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Die Dorfkirche Altkalen ist eine mittelalterliche Dorfkirche in Altkalen im Landkreis Rostock in Mecklenburg Vorpommern Sie ist eine der Kirchen der verbundenen Kirchgemeinde Altkalen Boddin in der Propstei Rostock im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Nordkirche Dorfkirche in AltkalenRuckansicht der Kirche von Altkalen Mecklenburg VorpommernEingangsbereich der Dorfkirche Altkalen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Wand und Deckengemalde 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Blick zum ChorEine Kirche in Kalen ist bereits 1232 mit der Verleihung des Patronatsrechts an Abt Thietmar vom Kloster Dargun bezeugt Nachdem Kalen 1244 zur Stadt erhoben worden war und 1253 Furst Heinrich Borwin III der Stadt das lubische Recht verliehen hatte wurde wenig spater mit dem Neubau einer Kirche begonnen Der alteste Teil der Kirche ist das zweijochige Langhaus in der Mitte der Kirche das zum Zeitpunkt seiner Errichtung wie beim Bauverlauf weiterer ahnlich alter Kirchen der Umgebung vermutlich als Chor einer wesentlich grosseren Kirche geplant war An diesen rechteckigen Backsteinbau wurde sudlich eine Sakristei angebaut Die weitere Baugeschichte der Kirche folgt dem Abstieg der Stadt Kalen nach der Grundung von Neukalen zum Dorf Altkalen der Bau eines grossen westlich anschliessenden Kirchenschiffs wurde verworfen Stattdessen plante man die Errichtung eines quadratischen Steinturms im Westen von dem im 15 Jahrhundert nur der Unterbau mit dem Ansatz eines Gewolbes fertiggestellt wurde Der Turmaufbau wurde nur als Holzkonstruktion ausgefuhrt 1864 65 wurde wahrend einer Renovierung an der Ostseite der Kirche ein rechteckiger schmalerer und niedrigerer Chor der auch das Mauerwerk des alten Mittelbaus stutzt sowie eine Vorhalle an der Nordseite angebaut Bei der Renovierung im 19 Jahrhundert wurden an den Wanden des Mittelbaus spatromanische Malereien entdeckt die bei der letzten Sanierung von 1988 bis 1992 freigelegt wurden Ein Altaraufsatz mit einem Kreuzigungsgemalde von Gaston Lenthe von 1854 das nach dem Chorneubau fur den Altar erworben worden war wurde bei der Renovierung um 1990 vom Altar weggenommen und an eine Chorseitenwand gehangt so dass der Blick auf die Chorfenster frei ist Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Blick zum TurmsockelDie Dorfkirche in Altkalen ist ein rechteckiger von zwei kreuzrippengewolbten Jochen uberspannter Backsteinbau In den ostlichen Gewolbevierteln befindet sich jeweils ein plastisches Kreuz Joche und Kirchenwande weisen zahlreiche alte Malereien auf Im Westen schliesst sich an das Schiff der durch einen Spitzbogen mit dem Schiff verbundene quadratische Turmunterbau in Schiffsbreite an der einen neuzeitlichen Holzaufsatz mit Zeltdach tragt Nach Osten ist an das Schiff ein ebenfalls durch einen Spitzbogen erschlossener rechteckiger leicht eingezogener Chor mit einer neogotischen Dreifenstergruppe angebaut Sudlich an das Schiff ist die alte kreuzgewolbte Sakristei nordlich eine jungere Vorhalle angebaut die das fruhgotische Nordportal teilweise uberdeckt Seine Blenden und Friese Rundbogenfries Deutsches Band weisen fur eine Datierung des Kirchenschiffs auf das spate 13 Jahrhundert hin Die Backsteinmauern der verschiedenen Bauteile haben unterschiedlich hohe Sockel aus Feldsteinen In den westlichen Turmunterbau wurde eine holzerne Orgelempore eingezogen in die alte Bauteile von Emporen um 1800 eingeflossen sind und die bei verschiedenen Renovierungen mehrfach verandert wurde Ausstattung BearbeitenDer Altar im Chor ist schlicht gehalten und tragt ein Kreuz aus der Werkstatt der Zurcher Kunstlerin Renate Stendar die ausserdem weitere moderne Kunstobjekte fur die Kirche geschaffen hat darunter die rechts vom Altar aufgehangte Plastik Das Auge Gottes und die im Turmunterbau aufgestellte Plastik Salvatore mundi Im Altarraum ist ausserdem ein neugotischer Taufstein aufgestellt am rechten Chorbogen ist eine Kanzel gleichen Stils von 1865 befestigt An den Wanden des Chores befindet sich neben dem alten Altarbild von Gaston Lenthe auch ein Portratbild des langjahrigen Altkalener Predigers Heinrich Johann Ernst Storch 1758 1823 Die Orgel mit 15 Registern auf zwei Manualen und Pedal auf der Empore wurde 1900 bei Julius Schwarz in Rostock gefertigt Da das Instrument langere Zeit bis zu einer neuerdings erfolgten Uberarbeitung in einem schlechten Zustand war wurde eine als Geschenk aus Bayern nach Altkalen gekommene zusatzliche kleinere Orgel seitlich im Kirchenschiff aufgestellt Im Turm der Kirche befindet sich eine Glocke von 1490 Wand und Deckengemalde Bearbeiten nbsp Deckengemalde ostliches Joch nbsp Deckengemalde westliches Joch nbsp Wandgemalde Ausschnitt Die altesten Malereien sind die Ausmalungen der Gewolbejoche des Kirchenschiffs Im ostlichen Joch ist der richtende und gnadige Christus umgeben von Evangelistensymbolen und Maria als Himmelskonigin dargestellt ausserdem die Apostel sowie Allegorien auf Gericht und Gnade Im westlichen Joch reprasentiert eine Frauengestalt mit Krone Siegesfahne und Kelch links des plastischen Kreuzes die siegende Kirche Ihr gegenuber symbolisiert eine andere Frauengestalt mit Synagogenhut abfallender Krone und zerbrochener Fahne die besiegte Synagoge Weiterhin ist im westlichen Joch die Legende des Heiligen Laurentius mit dessen Martyrium auf dem gluhenden Rost zu sehen In beiden Jochen sind ausserdem kleine sich nach oben hangelnde Gestalten dargestellt Die Wandmalereien sind teilweise nur fragmentarisch erhalten und nicht eindeutig zuzuordnen Es handelt sich vermutlich um jungere Fassungen des bereits in den Gewolben zu sehenden Bildprogramms So tauchen abermals der gnadige und der richtende Christus sowie Szenen aus der Laurentiuslegende auf Bei der Wiederholung des Deckenbildprogramms konnten altere Darstellungen ubermalt worden sein darunter die der Salome mit dem Kopf Johannes des Taufers sowie die eines Christophorus Wegen der stark ausgepragten Laurentius Symbolik ist es umstritten ob die Kirche ursprunglich Maria oder Laurentius geweiht war Die Malereien wurden vermutlich in der Reformationszeit ubermalt im 19 Jahrhundert wiederentdeckt und um 1990 von Lothar Mannewitz freigelegt und restauriert Siehe auch BearbeitenListe der Kirchen in der Propstei RostockLiteratur BearbeitenPropstei Gnoien Rechts und links der B 110 Schone Kirchen in der Propstei Gnoien Institut fur Denkmalpflege Die Bau und Kunstdenkmale in der DDR Bezirk Neubrandenburg Henschelverlag Berlin 1986Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Altkalen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Dorfkirche Altkalen in der Landesbibliographie MV Weblink der Kirchgemeinde Kirchgemeinde Altkalen Boddin auf den Seiten des Kirchenkreises Gustrow53 898761 12 742139 Koordinaten 53 53 55 5 N 12 44 31 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Altkalen amp oldid 235925840