www.wikidata.de-de.nina.az
Eberhard Friedrich Brandl 14 Oktober 1916 in Karlsruhe 6 Marz 1971 in Berlin war ein deutscher Architekt und Designer Er arbeitete als freier Mitarbeiter in den Buros von Otto Apel in Frankfurt am Main von Atelier Le Corbusier Paris in Indien bei Cailler Caillard in Genf und als Partner von Egon Eiermann Mit Eiermann kam er zur Planungsgruppe Bonn zu der auch Sep Ruf und Paul Baumgarten gehorten 1965 ubernahm Brandl im Auftrag der Bundesbaudirektion einen Teil des Innenausbaus des Reichstagsgebaudes in Berlin sowie die Koordination der Arbeit der beteiligten Architekten und Sonderfachleute Parallel dazu entwarf er Leuchten und Lichtobjekte Brandls sachlich elegante Bauten und funktionalistische Buroarchitektur sind gepragt vom internationalen Stil der Nachkriegszeit Eberhard Brandl um 1955 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Ausbildung 3 Berufstatigkeit 4 Werk 4 1 Bauten und Entwurfe 1951 1956 4 2 Bauten und Entwurfe 1959 1968 4 3 Schriften 5 Weblinks 6 Belege 6 1 Quellen 7 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenEberhard Brandl wuchs in einem evangelischen Pfarrhaus auf Sein Vater Walter Brandl 1886 in Sinsheim Elsenz 1975 in Offenburg war bis 1919 tatig als Hofdiakon an der Schlosskirche des Grossherzogs Friedrich II von Baden in Karlsruhe danach als Pfarrer und Dekan in Stein Amt Bretten in Karlsruhe und in Baden Baden Die Mutter Frieda Maria Brandl geb Kritzinger 1886 in Klein Glienicke bei Potsdam 1925 in Pforzheim starb fruh Brandl hatte sechs Geschwister drei davon stammen aus der zweiten Ehe des Vaters 1964 heiratete Eberhard Brandl und bekam eine Tochter Ausbildung BearbeitenBrandl verliess 1934 das Realgymnasium 1937 legte er in Karlsruhe die Industrie Facharbeiter Prufung als Maschinenschlosser ab Danach leistete er bis 1939 Wehrdienst bei verschiedenen Flak Regimenten in Goppingen und Furth Aus dem Kriegsdienst schied er 1945 als Oberleutnant der Reserve aus der Luftwaffe 5 Fallschirmjager Division aus Zuvor 1943 und 1944 wurde Brandl wegen einer schweren Kriegsverletzung und einer Malaria Erkrankung in verschiedenen suddeutschen Lazaretten behandelt Brandl studierte von 1946 bis 1949 am Staatstechnikum Konstanz und wurde Ingenieur fur Hochbau Anschliessend setzte er bis 1952 sein Studium am Fachgebiet Architektur der Akademie der Bildenden Kunste Nurnberg bei Sep Ruf fort Berufstatigkeit BearbeitenInnerhalb einer Architektur Planungsgruppe an die ihn 1951 Sep Ruf vermittelte und der unter anderem Otto Apel angehorte entwarf Brandl im Auftrag der Alliierten Hohen Kommission HICOG in Bonn Plittersdorf Wohnhauser und offentliche Gebaude fur die in Deutschland stationierten US amerikanischen Soldaten und ihre Familien 1951 begann auch Brandls freie Architektengemeinschaft mit Otto Apel der 1953 ein eigenes Architekturburo in Frankfurt eroffnete Die Zusammenarbeit dauerte bis 1955 und erneut 1956 1957 Als Leiter von Apels Entwurfs und Konstruktionsburo arbeitete Brandl unter anderem zusammen mit Skidmore Owings amp Merrill architects SOM New York Dazwischen unternahm Brandl 1955 1956 eine sechsmonatige Reise nach Indien In Zusammenarbeit mit dem Atelier Le Corbusier in Paris der Planungsgruppe Indien in Chandigarh und Ahmedabad studierte er dort vor allem Le Corbusiers Bauten in Ahmedabad und dessen Planung von Chandigarh 1951 1961 als komplett neue Hauptstadt fur den Bundesstaat Punjab 1957 hielt Brandl anlasslich seiner Bewerbung auf den Architektur Lehrstuhl an der Staatlichen Werkakademie Hochschule fur Gestaltung Kassel eine Gastvorlesung uber seine Indienreise und veroffentlichte einen Bericht daruber in der Zeitschrift Magnum Eine Auswahl von 60 bis 70 aus seinen tausenden Fotos Indien ein Bildbericht war 1958 in der goppinger galerie in Frankfurt ausgestellt Kaliko und Kunstleder Werke goppinger plastics in Goppingen Wurttemberg Es folgte 1957 1958 die freie Mitarbeit bei Cailler Caillard architectes in Genf Von 1959 bis 1966 war Brandl als freier Architekt Mitglied der Architektenkammer Baden Wurttemberg ubersiedelte jedoch 1965 nach Berlin 1959 begann die berufliche Partnerschaft mit Egon Eiermann Fur den Bau der Deutschen Botschaft in Washington ubernahm Brandl 1960 1961 13 Monate vor Ort die Planungsdurchfuhrung und Ober Bauleitung Als Partner Eiermanns arbeitete Brandl 1962 1964 innerhalb des Planungsrats Bonn zu dem noch Sep Ruf und Paul Baumgarten gehorten an der Gesamtplanung des Regierungs und Verwaltungszentrums im Raum Bonn Bad Godesberg sowie an der Ausfuhrungsplanung des Abgeordneten Hochhauses 1965 entwarf Brandl im eigenen Buro in Bonn Sonderbusch im Auftrag des Auswartigen Amts das Deutsche Kulturinstitut Athen Vorentwurf nicht ausgefuhrt er arbeitete an den eingeladenen Architektenwettbewerben fur das Archaologische Institut Istanbul und fur ein Gemeindezentrum in Mainz Von 1965 bis 1968 vollendete Brandl im Auftrag der Bundesbaudirektion einen Teil vom Wiederaufbau des Reichstagsgebaudes Er zog 1965 nach Berlin und richtete dort ein Buro ein Seine Aufgabe umfasste den Innenausbau von Nord und Nordostflugel Ostflugel Mitte und Westflugel Sitzungssale fur die Fraktionen und in Zusammenarbeit mit Paul Baumgarten die Fertigstellung des neu gestalteten Plenarsaals Als Teamleiter war er zustandig fur die Koordination der Arbeit der beteiligten Architekten vor allem von Baumgarten und von Sonderfachleuten mit der Bundesbaudirektion Laut Vertragen von 1965 und 1966 teilte er mit Baumgarten mit dem er ein Zweigburo Projekt Reichstag Mitte unterhielt zu jeweils 50 Prozent die kunstlerische Oberleitung und zu zwei Dritteln die baulichen Leistungen 1 Brandl entwarf fur die Raume spezielle Decken Beleuchtungssysteme 2 Daraus entwickelte er als selbstandiger Designer mit dem Unternehmen August Gartner Berlin bis Anfang der 1970er Jahre qualitatvolle Einzelleuchten Steh Pendel Zug und Tischleuchten und Lichtobjekte 1969 1970 war Brandl im Auftrag der Bundesbaudirektion als kunstlerischer Berater und Koordinator beim Bau der Staatsbibliothek zu Berlin tatig deren Entwurf von Hans Scharoun stammte Die Stelle als Leiter zentrale Funktion 1 bei Suter amp Suter Architekten Basel fur die er in engster Wahl war konnte Brandl nicht mehr antreten er starb kurz zuvor Werk BearbeitenBauten und Entwurfe 1951 1956 Bearbeiten nbsp Ehemaliges Amerikanisches Generalkonsulat in Frankfurt Siesmayerstrasse nbsp Appartementhaus Mendelssohnstrasse 53 Frankfurt am Main 1954 nbsp Burohaus Berliner Strasse 27 Frankfurt am Main 19551951 Grossprojekt der US amerikanischen Hohen Kommission HICOG Bonn Bad Godesberg Plittersdorf Burobauten Wohn Hoch und Flachbauten Schulen Kindergarten Hallenschwimmbad Kino Einkaufszentrum Villen als freier Mitarbeiter der Architektengemeinschaft Otto Apel 3 Entwurfe der der US amerikanischen Konsulate mit dazugehorigen Appartement Hausern in Hamburg Stuttgart Frankfurt am Main und Munchen in Zusammenarbeit mit Skidmore Owings amp Merrill architects New York als freier Mitarbeiter der Architektengemeinschaft Otto Apel 4 5 1954 Wohn und Atelierhaus eines Architekten un Frankfurt am Main mit Otto Apel 6 7 1954 Wohnungen in Bremen 8 1954 Schule und Kindergarten in Plittersdorf Bad Godesberg mit Otto Apel 9 1954 Appartement Haus in Frankfurt am Main Mendelssohnstrasse 53 10 11 12 Wettbewerbsentwurf eines Standard Wohntyps fur die US Besatzungstruppen 1 Preis in der Folge Projektbearbeitung fur die Bauausfuhrung beim US Hauptquartier in Heidelberg 12 1954 1955 Burohaus in Frankfurt am Main Berliner Strasse 27 13 14 15 16 17 1955 Wettbewerbsentwurf fur eine Schule in Offenbach 1955 1956 Flughafen Hotel Rhein Main in Frankfurt am Main 18 Wettbewerbsentwurf fur das CVJM Zentrum in Stuttgart mit Hotel Kino Sporthallen und Ladengeschaften Burohaus in Berlin Charlottenburg Grolmannstrasse Entwurf fur ein Wohnhaus auf ZypernBauten und Entwurfe 1959 1968 Bearbeiten 1960 1961 Deutsche Botschaft Washington in freier Arbeit mit Egon Eiermann 19 1965 1968 Innenausbau von Nord und Nordostflugel Ostflugel Mitte Fraktionssaal im Westflugel und Plenarsaal im Reichstagsgebaude in Berlin mit Paul Baumgarten auch Koordination der am gesamten Innenausbau beteiligten Architekten und Sonderfachleuten mit der Bundesbaudirektion 20 21 22 Schriften Bearbeiten Chandigarh In Magnum Zeitschrift fur das moderne Leben Heft 12 April 1957 S 60 63 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eberhard Brandl Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienBelege BearbeitenQuellen Bearbeiten Bundesarchiv Koblenz zur Berufstatigkeit Deutscher Bundestag Parlamentsarchiv Berlin Sachgebiet Digitales und Analoges Schriftgut zur Berufstatigkeit Familienarchiv Brandl Berlin zu Familie Ausbildung und Berufstatigkeit Einzelnachweise Bearbeiten Michael S Cullen Der Reichstag Parlament Denkmal Symbol be bra Verlag Berlin 1995 S 277 f International Lighting Review 19 Jahrgang 1968 Nr 4 S 138 141 Gerd Hatje Hubert Hoffmann Karl Kaspar Red Neue Deutsche Architektur Verlag Gerd Hatje Stuttgart 1956 S 66 Kindergarten architectural forum Marz 1953 Franz Hart Skelettbauten Callwey Munchen 1956 S 53 Bauen und Wohnen Jahrgang 1954 Heft 11 S 658 661 Gerd Hatje Hubert Hoffmann Karl Kaspar Red Neue Deutsche Architektur Verlag Gerd Hatje Stuttgart 1956 S 48 f Gerd Hatje Hubert Hoffmann Karl Kaspar Red Neue Deutsche Architektur Verlag Gerd Hatje Stuttgart 1956 S 44 f Bauen und Wohnen Jahrgang 1954 Heft 11 S 529 531 Bauen und Wohnen Munchen 1954 Heft 12 L architecture d aujourd hui Jahrgang 1955 Heft 58 Seite XIX a b Der Architekt Jahrgang 1954 Heft 9 September 1954 Handbuch der modernen Architektur Safari Verlag Berlin o J S 376 377 Franz Hart Skelettbauten Callwey Munchen 1956 S 53 K H Riek Zwei Zimmer Appartement im Dachgeschoss eines Wohn und Geschaftshauses in Frankfurt am Main In Die Innenarchitektur 4 Jahrgang Heft 3 September 1956 S 143 144 Die Kunst Jahrgang 1956 Heft 2 November 1956 S 70 71 Buro und Wohnhaus an der Berliner Strasse in Frankfurt am Main In Neue deutsche Architektur 2 Verlag Gerd Hatje Stuttgart 1962 S 146 147 Gerd Hatje Hubert Hoffmann Karl Kaspar Red Neue Deutsche Architektur Verlag Gerd Hatje Stuttgart 1956 S 58 f A new embassy German Information Center New York City 1964 Dieter Bartetzko Zwischen Pathos und Pragmatismus Paul Baumgartens Umbau des Reichstagsgebaudes In Heinrich Wefing Hrsg Dem Deutschen Volke Bouvier Verlag Bonn 1999 S 74 f Paul Baumgarten Bauten und Projekte 1924 1981 Schriftenreihe der Akademie der Kunste Band 19 Berlin 1988 S 219 Peter Mayer Das Reichstagshaus in Berlin Die Wiederherstellung 1956 1973 und die bauhistorischen Grundlagen als Manuskriptkopie gedruckt von der Bundestagsverwaltung Berlin 1979 1980 S 87 Bibliothek des Deutschen Bundestages PersonendatenNAME Brandl EberhardALTERNATIVNAMEN Brandl Eberhard Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 14 Oktober 1916GEBURTSORT KarlsruheSTERBEDATUM 6 Marz 1971STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberhard Brandl amp oldid 222756072