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Das Donskoi Kloster russisch Donsko j monasty r ist ein bedeutendes orthodoxes stauropegiales Mannerkloster in Moskau Es wurde 1591 gegrundet und stellt heute mit seinen Sakralbauten sowie einem alten Friedhof ein wichtiges Denkmal dar Die Grosse Kathedrale des Donskoi KlostersEs befindet sich etwas sudlich der Moskauer Innenstadt unweit des Schuchow Radioturms und des Gorki Parks Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung und Bau 1 2 20 Jahrhundert und Gegenwart 2 Friedhof 2 1 Graber prominenter Personen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenGrundung und Bau Bearbeiten Wie eine Vielzahl von russischen Sakralbauten aus der Fruhen Neuzeit ein prominentes Beispiel ist etwa die Moskauer Basilius Kathedrale hat auch das Donskoi Kloster seine Entstehung einem militarischen Sieg Russlands zu verdanken 1591 wurde es vom Zaren Fjodor als Dank fur den kurz zuvor erlangten nahezu verlustfreien Sieg Moskaus uber die krimtatarischen Interventen gegrundet Dabei wurde in Russland damals geglaubt der Sieg sei der ursprunglich vor allem von den Donkosaken verehrten Gottesmutter vom Don zu verdanken deren Ikone auch im Jahre 1380 den vom Grossfursten Dmitri Donskoi angefuhrten Moskowitern das Wunder des Sieges uber die Goldene Horde nahe dem Don gebracht habe Daher beschloss Fjodor als Zeichen des Dankes an die Gottesmutter sudlich von Moskau eine Kirche einrichten und eben auf die Ikone der Gottesmutter vom Don weihen zu lassen Mit dem Bau dieser ersten Kirche heute heisst sie Kleine Kathedrale des Donskoi Klosters fing die Geschichte des Klosters an das genauso wie der zwei Jahrhunderte zuvor siegreiche Grossfurst sich nach der wunderbringenden Gottesmutter benannt hat Die Kleine Kathedrale wurde 1593 fertiggestellt nbsp Das Kloster im 19 JahrhundertRund 100 Jahre nach dem Bau der Kleinen Kathedrale entstand in ihrer Nahe die heute als Grosse Kathedrale des Donskoi Klosters bekannte Kirche Gleichzeitig wurde das Kloster durch eine bis heute bestehende Mauer mit zwolf eingebauten Turmen eingefriedet Bereits im fruhen 17 Jahrhundert stellte das Kloster einen wichtigen Bestandteil in der Klosterlandschaft der Zarenhauptstadt dar An feierlichen Prozessionen anlasslich der Jahrestage des Sieges uber die Krimtataren nahmen dort auch die Zaren teil Im 18 Jahrhundert war das Donskoi Kloster bereits eines der reichsten seiner Art in Russland Ihm gehorte auch ausserhalb dessen Territoriums zahlreiche Landguter samt leibeigenen Bauern Zu dieser Zeit wurde dessen architektonisches Ensemble durch mehrere Bauwerke erweitert die zum Teil bis heute erhalten sind Ausserdem galt spatestens zu dieser Zeit der Friedhof auf dem Klostergelande als vornehme Begrabnisstatte uberwiegend adliger Personen Seit 1745 war auf dem Gebiet des Klosters eine der ersten Hochschulen Russlands die 1687 gegrundete Slawisch Griechisch Lateinische Akademie ansassig 20 Jahrhundert und Gegenwart Bearbeiten nbsp KlosterfriedhofKurz nach der Oktoberrevolution 1917 fingen die antireligios eingestellten neuen Machthaber damit an das Kloster aufzulosen wobei dieses noch bis Ende der 1920er Jahre teilweise als Kloster genutzt wurde 1922 1923 wurde auf dem Klostergelande der sich gegen die Kommunisten gewandte Patriarch Tichon unter Hausarrest gehalten 1925 starb er und wurde in der Kleinen Klosterkathedrale beigesetzt Danach wurde das Kloster endgultig geschlossen und dessen Bauten meist zweckentfremdet 1934 entstand auf dem ehemaligen Klostergelande ein Architekturmuseum in dem unter anderem architektonisch wichtige Fragmente der in den 1930er Jahren in Moskau zerstorten Sakralbauten untergebracht wurden So wurden beispielsweise einige der Skulpturenornamente der 1931 gesprengten Christ Erloser Kathedrale ins ehemalige Donskoi Kloster ubertragen Obwohl die Kathedrale im Jahre 2000 wiederaufgebaut wurde befinden sich die Originalskulpturen bis heute im Donskoi Kloster Die Kirchengebaude des Donskoi Klosters wurden in den 1930er Jahren allesamt fur Gottesdienste geschlossen Ab 1949 wurde lediglich die Kleine Kathedrale wieder als Gotteshaus genutzt Auf dem sudlichen Teil des ehemaligen Klostergelandes wo Anfang des 20 Jahrhunderts Erweiterungsflachen fur die Kloster Nekropole eingerichtet wurden entstand ein weitgehend eigenstandiger Urnenfriedhof der heute als der eigentliche oder der neue Donskoi Friedhof bekannt ist In dessen Mittelpunkt befand sich bis 1973 das erste Krematorium Moskaus das ebenfalls durch Umbau einer ehemaligen Klosterkirche entstand Erst Anfang der 1990er Jahre wurde das Donskoi Kloster der Russisch Orthodoxen Kirche zuruckgegeben Seit 1991 wird es wieder als Mannerkloster genutzt und in den meisten seiner Kirchenbauten finden wieder Gottesdienste statt Friedhof Bearbeiten nbsp Grabstein von Joseph Bove nbsp Grabstein von Wassili PerowDer Friedhof oder auch die Nekropole des Donskoi Klosters entstand zeitgleich mit der Klostergrundung und war vor allem im 18 und 19 Jahrhundert ein bevorzugter Begrabnisplatz des Moskauer Adels aber auch vieler Kunstler Dadurch ist auch die bis heute grosse Zahl von Grabern beruhmter Personen sowie die fur Moskauer Verhaltnisse heute ungewohnlich grosse Ansammlung alter historisch wertvoller Grabstatten auf dem Klostergelande zu erklaren Vom Friedhof des Donskoi Klosters abzugrenzen ist der benachbarte Donskoi Friedhof der zu Sowjetzeiten vorwiegend fur Urnenbestattungen genutzt wurde da auf seinem Gelande lange Zeit das einzige Moskauer Krematorium stand Graber prominenter Personen Bearbeiten Pjotr Baranowski 1892 1984 Architekt und Restaurator Joseph Bove 1784 1834 Architekt Michail Cheraskow 1733 1807 Dichter Anton Denikin 1872 1947 Kommandeur der Weissen Armee wurde 2005 hierher umgebettet Iwan Dmitrijew 1760 1837 Schriftsteller Dmitri Dolgorukow 1797 1867 Diplomat und Dichter Iwan Funduklei 1804 1880 Archaologe Politiker Iwan Iljin 1883 1954 Philosoph wurde 2005 hierher umgebettet Wassili Kljutschewski 1841 1911 Historiker Wladimir Munz 1903 1974 Architekt und Hochschullehrer Wladimir Odojewski 1803 1869 Schriftsteller und Komponist Wassili Perow 1834 1882 Maler wurde in den 1950er Jahren hierher umgebettet Wassili Puschkin 1766 1830 Dichter Onkel von Alexander Puschkin Darja Saltytschicha Saltykowa 1730 1801 Serienmorderin Iwan Schmeljow 1873 1950 Schriftsteller wurde 2000 hierher umgebettet Nikolai Schukowski 1847 1921 Mathematiker und Luftfahrtpionier Wladimir Sollogub 1813 1882 Schriftsteller Alexander Solschenizyn 1918 2008 Schriftsteller und Nobelpreistrager Alexander Sumarokow 1717 1777 Dichter Pjotr Tschaadajew 1794 1856 Philosoph Alexei Wischnjakow 1859 1919 Unternehmer und MazenSiehe auch BearbeitenListe von Begrabnisstatten bekannter PersonlichkeitenLiteratur BearbeitenJurij Rjabinin Zizn moskovskich kladbisc RIPOL Klassik Moskau 2006 ISBN 5 7905 4845 8 S 97 127Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Donskoi Kloster Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung auf ortho rus ru russisch Beschreibung auf chramy ru russisch 55 714486944444 37 602124 Koordinaten 55 42 52 2 N 37 36 7 6 O Normdaten Korperschaft GND 1234193 9 lobid OGND AKS VIAF 150937709 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Donskoi Kloster amp oldid 215364955