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Eberhard Ludwig August Ackerknecht 11 Juni 1883 in Baiersbronn 2 Oktober 1968 in Zurich war ein deutscher als auch ab 1924 Schweizer Veterinaranatom Er vertrat an seinen vier Wirkungsstatten die neue funktionelle Sichtweise mit tierarztlichem Praxisbezug und betrachtete Lehre und Forschung als gleichwertig Er war Erstbeschreiber des nach ihm benannten Ackerknecht Organs Organon orobasale sowie einer der Pioniere der Zurcher Volkshochschule Ackerknecht setzte sich mit seinen Kursen zum Wesen der Haustiere fur ein besseres Verstandnis derselben ein Seit 2002 verleiht die Veterinarmedizinische Fakultat der Universitat Leipzig jahrlich den nach ihm benannten Ackerknecht Preis fur hervorragende Leistungen in der Lehre Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelbelegeLeben BearbeitenAckerknecht wurde als Sohn des Gymnasiallehrers Julius Ackerknecht 1856 1932 und seiner Frau Sophie geb Henes 1857 1932 geboren Sein Bruder Erwin Ackerknecht 1880 1960 war Literaturprofessor und Direktor des Schiller Nationalmuseums Marbach am Neckar sein Neffe der Medizinhistoriker und Professor Erwin Heinz Ackerknecht 1906 1988 Nach seinem Abitur am humanistischen Karls Gymnasium in Stuttgart studierte Ackerknecht von 1902 bis 1906 Tiermedizin an der damaligen Tierarztlichen Hochschule in Stuttgart Ab seiner Approbation als Tierarzt im Jahre 1906 war er Assistent am Pathologischen Institut dieser Hochschule 1909 absolvierte er das Kreisexamen Oberamtstierarzt und war von 1910 bis 1911 Mitarbeiter am Medizinalkollegium in Stuttgart Nach seiner Promotion in Stuttgart war er ab 1911 Prosektor an der Universitat Zurich 1914 wurde er Privatdozent 1921 Titularprofessor und 1925 schliesslich ordentlicher Professor und Institutsdirektor in Zurich 1933 wurde er zum Nachfolger des bedeutenden Veterinaranatomen Hermann Baum als Professor und Direktor des Veterinar Anatomischen Instituts der Universitat Leipzig berufen damals eine der fuhrenden Fakultaten Im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler Nach dem Krieg wurde er von den Amerikanern zur Mithilfe bei der Entnazifizierung beigezogen ging aber wegen des Ubergangs Leipzigs zur Sowjetischen Besatzungszone als Auslandschweizer nach Zurich Von 1945 bis 1949 arbeitete er teilzeitig als Redakteur am Schweizer Lexikon und dozierte an der Zurcher Volkshochschule Von 1949 bis 1951 bekam er einen Lehrauftrag an der Universitat Munchen 1951 eine Gastprofessur an der Freien Universitat Berlin Ab 1952 war er ordentlicher Professor und Direktor des Veterinaranatomischen Instituts Mit seiner Emeritierung 1955 kehrte Ackerknecht in die Schweiz zuruck Ackerknecht war 1919 Mitbegrunder und wahrend 18 Jahren beliebter Dozent der Volkshochschule des Kantons Zurich Er war verheiratet mit Kathe geb Muller und hatte zwei Sohne und zwei Tochter Er fand auf dem Friedhof Witikon seine letzte Ruhestatte Leistungen BearbeitenAckerknecht war 1912 der Erstbeschreiber des spater nach ihm benannten Ackerknecht Organs Organum orobasale einer rudimentaren Mundbodendruse vieler Sauger Er verfasste zahlreiche Beitrage zur vergleichenden und funktionellen oder pathologischen Anatomie der Haustiere Er war Mitautor des erneuerten Handbuchs der vergleichenden Anatomie der Haustiere das 1943 in der 18 Auflage erschien Es galt lange Zeit als Standardwerk und wurde noch bis 1985 gedruckt sowie in andere Sprachen ubersetzt Ackerknecht betreute 73 Dissertationen und zwei Habilitationen sowie uber 200 Arbeiten mit denjenigen an den Instituten unter seiner Leitung Ackerknecht betrachtete Forschung und Ausbildung als gleichwertig und beschaftigte sich intensiv mit Fragen der Didaktik im anatomischen Unterricht aus funktioneller und vergleichender Sichtweise mit tierarztlichem Praxisbezug was sich ebenfalls in der Fachliteratur niederschlug Er entwickelte die sogenannte Formalinkuh ein stehend mit Formalin fixiertes Hausrind als anatomisches lebensnahes Demonstrationsobjekt Ackerknecht war ein begabter und humorvoller Lehrer und verwendete sich fur die Anliegen der Studenten Die Veterinarmedizinische Fakultat der Universitat Leipzig fuhrte 2002 den Ackerknecht Preis fur hervorragende Lehre ein der jahrlich auf Vorschlag der Studierenden an den besten akademischen Lehrer der Fakultat vergeben wird An der Volkshochschule des Kantons Zurich waren seine Kurse zum Wesen der Haustiere und zu deren Verstandnis sowie uber die Bedeutung ihrer Krankheiten fur den Menschen sehr erfolgreich 1953 wurde ihm der Ehrendoktortitel der Medizinischen Fakultat der Freien Universitat Berlin 1964 das Grosse Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen Ackerknecht war Mitglied und Ehrenmitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften u a der Sachsischen Akademie der Wissenschaften der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina zu Halle seit 1940 1 der Weltvereinigung der Veterinaranatomen und der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen CH Gemass Bestattungs und Friedhofamt der Stadt Zurich wird sein Grab unter den Prominentengrabern Friedhof Zurich Witikon aufgefuhrt Der Nachlass wird von der Schweizerischen Vereinigung fur Geschichte der Veterinarmedizin Gesellschaft Schweizerischer Tierarzte betreut und befindet sich in Basel und Zurich Museum zur Geschichte der Veterinarmedizin Werke BearbeitenNebst zahlreichen Beitragen zur Fachliteratur ist besonders bekannt das Handbuch der vergleichenden Anatomie der Haustiere Ellenberger Baum gemeinsam verfasst mit Otto Zietzschmann und Hugo Grau 18 Auflage Springer Berlin Heidelberg New York 1943 4 Reprints bis 1985 ISBN 3 540 06717 5 ISBN 0 387 06717 5 Literatur BearbeitenFritz Heberlein Blick uber den Gartenhag In Luzerner Neueste Nachrichten 4 Juli 1953 Nr 153 S 3 Hugo Grau Eberhard Ackerknecht zum Gedachtnis In Schweiz Archiv fur Tierheilkunde Band 110 1968 S 653 f Tierarztliche Umschau Heft 12 1968 S 599 f Erich Kunzel Professor Dr Dr h c Eb Ackerknecht In Berliner und Munchner Tierarztliche Wochenschrift Heft 1 1969 S 20 Hanspeter Mattmuller Volkshochschule in Basel und Zurich Zur Geschichte der Erwachsenenbildung in der Schweiz Verlag Paul Haupt Bern 1976 S 261 414 234 235 325 436 432 436 Die Universitat Zurich 1933 1983 Festschrift zur 150 Jahr Feier der Universitat Zurich Hg Rektorat Zurich 1983 S 457 458 710 Schweizer Lexikon 1991 in 6 Banden Band 1 S 47 Deutsche Biographische Enzyklopadie K G Saur Verlag Munchen 1995 Band 1 S 19 Urs Boschung Eberhard Ackerknecht In Historisches Lexikon der Schweiz Werner Sackmann 100 Jahre Veterinarmedizinische Fakultat Zurich 1902 2002 Hg Dekanat Zurich 2002 S 92 Beate Schneider Leben und Werk des Veterinaranatomen Eberhard Ackerknecht 1883 1968 Inaugural Dissertation Veterinarmedizinische Fakultat Universitat Leipzig 2001 2 erganzte Auflage 2003 Dieter Ackerknecht Erinnerungen an Eberhard Ackerknecht Veterinaranatom 1883 1968 Eine erganzende Dokumentation Zurich 2003 Theophil Gerber http opus uni hohenheim de volltexte 2021 1981 4 erg Aufl 2021 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Eberhard Ackerknecht im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eberhard Ackerknecht im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Leipzig Lexikon Urs Boschung Ackerknecht Eberhard In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelbelege Bearbeiten Mitgliedseintrag von Eberhard Ackerknecht mit Bild bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 1 Oktober 2022 Normdaten Person GND 116005580 lobid OGND AKS LCCN n2006075918 VIAF 26496843 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ackerknecht EberhardALTERNATIVNAMEN Ackerknecht Eberhard Ludwig August vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsch schweizerischer VeterinarGEBURTSDATUM 11 Juni 1883GEBURTSORT BaiersbronnSTERBEDATUM 2 Oktober 1968STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberhard Ackerknecht amp oldid 232808882