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Die Dreckschanke mundartlich Draakschank ist ein weit uber die regionalen Grenzen hinaus bekanntes Gasthaus in Breitenbach heute Potucky das im bohmischen Erzgebirge heute in Tschechien unmittelbar am Anton Gunther Weg und 500 Meter sudlich der Stadtgrenze zu Johanngeorgenstadt liegt Es liegt am unteren Ende des Hammerbergwegs im Tal des Breitenbachs Blatensky potok im Ortsteil Ziegenschacht heute Stran Die zunehmend verfallende Dreckschanke August 2009 und im Juni 2006 noch mit dem vom Erzgebirgsverein gesicherten SchildDreckschanke Zustand 1912 noch ohne Anbau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Besitzer Wirte 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Geschichte des an der Poststrasse von Johanngeorgenstadt nach Karlsbad am unteren Ende des Hammerbergwegs gelegenen Gasthauses in Breitenbach lasst sich bis in das Jahr 1829 zuruckverfolgen Bis dahin gehorte das Haus Nr 49 spater Nr 7 einem Wenzel Dorfler 1834 verkaufte es dieser an Josef Korb der wenige Jahre spater vom Forstgut eine Lizenz zum Beherbergen Bewirten und Zerlegen erwarb Er geriet aber in finanzielle Schwierigkeiten und verkaufte das Haus daher 1835 an Johann Adalbert Hahn aus Platten Die bald florierende Gaststatte wurde nach ihrem Besitzer Hahn s Gasthaus genannt wobei als Logo ein Hahn diente Es wird spekuliert dass sich aufgrund des Strassendrecks unmittelbar vor der Haustur im Volksmund schon bald der abwertend klingende Spitzname Dreckschanke einburgerte Allerdings druckte bereits 1861 der Autor eines Reiseberichtes in den Annaberger Erzgebirgischen Hausblattern seine Verwunderung uber den Namen aus und beschrieb die Dreckschanke als ein vorbildliches und sauberes Gasthaus 1 Wahrend der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts war eine ganze Reihe gekronter Haupter und anderer bekannter Personlichkeiten in der Dreckschanke zu Gast darunter die spateren deutschen Kaiser Wilhelm I und Friedrich III der sachsische Konig Johann I und Otto von Bismarck Den im Volksmund verbreiteten Spitznamen Dreckschanke wurde die Betreiberfamilie Hahn nie los Johann Hahns Witwe Theresia machte indes 1885 aus der Not eine Tugend Werbewirksam griff sie den Namen auf und verewigte ihn indem sie ein kleines ovales Porzellanschild mit der Aufschrift Vulgo Dreckschenke uber der Tur anbringen liess Kurz darauf wurde aus dem abwertenden Spitznamen der neue offizielle Name des Hauses Nach Theresia Hahns Tod ubernahm deren Tochter Sophie die Gaststatte die 1901 den in Johanngeorgenstadt wohnhaften Oberkellner Richard Weickert Sohn des Fleischhauermeister August Friedrich Weickert heiratete Angeblich war es Richard Weickert der den bekannten Mundartdichter Anton Gunther dazu anregte ein Lied uber die Dreckschanke zu verfassen und zu intonieren Tatsachlich verfasste Gunther 1904 das heute als Dreckschanken Lied bekannte Werk wobei er auch gleich die Melodie dazu komponierte Nicht zuletzt uber Liedpostkarten die Gunther selbst illustrierte erlangte das Lied eine weit uber die Grenzen des Erzgebirges hinausgehende Verbreitung was den Bekanntheitsgrad des Lokals nochmals steigerte Im Refrain des Liedes heisst es Dos is da Draakschank s is weit on brat bekannt weit rem in Sachsn wie en Bohmerland on gieht mr dort verbei do rasst s en jedn nei war in dr Draakschank ruht dar klabt aa gut Richard Weickert starb im Dezember 1921 danach leitete seine Witwe Sophie das Gasthaus wieder selbst 2 wobei sie von ihrem Sohn Richard jr unterstutzt wurde Unter ihrer Leitung wurde das Gasthaus komplett modernisiert um auch hochsten Anspruchen der Gaste gerecht zu werden ausserdem entstand ein weiteres Gebaude und auch ein Tennisplatz Am 28 April 1935 feierte die Gaststatte ihr hundertjahriges Bestehen mit einem grossen Fest an dem auch Anton Gunther teilnahm wobei nochmals sein Lied Da Draakschank herausgestellt wurde Es wurde als ein unerwartetes wertvolles Geschenk keine bestellte Werbekarte von Anton Gunther gewurdigt Nach der Vertreibung der Bevolkerung aus Breitenbach im Sinne der Benes Dekrete 1946 stand die Dreckschanke leer wurde ausgeplundert und dann zunachst von tschechoslowakischen Grenztruppen spater zeitweilig auch als Kinderferienlager und langere Zeit als Kindertagesstatte genutzt Zu dieser Zeit prangte uber dem Eingang wo zuvor das Dreckschanken Schild gehangen hatte ein roter Stern Nach der politischen Wende in deren Gefolge 1991 zunachst nur fur Fussganger ein Grenzubergang zwischen Johanngeorgenstadt und Breitenbach eingerichtet wurde sah man in der Gemeinde Potucky als Eigentumer des Ensembles die Moglichkeit die Dreckschanke gewinnbringend als Sporthotel wiederzueroffnen Die verschiedenen Betreiber warben damit dass die Dreckschanke das alteste Hotel im Erzgebirgsraum sei Nach anfanglich relativ grossem Besucherzuspruch blieben die Gaste jedoch mehr und mehr aus so dass das Hotel bereits 2001 wieder geschlossen wurde Das inzwischen stark restaurierungsbedurftige Gebaude diente danach einige Zeit als Ubernachtungsstatte vietnamesischer Markthandler und stand anschliessend jahrelang leer Am gegenuberliegenden Berghang auf dem sich bis nach dem Zweiten Weltkrieg einige Hauser der Streusiedlung Pechofen befanden wurde 2006 ein Abfahrtshang fur Skifahrer angelegt nbsp Erste Version der Liedpostkarte von Anton Gunther 1904 nbsp Zweite Version der Liedpostkarte von Anton Gunther mit einem Fremdbild nach dem Umbau der Gaststatte um 19352009 wurde das uber der Tur befindliche Holzrelief mit der Aufschrift Sport Hotel Dreckschanke durch Mitglieder des Erzgebirgszweigvereins Johanngeorgenstadt gesichert und fur einen kunftigen Verwendungszweck eingelagert Im Jahre 2017 ubernahm der Unternehmer Marek Plachy aus Potucky der auch die gegenuberliegenden Skiliftanlagen betreibt das Haus 2019 begann er die historische Gaststatte Schritt fur Schritt zu restaurieren und zu renovieren was indes durch die COVID19 Pandemie nicht unerheblich verzogert wurde Im Endergebnis ist angestrebt die Gaststatte weitestgehend originalgetreu in ihrem alten Glanz wiedererstehen zu lassen und bei ihrem Betrieb ganz bewusst an die goldene Tradition aus der deutschen Zeit anzuknupfen 3 Allerdings soll anstatt des fruheren Hahnes in Zukunft eine sudetendeutsche Kellnerin das Logo zieren Nach Angaben des Besitzers soll damit auch an die Tatsache erinnert werden dass die Geschichte der Dreckschanke in wesentlichen Teilen von Frauen gepragt war Besitzer Wirte Bearbeitenbis 1829 Inhaber Wenzel Dorfler 1829 1834 Josef Korb 1835 1884 Johann Adalbert Hahn Juni 1884 Tischler und Gemischtwaren Kaufmann 1884 1887 dessen Sohn Franz Xaver Hahn Juli 1887 Tischlermeister und Gastwirt 1887 1900 dessen Witwe Theresia Hahn geb Leiner 20 Januar 1900 1900 1901 deren Tochter Sophie Hahn die 1901 Richard Weickert aus Johanngeorgenstadt heiratete 1901 1921 Richard Weickert 9 Dezember 1921 1921 1945 Sophie Weickert Juli 1960 4 5 1990 2017 Gemeinde Potucky 3 2017 heute Marek Plachy 3 Literatur BearbeitenSophie Weickert und Kinder Hrsg Die Hundertjahrige Dreckschanke Jubilaumsheft 1935 ohne Verlags bzw Druckereiangabe Breitenbach den 28 April 1935 20 Seiten 14 4 22 5 cm Rudolf Behr Autor Neudeker Heimatbrief Die Geschichte der Dreckschanke Nr 176 1 Mai 1970 Rudolf Behr Autor Neudeker Heimatbrief Hundertjahrfeier der Dreckschanke Nr 48 1954 Alexis Kolb Hrsg Das Geldmannl in der Dreckschank Erzgebirgsposse in einem Aufzug 1925 Handlung 1870 Thummlers Theater Bucherei Chemnitz Bd 13 14 40 Seiten 11 5 15 cmWeblinks BearbeitenDreckschanke 1835 Legende aus dem Sudetenland Abgerufen am 1 Juni 2023 deutsch tschechisch offizielle Internetprasenz der Dreckschanke Einzelnachweise Bearbeiten Christoph Heyden Die legendare Draakschank wird musikalisch wiederbelebt In erzgebirge tv 4 Mai 2023 abgerufen am 4 Juni 2023 deutsch Rudolf Behr Die Geschichte der Dreckschanke In Neudeker Heimatbrief Nr 176 1 Mai 1970 sowie Hundertjahrfeier der Dreckschanke Nr 48 1954 a b c Frank Schubert Im Bohmischen Da Draakschenk Nicht mehr online verfugbar www drschubertfrank de 19 Marz 2019 archiviert vom Original am 11 Oktober 2019 abgerufen am 7 September 2020 dort zitiert nach Freie Presse Schwarzenberg nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www drschubertfrank de Rudolf Behr Die Geschichte der Dreckschanke Nr 176 1 Mai 1970 und Hundertjahrfeier der Dreckschanke Nr 48 1954 Neudeker Heimatbrief Sophie Weickert Die Hundertjahrige Dreckschanke 1935Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dreckschanke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource De Draakschank von Anton Gunther Quellen und Volltexte Informationen uber die Liedpostkarte und die Dreckschanke Geschichte der Dreckschanke 1826 1899 Ist die Dreckschanke noch zu retten 1945 bis heute Wie die Dreckschanke von innen aussah Die Dreckschanke auf Postkarten50 418827 12 732803 Koordinaten 50 25 7 8 N 12 43 58 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dreckschanke amp oldid 234333541