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Die evangelische Dorfkirche Schilda ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude 1 in der sudbrandenburgischen Gemeinde Schilda im Landkreis Elbe Elster 1 Dorfkirche SchildaDer aus dem 16 Jahrhundert stammende und uberwiegend aus Feldstein errichtete spatgotische Saalbau befindet sich im Ortszentrum auf dem alten Dorfanger des Ortes Als Besonderheiten der Kirche gelten ein aus dem 13 Jahrhundert stammender Taufstein sowie zwei Schnitzfiguren die auf das 14 beziehungsweise 15 Jahrhundert datiert werden 2 1 Inhaltsverzeichnis 1 Baubeschreibung und geschichte 2 Ausstattung Auswahl 3 Gemeindezugehorigkeit 4 Sage 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen und EinzelnachweiseBaubeschreibung und geschichte Bearbeiten nbsp Stufenportal in der SudwandDie evangelische Kirche im um 1300 urkundlich erstmals erwahnten Schilda entstand in dieser Form vermutlich im beginnenden 16 Jahrhundert durch Um und Ausbauarbeiten Bei dem Bauwerk handelt es sich um einen uberwiegend aus Feldstein bestehenden spatgotischen Saalbau mit dreiseitigem Ostschluss Im Westen des Kirchenschiffs welches an seinen vier Ecken schwere Strebepfeiler besitzt befindet sich ein niedriger eingezogener Kirchturm mit quadratischem Grundriss und Satteldach Diesen erhielt die Kirche wahrscheinlich bei den Umbauarbeiten Anfang des 16 Jahrhunderts In der Sudwand ist ein rundbogiges Stufenportal mit einer daruber befindlichen dreieckigen Scheitelnische und einem kronenden Scheitelkreuz zu erkennen Ebenso rundbogig und stufenformig ist das Portal am westlichen Eingang zum Turm Die Fenster der Kirche sind korbbogig gestaltet 2 3 Ausstattung Auswahl BearbeitenDie Decke im Inneren ist hohltonnenformig ausgebildet und mit landlichen Malereien aus dem 18 Jahrhundert verziert An der Nord und Sudseite befinden sich seit dem 17 Jahrhundert Emporen Die quadratische Kanzel stammt aus der Mitte des 18 Jahrhunderts In ihrer Brustung sind Gemalde zu finden welche die Evangelisten zeigen 2 3 Ein in der Schildaer Kirche befindlicher Altaraufsatz zeigt in seinem Hauptfeld ein Relief der gottlichen Dreifaltigkeit vor einem Wolkenhimmel In der Predella ist ein ovales Gemalde zu sehen Als bemerkenswert gilt der Taufstein der Schildaer Kirche Fur ihn wurde ein spatromanisches Kelchblockkapitell aus der Zeit um 1230 verwendet Seine Ornamente zeigen reiches Blatt und Rankenwerk sowie Trauben Ein in ahnlicher Form gestalteter Taufstein aus derselben Zeit ist auch in der Dorfkirche im zehn Kilometer nordostlich gelegenen Gruhno zu finden 2 4 Bei beiden wird vermutet dass sie einst Teil des Klosters Dobrilugk waren und im Verlauf des 19 Jahrhunderts nach Schilda und Gruhno kam Sie gelten heute als wertvolle Zeugnisse fur die Qualitat der am mittelalterlichen Klosterkomplex verwendeten Bauteile 4 5 6 Eine weitere Besonderheit sind zwei Schnitzfiguren aus Lindenholz Eine der Figuren ist der Rest eines Kruzifixes Sie wird auf die Zeit um 1400 datiert Die Zweite stellt eine Madonna mit Kind dar und entstammt wohl der Zeit um 1300 Diese 82 Zentimeter grosse Figur deren Herkunft nicht bekannt ist wurde erst vor einigen Jahren schwer beschadigt im Windkanal der Orgel gefunden Ihre Existenz war bis dato vollkommen unbekannt und Inzwischen wurde sie restauriert 7 2 3 Weiters ist in der Kirche ein figurlicher Kindergrabstein aus dem 17 Jahrhundert zu finden 2 Ausserdem befindet sich in der Kirche eine 1898 vom Bleicheroder Orgelbaubetrieb Robert Knauf amp Sohn geschaffene Orgel op 198 Sie verfugt uber eine pneumatische Kegellade ein Manual und sieben Register 8 9 nbsp Westansicht mit Turm nbsp Nordansicht nbsp SudansichtGemeindezugehorigkeit BearbeitenSchilda ist wie auch Schadewitz Teil des Pfarrsprengels Trobitz im Kirchenkreis Niederlausitz der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz kurz EKBO welches seit dem Jahre 1969 besteht 10 11 Im Jahr 1991 grundeten die Kirchengemeinden von Trobitz Schilda und Schadewitz die Diakoniestation Doberlug Kirchhain Im Mai 1992 ubernahm die Trobitzer Kirchengemeinde die Tragerschaft der Kindertagesstatte in Trobitz 11 Sage Bearbeiten nbsp Gedenktafel fur Johann Friedrich von Schonberg im zehn Kilometer entfernten Falkenberg ElsterEine sagenhafte Eigentumlichkeit der Kirche ist dass sie an der Nordwand keine Fenster besitzt Zuweilen wird das Dorf deshalb und wegen seines Namens auch gern mit Johann Friedrich von Schonbergs 1543 1614 fiktiven Schildburgern in Verbindung gebracht welche ihr Rathaus in einer der Geschichten ohne Fenster errichteten 12 Von Schonberg selbst wurde allerdings im knapp 30 Kilometer sudwestlich gelegenen Sitzenroda bei Schildau geboren und wuchs hier auf die Schreibweise war zeitweise ebenfalls Schilda Er ubernahm spater Familienbesitz in den naher gelegenen Orten Falkenberg Elster und Uebigau Der Sage nach hat die Schildaer Kirche deshalb auf der Nordseite keine Fenster weil bei der Errichtung derselben der Dorfschulze meinte dass die Sonne nur am Tag scheine und ihr Licht verbreite Deshalb brauche man an der Nordwand keine Fenster in das Kirchenschiff einzubauen denn in der Nacht hielte man keine Kirche und man konne die Ausgaben sparen Man folgte diesem weisen Vorschlag und so hat denn die Schildaer Kirche bis auf den heutigen Tag an der Nordseite keine Fenster 13 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg 2 Auflage 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Werner Ziems Anmerkungen zur Skulpturenfassungen des 14 Jahrhunderts in Brandenburg Die Madonna aus Schilda In Jiri Fajt Wilfried Franzen Peter Knuvener Hrsg Die Altmark 1300 1600 eine Kulturregion im Spannungsfeld von Magdeburg Lubeck und Berlin Lukas Verlag 2011 ISBN 978 3 86732 106 8 S 511 bis 513 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Schilda Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09135125 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Das Pfarrsprengel Trobitz auf der Homepage des Kirchenkreises Niederlausitz Die Schildaer Dorfkirche auf der Seite www askanier welten deAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten a b c Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Memento des Originals vom 9 Dezember 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot bldam brandenburg de abgerufen am 1 November 2017 a b c d e f Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg 2 Auflage 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 1013 a b c Die Schildaer Dorfkirche auf der Seite www askanier welten de abgerufen am 2 November 2017 a b Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg 2 Auflage 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 445 Die Gruhnoer Kirche auf der ortlichen Homepage privat betrieben durch Sybille Schrey und Bernhard Wagner Gruhno abgerufen am 2 November 2017 Die Geschichte des Klosters Dobrilugk auf www klosterkirchengemeinden doberlug de abgerufen am 2 November 2017 Werner Ziems Anmerkungen zur Skulpturenfassungen des 14 Jahrhunderts in Brandenburg Die Madonna aus Schilda In Jiri Fajt Wilfried Franzen Peter Knuvener Hrsg Die Altmark 1300 1600 eine Kulturregion im Spannungsfeld von Magdeburg Lubeck und Berlin Lukas Verlag 2011 ISBN 978 3 86732 106 8 S 511 bis 513 Kulturamt des Landkreises Elbe Elster Kreismuseum Bad Liebenwerda Sparkasse Elbe Elster Hrsg Orgellandschaft Elbe Elster Herzberg Elster S 63 Orgel Datenbank abgerufen am 2 November 2017 Das Pfarrsprengel Trobitz Memento des Originals vom 2 September 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kirchenkreis niederlausitz de auf der Homepage des Kirchenkreises Niederlausitz abgerufen am 2 November 2017 a b Die evangelische Kirchengemeinde Trobitz auf der Homepage der Gemeinde Trobitz abgerufen am 9 September 2017 Johann Friedrich von Schonberg Das neue Rathaus auf www labbe de abgerufen am 2 November 2017 Die Sage von der Schildaer Kirche auf www literaturport de abgerufen am 2 November 201751 606634 13 387327 Koordinaten 51 36 23 9 N 13 23 14 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Schilda amp oldid 236709965