www.wikidata.de-de.nina.az
Die Dokumentationsstatte Gefangenenhaus Ostertorwache in Bremen befindet sich im hinteren Gebaudeteil des ehemaligen Detentionshauses der Ostertorwache dessen vorderer Trakt als Wilhelm Wagenfeld Haus bekannt ist Gelegen am ostlichen Teilstuck der Strasse Am Wall in den Wallanlagen am ostlichsten Rand des Ortsteils Altstadt zahlt sie zur so genannten Kulturmeile In der Dokumentationsstatte wird die Geschichte des Hauses bewahrt und aufgearbeitet das 168 Jahre als Gefangnis diente Insbesondere die Nutzung wahrend der Zeit des Nationalsozialismus wird beleuchtet zur Vorgeschichte des Hauses als Gefangnis vgl Feest Marzahn 1994 Das Logo der Dokumentationsstatte Gefangenenhaus OstertorwacheAls Ausstellungs und Prasentationsraume nutzt man funf ehemalige Zellen im rechten Flugel des Hauses deren Einrichtung originalgetreu nachgestellt wird Trager des Gedenkortes ist das Staatsarchiv Bremen das Fuhrungen und Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit den Vereinen Gedenkstatte Ostertorwache e V und Erinnern fur die Zukunft e V koordiniert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErste Bestrebungen das nordliche Torhaus in eine Erinnerungsort umzuwandeln kamen 1984 auf und seit Mitte der 1980er Jahre setzte sich die Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten AvS speziell deren Bremer Gedenkstattenbeauftragte Rainer Habel fur eine zentrale Dokumentations und Gedenkstatte fur die Opfer des Nationalsozialismus ein Am 16 Dezember 1989 sendete Mechthild Muser ihre Rundfunkproduktion Wenn euch ekelt wir verdenken es Euch nicht die die Diskussion neu entfachte Die AvS forderte daraufhin ein Dokumentenhaus mit der Dauerausstellung Verfolgung und Widerstand in Bremen 1933 1945 einzurichten und schlug als Standort das ehemalige Gefangnis vor Der Kulturplan fur Bremen 1987 1995 sah allerdings eine gemeinsame Nutzung des Gebaudes durch das gegenuberliegende Gerhard Marcks Haus sowie die benachbarte Kunsthalle vor Das Nutzungskonzept wurde am 12 Marz 1991 im Rahmen einer Fragestunde kurz in der Bremischen Burgerschaft debattiert Bei dieser Gelegenheit mahnte der damalige Senator fur Bildung Wissenschaft und Kunst Henning Scherf an es durfe kein neuer Zuschussbedarf entstehen etwaige Nutzer des Hauses mussten also in der Lage sein es finanziell selbst tragen zu konnen Ferner sagte er Dieses alte Gefangnis das ja auch eine historische Bedeutung hat ist auch ein Denkmal Man darf die alten Zellen nicht alle wegreissen die sind alle geschutzt da haben fruher einmal Gestapo Haftlinge gesessen auch Verwandte von mir 1 Der Landesvorstand der SPD Bremen schrieb 1992 an die Senatorin fur Kultur und Auslanderintegration Helga Trupel es sei darauf hinzuwirken dass in diesem Haus dem mahnenden Gedenken an die Verfolgten und Opfer des Nazi Terrors in Bremen gebuhrender Platz eingeraumt wird Dies kann nach Auffassung des SPD Landesvorstandes durch ein zentrales Mahnmal Ostertor Wache oder durch eine respektvolle Integration die die schlimme Vergangenheit dieses Gebaudes dokumentiert in eine etwaig andere Nutzung der Ostertor Wache geschehen Zumindest muss einem solchen Anliegen dadurch entsprochen werden dass auch bei anderer Nutzung dem Gedachtnis und Mahnmal Charakter dieses Hauses ein hinreichender und respektvoller Platz uber den Weg der Integration in jedwede kunftige Nutzung eingeraumt wird Bremen braucht einen zentralen Ort zur Aufklarung uber den Holocaust am Beispiel Bremens u a mit einer Dauerausstellung uber die Zeit 1933 bis 1945 mit konkreten Bezugen zu Opfern und Tatern sowie den historischen Zusammenhangen vor 1933 und nach 1945 59 Jahre nach 1933 ist solch ein Erinnern Dokumentieren und Vermitteln fur alle Generationen an einem authentischen Ort wichtiger denn je auch und gerade im vereinten Deutschland 1 1993 entschied der Senat der Freien Hansestadt Bremen im ehemaligen Detentionshaus und dessen Kellerraumen eine Dokumentationsstatte uber die Geschichte des Hauses einzurichten und beauftragte das Staatsarchiv Bremen ein entsprechendes Konzept auszuarbeiten Zwischen 1994 und 1996 zeigte sich jedoch dass das zur gleichen Zeit im vorderen Trakt des Gebaudes geplante Wilhelm Wagenfeld Haus grosseren Raumbedarf als erwartet hatte weshalb man sich entschloss lediglich einige Zellen im Erdgeschoss als Erinnerungsort zu nutzen In diesen fand am 9 November 1996 eine offentliche Lesung einiger Schauspieler des Theater Bremen statt und wenige Tage spater konstituierte sich am 18 November in der nahen Villa Ichon der Gedenkstatte Ostertorwache e V Das Staatsarchiv leitete 1997 eine wissenschaftliche Untersuchung und Darstellung der Geschichte der Ostertorwache ein die Dieter Fricke im Rahmen eines Werkvertrages durchfuhrte Im selben Jahr wandte sich der damalige Leiter des Ortsamtes Mitte Ostliche Vorstadt Robert Bucking an die Senatorin fur Bildung Wissenschaft Kunst und Sport Bringfriede Kahrs und bat um eine Uberarbeitung des Konzepts da er befurchtete die Gedenkstatte konnte in Konkurrenz zum Wilhelm Wagenfeld Haus im selben Gebaude stehen und in ihrer Bedeutung zu stark beschnitten werden Er schlug vor Die Nutzung des alten Eingangs auf der Ostseite des Hauses sollte der Gedenk statte vorbehalten sein Die Dokumentationsstatte gewonne ein bescheidenes Foyer und einen angemessenen Eingang Wir mochten instandig darum bitten alle am ostlichen Gang gelegenen Zellen der Dokumentations und Gedenkstatte zuzuordnen Das Herausnehmen der grossen Eckzelle aus dem Raumprogramm der Dokumentations und Gedenkstatte bedeutet dass es nahezu unmoglich ist Fotos Schrifttafeln und Dokumente in angemessener Form zu prasentieren Die anderen Zellen sind bekanntlich so klein dass sich kaum mehr als drei Personen gleichzeitig darin aufhalten konnen Diese Zellen sind in jeder Hinsicht selbst ein vollstandiges Ausstellungsstuck und konnen sinnvollerweise kaum mit didaktischem Material mobliert werden 1 Seine Anregungen wurden jedoch nicht umgesetzt Im Januar 1998 rief man eine Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern des Erinnern fur die Zukunft e V des Gedenkstatte Ostertorwache e V sowie des Staatsarchives ins Leben und in der Folge begann der Umbau der Innenraume Nach uber einjahriger Bauzeit erfolgte am 28 September 1999 die Ubergabe der Dokumentationsstatte an die Offentlichkeit und am 2 Oktober die offizielle Eroffnung Literatur BearbeitenUlrike Puvogel Martin Stankowski Gedenkstatten fur die Opfer des Nationalsozialismus Eine Dokumentation Band I Bundeslander Baden Wurttemberg Bayern Bremen Hamburg Hessen Niedersachsen Nordrhein Westfalen Rheinland Pfalz Saarland und Schleswig Holstein Hrsg Bundeszentrale fur politische Bildung 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1995 ISBN 3 89331 208 0 Mahnmal Wallanlagen und Gedenkstatte Ostertorwache S 206 207 Digitalisat PDF 24 2 MB Nachdruck 1996 Johannes Feest Christian Marzahn Zwang und schoner Schein Das Detentionshaus am Ostertor Wittheit zu Bremen Hrsg Klassizismus in Bremen Formen burgerlicher Kultur Bremen 1994 Weblinks BearbeitenDarstellung der Dokumentationsstatte auf der offiziellen Internetprasenz des Staatsarchives Bremen Darstellung der Dokumentationsstatte auf der offiziellen Internetprasenz des Erinnern fur die Zukunft e V Das Detentionshaus in der Denkmaldatenbank des LfDEinzelnachweise Bearbeiten a b c Darstellung der Geschichte der Dokumentationsstatte auf erinnernfuerdiezukunft de doku geschi Erinnern fur die Zukunft e V gefunden am 25 August 201153 07324 8 81505 Koordinaten 53 4 23 7 N 8 48 54 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dokumentationsstatte Gefangenenhaus Ostertorwache amp oldid 231261195