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Dieser Artikel befasst sich mit dem Rechtswissenschaftler Eduard Wahl Fur den Mediziner siehe Eduard Georg von Wahl Eduard Wahl 29 Marz 1903 in Frankfurt am Main 6 Februar 1985 in Heidelberg war ein deutscher Professor der Rechtswissenschaft und Politiker der CDU 1 Eduard Wahl auf einem Wahlplakat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politik und Abgeordnetentatigkeit 3 Auszeichnungen 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEduard Wahl wurde 1903 in Frankfurt am Main 1 als Sohn eines Rektors geboren Nach dem Besuch der Schule studierte er an den Universitaten in Frankfurt Heidelberg Marburg und Paris Im Jahr 1923 promovierte er mit seiner Schrift Die fur den Fall der klagemassigen Verurteilung erhobene Widerklage Sein Assessorexamen legte er 1927 ab anschliessend wurde er Mitarbeiter am Kaiser Wilhelm Institut in Berlin 1 fur auslandisches und internationales Privatrecht An der Universitat Berlin folgte 1932 seine Habilitation und anschliessend eine Tatigkeit als Privatdozent 1935 wurde er als ausserordentlicher Professor an die Universitat Gottingen berufen Im Jahr 1941 nahm er das Angebot der Universitat Heidelberg an die ihm einen Lehrstuhl fur Zivilrecht angeboten hatte Nach dem Attentat auf Adolf Hitler am 20 Juli 1944 wurde Wahl aufgrund politischer Belastung zur Wehrmacht eingezogen Wahl trat zum 5 November 1933 der SA bei 2 Am 21 Juni 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 4 610 418 3 4 5 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er 1946 wieder Professor an der Universitat Heidelberg an der er bis zu seiner Emeritierung 1971 blieb Im Nurnberger Prozess gegen die I G Farben 1947 1948 hatte er das Mandat der Verteidigung als Sonderberater fur alle Angeklagten inne und war ausserdem als Sachverstandiger gefragt Mit dem von ihm initiierten Heidelberger Juristenkreis koordinierte er ab 1949 den Widerstand gegen die im Rahmen des War Crimes Programs gefuhrten Prozesse die von Kirchen Juristen Presse und Parteien als Siegerjustiz diffamiert wurden 6 Nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag 1969 setzte er sich zur Ruhe Sein Nachlass wird im Archiv fur Christlich Demokratische Politik in Sankt Augustin aufbewahrt 7 In zweiter Ehe war er mit Klara von Heuss verheiratet der 1949 geborene gemeinsame Sohn Bernhard Wahl wurde ebenfalls Jurist nbsp Grabstatte von Eduard Wahl Bergfriedhof HeidelbergPolitik und Abgeordnetentatigkeit BearbeitenWahl trat im Jahr 1945 in die CDU ein und wurde 1950 Vorsitzender des Kreisverbandes Heidelberg Bei der Wahl zum ersten Deutschen Bundestag 1949 wurde er als Direktkandidat im Wahlkreis Heidelberg spater in Wahlkreis Heidelberg Stadt umbenannt ins Parlament gewahlt In der ersten Legislaturperiode war er ordentliches Mitglied im Ausschuss zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung und fur Besatzungsstatut Ausserdem gehorte er dem Ausschuss fur Patentrecht und Rechtsschutz als stellvertretendes Mitglied an Seit Marz 1953 war er auch Mitglied im Ausschuss fur Wahlrecht und im Ausschuss fur Rechtswesen und Verfassungsrecht dem er auch in der zweiten Legislaturperiode angehorte In den ersten vier Wahlperioden von 1949 bis 1965 war er auch stellvertretendes Mitglied im Wahlprufungsausschuss In der zweiten Wahlperiode amtierte er als Vorsitzender des Ausschusses fur Besatzungsfolgen in der dritten und vierten Wahlperiode gehorte er als ordentliches Mitglied den Ausschussen Wahlprufung Immunitat und Geschaftsordnung an Bei der Bundestagswahl 1965 wurde Wahl erneut in den Bundestag gewahlt und war wie schon seit 1957 im Rechtsausschuss tatig Von 1968 bis zu seinem Ausscheiden aus dem Bundestag ein Jahr spater war er zudem Vorsitzender des Ausschusses fur Wirtschaft und Entwicklung Wahl war ausserdem Mitglied der Versammlung der Westeuropaischen Union und von 1953 bis 1969 der Beratenden Versammlung des Europarates deren Vizeprasident er im Jahr 1966 wurde Auszeichnungen Bearbeiten1963 Grosses Bundesverdienstkreuz 1 1969 Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern 1 1972 Ehrendoktor der Universitat Montpellier 1 1973 Verfassungsmedaille des Landes Baden Wurttemberg in Gold 1 1978 Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband 1 Schriften BearbeitenVertragsanspruche Dritter im franzosischen Recht unter Vergleichung mit dem deutschen Recht dargestellt an Hand der Falle der action directe Beitrage zum auslandischen und internationalen Privatrecht Bd 9 ISSN 0340 6709 de Gruyter Berlin u a 1935 Zugleich Berlin Universitat Habilitations Schrift 1932 Nachdruck Schmidt Periodicals Bad Feilnbach 1996 August von Knieriem Nurnberg Rechtliche und menschliche Probleme Vorwort von Eduard Wahl Klett Stuttgart 1953 Die Erhohung des Ehegatten Erbrechts um ein Viertel als Zugewinnausgleich bei Auflosung der Ehe durch den Tod und die erbrechtliche Stellung erstehelicher Kinder In Hans Carl Nipperdey Hrsg Das deutsche Privatrecht in der Mitte des 20 Jahrhunderts Festschrift fur Heinrich Lehmann zum 80 Geburtstag Band 1 de Gruyter u a Berlin u a 1956 S 419 436 Zur Entwicklung des Personalstatuts im europaischen Raum Ruckblick und Ausblick In Hubert Niederlander Rolf Serick Eduard Wahl Hrsg Rechtsvergleichung und Rechtsvereinheitlichung Festschrift zum funfzigjahrigen Bestehen des Instituts fur Auslandisches und Internationales Privat und Wirtschaftsrecht der Universitat Heidelberg Heidelberger rechtsvergleichende und wirtschaftsrechtliche Studien ISSN 0170 320X Institut fur Auslandisches und Internationales Privat und Wirtschaftsrecht Heidelberg 1967 S 123 154 Als Herausgeber mit Hubert Niederlander und Rolf Serick Rechtsvergleichung und Rechtsvereinheitlichung Festschrift zum funfzigjahrigen Bestehen des Instituts fur Auslandisches und Internationales Privat und Wirtschaftsrecht der Universitat Heidelberg Heidelberger rechtsvergleichende und wirtschaftsrechtliche Studien ISSN 0170 320X Institut fur Auslandisches und Internationales Privat und Wirtschaftsrecht Heidelberg 1967 Literatur BearbeitenAndre Lepej Eduard Wahl 1903 1985 Rechtswissenschaft und Rechtspolitik Baden Baden Nomos 2023 ISBN 978 3 7489 1845 5 Rudolf Vierhaus Ludolf Herbst Hrsg Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949 2002 Band 2 N Z Anhang Saur Munchen 2002 ISBN 3 598 23782 0 S 914 Rechtswissenschaft und Gesetzgebung Festschrift fur Eduard Wahl zum 70 Geburtstag 1973 In Memoriam Eduard Wahl Heidelberger Forum Bd 52 hrsg von der Juristischen Fakultat der Universitat Heidelberg 1988 1 Juristische Fakultat der Universitat Heidelberg Hrsg In memoriam Eduard Wahl Gedachtnisfeier der Juristischen Fakultat der Universitat Heidelberg am 4 Februar 1987 Heidelberger Forum Bd 52 v Decker amp Muller Heidelberg 1988 ISBN 3 8226 0388 0 Inhaltsverzeichnis Hubert Seliger Politische Anwalte die Verteidiger der Nurnberger Prozesse Baden Baden Nomos 2016 ISBN 978 3 8487 2360 7 S 554Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eduard Wahl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Eduard Wahl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Lebenslauf im landeskundlichen Informationssystem fur Baden Wurttemberg Kurzbiografie mit Foto im Katalog der Universitatsbibliothek HeidelbergEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i o V Biographische Angaben in Findbuch 01 237 Eduard Wahl in Archiv fur Christlich Demokratische Politik der Konrad Adenauer Stiftung Sankt Augustin 2014 online Digitalisat auf der Seite kas de ohne Datum zuletzt abgerufen am 18 Juni 2018 https archiv ub uni heidelberg de volltextserver 33525 1 Lepej pdf Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 46630659 Darstellung im landeskundlichen Informationssystem fur Baden Wurttemberg Abruf am 20 Juni 2021 Hubert Seliger Politische Anwalte die Verteidiger der Nurnberger Prozesse Baden Baden Nomos 2016 ISBN 978 3 8487 2360 7 S 554 Thomas Radlmaier Die vergessenen Prozesse In Suddeutsche Zeitung 13 Dezember 2020 abgerufen am 19 Dezember 2020 Bestandsbeschreibung des Archivs mit LebenslaufNormdaten Person GND 118770799 lobid OGND AKS LCCN no2005067525 VIAF 77111637 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wahl EduardKURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtswissenschaftler Hochschullehrer Politiker CDU MdBGEBURTSDATUM 29 Marz 1903GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 6 Februar 1985STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Wahl amp oldid 238200141