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Die Dryopidae deutsch gemeinsam mit den nahe verwandten Elmidae oft als Hakenkafer oder Klauenkafer bezeichnet sind eine Familie der Kafer Die Arten leben teilweise in Gewassern teilweise in feuchten Lebensraumen und in Uferzonen riparisch an Land Die Familie umfasst knapp 250 Arten in Mitteleuropa 13 Arten in zwei Gattungen DryopidaeDryops ernestiSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaTeilordnung ElateriformiaUberfamilie ByrrhoideaFamilie DryopidaeWissenschaftlicher NameDryopidaeBillberg 1820 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Larven 3 Puppen 4 Lebensweise 5 Systematik 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDryopidae sind zwischen gut einem und knapp zehn Millimeter lange hart sklerotisierte und in der Regel schwarz oder dunkelbraun gefarbte Kafer Selten weisen die Flugeldecken metallisch glanzende Blau oder Gruntone oder rote Flecken auf meist sind die Korperanhange Beine Antennen Mundwerkzeuge etwas aufgehellt oft rotbraun oder rotlich Der Korper ist oft fast unbehaart oder wenig auffallig behaart kann aber bei einigen Gattungen eine dichte und steife Behaarung aus kurzen aufrechten Haaren tragen Die Bauchseite tragt bei den im Wasser lebenden Vertretern eine extrem dichte und sehr kurze mit blossem Auge nicht sichtbare Behaarung die einen Luftfilm festhalt der zur Atmung unter Wasser dient Plastronatmung Der Korperumriss ist meist kompakt mehr oder weniger abgeflacht oval der Kopf teilweise in das Pronotum eingezogen die Mundwerkzeuge zeigen nach unten hypognath Typisch fur die Familie und wichtigstes Unterscheidungsmerkmal zu den Elmidae ist der Bau der Fuhler Diese sind meist sehr kurz und bestehen aus einem relativ kleinen Grundglied einem sehr grossen meist asymmetrisch einseitig erweiterten zweiten Glied und einer relativ kurzen einseitig gesagten Fuhlerkeule aus neun bis elf Gliedern deren Lange die des zweiten Glieds kaum uberschreitet Abwandlungen dieser Grundform kommen bei einigen Gattungen vor So ist die Antenne von Ceradryops nur dreigliedrig die von Uenodryops sechsgliedrig Bei Holcodryops ist statt des zweiten das erste Segment erweitert 1 Meist weist der Kopf unterhalb der Antennen Gruben auf in die diese eingelegt werden konnen Der Halsschild weist oft Langsfurchen oder Langskiele auf manchmal auch die Flugeldecken Die Flugeldecken reichen bis zum Hinterleibsende sie sind meist gemeinsam nach hinten etwas spitz ausgezogen Auf ihrer Oberseite sind in der Regel Punktstreifen ausgebildet manchmal in Furchen Die meisten Arten haben voll ausgebildete Hinterflugel und sind gut flugfahig eine Reihe von nicht flugfahigen Arten mit verkurzten Flugeln kommen vor Die meist kraftigen Beine besitzen funfgliedrige Tarsen deren letztes Glied keulenformig vergrossert und grosser als die ersten vier zusammengenommen ist An diesem sitzt ein Paar spitzer langer Klauen Die Coxen Huften der Hinterbeine konnen unter plattige Vorsprunge Schenkeldecken eingelegt werden Die Schenkel Femora sind in der Regel ausgehohlt so dass die Schienen in diese Vertiefung eingelegt werden konnen Der Hinterleib weist auf der Bauchseite funf sichtbare Sternite auf von denen die ersten vier dicht aneinander geruckt und ohne Gelenkmembran miteinander verbunden sind Charakteristisch ist der Bau der weiblichen Genitalien Diese sind zu einem zweiteiligen stark verlangerten oft spiessformigen Anhang umgestaltet der vermutlich als Legestachel zur Eiablage in Uferschlamm oder Pflanzengewebe dient Dieser kann im ausgefahrenen Zustand die Lange des Hinterleibs erreichen Larven BearbeitenDie Larven der Dryopidae sind mehr oder weniger langgestreckt walzenformig mit rundem Korperumriss und relativ kurzen Beinen Sie sind hart sklerotisiert und rotlich manchmal auch gelb bis braun gefarbt oft mit dunklen Ringen oder dunkler Zeichnung Ihre Lange betragt etwa 7 bis 12 Millimeter Der Kopf ist teilweise in den Rumpf zuruckgezogen die Mundwerkzeuge weisen nach vorn prognath An den Kopfseiten sitzen in der Regel sechs knopfformige Larvenaugen Stemmata die auch fehlen konnen Der Hinterleib besteht aus neun Segmenten deren hintere ringformig verschmolzen sind Am neunten Segment sitzt an der Bauchseite ein Deckel Operculum mit zwei hakenformigen Anhangen Gliedmassenrudimenten Im Gegensatz zu den Elmidae besitzen die Larven der Dryopidae keine Kiemen sie sind luftatmend mit offenen Stigmen Puppen BearbeitenPuppen der Dryopidae sind nur von wenigen Arten bekannt Diese sind langgestreckt stark behaart und weisslich gefarbt mit relativ weicher Kutikula Bei den meisten Gattungen ist das Hinterende zu einem Dorn oder Faden ausgezogen Bemerkenswert sind dunkle und stark sklerotisierte klammerartige Fortsatze auf der Ruckenseite die als gin traps engl Fangeisen bezeichnet werden diese sind durch Muskeln beweglich Sie dienen moglicherweise zur Verteidigung wahrscheinlicher aber zum Festklammern in der Puppenkammer Lebensweise BearbeitenDie Dryopidae leben als Imagines entweder im Wasser oder in feuchten Lebensraumen an Land in der Regel in der Uferzone von Gewassern Die Larven sind in allen Fallen landlebend terrestrisch Besiedelt werden sowohl stehende wie auch fliessende Gewasser darunter oft auch sehr kleine mit temporarer Wasserfuhrung Im Gegensatz zu den Elmidae sind die Kafer aber meist stromungsmeidend und bevorzugen in Fliessgewassern ruhige Buchten und die Uferzone Einige Gattungen z B Helichus konnen aber auch in schnell stromenden Bereichen auftreten Viele Arten der Uferzone leben zeitweise untergetaucht im Gewasser teilweise an Land und wechseln zeitlebens zwischen diesen Habitaten hin und her Der Lebenszyklus und die Biologie der meisten Arten sind schlecht erforscht Zumindest einige Arten benotigen fur die Larvalentwicklung mehrere Jahre 2 Sowohl die Kafer als auch ihre Larven ernahren sich soweit bekannt von weichen Pflanzenruckstanden Detritus und Algen Systematik BearbeitenDie Dryopidae gehoren mit einer Reihe verwandter allesamt im Wasser oder in sehr feuchten Habitaten lebenden Familien in eine Verwandtschaftsgruppe innerhalb der Uberfamilie Byrrhoidea Die Gruppe wurde auch als eigene Uberfamilie Dryopoidea aufgefasst Die Phylogenie dieser Gruppe ist noch ungeklart Nachst verwandt und mogliche Schwestergruppe konnte nach der Anatomie vor allem der Larven die Familie Limnichidae sein Literatur BearbeitenBernhard Klausnitzer Kafer im und am Wasser Die Neue Brehm Bucherei Band 567 Ziemsen Verlag Wittenberg 1984 Jan Kodada Manfred A Jach 18 3 Dryopidae Bilberg 1820 1817 In Rolf G Beutel Richard A Leschen Hrsg Handbook of zoology Band 4 Arthropoda Insecta Teil 38 Coleoptera Band 1 Morphology and systematics Archostemata Adephaga Myxophaga Polyphaga partim Walter de Gruyter Berlin New York 2005 S 496 508 A W Stefan 42 Familie Dryopidae In H Freude K W Harde G A Lohse Hrsg Die Kafer Mitteleuropas Band 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dryopidae Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Paul J Spangler 1987 Holcodryops mouli an anomalous new genus and species of beetle from ecuador Coleoptera Dryopidae Proceedings of the Entomological Society of Washington 89 616 621 H P Brown 1987 Biology of riffle beetles Annual review of entomology 32 253 273 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dryopidae amp oldid 238001618