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Das Dossenhorn oder Tossen ist ein Berggipfel in den Berner Alpen Westalpen Der Berg hat eine Hohe von 3144 m u M DossenhornDossenhorn mit Rosenlauigletscher von NordnordwestenHohe 3144 m u M Lage Berner Oberland SchweizGebirge Berner Alpen Wetterhorngruppe Dominanz 1 02 km Ranfenhorn Nordgrat bei Pkt 3160Schartenhohe 104 m RanfenjochKoordinaten 655417 166321 46 645833333333 8 1625 3144 Koordinaten 46 38 45 N 8 9 45 O CH1903 655417 166321Dossenhorn Berner Alpen Erstbesteigung 13 August 1828 durch Franz Joseph Hugi und GefahrtenNormalweg Nordostgrat Nordgrat von der Dossenhutte uber den Dossensattel Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geologie 3 Name 4 Besteigungsgeschichte 5 Routen 6 Kunst 7 Literatur und Karte 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDer Berg erhebt sich uber dem Urbachtal und der Rosenlaui im Reichenbachtal in den Gemeinden Innertkirchen beziehungsweise Schattenhalb in der Talschaft Oberhasli im ostlichen Berner Oberland in der Schweiz Der Gipfel des Dossenhorns befindet sich zur Ganze auf dem Gebiet der Gemeinde Innertkirchen wahrend der vorgelagerte Dossengrat die Grenze der Gemeinden Innertkirchen im Sudosten und Schattenhalb im Nordwesten bildet Das Dossenhorn prasentiert sich von der Rosenlaui aus gesehen als elegante spitze Pyramide Von einem hoher gelegenen Standort aus wird erkennbar dass es sich um einen Doppelgipfel mit zwei fast gleich hohen Gipfeln Nord und Sudgipfel mit einem durch den Dossensattel vom Hauptmassiv getrennten nordlichen Vorgipfel dem Kulminationspunkt des Dossengrats handelt Zusammen mit den Gletscherbruchen des Rosenlauigletschers den beiden Wellhornern und dem Wetterhorn bildet das Dossenhorn den eindrucklichen fur seine Schonheit beruhmten Talabschluss des Reichenbachtals bei Rosenlaui Der Berg bildet die sudliche Fortsetzung der Engelhorner jener Bergkette welche das Reichenbachtal vom Urbachtal trennt Beginnend am Urbachsattel 2488 m erstreckt sich das kleine Massiv des Dossenhorns als zuerst in Richtung Sudwesten verlaufender Grat Dossengrat zum Vorgipfel um beim Dossensattel nach Suden abzuknicken dann die beiden Gipfel des Dossenhorns Nord und Sudgipfel Hauptgipfel zu erreichen und schliesslich beim Ranfenjoch 3040 m in das weite Firnbecken des oberen Rosenlauigletschers einzutauchen 1 Geologie BearbeitenDas Dossenhorn befindet sich im nordostlichen Bereich des Aarmassivs eines der sogenannten Zentralmassive der Schweizer Alpen Der Berg baut sich aus dem altkristallinen Gestein des Aarmassiv Grundgebirges Lauterbrunnen Kristallin auf 2 Name BearbeitenDer Berg wird im ublichen alpinistischen Sprachgebrauch traditionell Dossenhorn neu auch nur kurz Dossen in der Landeskarte der Schweiz heute aber mit Tossen bezeichnet Der Name Dossenhorn oder Tossen leitet sich vom Dialektwort Tosse ab mit welchem im deutschsprachigen schweizerischen Alpengebiet ein klotziger massiver Felsgipfel bezeichnet wird Das Schweizerische Idiotikon das massgebende Worterbuch der schweizerdeutschen Sprache umschreibt den Ausdruck Tosse oder Tossen mit massiger Felsgipfel machtiges Felshorn kahler Felskopf oder Felsenzinke sie mag gross oder klein seyn 3 Der Ausdruck Dossen ist in Form einer Wortverbindung auch des Ofteren noch anderswo im zentralen Alpenraum anzutreffen so zum Beispiel im Pilatusgebiet wo sich in der Nordflanke des Pilatusmassivs unterhalb der Tomliwand der Chastelendossen eine steilwandige Felsbastion befindet oder im Rigigebiet wo der Dossen den hochsten Punkt des vom Rigi Kulm uber die Rigi Scheidegg zur Rigi Hochfluh streichenden Hauptgrats des Rigimassivs darstellt Besteigungsgeschichte BearbeitenInfolge der relativ einfachen Zuganglichkeit des Gipfels und seiner Qualitat als hervorragender Standort zur Wildbeobachtung wurde das Dossenhorn vermutlich schon fruh von einheimischen Gemsjagern besucht Die erste dokumentierte touristische Besteigung des Bergs erfolgte am 13 August 1828 durch Franz Joseph Hugi und Gefahrten 4 Franz Joseph Hugi 23 Januar 1791 25 Marz 1855 war ein bedeutender Schweizer Naturforscher Fachgebiete Geologie und Glaziologie welcher bedingt durch seine intensiven Feldstudien im Hochgebirge gleichzeitig auch noch zu einem Pionier des schweizerischen Alpinismus avancierte Ihm zu Ehren wurde in der Folge die oberste Scharte im Nordwestgrat des Finsteraarhorns der Hugisattel 4087 m sowie ein Gratzacken im Verbindungsgrat zwischen dem Kleinen Lauteraarhorn und den Lauteraar Rothornern Hugihorn 3647 m benannt Routen Bearbeiten nbsp Dossenhorn Dossenwand mit Dossenhutte links auf dem Dossengrat von NordnordwestenVon alpinistischer Relevanz ist einzig die Normalroute uber den Nordgrat bei den ubrigen Routen zum Gipfel handelt es sich lediglich um blosse Varianten zum Normalweg Nordgrat Normalroute Lohnende Halbtagestour auf einen erstklassigen Aussichtsberg Als Ausweichtour gute Alternative im Fall von unsicheren Wetterbedingungen welche einen Verzicht auf alpine Unternehmungen in den hoheren Gipfeln der Wetterhorngruppe nahelegen Routenverlauf Von der Dossenhutte uber den Nordostgrat Dossengrat zum Vorgipfel Abstieg zum Dossensattel und weiter uber den Nordgrat bis zu den beiden hoheren Gipfeln Dossenhorn Nordgipfel und Dossenhorn Sudgipfel Hauptgipfel Charakter der Route Vorwiegend wenig schwierige Blockkletterei einige Stellen bis Schwierigkeitsgrad II zumeist Gehgelande Schwierigkeit WS Zeitaufwand 2 2 Std von der Dossenhutte Ausgangspunkt Dossenhutte 2663 m Talort Rosenlaui 1327 m im Reichenbachtal oder Murvorsess 879 m im UrbachtalRoutenbeschreibung Von der Hutte uber den Nordostgrat Dossengrat uber mehrere kleine Aufschwunge Route stellenweise drahtseilversichert und mit Bohrhaken versehen zum Dossenhorn Vorgipfel 3032 m hochster Punkt des Dossengrats dann kurzer Gratabstieg zum Dossensattel 3008 m Wiederanstieg uber den ab hier in Nord Sud Richtung verlaufenden Grat Nordgrat uber kleine Wandchen und Verschneidungen etwas anspruchsvoller zum Dossenhorn Nordgipfel 3138 m und nach kurzem Abstieg und Wiederaufstieg hinuber zum wenige Meter hoheren Dossenhorn Sudgipfel Hauptgipfel 3144 m Mit dem kurzen Abstieg uber den Grat zum rund 100 m tiefer gelegenen Ranfenjoch auf dem Rosenlauigletscher ware die Dossenhorn Uberschreitung komplettiert Vor dem fruher ublichen Aufstieg zum Dossensattel von Osten her uber das sommers ausgeaperte Firnfeld dem heute weitgehend abgeschmolzenen Dossengletscher unter Umgehung des Dossengrats wird wegen der mittlerweile freigelegten zerrutteten ausserst bruchigen Felsen ausdrucklich gewarnt Abstieg auf demselben Weg Die steileren Passagen konnen problemlos abgeklettert werden Ein Abseilen ist nicht erforderlich 4 Ausgangspunkt Dossenhutte 2663 m Koordinaten 655 939 167 367Telefon 41 33 971 44 94Eigentum der SAC Sektion Oberaargau 55 Schlafplatze Hutte bewartet nur Sommersaison Lage Auf dem Dossengrat zwischen Urbachsattel und Dossenhorn2 Zustiege 1 Von Westen von der Rosenlaui im Reichenbachtal bei Schattenhalb her Vorbei an der Gletscherschlucht Rosenlaui dem Gletscherhubel und dem Rosenlauibiwak SAC durch die Dossenwand und uber den Dossengrat Schwierigkeit T4 weiss blau weiss markierter klettersteigahnlicher Bergweg Dossenweg 4 bis 5 Stunden ab Parkplatz beim Hotel Rosenlaui 2 Von Osten von der Murvorsess im Urbachtal bei Innertkirchen her Uber Alp Schratteren Illmenstein Enzen Schwierigkeit T4 weiss blau weiss markierter Bergweg 6 Stunden ab Parkplatz Murvorsess am Ende der Fahrstrasse ins Urbachtal Kunst BearbeitenDie pittoreske Szenerie des Talabschlusses von Rosenlaui diente in der Malerei des 19 Jahrhunderts haufig als Sujet romantischer alpiner Landschaftsdarstellungen Bei vielen dieser Darstellungen wurde am linken Bildrand das Dossenhorn prominent ins Bild geruckt Anschauliche Beispiele hiefur liefern die kolorierten Umrissradierungen von Johann Jakob Biedermann 7 August 1763 10 April 1830 Beispiel Der Rosenlauigletscher oder die Olbilder von August Wilhelm Leu 24 Marz 1818 20 Juli 1897 Beispiel Das Wetterhornmassiv Literatur und Karte BearbeitenUeli Mosimann Berner Alpen Ausgewahlte Touren zwischen Sanetsch und Grimselpass Alpine Touren Auswahlfuhrer 3 Auflage SAC Verlag 2013 ISBN 978 3 85902 385 7 Landeskarte der Schweiz 1 25 000 Blatt 1230 GuttannenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Tossen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dossenhutte SAC Cyrille Zwicky abgerufen am 29 Januar 2021 Website der Dossenhutte Einzelnachweise Bearbeiten Dossenhorn In eLexikon Geographisches Lexikon der SCHWEIZ 1902 Band 41 S 41 653 abgerufen am 29 Januar 2021 Ueli Mosimann Berner Alpen Ausgewahlte Touren zwischen Sanetsch und Grimselpass Alpine Touren Auswahlfuhrer 3 Auflage SAC Verlag 2013 ISBN 978 3 85902 385 7 Geologie Toni Labhart S 40ff Tossen In Schweizerisches Idiotikon Band XIII Sp 1807 Digitalisat abgerufen am 29 Januar 2021 a b Ueli Mosimann Berner Alpen Ausgewahlte Touren zwischen Sanetsch und Grimselpass Alpine Touren Auswahlfuhrer 3 Auflage SAC Verlag 2013 ISBN 978 3 85902 385 7 Dossen Route 542 S 469Kategorie Berg in den Berner Alpen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dossenhorn amp oldid 237412531