW Mark 1 der Hawker Hunter F Mark 2 und der F Mark 5 sowie dem Prototyp Sud Ouest SO 4050 Vautour verbaut Der dramatisch starkere ASSa 7 mit einem Schub von 49 kN war das erste britische Triebwerk mit uber 44 kN und trieb die Gloster Javelin FAW Mark 7 die Handley Page Victor B Mark 1 und den Schweizer Prototyp eines Kampfbombers die FFA P 16 an Nachbrenner mit begrenzter Leistung wurden ebenfalls an den ASSa 7 angebaut woraus die nasse ASSa 7LR mit 55 1 kN Schub entstand die bei der Gloster Javelin FAW Mark 8 eingesetzt wurde Ein verbessertes Modell lieferte 67 kN oberhalb 6100 m Flughohe und erschien bei einer anderen FAW Mark 8 und allen FAW Mark 9 4 Varianten BearbeitenMVSa 1 Bezeichnung des Ministry of Supply fur den ursprunglichen Metropolitan Vickers F 9 Sapphire der aus dem Metropolitan Vickers F 2 4 Beryl entwickelt wurde Die Konstruktion an diesem sehr viel grosseren Triebwerk begann 1943 Metropolitan Vickers F 9 Sapphire Herstellername der MVSa 1 ASSa 3 Absolvierte im November 1951 einen 150 Stunden Test bei einem Schub von 33 36 kN auf Seehohe mit einem s f c von 0 91 ASSa 4 5 ASSa 5 Fruhe Armstrong Siddeley Entwicklungsstufe des Sapphire 5 ASSa 5R Maschinen mit Nachbrenner die bei der English Electric P 1A mit geringem Erfolg eingesetzt wurden ASSa 6 Spatere Maschinen wurden zum Einsatz in der Gloster Javelin FAW Mark 1 der Hawker Hunter F Mark 2 der Hawker Hunter F Mark 5 und dem Prototyp Sud Ouest SO 4050 Vautour entwickelt ASSa 7 Schub 49 kN trieb die Gloster Javelin FAW Mark 7 die Handley Page Victor B Mark 1 und den Prototyp FFA P 16 an ASSa 7LR Triebwerke mit 12 Leistungssteigerung durch Nachbrenner fur den Einsatz uber 6100 m eingesetzt bei der Gloster Javelin FAW Mark 8 Wright J65 Lizenzfertigung bei Wright Aeronautical in den USA ASSa 9 5 Flugzeuge mit Armstrong Siddeley Sapphire BearbeitenBemerkung In vielen Fallen wurde der Sapphire bei fruhen Prototypen der betreffenden Flugzeuge eingesetzt und wurde dann in der Serienfertigung oft durch den Rolls Royce Avon ersetzt English Electric P 1 FFA P 16 Gloster Javelin Handley Page Victor B 1 Hawker Hunter F 2 amp F 5 Ausgestellte Triebwerke BearbeitenEin Armstrong Siddeley Sapphire ist im Midland Air Museum am Coventry Airport ausgestellt Daten ASSa 7 7LR BearbeitenAllgemein Bearbeiten Typ Strahltriebwerk 7 bzw Strahltriebwerk mit Nachbrenner 7LR Lange 3180 mm 7 bzw 7442 mm 7LR Durchmesser 954 mm Gewicht 1383 kg 7 bzw 1442 kg 7LR Komponenten Bearbeiten Kompressor axial 13 Stufig Brennkammern ringformig mit 24 hockeyschlagerformigen Verdampfern Turbine axial 2 Stufig Treibstoff Kerosin nach Norm DERD 2482 oder DERD 2486 Schmierung Nasssumpf Mindestdruck 83 kPa Olqualitat nach DERD 2487 Leistung Bearbeiten Maximaler Schub 49 kN bei 8000 min auf 0 m Hohe 7 bzw 55 kN bei 8000 min auf uber 6100 m Hohe 7LR Spezifischer Treibstoffverbrauch 90 241 kg kN x h beim Start Schubgewicht 28 224 kg kN 7 bzw 26 218 kg kN 7LR 6 Literatur BearbeitenBill Gunston World Encyclopedia of Aero Engines Patrick Stephens Cambridge 1989 ISBN 1 85260 163 9 Anthony L Kay Turbojet History and Development 1930 1960 1 Auflage The Crowood Press Ramsbury 2007 ISBN 978 1 86126 912 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Armstrong Siddeley Sapphire Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Armstrong Siddeley Sapphire Royal Air Force Museum Werbung fur den Armstrong Siddeley Sapphire und den Wright J65 1952 Armstrong Siddeley Sapphire Flight 1956 Einzelnachweise Bearbeiten Je nach Quelle verliess Metrovick das Triebwerksgeschaft entweder aus dem eigenen Entschluss sich kunftig auf das Geschaft mit Dampfturbinen zu konzentrieren oder wurden vom Ministry of Supply aus dem Markt gedrangt um die Anzahl von Firmen zu reduzieren mit denen das Ministerium zu tun hatte Bill Gunston World Encyclopedia of Aero Engines Patrick Stephens Cambridge 1989 ISBN 1 85260 163 9 S 102 the firm had decided in 1947 under Ministry pressure to get out of aviation English Electric Lightning Armstrong Siddeley Sapphire Memento vom 2 Juli 2006 im Internet Archive a b c John W R FRHistS ARAeS Taylor Jane s All the World s Aircraft 1955 56 Sampson Low Marston amp Co Ltd London 1955 Referenz fur gesamtes Kapitel Daten ASSa 7 7LR John W R FRHistS ARAeS Taylor Jane s All the World s Aircraft 1962 63 Sampson Low Marston amp Co Ltd London 1962 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Armstrong Siddeley Sapphire Triebwerk amp oldid 217663434