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Die Estnische Arbeitspartei estnisch Eesti Tooerakond ETE war eine politische Partei im Estland der Zwischenkriegszeit Bis zur Mitte der 1920er Jahre war sie sozialdemokratisch orientiert bevor sie sich als Mitte rechts Partei positionierte Juri Vilms hier mit seiner Ehefrau grundete 1917 die Partei Er wurde 1918 in Helsinki ermordet Inhaltsverzeichnis 1 Radikalsozialisten 2 Republik Estland 3 Programm und Anhangerschaft 4 Nationale Zentrumspartei 5 Wahlergebnisse 6 Regierungsbeteiligungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseRadikalsozialisten BearbeitenDie Estnische Arbeitspartei entstand im revolutionaren Russland aus einem Zusammenschluss der Radikalsozialistischen Partei Radikaalsotsialistlik Erakond mit der Union Estnischer Republikaner Eesti Vabariiklaste Liit der vornehmlich estnische Intellektuelle aus der russischen Hauptstadt Petrograd angehorten Grunder der Radikalsozialisten war Juri Vilms einer der spateren Grundungsvater der Republik Estland Die Partei wurde offiziell am 6 Mai 1917 in Tallinn von Juri Vilms und Eduard Laaman aus der Taufe gehoben Sie trat fur soziale Gleichheit eine umfassende Landreform in Estland und die Trennung von Staat und Kirche ein Im Provisorischen Landtag des Gouvernements Estland stellten die Radikalsozialisten vier der 55 Abgeordnete Ende September Anfang Oktober 1917 trat die Union Estnischer Republikaner der Partei bei Sie erhielt kunftig den Namen Estnische Arbeitspartei Nach der Oktoberrevolution in Russland forderte die Partei als eine der ersten politischen Gruppierungen die volle staatliche Unabhangigkeit eines demokratischen und rechtsstaatlichen Estlands Republik Estland BearbeitenNach der estnischen Unabhangigkeitserklarung Estlands am 24 Februar 1918 war die Partei Mitglied der Provisorischen Regierung Als Mitglied des Estnischen Rettungskomitees reiste Juri Vilms uber die zugefrorene Ostsee nach Finnland um bei den Westmachten fur die Anerkennung der estnischen Selbstandigkeit zu werben Er wurde im April 1918 unter nie ganz geklarte Umstanden in Helsinki hingerichtet wahrscheinlich auf deutsches Geheiss Nach Vilms Ermordung wurde Otto Strandman politische Leitfigur der Partei Er war 1919 und von 1929 bis 1931 estnischer Regierungschef Weitere prominente Politiker der Partei waren daneben Ants Piip Regierungschef 1920 21 und Juhan Kukk Regierungschef 1922 23 sowie die mehrfachen Minister Theodor Pool Christian Kaarna Ado Anderkopp und Julius Seljamaa Besonders erfolgreich war die Estnische Arbeitspartei bei der Wahl zur Verfassungsgebenden Versammlung der Republik Estland Asutav Kogu und in der ersten Legislaturperiode des estnischen Parlaments Riigikogu Die Partei beeinflusste stark die Schaffung der ersten estnischen Verfassung und die estnische Landreform die die deutschbaltischen Grossgrundbesitzer enteignete Bis 1932 gehorte die Partei den meisten Koalitionsregierungen an und behielt trotz sinkender Zustimmung ihre starke Stellung im Parteiensystem Estlands Programm und Anhangerschaft BearbeitenDie Partei war zunachst als Mitte Links Partei ausgerichtet ruckte im Laufe der 1920er Jahre aber nach rechts in die Mitte des politischen Spektrums Sie orientierte sich eher konservativ Die Estnische Arbeitspartei sprach besonders die estnische Mittelschicht an Zu ihrer Anhangerschaft gehorten Beamte und Staatsangestellte Lehrer Handwerker und Gewerbetreibende ebenso wie Hauseigentumer und Kleinbauern Durch soziale Reformen wollte die Partei die wirtschaftliche Situation der mittleren Einkommensschichten verbessern 1 Nationale Zentrumspartei BearbeitenIm Zuge der Weltwirtschaftskrise kam es Anfang der 1930er Jahre zu mehreren Parteizusammenschlusen im politischen System Estlands Im Oktober 1931 schlossen sich die konservative nationalliberale Estnische Volkspartei Eesti Rahvaerakond und die Christliche Volkspartei Kristlik Rahvaerakond zusammen Im Januar 1932 entstand dann die Nationale Zentrumspartei Rahvuslik Keskerakond aus einer Vereinigung der beiden Parteien mit der Estnischen Arbeitspartei Wahlergebnisse BearbeitenWahl Legislaturperiode Stimmen Abgeordnete Asutav Kogu 120 Mandate Riigikogu 100 Mandate 1919 Asutav Kogu 25 1 301920 1 Riigikogu 21 1 221923 2 Riigikogu 11 2 121926 3 Riigikogu 12 3 131929 4 Riigikogu 10 2 10Regierungsbeteiligungen BearbeitenLiteratur BearbeitenSulev Vahtre Hrsg Eesti Ajalugu Band 6 Vabadussojast Taasiseseisvumiseni Ilmamaa Tartu 2005 ISBN 9985 77 142 7 S 67 Weblinks BearbeitenKurze Parteigeschichte estnisch Einzelnachweise Bearbeiten Mati Laur et al History of Estonia 2nd edition Avita Tallinn 2002 ISBN 9985 2 0606 1 S 229 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eesti Tooerakond amp oldid 233386524