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Der ehemalige Ehrenfelser Hof mit Galluskapelle ist ein Gebaude In der Altstadt von Regensburg in der Schwarzen Barenstrasse Nr 2 Das Gebaude mit Kelleranlagen aus dem 12 13 Jahrhundert wurde schon bald nach seiner Entstehung im fruhen Mittelalter als Wohnstatte fur katholische Geistliche genutzt und hatte deshalb auch eine Kapelle deren Portal noch heute die Fassade des Gebaudes auffallig kennzeichnet Spater wurde das Gebaude auch als Wohnstatte fur weltliche Personen genutzt die der katholischen Kirche verbunden waren Mitte des 19 Jahrhunderts kam das Gebaude in den Besitz des Staates und wird nach starken baulichen Veranderungen heute nur noch weltlich genutzt Schwarze BarenStr Nr 2Portal der ehemaligen Galluskapelle Inhaltsverzeichnis 1 Mittelalter 2 Nach 1600 Kriegszeit und Barock 3 Nach 1800 4 EinzelnachweiseMittelalter BearbeitenIm Mittelalter stand das Gebaude Ehrenfelser Hof unter der Lehenshoheit des romisch deutschen Konigs Rudolf I 1218 1291 und wurde genutzt und bewohnt von Konrad von Ehrenfels der dem beguterten Landadel angehorte und gleichzeitig auch Probst der Alten Kapelle und Domkanoniker war 1280 verliess Konrad von Ehrenfels den Hof und Rudolf I ubergab Hof und Gebaude an den Regensburger Bischof Heinrich II von Rotteneck Bischof von 1277 bis 1296 In den folgenden Jahrhunderten bot der ehemalige Ehrenfelser Hof mit der Galluskapelle den Mitgliedern des Domkapitels Unterkunft und Wohnungen Erstmals wurde das Gebaude 1374 urkundlich erwahnt als der damals dort wohnende grosse Gelehrte Schriftsteller und Domherr Konrad von Megenberg verstarb An ihn erinnert eine Gedenktafel 1381 in seinem letzten Lebensjahr schenkte Bischof Konrad VI von Haimberg den Ehrenfelser Hof dem Regensburger Domkapitel Danach wurde das Gebaude den Domkanonikern fur Wohnzwecke uberlassen Das Hochstift war zu dieser Zeit durch vorausgehende Streitigkeiten finanziell so ruiniert dass bereits damals auch Mitglieder reicher Regensburger Patrizier z B Georg Auer aus dem Geschlecht der Auer zu Brennberg im Hofgebaude von 1374 bis 1381 wohnen konnten Auch noch viel spater im 19 Jahrhundert wurde das Gebaude bewohnt von Mitgliedern aus den Adelsgeschlechtern Herberstein und Seiboldsdorf Wappen uber dem Scheitel des Kapellenportals 1 Nach 1600 Kriegszeit und Barock BearbeitenIm Verlauf des Dreissigjahrigen Krieges nach den Eroberung von Regensburg durch die Schweden wurde die Galluskapelle von den Schweden schwer beschadigt Der Raum wurde von den Schweden als Fleischbank genutzt wahrscheinlich um durch diese Nutzung die Missachtung der katholische Religion zum Ausdruck zu bringen Nach der Niederlage der Schweden und nach ihrem Abzug aus Regensburg wurde die Galluskapelle 1651 auf Veranlassung des Domherren Graf von Herberstein im Stil des Barocks wieder hergestellt Danach zierten Stuckdekor und Fresken die Wolbung des Kapellenraumes der durch ein Eisengitter in Vorhalle und Altarraum getrennt war Nach 1800 BearbeitenVon 1835 bis 1845 wohnte der Domdechant und spatere Kardinal und Furstbischof von Breslau Melchior Diepenbrock im Ehrenfelser Hof der aus dem ostlichen Hauptgebaude mit der Hauskapelle bestand und aus einem damals ostlich anschliessenden Gesindetrakt 1845 kam die Kapelle in Staatsbesitz wurde profaniert und der 9 m hohe Raum durch eine Zwischendecke in zwei Geschosse aufgeteilt Die barocken Ausstattungen wurden entfernt und auch das Altarbild das den heiligen Abt Gallus mit dem ihm dienenden schwarzen Baren darstellte ging verloren Auch die Reste der gestuften ehemaligen Apsis wurden vermauert die Eckknollen liegen noch frei im heutigen Ladengeschaft 1 Auch wenn das Gebaude bereits fruh weltlich genutzt wurde erregt die Galluskapelle als ehemalige Hauskapelle nach aussen hin auch noch heute Aufmerksamkeit durch das romanische Portal an der Schwarzen Baren Strasse und durch den Rundbogenfries mit zweifach gestufter tiefer Laibung unter dem Ansatz des Daches die Stufen mit Rundsaulen versehenen Im Inneren kann man die ehemalige Wirkung des zweigeschossigen romanischen Kapellenraums wegen der storenden nachtraglichen Einbauten aber nicht mehr wahrnehmen sondern nur noch erahnen Die ehemalige romanische Ostmauer der Kapelle mit einer Folge von abgestuften Rundbogen ist nur noch erkennbar vom Dachgeschoss des ostlich angrenzenden Hauses 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte 6 Auflage MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 111 ff 49 017778761185 12 098189526963 Koordinaten 49 1 4 N 12 5 53 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ehrenfelser Hof mit Galluskapelle Regensburg amp oldid 231364975