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Dunblane Cathedral ist eine ehemalige Kathedrale in Dunblane in Schottland Sie war Sitz des Bistums Dunblane Sie wird als Pfarrkirche der presbyterianischen Church of Scotland genutzt Aufgrund ihrer historischen Bedeutung fur das Christentum in Schottland wird sie aber auch offiziell weiter als Kathedrale bezeichnet AussenansichtDunblane Cathedral Blick ins Hauptschiff Richtung Osten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Lage 2 2 Ausseres 2 3 Lady Chapel 2 4 Chorraum 2 5 Langhaus 2 6 Turm 3 Orgel 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Region um Dunblane wurde ab etwa 602 von Anhangern des heiligen Blane christianisiert Im 12 Jahrhundert war Dunblane mit einer Niederlassung der Culdeer ein Zentrum des keltischen Christentums in der dunn besiedelten Region weshalb es um 1150 zum Sitz der neu errichteten romisch katholischen Diozese Dunblane wurde Die Niederlassung der Culdeer bestand parallel dazu bis mindestens 1272 weiter 1 Die ersten Bischofe der neuen Diozese begannen mit dem Bau einer Kathedrale wobei sie vermutlich einen alteren Turm in den Bau mit einbezogen Da die kleine Diozese uber nur geringe Einkunfte verfugte war der Bau 1233 noch unvollendet als Clement neuer Bischof wurde Clement gelang es die Einkunfte der Diozese zu erhohen und begann mit dem Bau einer neuen Kathedrale Dazu liess er den noch dachlosen Vorgangerbau abreissen Da das Gelande im Osten sumpfig war konnte der Bau nicht genau nach Osten hin ausgerichtet werden 2 Zunachst liess Clement die Lady Chapel errichten Ob anschliessend der Chorraum oder das Langhaus errichtet wurde war lange umstritten wahrscheinlich wurde zuerst der Chor errichtet Beim Tod von Clement 1258 war der Bau fast vollendet oder zumindest weit fortgeschritten Unter seinen Nachfolgern wurde der Bau nur wenig verandert Um 1500 wurde der Turm erhoht sowie die Fialen und der Zinnenkranz aufgesetzt nbsp Das verfallene Langhaus im 19 JahrhundertWahrend der Reformation wurde 1560 die romisch katholische Diozese Dunblane in eine Diozese der epispokalen Church of Scotland umgewandelt Ein grosser Teil der Ausstattung der Kathedrale wurde auf Befehl des Earl of Argyll zerstort Die neue Gemeinde nutzte aber nur noch den Chorraum fur Gottesdienste Das Langhaus blieb ungenutzt und verfiel Bis 1622 wurde es nach dem Einsturz des Daches zur Ruine wahrend der Chorraum weiter genutzt wurde Mit der Umwandlung der Church of Scotland in eine presbyterianische Kirche verlor die Kirche ihren Status als Kathedrale 1816 wurde der Chorraum unter Leitung von James Gillespie Graham renoviert Als der Chorraum fur die wachsende Gemeinde zu klein wurde begann 1889 unter der Leitung des renommierten Architekten Robert Rowand Anderson eine umfassende Restaurierung des Langhauses das dabei wieder ein Dach erhielt Die Restaurierung wurde 1893 abgeschlossen 1914 erfolgte unter Leitung von Robert Lorimer eine Restaurierung des Chorraums Als Kirche der presbyterianischen Church of Scotland hat sie keinen besonderen Status mehr als Kathedrale Das Gebaude wird von Historic Scotland als Kirche der Church of Scotland unterhalten und ist als Scheduled Monument und Listed Building geschutzt Baubeschreibung BearbeitenLage Bearbeiten Die Kathedrale liegt inmitten der Stadt Dunblane auf einer Anhohe am ostlichen Ufer des Allan Water Auf drei Seiten ist sie von einem Friedhof umgeben wahrend im Westen die Anhohe steil zum Fluss abfallt Ausseres Bearbeiten Die Kathedrale ist eine dreischiffige Basilika mit einschiffigen Chor die im Early English Style errichtet wurde Die Schaufassade ist die turmlose Westfassade Der querhauslose Bau wurde von dem Kunsthistoriker John Ruskin fur seine einfache Schonheit gelobt 3 Neben dem sudlichen Seitenschiff befindet sich ein quadratischer Turm dessen unterer Teil alter als die ubrige Kirche ist Lady Chapel Bearbeiten Neben dem Turm ist die nach 1233 errichtete Lady Chapel der alteste Teil der Kathedrale Der lange schmale Raum befindet sich an der Nordseite des Chorraums Sie diente vermutlich auch als Kapitelhaus sie besitzt ein steinernes Kreuzrippengewolbe der Fer Fussboden aus Purbeck Marmor und Ancaster Kalkstein sowie die von Reginald Fairlie entworfene Eichenholztafelung wurden 1934 eingebaut Die Buntglasfenster stammen aus der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts dazu befinden sich Gedenktafeln fur die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs aus Dunblane in der Kapelle Die Lady Chapel konnte nur vom Kircheninneren betreten werden der Eingang an der Nordseite ist modern Uber der Kapelle befindet sich ein weiterer Raum mit zwei kleinen Fenstern der uber eine enge Wendeltreppe erreichbar ist Der Raum diente moglicherweise als Wohnung von Clement Heute befinden sich in dem Raum die Sakristei und die Orgel Eine Piscina zeigt dass der Raum vermutlich die Privatkapelle der Bischofe enthielt 3 nbsp Die Lady ChapelChorraum Bearbeiten Der im 13 Jahrhundert errichtete einschiffige Chorraum besitzt sechs Joche und ist uber 24 m lang und 8 5 m breit Er besitzt einen geraden Abschluss mit einem grossen Ostfenster Auch an der Sudseite befinden sich bemerkenswert grosse Spitzbogenfenster Das mit feinen Schnitzereien darunter bildhaften Miserikordien verzierte Chorgestuhl an den beiden Langsseiten stammt teils noch aus der Zeit von Bischof Ochiltree aus der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts wurde aber 1914 nach Entwurfen von Robert Lorimer erweitert Aus dieser Zeit stammen auch der Lettner und die Orgel Das Buntglas des vierbahnigen Ostfensters stammt von 1901 und wurde von Charles Eamer Kempe entworfen die Entwurfe fur die 1915 eingebauten vier Sudfenster stammen von Louis Davis An der Nordseite befindet sich ein mittelalterliches Grabdenkmal das vermutlich fur Bischof Clement geschaffen wurde Im Fussboden erinnert eine Gedenkplatte an Margaret Drummond eine Geliebte von Konig Jakob IV und ihre beiden Schwestern die in der Kathedrale begraben wurden Neben weiteren Mitgliedern der Familie Stirling wurde auch Jane Stirling in der Kirche beigesetzt Langhaus Bearbeiten Das achtjochige Langhaus ist als Basilika errichtet und besitzt ein nordliches und ein sudliches Seitenschiff Es ist durch einen Chorbogen vom Chorraum getrennt uber 39 m lang und einschliesslich der beiden Seitenschiffe uber 17 m breit ist Im Obergaden verlauft eine Passage Die Wande sind aus unverputzten Bruchstein Wie der Chorraum besitzt das Hauptschiff ein holzernes Tonnengewolbe mit Querrippen aus dem 19 Jahrhundert wahrend die Seitenschiffe mit holzernen Pultdachern gedeckt sind Die holzerne Kanzel wurde von Rowand Anderson entworfen der auch die Restaurierung des Langhauses im spaten 19 Jahrhundert leitete Im Westen befindet sich ein aufwandig gestaltetes Prozessionsportal daruber drei zweibahnige Masswerkfenster im Early English Style Neben dem grossen Westportal gibt es Turen im sudlichen Seitenschiff ostlich des Turmes sowie eine weitere Tur am westlichen Ende des Seitenschiffs 3 Neben dem Westportal befinden sich Teile des von Bischof James Chisholm im spaten 15 oder fruhen 16 Jahrhundert in Auftrag gegebenen Chorgestuhls Im nordlichen Seitenschiff befindet sich ein steinernes Keltenkreuz das vielleicht aus dem 9 Jahrhundert stammt und vermutlich 1873 wiederentdeckt wurde Dazu befindet sich dort das Grabdenkmal fur Malise 5 Earl of Strathearn und eine seiner Ehefrauen Ausserdem sind dort zwei Glocken ausgestellt die 1612 und 1687 gegossen wurden Im sudlichen Seitenschiff befinden sich der Taufstein aus dem spaten 19 Jahrhundert eine Gedenkstele fur die Opfer des Amoklaufs an der Grundschule von Dunblane im Marz 1996 sowie ein spatmittelalterliches Grabdenkmal das vermutlich fur Bischof Michael Ochiltree errichtet wurde nbsp Ein Teil des mittelalterlichen ChorgestuhlsTurm Bearbeiten In die Sudwand des Seitenschiffs ragt ein Teil des Turmes hinein dessen Mauer nicht parallel zur Wand des Langhauses verlauft Der Turm wurde spatestens um 1100 moglicherweise bereits viel fruher errichtet Er wurde vermutlich als eigenstandiges Bauwerk in der Nahe einer keltischen Kirche errichtet Er scheint aber nicht als Kirchturm erbaut worden zu sein sondern eher als Verteidigungsbauwerk oder als Schatzkammer Er ist mit dem Turm von Muthill vergleichbar der ebenfalls in einen spateren Kirchenbau integriert wurde 4 Die Seiten des Turms sind fast 7 m lang wobei die Mauern am Grund etwa 1 5 m dick sind Die unteren vier Stockwerke des 6 geschossigen Turms stammen noch aus dem 12 Jahrhundert oder noch davor Sie sind aus rotem Sandstein das funfte Stockwerk aus gelben und das sechste Stockwerk aus grauem Sandstein Die beiden oberen Stockwerke wurden offenbar vor 1500 errichtet auf der Brustung ist ein Wappen von Bischof James Chrisholm angebracht Der Zugang zum Turm befindet sich an der Nordseite im sudlichen Seitenschiff Das Zeltdach wurde 1866 bis 1868 erneuert Orgel BearbeitenDie Orgel wurde 1990 von der niederlandischen Orgelbaufirma Flentrop erbaut dabei wurde das alte Orgelgehause verwendet Das Instrument hat 41 Register auf drei Manualen und Pedal Die Trakturen sind mechanisch 5 nbsp Die Orgel im ChorraumI Positiv C g3Bourdon 8 Salicional 8 Prestant 4 Fluit 4 Gemshoorn 2 Larigot 1 1 3 Sexquialter IIICymbel IIIKromhoorn 8 Tremulant II Hauptwerk C g3Prestant 16 Octaaf 8 Holpijp 8 Octaaf 4 Roerfluit 4 Quint 3 Octaaf 2 Mixtuur VScherp IVCornet VTrompet 16 Trompet 8 III Oberwerk C g3Quintadeen 16 Prestant 8 Gemshoorn 8 Bourdon 8 Octaaf 4 Nachthoorn 4 Nasard 3 Woudfluit 2 Terts 1 3 5 Mixtuur IVSchalmey 8 Hobo 8 Vox Humana 8 Tremulant Pedal C f1Subbas 16 Openfluit 8 Octaaf 4 Bazuin 16 Trompet 8 Trompet 4 Cornet 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dunblane Cathedral Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der Pfarrgemeinde Historic Environment Scotland Dunblane CathedralEinzelnachweise Bearbeiten James Hutchison Cockburn The Medieval Bishops of Dunblane and Their Church Oliver and Boyd Edinburgh 1959 S 10 James Hutchison Cockburn The Medieval Bishops of Dunblane and Their Church Oliver and Boyd Edinburgh 1959 S 56 a b c James Hutchison Cockburn The Medieval Bishops of Dunblane and Their Church Oliver and Boyd Edinburgh 1959 S 57 James Hutchison Cockburn The Medieval Bishops of Dunblane and Their Church Oliver and Boyd Edinburgh 1959 S 8 Informationen zur Orgel Memento vom 18 Februar 2013 im Internet Archive 56 189444444444 3 965 Koordinaten 56 11 22 N 3 57 54 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dunblane Cathedral amp oldid 234520997