www.wikidata.de-de.nina.az
Die Mauer ist ein deutscher Dokumentarfilm aus dem Jahr 1990 in dem der Kunstler Jurgen Bottcher seine personlichen Eindrucke von den letzten Tagen der Berliner Mauer verarbeitet FilmTitel Die MauerProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1990Lange 99 MinutenStabRegie Jurgen BottcherDrehbuch Jurgen Bottcher Thomas PlenertProduktion DEFA Studio fur Dokumentarfilme GmbHKamera Thomas PlenertSchnitt Gudrun Steinbruck Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Produktion und Veroffentlichung 3 Rezeption 4 Auszeichnungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenAm Beginn des Films ist ein Platz am Rande Berlins zu sehen auf dem die Reste der ehemaligen Berliner Mauer gelagert werden Von dort geht der Blick zuruck in das Zentrum Berlins als die Mauer noch stand jedoch so genannte Mauerspechte bereits auf der Westseite versuchen mit allen moglichen Werkzeugen kleine Teile des Betons abzuschlagen Selbst mehrere japanische Frauen in feiner Kleidung beteiligen sich an der Aktion um diese Teile mit in ihre Heimat zu nehmen Eine Frau legt ihr Ohr an die Mauer da sie auf der Ostseite den Beginn der Abrissarbeiten zu horen vermutet Die Dreharbeiten des Films betreffen den Bereich von der Spree uber das Reichstagsgebaude das Brandenburger Tor den Potsdamer Platz bis zur Niederkirchnerstrasse In der Nahe des provisorischen Grenzubergangs zwischen Ost Berlin und West Berlin befindet sich im Grenzgebiet ein Eingang zum ehemaligen S Bahnhof Potsdamer Platz der seit dem 13 August 1961 seiner eigentlichen Funktion beraubt war und nur noch als sogenannter Geisterbahnhof von den Grenztruppen der DDR bewacht wurde da die S Bahn Zuge von West nach West Berlin weiterhin unterirdisch durch Ost Berlin allerdings ohne Halt durchfuhren Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten versehen die Soldaten noch immer ihren Dienst die Zuge fahren weiter ohne Halt durch jedoch darf das Filmteam scheinbar unbehindert drehen Der Bahnhof sieht vollig verwustet aus wurde doch in den vergangenen Jahren nichts daran gemacht Ein gerahmtes Bild von Wilhelm Pieck sowie Ostberliner Werbetafeln aus dem Jahr 1961 an den Wanden zeugen von der Vergangenheit Wieder zuruck an der Mauer gehen mehrere Kinder in Berlin lebender auslandischer Arbeitskrafte dem Bauwerk an die Substanz so dass man bereits an einigen Stellen hindurchschauen kann und DDR Grenzsoldaten sehen dem Treiben zu Zwischen dem Martin Gropius Bau und dem Preussischen Landtag steht auf dem Todesstreifen zwischen der Hinterlandmauer und der Mauer nach Westberlin ein Postenfahrzeug vom Typ Trabant Kubel der von einer Touristin ausgiebig fotografiert wird Mit dem Einbruch der Dunkelheit geht es wieder zum Brandenburger Tor wo bereits viele Reporter auslandischer Rundfunk und Fernsehanstalten ihre Berichte fur die Heimatsender fertigen Grund der Aufregung ist das Entfernen des ersten Elements der Mauer was unter dem grossen Jubel der zuschauenden Bevolkerung stattfindet In den nachsten Tagen finden dort volksfestartige Zusammenkunfte interessierter Zuschauer statt Im Moment der Zerstorung der Mauer werden historische Filmzitate vom Kaiserreich uber die NS Diktatur bis zur Zeit der deutschen Teilung an die Mauer projiziert was verteilt uber den gesamten Film zu sehen ist Es folgen Filmaufnahmen von den Silvesterfeierlichkeiten 1989 1990 am BrandenburgerTor mit Besuchern aus aller Welt inklusive Feuerwerk Leider schaffen es auch einige Unvernunftige bis zur Quadriga zu kommen die dadurch grossere Schaden erleidet Bei Tageslicht beginnt das neue Jahr wie das vorhergehende geendet hat die bereits stark durchlocherte Mauer verliert immer mehr der begehrten Souvenirs Kinder verkaufen Stucke davon bereits fur funf bis zehn Deutsche Mark West Viele der Besucher verweilen aber auch an dem Gedenkort Weisse Kreuze um der Mauertoten seit 1961 zu gedenken Neu nach den vielen Jahren der fast unuberwindlichen Grenze ist ein kleiner Flirt zwischen einer jungen Frau aus der Bundesrepublik und einem Angehorigen der DDR Grenztruppen vor wenigen Wochen noch vollig undenkbar Eine Tanzerin im dunnen Kleid und barfuss versucht mit einer Rose im Mund vor einem grossen Publikum ihre Gefuhle im Verbund mit der Mauer auszudrucken Eines der grossten Events ist aber das Konzert des englischen Musikers Roger Waters Pink Floyd im ehemaligen Todesstreifen am Potsdamer Platz mit der Buhnenauffuhrung des Albums The Wall vor mehr als 200 000 Zuschauern Den Abschluss des Films bildet eine Kamerafahrt uber nicht beschadigte Mauerteile die zum offiziellen Verkauf angeboten werden Produktion und Veroffentlichung BearbeitenDer Film wurde vom DEFA Studio fur Dokumentarfilme GmbH produziert und hatte seine Premiere am 5 Oktober 1990 im Kino Arsenal in Berlin 1 Die erste Ausstrahlung im Fernsehen erfolgte am 17 Juni 1991 im Programm des Senders N3 Rezeption BearbeitenMichael Beeskow schreibt in der Neuen Zeit dass die gezeigten Aufnahmen gut sortiert sind und in ihrer Art selbst einem ausgepragten Empfinden fur Schonheit durchgangig schmeicheln Eine Berlinerin meint diese Bilder konnten aus einem Familienalbum sein welches sie sich immer wieder ansehen mochte 2 In der Berliner Zeitung 3 bemerkte Torsten Ruprich anlasslich der Erstausstrahlung im Fernsehen Mittlerweile hat sich das Leben in der Stadt normalisiert die Mauerspechte finden kein Futter mehr die Volksfeste wichen dem Alltag und die zeitliche Distanz trubt schon so manche Erinnerung Bottchers Bilder vom Geschehen an der Mauer ruhig pragnant und sensibel im Detail kolportiert er glanzend mit historischem Filmmaterial zur schrecklichen Geschichte des Bollwerks Der film dienst bezeichnete den Film als Meditation uber die Zeit gegen Jahresende 1989 90 Bottcher fange das die Mauer in spontanen Beobachtungen wie in kalkulierten Tafelbildern ein Dabei gelinge ihm erregende Aufnahmen stillgelegter unterirdischer Bahnhofe und metaphorische Bilder vom Auseinanderbrechen des antifaschistischen Schutzwalls Die Aufarbeitung sei immer dann reizvoll und interessant wenn die aus Fernsehfeatures sattsam bekannten Bilder mit experimentellem Mut uberarbeitet wurden 4 Auszeichnungen BearbeitenDer Film gewann bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 1991 den FIPRESCI Preis Forum und bekam im selben Jahr eine lobende Erwahnung beim Europaischen Filmpreis 5 Weblinks BearbeitenDie Mauer in der Internet Movie Database englisch Die Mauer bei filmportal de Die Mauer bei der DEFA StiftungEinzelnachweise Bearbeiten Die Mauer In filmportal de Deutsches Filminstitut abgerufen am 3 Juni 2015 Neue Zeit vom 19 Dezember 1990 S 12 Berliner Zeitung vom 17 Juni 1991 S 22 Die Mauer In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 3 Juni 2015 Die Mauer Awards Internet Movie Database abgerufen am 3 Juni 2015 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Mauer 1990 amp oldid 225459639