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Der Dolmen von Wittenborn ist ein neolithischer Rechteckdolmen mit der Sprockhoff Nr 243 Er entstand zwischen 3500 und 2800 v Chr als Megalithanlage der Trichterbecherkultur TBK Die Gemeinde Wittenborn liegt am Rand des Segeberger Forstes im Kreis Segeberg in Schleswig Holstein Dolmen von WittenbornDolmen von Wittenborn Schleswig Holstein Koordinaten 53 55 19 2 N 10 13 19 2 O 53 922 10 222 Koordinaten 53 55 19 2 N 10 13 19 2 OOrt Wittenborn Schleswig Holstein DeutschlandEntstehung 3500 und 2800 v Chr Sprockhoff Nr 243 Inhaltsverzeichnis 1 Der Hugel 2 Die Kammer 3 Der Steinkranz 4 Funde 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksDer Hugel BearbeitenDer Dolmen mit wahrscheinlich halbhohem Eintrittstein wurde 1950 von E Aner untersucht Er lag unter einer Dune die den 0 6 m hohen Rundhugel von etwa 10 m Durchmesser uberlagerte Die Hugelschuttung bestand aus hellgrauem und braunem Sand Das schmale dunkelgraue Band an der Oberflache stammt nach E Aner vermutlich von einer Grassodenlage Die Kammer BearbeitenDie nordwest sudost orientierte Kammer stand in einer 0 4 0 5 m tiefen Grube war also eingetieft was auf eine fruhe Anlage deutet 1 Die trapezoide Kammer hat Innenmasse von 2 2 1 0 1 3 m Im Sudosten wo vermutlich der Zugang lag ist die 0 98 m hohe Kammer schmaler Der Dolmen hatte ursprunglich drei Tragsteine auf jeder Langseite und einen Endstein an der Schmalseite im Nordwesten Die Decksteine fehlen Erhalten waren nur zwei Tragsteine auf der Ostseite einer beschadigt und der Endstein Die Standspuren der ubrigen Tragsteine und eine weniger eingetiefte Standspur vermutlich vom halbhohen Eintrittstein zeichneten sich im anstehenden hellen Sand deutlich ab Die Standspur auf der Sudwestseite winkelte leicht ein dadurch war die Kammer am Zugang schmaler In einer Lucke zwischen der sudwestlichen Langseite und dem Endstein waren Reste eines in Lehm gebetteten etwa einen Meter breiten Zwischenmauerwerks erhalten Lehmreste wurden auch zwischen den sudostlichen Tragsteinen bzw deren Standspuren beobachtet Die Grabsohle war von einer 10 12 cm starken Schuttung von zerbranntem Feuerstein bedeckt Im Nordosten lag zuunterst eine 3 4 cm machtige Lage von feinsplittrigem stark mit Holzkohle durchsetztem Feuerstein Daruber war auf ganzer Flache groberer holzkohlegeschwarzter Feuerstein verteilt Das Bodenpflaster erstreckte sich vom Endstein bis an die Standspur des halbhohem Eintrittstein im Sudosten An den Langseiten blieb wie vielfach beobachtet ein 10 20 cm breiter Streifen vor den Tragsteinen frei Der Steinkranz BearbeitenDer Dolmen lag exzentrisch in einem breiten ovalen Ring sechs mal funf Meter aus kopfgrossen Steinen von dem Teile sudlich des Zugangs und in einem Suchschnitt im Sudwesten der Anlage freigelegt wurden Im Suchschnitt bildete der etwa 1 4 m breite Steinkranz den Rand der eingetieften Baugrube Er endete in Hohe der alten Gelandeoberflache und ging 0 4 0 5 m in die Tiefe Der Steinkranz reichte im Sudosten nahe an die Kammer heran und scheint im Zugangsbereich auszusetzen Im zugangsnahen Bereich war die Packung deutlich hoher und reichte fast bis zur Tragsteinoberkante Es handelt sich bei dem Steinkranz nicht um eine Einfassung des Hugels im ublichen Sinne Die Steinpackung lag unterhalb der Hugelschuttung und war von aussen wenn uberhaupt nur im Zugangsbereich zu sehen Er konnte eine kultische Bedeutung als Bannkreis gehabt haben denn er hatte nach E Aner keine praktische Funktion Ein ahnlicher Befund wurde beim Poppendorfer Grosssteingrab Lubeck beobachtet An der Basis des Grabhugels lagen die Reste einer vermutlich ovalen Rollsteinmauer aus zwei bis vier Lagen faust bis uberkopfgrosser Steine die stellenweise bis zu 0 3 m in die alte Gelandeoberflache eingetieft war Funde BearbeitenDie eingetiefte Baugrube in deren Randbereich die Steinpackung lag war mit Sand gefullt Die Kammerfullung war rezent gestort Die Grabsohle war im Nordwesten gestort Im Norden wurden in und auf der oberen Feuersteinschicht etwa 40 Zahne und auf der Feuersteinschuttung Fragmente einer Schadeldecke eines Unterkiefer sowie mehrere Rohrenknochen gefunden Die Skelettteile waren ohne erkennbare Anordnung verstreut Nach der anthropologischen Untersuchung von U Schafer handelt es sich um die Reste von drei wahrscheinlich sogar vier Individuen beiderlei Geschlechts Aus der Kammer stammen eine kleine Scherbe und das Bruchstuck eines Feuersteinbeils Im Suchschnitt sudwestlich des Dolmens wurden 0 4 m vom Hugelfuss entfernt etwa 0 2 m unter der alten Gelandeoberflache zwischen kleinen Steinen einige Gefassscherben gefunden Siehe auch BearbeitenNordische Megalitharchitektur Dolmen in Schleswig HolsteinLiteratur BearbeitenE Aner Die Steinkammern von Horst Albersdorf und Wittenborn Offa 9 S 2 10 1951 Ernst Sprockhoff Atlas der Megalithgraber Deutschlands Teil 1 Schleswig Holstein Rudolf Habelt Verlag Bonn 1966 S 63 Einzelnachweise Bearbeiten Fur Schleswig Holstein legt J Hoika Zahlen vor nach denen etwa 12 der kleinen Ur und Rechteckdolmen aber weniger als 2 der Ganggraber und Polygonaldolmen eingetieft sind In den anderen Bundeslandern durften sich ahnliche Zahlen ergebenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Dolmen von Wittenborn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien megalithic englisch mit Skizze und Beschreibung auf der abgebildeten Erlauterungstafel in deutsch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dolmen von Wittenborn amp oldid 229217626