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Eddingerode war eine im 9 Jahrhundert entstandene Siedlung auf dem Kronsberg in Hannover die im 15 Jahrhundert wust fiel Den Namen Eddingerode trug auch eine Adelsfamilie deren Herkunft sich vermutlich auf den Ort grundet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausgrabungen 2 1 Fundstucke 3 Adelsgeschlecht 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEddingerode waren neben den Wustungen Wenderode Buterode Bruningerode Sossingerode Deberode und Anecamp eine Ansiedlung die zwischen Laatzen und dem Kronsberg lag Sie wurden im 9 bis 10 Jahrhundert wahrend der Rodungszeit im Bistum Hildesheim angelegt Damals waren Rodungen notwendig da der dichte unbewohnbare Nordwald zwischen Hannover und Braunschweig die Besiedlung erschwerte Die Blutezeit von Eddingerode dauerte vom 12 bis zum 14 Jahrhundert an 1449 wurde die Siedlung in schriftlichen Quellen als wust bezeichnet Siedlungen mit der Endung ingerode sind im Bereich Hannover samtlich ausgestorben da sie sich gegenuber alteren Ansiedlungen nicht durchsetzen und spatestens Mitte des zweiten Jahrtausends wustfielen Vertreter dieser Gruppe existieren aber bis heute am Harzrand bei Bad Harzburg im Landkreis Northeim in der verschleiften Form ierode und im Eichsfeld Ausgrabungen BearbeitenAuf dem Kronsberg fanden vor der Errichtung von Anlagen der Weltausstellung Expo 2000 archaologische Untersuchungen des Baugrunds statt da bekannt war dass sich am Sudwesthang eine mittelalterliche Siedlung befand Sie hielten wahrend der Bauarbeiten zwischen 1996 und 1999 an Die Ausgrabungen auf einer Flache von rund 4 5 Hektar fuhrten zum Auffinden der Reste von 43 Gebauden 20 Speichern und 4 Grubenhausern Die Gehofte bestanden jeweils aus mehreren Gebauden und waren mit einem Zaun oder Graben umgeben In einem Fall liess sich eine Grundstucksgrosse von etwa 3500 m ermitteln Die Hofanlagen gruppierten sich U formig um eine Quelle der Bachlauf im 12 oder 13 Jahrhundert verfullt worden war Die ausgegrabenen Hausreste stammten aus dem 13 oder 14 Jahrhundert Die Gebaude wurden als Pfostenhauser errichtet und waren bis zu 18 Meter lang sowie bis zu 8 5 Meter breit In der Phase des Hochmittelalters wurden 2 Meter breite Anbauten angefugt so dass die Hauser eine Breite von 11 5 Meter aufwiesen Anhand der Hausgrundrisse liessen sich Ruckschlusse auf die Gebaudefunktionen ziehen Demnach handelte es sich um Wohnstall Speicherhauser die mehrere Funktionen in sich vereinigten und Parallelen zu den ab dem 15 Jahrhundert auftretenden niederdeutschen Hallenhausern aufweisen Ein Brunnen konnte anhand von Holzbohlen aus dem Brunnenkasten der in 5 Meter Tiefe lag auf das Jahr 1190 datiert werden Fundstucke Bearbeiten Sicheln Laubmesser und Spaten liessen Ruckschlusse auf die landwirtschaftlich gepragte Arbeitswelt der Bewohner zu Gefundene Mahdhaken zeigten die Verwendung von Sichten bei der Getreideernte an Ein gefundener Netzschwimmer deutete auf Fischfang in der nahe gelegenen Leine Beim Knochenmaterial von Tieren das in das 12 bis 15 Jahrhundert datiert wurde dominierten Pferdeknochen In Verbindung mit Reitersporen liess dies den Schluss zu dass Reitpferde von einer sozial gehobenen Gesellschaftsschicht gehalten wurden Dies korrespondiert mit der schriftlichen Erwahnung des dem Niederadel zurechenbaren Reinoldus de Ethingerothe in einer Urkunde des Hildesheimer Bischofs von 1215 Adelsgeschlecht BearbeitenFolgende Angehorige des Adelsgeschlechts derer von Eddingerode sind bekannt Johann von Eddingerode ist als erster der Familie genannt 1318 war er Burger von Hannover 1327 wird er als Wechsler Bankier genannt um 1349 soll er die Liebfrauenkapelle und ein Spital vor dem Agidientor bauen 1 Dietrich hat einen Burgsitz in Hameln Bruno erwarb zusammen mit Dietrich 1413 bis 1416 Gut Flegessen von Eilhard von Bente 2 1415 Hasperde und 1435 Gut und Burgsitz in Bad Munder 1418 grundeten sie in Hameln neben dem Kornmagazin ihr Armenhaus Hospitium 3 Gut Flegessen uberliessen sie um 1543 dem Kloster Wittenburg Johann Eddingerode ist 1414 der Kirchherr in Hainholz Ludolf von Eddingerode 1635 Georg von Eddingerode 1465 hinterliess eine unverheiratete Tochter Georg von Eddingerode 1595 23 Februar 1645 Freda Klencke Dietrich von Eddingerode ubertrug das Nutzungsrecht von einem 1552 freien Erbhof dicht an Hamelns Stadtmauer auf Philipp von Bortfeld mit der Auflage einige Raume und Gebaude zum eigenen Gebrauch behalten zu konnen Diesen Hof scheint spater Curt von Reden erworben zu haben Braun von Eddingerode verkaufte 1570 von seinem freien Hof in Hameln dem Ernst von Reden fur 30 rheinische Goldgulden ein Stuck Land das dieser mit einer Mauer umfrieden durfte Literatur BearbeitenHelmut Flohr Debberode Eddingerode Brunirode und Hohenrode Eine Untersuchung der Fluren und Siedlungsplatze der wusten Dorfer und Hofe am sudlichen Kronsberg Hannoversche Geschichtsblatter Neue Folge Bd 26 1972 S 129 197 Inhaltsverzeichnis Bd 26 1972 Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Tobias Gartner Bauernhauser aus dem Mittelalter in Archaologie in Niedersachsen 2004 S 119 123Weblinks BearbeitenDie mittelalterliche Wustung Edingerode bei Hannover zum Stand der archaologischen Auswertung der Ausgrabungen auf dem Expo Gelande von Tobias Gartner PDF 270 kB Dorf des Mittelalters auf der EXPO 2000 bei Pinnwand der Archaologischen Kommission fur Niedersachsen 2005Einzelnachweise Bearbeiten K Mlynek Hannover Chronik S 24 Flug Bardehle Urkundenbuch des Klosters Wittenburg S 51 Sprenger s Geschichte der Stadt Hameln S 258 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eddingerode amp oldid 233896383