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Das Dreikonigenhaus ist ein Barockbau in der Altstadt von Koblenz Der 1701 erbaute Adelshof erhielt seinen Namen nach den Heiligen Drei Konigen Das Dreikonigenhaus in der Altstadt von Koblenz vor der RestaurierungErker des Drei konigen hauses mit dem Relief der Heiligen Drei KonigeAnbetung der Konige Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bau 3 Denkmalschutz 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVor dem Bau lag an der Stelle ein Garten der in einem Protokoll von 1538 als Heilige Drei Konig Altarsgarten bezeichnet wurde Im Jahr 1595 stand dort ein stadtisches Haus das verkauft wurde und in das spater der Gasthof zu den drei Konigen einzog Dieses Gebaude wurde wahrscheinlich bei dem verheerenden Bombardement wahrend der Belagerung der Stadt Koblenz 1688 durch franzosische Truppen im Pfalzischen Erbfolgekrieg zerstort Erbaut wurde das heutige Gebaude im Jahr 1701 Bauherr war der Ratsherr Johann Wilhelm Hauschild in der Literatur wird der kurtrierische Hofbaumeister Johann Christoph Sebastiani als Architekt genannt der kurz zuvor das Jesuitenkolleg vollendet hatte 1 Hauschild verpachtete das neu erbaute Haus bald danach Zu den neuen Mietern gehorte die Familie von Breidbach zu Burresheim In dem Gebaude wurde der Mainzer Erzbischof Emmerich Joseph von Breidbach zu Burresheim 1707 1774 geboren Das Haus wurde 1711 von dem Trierer Domdechant Anton Freiherr zu Eltz zu Rubenach gekauft der fur das nun Eltz Rubenacher Hof heissende Gebaude adelige Immunitat forderte also die Befreiung von Real und Personallasten Nach seinem Tod ging das Gebaude auf Damian Lothar von Eltz Rubenach uber der 1730 in Boppard das Karmeliterkloster neu errichten liess Sein Sohn der kurtrierische Geheimrat Franz Ludwig von Eltz Rubenach erweiterte 1779 das Dreikonigenhaus um einen Anbau fur Dienerschaft und Wirtschaftszwecke Die Basalttafel mit der Bauinschrift befindet sich noch heute an der Hoffront Wahrend der franzosischen Besatzungszeit 1794 1814 war im Dreikonigenhaus die Post untergebracht In dieser Zeit nahm der franzosische Marschall Michel Ney einmal sein Quartier in dem Gebaude Die Familie Eltz Rubenach verkaufte es 1817 fur 30 500 Franken an die Kaufleute Philipp Pfender und Georg Bernhard Sehmer Im Zweiten Weltkrieg wurde das Dreikonigenhaus bei den Luftangriffen auf Koblenz durch Sprengbomben schwer beschadigt Bereits 1948 erfolgte ein provisorischer Wiederaufbau Nach dem endgultigen Wiederaufbau und Restaurierung in den Jahren 1976 1977 zog die Stadtbibliothek Koblenz in das Gebaude ein Der Wiederaufbau stellte die aussere Form originalgetreu wieder her im Inneren wurde die holzerne Treppe in alter Form aber als feuersichere Betonkonstruktion mit holzerner Verkleidung rekonstruiert Da samtliche Geschossdecken erneuert werden musste gingen erhaltene Reste von Stuckdecken endgultig verloren Nach Fertigstellung des Forums Confluentes 2013 zog die auf mehrere Gebaude verteilte Stadtbibliothek in das neue Kulturgebaude auf dem Zentralplatz Im gleichen Jahr verkaufte die Stadt Koblenz das Dreikonigenhaus gemeinsam mit dem Alten Kaufhaus dem Burresheimer Hof und dem Schoffenhaus an einen Privatinvestor ISSOflorinsmarkt GmbH amp Co KG der die Gebaude sanieren und dann ein hochschulnahes Institut unterbringen will 2 Die Sanierungsarbeiten am Dreikonigenhaus begannen im Herbst 2014 im November 2015 wurde das sanierte Gebaude wieder eroffnet 3 Bau BearbeitenDer dreigeschossige zweiflugelige Barockbau hat ein Walmdach mit Gauben Auf der schlichten Putzfassade zeigen Eisenanker die Jahreszahl 1701 sowie die Initialen WH und MMH H steht wahrscheinlich fur den Erbauer Hauschild Uber dem Eingang springt ein Rechteckerker mit dreigeteilter Reliefdarstellung vor Das Relief das als eines der letzten Beispiele solcher Erkerreliefs im Wohnungsbau von Koblenz des 17 und 18 Jahrhunderts erhalten geblieben ist stellt die Anbetung der Konige Mt 2 11 EU dar Im Original erhalten ist die Eingangstur sowie das barocke Treppengitter im Treppenhaus Das Gebaude ist teilweise unterkellert ursprunglich wohl zur Einlagerung von Bierfassern da der Bauherr von Beruf Brauer war In dem Bruchstein Gewolbekeller befindet sich ein tief gemauerter Brunnen Seit der letzten Restaurierung prasentiert sich das Gebaude mit einer neuen weiss grauen Farbfassung Denkmalschutz BearbeitenDas Dreikonigenhaus ist ein geschutztes Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz DSchG und in der Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz eingetragen Es liegt in der Denkmalzone Altstadt 4 Seit 2002 ist das Dreikonigenhaus Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal Des Weiteren ist es ein geschutztes Kulturgut nach der Haager Konvention und mit dem blau weissen Schutzzeichen gekennzeichnet Literatur BearbeitenEnergieversorgung Mittelrhein GmbH Hrsg Geschichte der Stadt Koblenz Gesamtredaktion Ingrid Batori in Verbindung mit Dieter Kerber und Hans Josef Schmidt Bd 1 Von den Anfangen bis zum Ende der kurfurstlichen Zeit Theiss Stuttgart 1992 ISBN 3 8062 0876 X Bd 2 Von der franzosischen Stadt bis zur Gegenwart Theiss Stuttgart 1993 ISBN 3 8062 1036 5 Fritz Michel Die Kunstdenkmaler der Stadt Koblenz Die profanen Denkmaler und die Vororte Munchen Berlin 1954 S 176 180 Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Erster Band Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Band 3 2 Stadt Koblenz Innenstadt bearbeitet von Herbert Dellwing und Reinhard Kallenbach Speyer 2004 S 164 ISBN 3 88462 198 X Stadt Koblenz Koblenz historische Altstadt Dreikonigenhaus Haus Metternich Dokumentation zum Wiederaufbau nach der Teilzerstorung im Krieg 1944 Koblenz 1977Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dreikonigenhaus Koblenz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eltz Rubenacher Hof Dreikonigenhaus in regionalgeschichte netEinzelnachweise Bearbeiten Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Rheinland Pfalz Saarland Deutscher Kunstverlag Munchen 1985 2 Aufl Florinsmarkt Gorlitz kauft der Stadt die historischen Gebaude ab in Rhein Zeitung 30 September 2013 http www issolab de Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreisfreie Stadt Koblenz PDF 1 3 MB Koblenz 201150 361611111111 7 598 Koordinaten 50 21 41 8 N 7 35 52 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dreikonigenhaus Koblenz amp oldid 236875232