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Dieser Artikel befasst sich mit dem Roman Die See Fur andere Bedeutungen siehe See Begriffsklarung Die See englischer Originaltitel The Sea ist ein Roman des irischen Schriftstellers John Banville aus dem Jahr 2005 MeerDer 18 Roman des in Dublin lebenden Schriftstellers und Literatur Journalisten John Banville erzahlt von dem in die Jahre gekommenen Kunsthistoriker Max Morden Nachdem seine Frau Anna an Krebs gestorben ist kehrt er an den irischen Kustenort seiner Kindheit zuruck wo er immer seine Sommerferien verbrachte Dort versucht er positive Erinnerungen wie die erste Erfahrung von Liebe und Erotik aber auch traumatische Ereignisse zu verarbeiten indem er seine Erinnerungen in bildreicher Sprache detailversessen und narzisstisch aufschreibt Atmospharisch dicht gestaltet John Banville durch seinen Ich Erzahler Max Morden die verschiedenen Zeitebenen die in dem Monolog Mordens immer wieder verschwimmen Er lasst die Grenzen zwischen wirklichen Erinnerungen und Phantasien und zwischen Bewusstsein und Unbewusstem fliessend werden Die melancholische Stimmung wird verstarkt durch die poetisch dustere und gleichzeitig faszinierende Atmosphare des Meeres John Banville erhielt fur den Roman den Man Booker Prize 2005 Der Roman sei eine meisterliche Studie der Trauer der Erinnerung und der Liebe so der Booker Juryvorsitzende Prof John Sutherland Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Themen 2 1 Liebe und Verganglichkeit 2 2 Der Tod 2 3 Malerei 3 Literarische Form 3 1 Ruckgriffe auf Mythologie 3 2 Sprechende Namen 3 3 Erzahltechnik 3 4 Stil 3 5 Soziale Welten 3 6 Zeitebenen 3 7 Blicke 4 Rezeption 5 Literatur 6 Sekundarliteratur 7 Weblinks 8 Einzelnachweise und AnmerkungenInhalt BearbeitenDer Kunsthistoriker Max Morden der Ich Erzahler des Romans hat vor einem Jahr seine Frau Anna durch eine Krebserkrankung verloren In seiner wachsenden Verzweiflung kehrt er zuruck an den Badeort Ballyless wo er als Kind ebenfalls einen traumatischen Verlust erlitten hatte Als Junge von etwa zehn Jahren hatte er dort den Urlaub mit seinen zerstrittenen Eltern verbracht Dort lernte er die wohlhabende Familie Grace kennen die fur ihn all seine erotischen und sozialen Traume verkorperte ihm geradezu als antike Gotter auf dem gesellschaftlichen Olymp erschienen Die zwei Kinder der Graces das Zwillingspaar Myles und Chloe werden zu seinen Spielkameraden Richten sich die erotischen Phantasien des kleinen Max zuerst auf die Mutter so verliebt er sich schliesslich in die gleichaltrige Chloe und tauscht mit ihr im dunklen Kino erste Kusse Chloe und ihr stummer Bruder Myles bleiben fur Max immer voller Ratsel Nachdem Chloe Max in einem Strandhaus eine erste sexuelle Beruhrung gestattet hat und dabei von der Haushalterin Rose uberrascht worden ist gehen Chloe und Myles wortlos zum Wasser schwimmen immer weiter hinaus und ertrinken schliesslich Max erster Versuch seiner Familie zu entkommen scheitert Kurze Zeit nach der Katastrophe verlasst sein Vater die Familie fur immer der Junge wachst in armlichen Verhaltnissen mit seiner frustrierten Mutter auf Die zweite Erzahlebene schildert die Ehegeschichte von Max und Anna Als Kind eines auf zweifelhafte Weise zu Geld gekommenen Vaters der kurz nach der Hochzeit stirbt ermoglicht Anna Max das Leben eines Privatgelehrten Die weitgehend harmonische Ehe der beiden wird durch die Krebsdiagnose Dr Todds zerstort alle Sicherheit zerbricht und fur Max beginnt eine Lebensphase voller zerstorerischer Zweifel Ein Jahr nach Annas Tod entschliesst sich Max zu einem langen Aufenthalt in einer Pension in Ballyless dem Ferienort seiner Kindheit Die Pension erweist sich als das ehemalige Feriendomizil der Familie Grace die von deren damaliger Haushalterin Rose gefuhrt wird Max geht in einsamen Spaziergangen und Reflexionen den Verlusten der Vergangenheit nach und verliert zunehmend den Kontakt zur Realitat Traume Unbewusstes und gegenwartige Erlebnisse mischen sich immer starker Max beginnt schliesslich exzessiv zu trinken bis es zu einem Zusammenbruch kommt Themen BearbeitenLiebe und Verganglichkeit Bearbeiten nbsp Beham Sebald Der Tod und das stehende nackte WeibJohn Banville stellt neben Trauer und Liebe das Thema Verganglichkeit ins Zentrum des Romans Mein Roman handelt davon wie schnell aus der Gegenwart Vergangenheit wird Und es geht auch darum wie viel Macht die Vergangenheit uber unser Leben besitzt Jeder der uber die Vergangenheit nachdenkt merkt sehr schnell dass diese auf einer traumgleichen Ebene viel mehr Gewicht besitzt als die Gegenwart John Banville Interview zum Roman im Deutschlandradio vom 25 September 2006 Nach Banville reist der Held des Romans Max Morden an den Ferienort seiner Kindheit um der Trauer um seine verstorbene Frau etwas entgegenzusetzen 1 Der Versuch die Erlebnisse seiner Kindheit wieder lebendig zu machen fordere die ersten erotischen Erlebnisse und reinen Erfahrungen seiner Kindheit zu Tage Genau hier suche Morden den Punkt von dem er die Kontrolle uber sein Leben zuruckgewinnen konne Banvilles Die See schildert den Ruckblick des gealterten Erzahlers auf sein Leben Dabei ist der Blick gescharft durch die traumatische Erfahrung des Todes die die Welt in anderem Licht erscheinen lasst Trotz dieser Scharfe bleibt die Erinnerung unzuverlassig Max Morden stellt dies mit Entsetzen fest als er an die Orte seiner Kindheit zuruckkehrt Als ich sah wie die Wirklichkeit die krasse selbstgefallige Wirklichkeit von den Dingen an die ich mich erinnerte Besitz ergriff und sie so lange zurechtschuttelte bis sie die ihr genehme Gestalt hatten erfasste mich ein beinahe panisches Gefuhl John Banville Die See S 133 Die Reise Max Mordens in die Vergangenheit verbindet die beiden grossen Verlusterfahrungen seines Lebens Dabei ist das Verblassen der Erinnerungen wie eine Wiederholung des ursprunglichen Verlusts Ich dachte an Anna Ich zwinge mich an sie zu denken das sind so Exerzitien die ich mache Sie ist in mich hineingestossen wie ein Messer und dennoch fange ich schon an sie zu vergessen Schon fangt ihr Bild in meinem Kopf allmahlich zu verschleissen an John Banville Die See S 180 Banville hebt hervor dass der Erzahler Max Morden sich vor allem dadurch von fruheren Romanfiguren unterscheide dass er in seiner tiefen Trauer an das Mitgefuhl seiner Mitmenschen appelliere 1 Der Tod Bearbeiten Zentrales Thema des Romans ist der Tod Nicht nur die Frau des Erzahlers stirbt auch seine beiden Jugendfreunde ertrinken Also Tod ist immer uberflussig und unmotiviert Das ist ja die Krux er trifft uns immer unvorbereitet Also das Buch verlangte nach mehr als diesem einen Tod genau wie das Leben Mit dem Tod der Kinder wollte ich genau das darstellen der Tod hat keine Bedeutung Naturlich nehmen wir ihn sehr ernst das muss so sein Aber es ist nicht ernst er bedeutet das Ende gewisser Kreaturen das ist fast zufallig Und am Ende in dieser letzten Szene in der Max das Kind also in der See steht und diese merkwurdige Welle kommt heran da fragt er sich war das etwas Besonderes Und er sagt nein es war nur ein Schulterzucken der gleichgultigen Welt John Banville Interview zum Roman im Deutschlandradio Deutschlandradio Buchermarkt Interview mit Banville zum Roman vom 25 September 2006 Banville beruft sich hier explizit auf Martin Heidegger fur den der Tod ein bestimmendes Moment des menschlichen Daseins war Erst aus der doppelten Todeserfahrung erwachst die ungeheure Intensitat mit der Max Morden die Welt erlebt Vielleicht ist ja das ganze Leben nicht mehr als eine lange Vorbereitung auf den Moment des Fortgehens John Banville Die See S 84 Uber die konstitutive Bedeutung des Todes fur das menschliche Dasein hinaus fragt der Roman danach was von den Menschen bleibt Max Morden entwickelt eine Position radikaler Verganglichkeit aus der erotischen Connie Grace wird ein bisschen Staub und eingetrocknetes Mark 2 Das Weiterleben in der Erinnerungen der Liebenden sieht Morden als Verstreuung im Gedachtnis der vielen 2 die nur so lange Bestand hat wie diese weiterleben Eine religiose Hoffnung sieht Max Morden nicht Die Moglichkeit eines Lebens nach dem Tode oder einer Gottheit welche die Fahigkeit besitzt ein solches zu gewahren ziehe ich nicht in Betracht Wenn man sich die Welt ansieht die er geschaffen hat ware es eine Respektlosigkeit gegenuber Gott an ihn zu glauben John Banville Die See S 156 Malerei Bearbeiten nbsp Vincent van Gogh Selbstbildnis Paris 1887Grossen Einfluss auf den Roman hatten nach Banville die Gemalde des Franzosen Pierre Bonnard Bonnard hatte seine Frau immer wieder gemalt immer jung haufig als Akt im Bad selbst nach ihrem Tod Banville sieht hier eine tiefe Verbindung zu seiner Romanfigur Max Morden der ebenfalls in der Vergangenheit Krafte gegen den Verlust seiner Frau sucht 1 So lasst Banville Max Morden glucklos an einer Biographie Bonnards schreiben Die Verbindung zwischen der Malerei des franzosischen Symbolismus geht aber tiefer versucht sprachlich einen ahnlich intensiven Blick auf die Gegenstande zu werfen Das Selbstbild des Erzahlers Max Morden erscheint als gepragt von einem Portrat von Van Gogh als ob man ihn gerade zur Strafe untergetaucht hat fliehende Stirn eingedruckte Schlafen und hohle vom Hunger eingefallene Wangen er guckt schrag aus dem Rahmen argwohnisch zornig und zugleich ahnungsvoll wie jemand der mit dem Schlimmsten rechnet wozu er ja auch allen Grund hat Banville Die See S 110 Wie van Gogh auf dem Portrat wachst dem Erzahler auf seiner Reise in die Vergangenheit ein uberraschend roter Bart Auch andere Aspekte des Portrats gehen in die Selbstdarstellung des Erzahlers Max Morden ein die Rosacea die Entzundung der Augen es erscheint als habe Banville beim Verfassen des Romans begonnen das Selbstportrat van Goghs wie ein Spiegelbild zu betrachten und zu erforschen Das Beschreiben der Vergangenheit erscheint auch deshalb als Form der Malerei weil die Erinnerung Max Mordens weniger bewegten Bilder entwirft sondern eher Stillleben der Vergangenheit malerisch eingefrorene Dokumente vergangener Zeit 3 Die grossen Erlebnisse der Vergangenheit erscheinen in Banvilles Roman nicht als wiedererlebte Aktion in der Zeit sondern als Ansammlung von gleichsam erstarrten Fragmenten und Details Es war ein prachtiger oh ja ein wirklich prachtiger Herbsttag alle Kupfer und Goldtone von Byzanz unter einem emailblauen Tiepolohimmel die Landschaft ganz gefirnisst und glasiert sah gar nicht wie das Original aus sondern eher wie ihr eigenes Spiegelbild im stillen Wasser eines Sees John Banville Die See S 42 Ein typisches Bild zum Gemalde erstarrter Vergangenheit ist die Schilderung der fast statuarisch wirkenden Familie Grace beim Picknick Eine andere an Malerei erinnernde Szene beschreibt Rose der Connie Grace im Garten mit dem Wasser aus einer alten Regentonne die Haare wascht nbsp Jan Vermeer van Delft Dienstmagd mit Milchkrug um 1660 Es ist nicht zu ubersehen dass sie gerade erst aufgestanden ist ihr Gesicht wirkt grob im morgendlichen Licht wie eine Skulptur der noch der Feinschliff fehlt Sie steht genau in der gleichen Pose da wie Vermeers Magd mit dem Milchkrug den Kopf und die linke Schulter nach vorn geneigt eine Hand unter Rose schwer herabfallendes Haar gewolbt indes sie mit der anderen in dickem silbrigen Schwall Wasser aus einer abgeplatzten Emailkanne giesst John Banville Die See S 185 Es ist vor allem Connie Grace die Max Morden zu solchen gemalten Erinnerungen reizt Dabei ist die literarische Verarbeitung klassischer Gemalde offensichtliches Gestaltungsprinzip Auch der Wortschatz entspricht dabei haufig dem einer Bildbeschreibung Aber auch Chloe und Rose die zwei anderen Heldinnen des salzgebleichten Triptychons jenes Sommers 4 regen zu immer neuen Sprachgemalden an Dabei ist es Rose deren Bild an der Wand meiner Erinnerung am deutlichsten gezeichnet ist Ich glaube das liegt daran dass die beiden ersten Figuren dieses Schauspiels ich meine Chloe und ihre Mutter ganz und gar mein Werk sind wahrend Rose von anderer unbekannter Hand stammt Ich gehe immer naher an die zwei heran die beiden Graces bald an die Mutter bald an die Tochter trage hier ein wenig Farbe auf schwache dort ein Detail ab 5 He admits his lack of real talent precisely the source of his eagerness to impress by the acuity of his visual impressions For this middling man everything exists to end in one of the static tableaux of which his reminiscences are made Der Erzahler gesteht ein dass ihm wirkliches Talent fehlt genau hier liegt die Quelle seines Eifers durch die Scharfe seiner visuellen Eindrucke zu beeindrucken Fur diesen mittelmassigen Mann existiert alles nur um in statischen Stilleben zu enden die seine Erinnerung ausmachen Brian Dillon Fiction On the shore 2005 Die weiteren Verweise auf die Malerei sind zahlreich Rose erinnert Max durch ihre gebogene Nase an ein spates Portrat von Picasso das Frontalperspektive und Profil gleichzeitig zeigt manchmal denkt er bei ihrem Anblick auch an eine Duccio Madonna Max Mordens Tochter erinnert ihn mit ihrer unproportionalen Figur an eine der Zeichnungen von John Tenniel zu Alice im Wunderland 6 Literarische Form BearbeitenRuckgriffe auf Mythologie Bearbeiten Banville greift verschiedene Motive vor allem der griechischen Mythologie auf Die gedankliche Reise des Erzahlers in die Vergangenheit erscheint als Versuch durch intensive Erinnerungen die Vergangenheit und die Toten zum Leben zu erwecken Heute vor einem Jahr mussten Anna und ich Mr Todd zum ersten Mal in seiner Praxis aufsuchen Was fur ein Zufall Oder auch nicht vielleicht gibt es denn Zufalle in Plutos Reich durch dessen unbetretene Weiten ich leierloser Orpheus irre Zwolf Monate schon immerhin Ich hatte Tagebuch fuhren sollen Mein Tagebuch des Jahrs der Plagen John Banville Die See S 25 Vor allem die bewunderte Familie Grace Gnade Liebreiz und ihre Kinder erscheinen ihm als Gotter 7 Dabei verweist die Gottlichkeit nicht nur auf die hohe soziale Stellung der Graces sondern auch auf antike Vorstellungen von Geheimnis und Erotik Als Junge hatte Max sich intensiv fur die griechischen Sagen interessiert war fasziniert von den Verwandlungen der griechischen Gotter Dabei verbindet er die Vorstellung der Nacktheit mit den antiken Gotterbildern assoziiert entsprechende Darstellungen bei Michelangelo und anderen Meistern der Renaissance 8 Die gottlichen Graces verfuhren den christlich erzogenen Max zur Sunde des Schauens 9 nbsp Angelo Bronzino PoseidonDem bewundernden Max erscheint Mr Grace gleichzeitig als Satyr und als Poseidon unseres Sommers 10 ganz wie der Alte Vater Zeit hochstselbst 11 Seine Frau Connie als Manade als lummelnde Maja als Avatara d h als vom Himmel herabgestiegene indische Gottheit 12 Das Kindermadchen Rose verkorpert fur den jungen Max Morden Ariadne auf Naxos Chloe erscheint als Panfigur und ihr stummer Bruder Myles mit den Schwimmhauten zwischen den Zehen Erkennungsmerkmale eines Gottleins himmelklar Die See S 55 als boser Kobold als Poltergeist 13 Den mythischen Zug der erzahlerischen Wanderung durch das Reich der Toten der verlorenen Vergangenheit betont der Roman wenn er den Erzahler selbst aus der Perspektive des Wiedergangers sprechen lasst Gerade schritt einer uber mein Grab Irgendeiner John Banville Die See S 9 Die wachsende Angst Max Mordens erscheint ihm in klassischer Form als Leben in einer dammrigen Unterwelt die kalte Munze fur die Uberfahrt in meiner bereits erkaltenden Hand 14 Die Verbindung zur Mythologie stellt der Erzahler haufig uber die See her Gleichgultig gegenuber dem Schicksal der Lebenden und Toten erscheint sie als zeitlose Verbindung der mythologischen und der realen Welt Die kleinen Wellen vor mir am Ufer sprachen mit munterer Stimme flusterten eifrig etwas von einer alten Katastrophe vielleicht dem Fall von Troja oder Atlantis Untergang Nichts als Rander brackig und schimmernd Wasserperlen platzen und fallen als silberne Kette von der Ecke eines Ruderblatts Ich sehe in der Ferne das schwarze Schiff das unmerklich von Sekunde zu Sekunde weiter aus dem Nebel aufragt Ich bin da Ich hore Deinen Sirenengesang Ich bin da bin beinah da John Banville Die See S 111 Es ist aber nicht nur die klassische griechische Mythologie die John Banville fasziniert Die kniende Chloe mit den hinter ihr sitzenden Myles und Max erinnert den Erzahler an eine agyptische Sphinx sich selbst sieht er als Materialsammler fur ein agyptisches Totenbuch 15 Dabei kommt das Unheimliche im Sinne Freuds aus der Wiederkehr des Bekannten Es ist die Veranderung des fruher Heimatlichen die befremdet und verzerrt 16 Im Angesicht des Todes zerreisst der Vorhang der die rationale Welt der Gegenwart von Angsten Traumen und Mythen trennt Spricht Annas Arzt Mr Todd nach der Krebsdiagnose von viel versprechenden Therapien von neuen Medikamenten klingt das fur den Erzahler nach Zaubertranken und Alchimie hort er das lautlose Rasseln der Lepraschelle 17 Aus der absoluten Bedrohung des Lebens erwachst eine neue Spielart von Wirklichkeit erweist sich die absolute Gleichgultigkeit der dinglichen Welt gegenuber dem Leiden der Menschen 18 Sprechende Namen Bearbeiten Sprechende Namen betonen den fiktiven Charakter der Erzahlung Besonders deutlich wird dies dadurch dass selbst der Vorname des Erzahlers eine Erfindung ist dass wir seinen wirklichen Namen gar nicht erfahren 19 Aber auch die Namen anderer Figuren und Orte werden als Erfindungen des Erzahlers ausgewiesen Rose geben wir auch ihr einen Namen der armen Rose John Banville Die See S 29 Der Wagen kam aus dem Dorf und brauste zur Stadt die zwanzig Kilometer von hier entfernt ist Ballymore will ich sie nennen Die Stadt heisst Ballymore und dieses Dorf hier Ballyless mal mehr mal minder Bally albern John Banville Die See S 14 Dabei verweist das Slangwort bally verdammt verflucht ebenso auf die zu erwartende Tragodie wie die Namen einiger Figuren Mr Todd heisst der Arzt der Anna der Frau des Erzahlers das Todesurteil verkundet Max Morden alliterierend der von Schuldgefuhlen verfolgte Erzahler Dabei laufen die Assoziationen zu Tod und Mord nicht zufallig uber das Deutsche Banville verweist in einem Interview auf die grundlegende Bedeutung des Todes fur Martin Heidegger und Paul Celan 1 Banville spielt mit den Konnotationen dieser Begriffe etwa wenn er den Krebs in Annas Bauch das grosse Baby t Od 20 nennt Der zweifelhafte Colonel der der Hotelchefin vergeblich naherkommen will heisst Blunden to blunder einen groben Fehler machen Aus der attraktiven jungen Haushalterin Rose wird die altlich angesauerte Hotelwirtin Miss Vavasour Banvilles auch aus fruheren Romanen bekannte Technik Namen seiner Figuren uber das Deutsche mit Konnotationen aufzuladen stosst bei den Rezensenten nicht nur auf Begeisterung Max and his wife go to visit an oncologist named Mr Todd and Max says This has to be a bad joke on the part of polyglot fate If you a know that tod is the German word for death I had to look it up or b like such erudite word play you ll love what Banville is doing here If your reaction is what a pretentious jerk you ve summed up Max pretty well but you might want to pick out a different book Max und seine Frau besuchen einen Onkologen namens Mr Todd und Max sagt Ein geschmackloser Scherz eines polyglotten Schicksals Wenn Sie a wissen dass Tod das Deutsche Wort fur death ist Ich musste es nachschlagen oder b solche gelehrten Wortspiele mogen werden Sie lieben was Banville hier macht Wenn ihre Reaktion lautet Was fur ein Edelkitsch dann bringen Sie Max recht gut auf den Punkt durften aber Lust bekommen ein anderes Buch in die Hand zu nehmen Yvonne Zipp Dark musing by the Irish sea 2005 Auch David Thomson sieht das Wortspiel mit Mr Todd als Verkunder der todlichen Diagnose als gescheiterten Versuch ein humorvolles Wortspiel zum Thema Tod zu entwickeln 21 Erzahltechnik Bearbeiten Scheinbar belauscht der Leser uber lange Strecken des Romans unbemerkt die inneren Monologe des Erzahlers Max Morden irritiert von unverstandlichen Anspielungen uberraschenden Mischungen von Zeiten und Orten Aber immer wieder wird diese Rolle des Lesers als heimlicher Zuhorer durchbrochen indem sich der Erzahler von Banvilles Roman als schreibender Autor reflektiert die Fiktionalitat der Erinnerungsarbeit deutlich hervorhebt Wie alt waren wir damals zehn elf Sagen wir elf Das langt John Banville Die See S 30 Und warum sollte ich mich wohl anders als jeder dahergelaufene Melodramatiker der Forderung verschliessen dass die Geschichte zum Schluss noch eine ordentlich uberraschende Wendung braucht After all why should I be less susceptible than the next melodramatist to the tale s demand for a neat closing twist John Banville Die See S 196 Es entsteht dadurch ein seltsamer Blick auf die Erinnerungsarbeit des Erzahlers Max Morden der plotzlich aus der Perspektive des Autors spricht creating not remembering erschaffend nicht erinnernd wie John Crowley in seiner Rezension in der Washington Post schreibt 22 Typisch fur das Erzahlen Max Mordens ist auch die Freude an Aphorismen die seine Haltung philosophisch oder drastisch auf den Punkt bringen Es gibt Momente da besitzt die Vergangenheit eine so ungeheure Kraft dass man beinahe meint sie konne einen ausloschen John Banville Die See S 43 Der Teebeutel ist eine schlimme Erfindung mich mit meinem vielleicht etwas uberempfindlichen Blick erinnert er immer an eine aus Achtlosigkeit in der Kloschussel zuruckgebliebene Hinterlassenschaft John Banville Die See S 53 Dabei verwendet der Erzahler sehr oft literarische Zitate u a von Yeats Keats Milton Tennyson Conrad Shakespeare Eliot und Stevens 23 Haufigste Quelle literarischer Zitate im Roman sind jedoch die fruheren Werke des Autors selbst Dabei verwendet Banville sowohl Namen und Charaktere als auch Motive Ob so der Tod ist fragte er sich ob so die Menschen anfangen zu sterben indem sie jedesmal ein bisschen weiter hinausschwimmen bis sie irgendwann kein Land mehr sehen niemals mehr John Banville Geister zitiert nach der Taschenbuchausgabe Koln 2000 ISBN 3 442 45584 7 S 10 Stil Bearbeiten Ins Auge fallt auch die prazise Sprache John Banvilles Die Rezensenten loben seinen brillanten Stil der an Nabokov erinnere 24 Viele Aphorismen Wortspiele und Sentenzen sind derart gekonnt formuliert dass sie jede Zitatensammlung bereichern wurden Typisch fur Banville sind auch die pointierten Personenschilderungen Dabei kommt neben feinen Beobachtungen auch ein grausamer Zug zum Ausdruck ein manchmal kalter Blick des Erzahlers auf seine Mitmenschen und sich selbst One of John Banville s skills as a stylist is to discern the alien at work in the human One s eyes he writes are always those of someone else the mad and desperate dwarf crouched within Eine von John Banvilles Starken als Stilist ist es das Wesensfremde im Menschen zu erkennen Unsere Augen so schreibt er sind immer die eines anderen die des verruckten und verzweifelten Zwerges der sich in uns verbirgt Brian Dillon Fiction On the shore 2005 Anspruchsvoll ist auch die Wortwahl Banvilles und seines Erzahlers Max Morden Benotigt der englische Leser ein Worterbuch um die auf deutschen Begriffen beruhenden Nebenbedeutungen der Namen der Akteure zu verstehen so braucht der deutsche Leser mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Worterbuch wenn er die englische Ausgabe zur Hand nimmt Selbst englische Rezensionen bemerken die oft ungewohnliche Wortwahl 25 und die Wellen von ungewohnlichem Vokabular 26 Zentrale Metapher des Romans ist die See Sinnbild fur die Natur die gleichgultig mit einem Aufrauschen Menschenleben vernichtet Sie steht fur die Naturgewalten denen der Mensch machtlos gegenubersteht auch wenn sie wie David Thomson in seiner Rezension ausfuhrt uns manchmal erlaubt sie als eine Panorama des Friedens der Schonheit und der Ruhe wahrzunehmen 27 Soziale Welten Bearbeiten Max Morden erscheint seine armliche Herkunft als Belastung er setzt sich schon fruh das Ziel den armlichen Verhaltnissen seiner zerstrittenen Eltern zu entkommen Hatte es in meiner Macht gelegen ich hatte meinen peinlichen Eltern fristlos gekundigt hatte sie platzen lassen wie Gischtblaschen meine dicke kleine Mutter mit ihrem nackten Gesicht und meinem Vater dessen Korper aussah als bestunde er aus Schweineschmalz John Banville Die See S 35f Max Mutter spurt diese Ablehnung und reagiert hart und ungeruhrt 28 sieht sein Verhalten als Verrat Der Welt seiner Familie steht in der Kindheit die Welt der Graces gegenuber Die grosse schwarze Limousine ein zerknitterter Reisefuhrer vom Kontinent das grosse Ferienhaus kennzeichnen fur den kleinen Max eine erstrebenswerte Welt Aus der Bewunderung heraus entdeckt Max bei den Graces geradezu gottliche Merkmale und Verhaltensweisen Als Erwachsener begegnet Max Morden mit dem Vater seiner Frau Anna erneut einem reichen Mann dessen Vermogen aber aus zweifelhafter Quelle zu stammen scheint 29 Anders als in der Kindheit gelingt Max mit Hilfe von Annas Geld der soziale Aufstieg Er wird das wovon er als Kind getraumt hat ein Mann mit nutzlosen Interessen und geringem Ehrgeiz 30 Zeitebenen Bearbeiten Der Roman verbindet wesentlich drei Zeitebenen die jedoch immer wieder durch weitere Erinnerungsfetzen angereichert werden Erste Erzahlebene ist die Perspektive des alternden Max Morden ein Jahr nach dem Tode seiner Frau Anna Eine weitere Ebene ist die Erzahlung der Ehe mit Anna bis zu ihrem Tod Die dritte Ebene beschreibt einen August in der Kindheit des Erzahlers in dem er der Familie Grace und ihren Kindern begegnet ist Erste und dritte Ebene spielen im Strandort Ballyless Dabei nahert sich der Erzahler der Vergangenheit verschieden stark bleibt teilweise auktorial distanziert interpretiert deutet Zukunftiges an nimmt aber teilweise auch die Perspektive seines vergangenen Ichs ein In solchen Passagen wird szenisch erzahlt entwickeln langst vergangene Episoden neues Leben Blicke Bearbeiten nbsp Rene DescartesDie Philosophie der Blicke die der Roman entwickelt entwirft ein komplexes Geflecht wechselseitiger versteckter und offener Beobachtungen Zwillinge die Gotter Nebengotter auffallend ahnlich beobachten den Erzahler uber den Rand der Wasser Gotter oder Teufel Himmlische Zwillinge die lachen gleich Damonen Wer beobachtet wen Ich werde gesehen also bin ich Maggie Malone Dipping a Toe in John Banville s The Sea 31 Ich werde gesehen also bin ich Diese Variante auf Descartes Cogito ergo sum Ich denke also bin ich ist nicht die einzige philosophische Anspielung im Geflecht der Blicke Es ist vor allem der vernichtende und objektivierende Blick des anderen wie ihn Sartre in Das Sein und das Nichts analysiert den der Roman mit Leben fullt Mit einem Mal war sie der Mittelpunkt der Szene der Fluchtpunkt in dem alles zusammenlief plotzlich war sie es fur die all die Muster und all die Schatten mit solch kunstloser Sorgfalt arrangiert worden waren das weisse Tuch im glanzenden Gras der blaugrune gebeugte Baum das fransige Farnkraut sogar die Wolken die sich hoch am grenzenlosen maritimen Himmel droben redlich muhten Stillstand vorzutauschen John Banville Die See S 104 Erst in der absoluten Fremdheit der gottlichen Graces sieht der Erzahler sich selbst die soziale Situation die ihn pragt seine Beschranktheit Chloe objektiviert die Welt des Erzahlers durch ihre absolute Andersartigkeit Ich kann ohne Ubertreibung behaupten nun gut ein gewisses Mass an Ubertreibung ist durchaus mit im Spiel aber ich behaupte trotzdem dass die Welt fur mich erst durch Chloe als objektiv existierendes Phanomen manifest geworden ist Weder meine Eltern noch meine Lehrer oder die anderen Kinder ja nicht einmal Connie Grace niemand war fur mich bis dahin auf eine solche Weise real gewesen wie Chloe Und wenn sie real war war ich es plotzlich auch John Banville Die See S 142 Claudia Kuhland schreibt entsprechend uber den Autor Er lebt zuruckgezogen in der Nahe von Dublin am Meer John Banville ein Ire der sich gerne zwischen alle Stuhle setzt und die Provokation liebt Der ehemalige Journalist ist so etwas wie ein altmodischer Existentialist 32 Das Thema Beobachten und Beobachtetwerden 33 wird entwickelt im Motiv des Spiegels Zunehmend sieht sich Max Morden als Parodie seiner selbst die aufgrund seiner Korpergrosse zu tief hangenden Spiegel zwingen ihn bei der Selbstbeobachtung zu einer Haltung in der er unverkennbar etwas von einem Erhangten 34 habe Dabei sieht sich der Erzahler nicht nur in den alltaglichen Spiegeln er findet sich auch in Selbstportrats von Bonnard und van Gogh gespiegelt Die Verklarung der bessergestellten Familie Grace des lebhaften Mr Grace als Poseidon unseres Sommers der Zwillinge Chloe und Myles der erregenden Mrs Grace die so unerreichbar und begehrenswert schien wie irgendeine gemalte bleiche Dame mit Einhorn und Buch machte den elfjahrigen Morden blind fur die Tragodie die sich vor seinen Augen abspielte und verwehrt noch der von der Unscharfe seiner Erinnerungen getrubten Reflexion des alternden Erzahlers die klare Sicht auf die Ereignisse hinter den Spiegeln in denen Morden doch vor allem die verschiedenen immer nur vorubergehenden Versionen seines eigenen Ichs erblickt Thomas David Die Gezeiten der Erinnerung Neue Zurcher Zeitung 5 September 2006Rezeption BearbeitenJohn Banvilles Roman wurde in den internationalen Feuilletons uberwiegend positiv besprochen die Verleihung des Booker Prize war sicher auch eine Wirkung dieses positiven Echos Kritik traf vor allem die Komplexitat des Werkes Hier einige Stimmen Dass es John Banville richtig macht bescheinigten ihm die Kritiker schon lange Sehr zu seinem Arger denn Banville will fur alle schreiben war er bislang allerdings vor allem ein Liebling der Feuilletons Mit seinem neuen vierzehnten Roman Die See der im vergangenen Jahr mit dem Booker Prize ausgezeichnet wurde erreichte er erstmals viele Leser Claudia Kuhland Erinnerte Liebe Der meisterhafte Roman Die See des Booker Preistragers John Banville WDR Kritik vom 2 Oktober 2005 Banvilles Roman war der wohl literarischste des Finales und insofern eine bemerkenswerte Wahl Von der Kritik wurde Banville vor allem als grosser Stilist gefeiert und der Roman fur seine wortgewaltigen Meditationen gelobt Eine amerikanische Bewunderin die ihn nach der Herkunft seiner wunderbaren Sprache fragte verwies er etwas uberraschend aufs Worterlexikon Webster my dear Henning Hoff In den Raum gezerrt ZEIT online 11 Oktober 2005 Der Tod ist in diesem Roman immer schon vorher da Er steht am Ende und am Anfang und John Banville nahert sich ihm in seinem Monolog gleich von mehreren Standorten und Zeitebenen Er schreibt sich heran an dieses grosse saugende Nichts das ihn in seiner Jugend als die Zwillinge in einem Akt volliger Unverstandlichkeit fur immer im Meer abtauchen und im Alter als depressiven Witwer wie Strandgut zurucklasst Und dennoch ist Die See kein morbides Alterswerk sondern eine grosse Reflexion uber den Verlust die Grenzen der Wahrnehmung und die Ratsel des Lebens Birgit Glombitza Der Spiegel vom 18 September 2006 35 They departed the gods on the day of the strange tide Man merkt mit dem ersten Satz den man laut lesen muss dass es hier jemand ernst meint mit der Sprache und der Musik Jeder Satz dieses Buches ist klanglich und rhythmisch durchgeformt wovon die fast schlackenlose Ubersetzung Christa Schuenkes immerhin einen Eindruck vermitteln kann Banville ist beruhmt fur die Fulle seiner Bilder und Details die Wellen die eifrig herangetrappelt kommen um gleich wieder den Ruckzug anzutreten wie eine Schar von zwar neugierigen aber dabei auch furchtsamen Mausen der Wind uber dem Meer der die Wasseroberflache in scharf gezackte metallisch blitzende Splitter zerfetzt der abkuhlende Motor der missbilligend mit der Zunge schnalzt Seine Prosa ist auf der Molekularebene ebenso meisterhaft wie als grosse Form Meisterhaft sind das Spiel der Assonanzen und die Kunst des Beiworts man lese wie er die Augen von Teddybaren beschreibt meisterhaft ist das wellenartige Gleiten zwischen vier oder funf Zeitschichten die durch den medusenhaften Erzahler stromen meisterhaft ist das Plot Mobile von japanischer Anmut und Raffinesse Michael Maar Als die Flut kam gingen die Gotter Ein Orkan in der Streichholzschachtel John Banvilles meisterhafter Roman Die See Frankfurter Allgemeine Zeitung 4 Oktober 2006 S L6 Die See ist furchte ich ein Buch das der Reputation des Man Booker Prize nicht sehr gut tun wird Naturlich sollte der Man Booker Prize einem Werk nicht aufgrund seiner wahrscheinlichen Leserschaft verliehen werden er sollte fur Qualitat vergeben werden und doch wird der Booker Preistrager einer der wenigen Titel sein die dieses Jahr von den Lesern gekauft werden Ich habe Die See vor drei Monaten besprochen und ich furchte ich kann mich an nichts mehr erinnern ausser dass es am Meer spielt und ich vom Wortschatz beeindruckt war Es ist eine nebulose uberfeinerte Wahl fur die Leute in Hampstead aber kaum fur den Normalleser geeignet Tibor Fischer Worthy but forgettable The Guardian vom 11 Oktober 2005 36 Literatur BearbeitenThe Sea Macmillan Publishers Ltd Juni 2005 ISBN 0 330 43625 2 Originalausgabe Die See ubersetzt von Christa Schuenke Kiepenheuer amp Witsch Koln 2006 ISBN 3 462 03717 X Originalausgabe Horbuch John Banville Die See Sprecher Burghart Klaussner 6 CDs 2006 ISBN 3 491 91220 2 Das Werk erhielt den Man Booker Prize 2005 und den Irish Book Award 2006 Sekundarliteratur BearbeitenJohn Crowley Art and Ardor In The Washington Post 13 November 2005 Thomas David Die Gezeiten der Erinnerung John Banville zeigt sich in Die See auf der Hohe seiner Kunst In Neue Zurcher Zeitung 5 September 2006 NZZ Rezension Brian Dillon Fiction On the shore In New Statesman 20 Juni 2005 Tibor Fischer Wave after wave of vocabulary Telegraph 6 Juli 2005 Online Version David Grylls Fiction The Sea by John Banville In The Sunday Times vom 12 Juni 2005 Lewis Jones A ghost of a ghost Telegraph 6 Mai 2005 Online Version Claudia Kuhland Erinnerte Liebe Der meisterhafte Roman Die See des Booker Preistragers John Banville WDR Kritik vom 2 Oktober 2005 Michael Maar Als die Flut kam gingen die Gotter Ein Orkan in der Streichholzschachtel John Banvilles meisterhafter Roman Die See In Frankfurter Allgemeine Zeitung 4 Oktober 2006 S L6 Ijoma Mangold Ein kleines Scheusal mit schmutzigen Gedanken Was ist das Ich wenn nicht ein Olfleck auf den Wellen John Banvilles erhaben feiner Roman Die See In Suddeutsche Zeitung 4 Oktober 2006 David Thomson Heavy With Grief and Mourning Thick With Eccentric Verbiage In The New York Observer 13 November 2005 Yvonne Zipp Dark musing by the Irish sea In The Christian Science Monitor 6 November 2005Weblinks BearbeitenRezensionsnotizen zu Die See bei Perlentaucher Deutschlandradio Buchermarkt Interview mit Banville zum Roman Spiegel Rezension Dipping a Toe in John Banville s The Sea The Literary Magazine 12 2005 Sammellink auf englische Reviews weiterer Sammellink auf englische ReviewsEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b c d John Banville Interview im Deutschlandradio vom 25 September 2006 a b Die See S 100 Instead Max recounts with impossible exactness the passing of that summer and his own sensations of remembering Memory dislikes motion Max says as he begins with painterly care It seems that Max and his maker are engaged not in the working out of a character s actions through time the usual business of a novel but in the limning of moments of stillness as a poem or a painting might John Crowley Art and Ardor Washington Post vom 13 November 2005 vgl auch Die See S 185 Die See S 186 Die See S 186f vgl etwa die Hinweise in der Rezension von David Grylls Fiction The Sea by John Banville The Sunday Times vom 12 Juni 2005 The narrator compares his face in a mirror to the last studies Bonnard made of himself and to an early self portrait by Van Gogh He notes that Rose variously resembles a Picasso portrait and a Duccio madonna and that his daughter with her spindly legs and big bum is like Tenniel s drawing of Alice Die See S 9 vgl Die See S 65 ich war ja damals standig auf der Jagd nach Gelegenheiten nacktes Fleisch zu sehen Das was meine Phantasie anregte waren naturlich die erotischen Erkundungen dieser himmlischen Wesen Thomas David Die Gezeiten der Erinnerung John Banville zeigt sich in Die See auf der Hohe seiner Kunst Neue Zurcher Zeitung 5 September 2006 Die Gotter des Olymps haben den streng christlich erzogenen Morden einst zu der Sunde des Schauens verleitet Im Ruckblick seiner Erzahlung erinnert er sich an die kaum mehr kindliche Leidenschaft mit der er als Elfjahriger in Buchern und Kunstzeitschriften die erotischen Erkundungen dieser himmlischen Wesen verfolgte deren unnahbare Herrlichkeit ihm in jenem fernen Sommer mit der faszinierenden Familie Grace dann leibhaftig vor Augen zu treten schien Die See S 104 Die See S 78 vgl Die See S 99f vgl die Hinweise in der Rezension von David Grylls Fiction The Sea by John Banville The Sunday Times vom 12 Juni 2005 Mr Grace is an old grinning goat god a satyr but also confusingly the Poseidon of our summer Mrs Grace is a daemon an avatar a maenad The twin children are also recruited for mythology Myles who is mute and has webbed toes the marks of a godling is a malignant sprite Chloe producing an archaic pipe note by blowing on a blade of grass is Pan Even the children s governess Rose is Ariadne on the Naxos shore Die See S 82ff John Banville Die See S 197 vgl Die See S 15 das Unheimliche sei mitnichten etwas Neues sondern vielmehr etwas Wohlbekanntes das nur in veranderter Gestalt zu uns zuruckkehrt das zum Wiederganger wird Die See S 20f Die See S 22 vgl Die See S 176 Die See S 21 At which point please go back and read that short paragraph about Mr Todd and tell me whether I m crazy or not The Toddery seems to me terribly miscalculated a shot at humor or wordplay that has scant chance of being the glove to enclose the cold hand Mr Banville is extraordinary on coldness of death David Thomson Heavy With Grief and Mourning Thick With Eccentric Verbiage The New York Observer 13 November 2005 John Crowley Art and Ardor Washington Post vom 13 November 2005 vgl die Hinweise in der Rezension von David Grylls Fiction The Sea by John Banville The Sunday Times vom 12 Juni 2005 vgl etwa die Rezension von Yvonne Zip Irish writer John Banville has a reputation as a brilliant stylist people like to use the word Nabokovian in reference to his precisely worded books His 14th novel The Sea which won the Man Booker Prize last month has so many beautifully constructed sentences that every few pages something cries out to be underlined The Christian Science Monitor 6 November 2005 so etwa David Thomson Heavy With Grief and Mourning Thick With Eccentric Verbiage 2005 He s a mystery Sensitive to a fault to the memories of hurt and the passions of childish cruelty he also sprinkles his book with eccentric verbiage levitant cracaleured horrent cinereal glair torsion caducous velutinous bosky and so on It s not just that this learning isn t shared by the other characters in the story far more deadly it s an ostentation that takes away from the emotion in Mr Banville s best writing Tibor Fischer Wave after wave of vocabulary Telegraph vom 6 Juli 2005 As the novel progressed I realised that it was more like sitting an exam than taking in a tale Banville s text is one that constantly demands admiration and analysis Bard of Hartford Nom d appareil Cracaleured If the preciosity was used solely for comic effect it would work better but I suspect Banville is after some elegiac granite here What sort of signal is this for a novel that s heavy with real grief and mourning in which the sea ultimately is the undeniable natural force that will claim us all just as in life it sometimes patiently allows itself to be a panorama of peace or beauty or calm David Thomson Heavy With Grief and Mourning Thick With Eccentric Verbiage The New York Observer 13 November 2005 Die See S 91 Er war ein Halunke wahrscheinlich sogar ein gefahrlicher und durch und durch ein frohlich unmoralischer Mensch Die See S 88 Die See S 80 litencyc com Memento des Originals vom 4 Mai 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www litencyc com Twins the Gods godlings strikingly alike watching the narrator across the edge of the water Gods or devils Heavenly twins who laugh like demons Who is watching whom I am seen therefore I am Claudia Kuhland Erinnerte Liebe Der meisterhafte Roman Die See des Booker Preistragers John Banville WDR Kritik vom 2 Oktober 2005 Die See S 107 Die See S 108 Die Spiegel Rezension online The Sea is a book I fear that won t do the Man Booker s reputation much good Of course the Man Booker prize shouldn t be allotted to a work on the basis of its probable readership it should be awarded on quality but nevertheless the Booker winner is one of the few titles that readers will pick up this year I reviewed The Sea three months ago and I m afraid I can t remember anything about it apart from the fact that it was set by the sea and that I was impressed by the vocabulary It s a nebulous oversubtle choice for the folks in Hampstead rather than the general reader nbsp Dieser Artikel wurde am 29 Januar 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die See amp oldid 238964270