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Edmund Molnar 7 Marz 1923 in Hallein 26 Mai 1944 in Berlin Tegel war ein osterreichischer Schlosser der wegen sogenannter Wehrkraftzersetzung vom NS Regime zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Hintergrunde des Todesurteils 2 Gedenken 3 Quellen 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMolnar stammte aus einem christlich sozial gepragten Elternhaus und absolvierte eine Lehre als Schlosser sowie den Arbeitsdienst Schliesslich erreichte ihn der Einruckungsbefehl zur deutschen Wehrmacht Er diente als Gefreiter der Panzerjager Ersatzabteilung 48 in Cilli in der Untersteiermark fuhrte im August 1943 mit einigen seiner Kameraden ein politisches Streitgesprach und liess sich zu zwei unbedarften Aussagen uber Adolf Hitler hinreissen Er wurde denunziert verhaftet in die Wehrmachtshaftanstalt Graz uberstellt und im folgenden Monat in das Wehrmachtsgefangnis Berlin Tegel verbracht Am 16 November 1943 wurde er nach einer halbstundigen Verhandlung wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt obwohl er unbescholten war und sich stets einwandfrei gefuhrt hatte Die Aussagen die zum Todesurteil fuhrten die Mutter des Fuhrers sei Judin gewesen und wenn er in einem Hotelzimmer ein Fuhrerbild finde werde es von ihm weggehangt 1 Die Eltern Molnars erfuhren von der Verhaftung ihres Sohnes nicht durch die Behorden sondern von einem Kameraden Edmunds der ihnen am 25 August 1943 schrieb Sehr geehrter Herr Molnar Ihr Sohn wird langere Zeit nicht in der Lage sein Ihnen zu schreiben Bitte machen Sie sich deshalb keine Sorgen Er ist wegen einer Dummheit in Arrest Werde Ihnen sobald ich Naheres weiss schreiben Molnars Eltern reichten sofort Gnadengesuche ein und beauftragten einen Rechtsanwalt Edmund Molnar begann in der Todeszelle ein Tagebuch zu schreiben welches erhalten geblieben ist Nicht nur die bevorstehende Hinrichtung auch die haufigen Fliegerangriffe auf Berlin versetzten ihn in grosse Angst Ihm war wie sich aus den Tagebucheintragungen ergibt noch zwei Tage vor der Hinrichtung nicht bekannt ob er begnadigt oder hingerichtet werden wurde Kurz vor seiner Hinrichtung um 8 20 Uhr wurde ihm noch erlaubt einige Zeilen an seine Familie zu richten 2 Die Urteilsvollstreckung erfolgte am 26 Mai 1944 uberraschend Die Eltern erhielten die Todesnachricht per Post Das am 16 November gegen Ihren Sohn den Gefreiten Edmund Molnar ergangene Todesurteil ist nach Bestatigung am 26 Mai 1944 auf dem Schiessplatz in Berlin Tegel vollstreckt worden Todesanzeigen oder Nachrufe in Zeitungen Zeitschriften und dergleichen sind verboten Ein letzter Abschiedsbrief ihres Sohnes ist beigefugt Schreiben des Zentralgerichtes des Heeres vom 31 Mai 1944 Hintergrunde des Todesurteils Bearbeiten Das Projekt Stolpersteine Hallein resumiert uber Molnars Schicksal es zeige eindringlich mit welcher Rucksichtslosigkeit und Unerbittlichkeit die nationalsozialistische Gewaltherrschaft den einzelnen vernichten konnte 3 Molnars Vater ein Tischlermeister war ein expliziter Gegner des Nationalsozialismus der auch am 10 April 1938 als einer von wenigen Halleinern gegen den sogenannten Anschluss Osterreichs an Hitler Deutschland stimmte Die Eltern Molnars baten den Kreisleiter Rudolf von Kurz und Burgermeister Alexander Gruber um die Begnadigung ihres Sohnes stiessen bei den Halleiner NSDAP Funktionaren jedoch auf taube Ohren Die Ehrenobfrau des KZ Verbandes von Salzburg Agnes Primocic und die den Fall untersuchenden Historiker vermuten dass dies auch mit dem Abstimmungsverhalten des Vaters am 10 April 1938 zusammenhangen konne 4 Primocic Einschatzung zufolge wurde Molnar nur deshalb zum Tode verurteilt weil die ganze Familie ausgesprochene Nazigegner waren und ganz schwer christlich Gedenken Bearbeiten nbsp Stolperstein fur Edmund MolnarZu seinem Gedenken wurde der Carolinenplatz in der Altstadt von Hallein nach 1945 in Eduard Molnar Platz umbenannt Der Platz wurde in der Folge in Florianiplatz und Molnarplatz aufgeteilt An der fruheren Wohnadresse Edmund Molnars am heutigen Molnarplatz 14 wurde von Gunter Demnig am 20 April 2013 ein Stolperstein verlegt Dessen Inschrift lautet HIER WOHNTE EDMUND MOLNAR JG 1923 VERHAFTET 14 8 1943 WEHRKRAFTZERSETZUNG BERLIN TEGEL HINGERICHTET 26 5 1944 Quellen BearbeitenErnst Penninger Die Strassennamen der Stadt Hallein in Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde 110 111 1970 71 S 317 f Wolfgang Wintersteller Marz 1938 Anschluss in Hallein und Umgebung Hallein 1988 Einzelnachweise Bearbeiten a b Stolpersteine Hallein Opfer des politischen Widerstands Molnar Eduard Abgerufen am 14 April 2016 Abschiedsbrief von Edmund Molnar in Rudolf G Ardelt Nationalsozialismus und Krieg ein Lesebuch zur Geschichte Salzburgs Pustet 1993 S 272 Erich Fein Gedenkstatten des osterreichischen Freiheitskampfes Mahnmale fur die Opfer des Faschismus Eine Dokumentation Hrsg v d Arbeitsgemeinschaft d KZ Verbande u Widerstandskampfer Osterreichs Europaverlag Wien 1975 S 240 Agnes Primocic Nicht stillhalten wenn Unrecht geschieht Akzente 2004 S 67PersonendatenNAME Molnar EdmundKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Schlosser Gefreiter der Wehrmacht und Opfer der NS MilitarjustizGEBURTSDATUM 7 Marz 1923GEBURTSORT HalleinSTERBEDATUM 26 Mai 1944STERBEORT Berlin Tegel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edmund Molnar amp oldid 238793697