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Das letzte von dem italienischen Maler Correggio geschaffene Altarbild Die Madonna des heiligen Georg gehort zum Bestand der Gemaldegalerie Alte Meister in Dresden Die Madonna des heiligen GeorgAntonio da Correggio um 1530 32Pappelholz285 190 cmGemaldegalerie Alte MeisterVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Inhaltsverzeichnis 1 Bildbeschreibung 1 1 Perspektive 1 2 Maria mit dem Kind 1 3 Die Heiligen 1 3 1 Johannes der Taufer 1 3 2 Geminianus von Modena 1 3 3 Petrus Martyr 1 3 4 Georg 1 4 Die Putti 2 Provenienz 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBildbeschreibung Bearbeiten Die Madonna des heil Georg In stattlicher Halle deren runder reich mit Fruchtkranzen geschmuckter Kuppelansatz von zwei steinfarbigen in den Zwickeln auf dem Gesimse stehenden Engeln getragen wird thront Maria etwas verkurzt von unten gesehen auf hohem Postamente vor dem Rundbogen durch welchen man in s Freie hinausblickt Das nackte Christkind auf ihrem Schoosse streckt seine beiden Aermchen nach der linken Seite aus wo der heil Bischof Geminianus sein Kirchenmodell dem Engel abnimmt wahrend weiter vorn Johannes der Taufer in schmucker Junglingsgestalt den linken Fuss auf die Thronstufe setzt und mit der Rechten zum Heiland empor deutet Rechts steht der Martyrer Petrus in seinem Monchsgewande und spricht lebhaft mit den Handen weiter vorn aber den linken Fuss auf das Haupt des erlegten Drachens setzend den linken Arm in die Seite stemmend halb von hinten gesehen der jugendliche Ritter Georg zu dessen Fussen vier nackte Kindergestalten mit seinem Helm und seinen Waffen spielen Karl Woermann Katalog der Koniglichen Gemaldegalerie zu Dresden Dresden 1887 Perspektive Bearbeiten nbsp Parmigianino Selbstbildnis im Konvexspiegel 1523 Das Bild kann exemplarisch fur den Ubergang der Malerei von der Hochrenaissance zum Manierismus gelten dessen Raffinesse sich hier vor allem in der Perspektive zeigt Correggio stellt hier eine Sacra Conversazione vor die wie mit einem Weitwinkelobjektiv aufgenommen die traditionellen Perspektiven uberwindet und damit zu einer Uberhohung der auf dem Thron sitzenden Madonna mit dem Kind kommt Diese Form der Darstellung wie in einem konvexen Spiegel war ein beliebtes Motiv dieser Malereiepoche deren Ideal die Uberwindung des Naturvorbildes zugunsten eines gesteigerten Ausdruckes war 1 Maria mit dem Kind Bearbeiten In der Mitte des Bildes sitzt die Madonna mit ihrem Kind auf dem Schoss auf einem Thron Der Knabe streckt die Armchen nach links zum Stadtmodell von Modena aus da es das wahrscheinlich gerne zum Spielen haben mochte Die Fusse der Madonna befinden sich auf einem Podest das genau in der optischen Achse des Bildes angeordnet ist Gekleidet ist sie wie auch in vielen anderen Madonnenbildern mit einem blauen Kapuzenmantel uber rotem Hemd und mit goldenem Stoffschleier Die Heiligen Bearbeiten Folgende Figuren umsaumen den Thron der Maria v l n r Johannes der Taufer Bearbeiten nbsp Johannes d Taufer Correggio zugeschrieben aus der Kirche S della Misericordia in CorreggioIm Gegensatz zu den uberlieferten Darstellungen ist Johannes der Taufer hier in einer lieblichen Jugendlichkeit dargestellt die ware er nicht uber seine Attribute Kreuzstab Zeigegestus der Hand Kamelhaarmantel ungepflegte Barfussigkeit zu erkennen auch als weibliche Figur gedeutet werden konnte Diese Grenzuberschreitung als Merkmal des Manierismus baut auf die Darstellungen des Taufers als jugendlicher Asket auf die seit der Fruhrenaissance vor allem in Italien nicht unublich waren nbsp Agnolo Bronzino nbsp Guercino nbsp Andrea del SartoGeminianus von Modena Bearbeiten Der Hl Geminianus halt das Stadtmodell von Modena von einem Putto unterstutzt in seinen Handen Gewandet ist er in seine Kasel die Krumme seines Krummstabes konnte hinter dem Kopf des Taufers zu sehen sein Petrus Martyr Bearbeiten nbsp Die Waffe im Kopf des Martyrers und der Dolch in der Brust Ausschnitt aus einem Kupferstich 1750 Petrus Martyr der Namensgeber der auftraggebenden Bruderschaft steht rechts neben dem Thron und blickt mit stark zur Seite geneigten Kopf zur Maria empor wahrend seine Linke aus dem Bild hinausweist Gekleidet ist er mit schwarzer Kukulle uber weisser Tunika Seine unnaturliche Kopfhaltung kann mit seinem haufigsten Attribut einem Messer oder Schwert in klaffender Kopfwunde erklart werden wobei nur die Spitze dieser Waffe uber seiner Stirn zu erkennen ist Mit Hilfe dieses Kunstgriffes war es fur Correggio moglich eine direkte Darstellung dieses sichtlich brutalen Attributes zugunsten der heiteren und lichten Szenerie vermeiden Ein weiteres Attribut der in der Brust steckende Dolch ist ebenfalls nur schwer zu erkennen nbsp Lorenzo Lotto nbsp Cima da Conegliano nbsp Vittore CarpaccioGeorg Bearbeiten Der heilige Georg in der Rustung eines romischen Offiziers blickt mit Siegerpose ins Publikum sein linkes Bein hat er auf den abgeschlagenen Kopf des Drachen gestutzt Sein Beinzeug besteht aus Leder seine Schuhe tragen Sporen Die Putti Bearbeiten Die im Vordergrund spielenden Putti sind der Literatur nach einem antiken Motiv angelehnt dass der Maler Aetion anlasslich der Vermahlung Alexanders des Grossen mit Roxane geschaffen hatte 2 Lukian hatte das Bild und die dargestellten Amoren zweihundert Jahre spater wie folgt beschrieben Auf einer andern Seite des Bildes spielen Amoren mit Alexanders Waffen zwei derselben tragen seine Lanze und geberden sich dabei wie Zimmerleute wenn sie einen schweren Balken auf den Schultern haben ein andres Paar zieht einen Dritten der den Konig selbst vorstellt wie auf einem Wagen auf seinem Schilde heran den sie an den Handhaben gefasst halten Noch ein Anderer ist in den ruckwarts liegenden Panzer gekrochen wo er zu lauern scheint um das letztere Paar wenn es in seine Nahe kame zu erschrecken Uebrigens ist dieses Beiwerk nichts weniger als blosses mussiges Spiel des Kunstlers Aetion wollte damit Alexander s Liebe zu kriegerischen Thaten andeuten die ihn uber der schonen Roxane der Waffen nicht vergessen liess Ubersetzt von August Friedrich Pauly Lucian s Werke Funftes Bandchen Metzler Stuttgart 1827 S 601 Der Maler Sodoma ein Zeitgenosse Correggios hat diese Szene in einem Fresko in der Villa Farnesina in Rom darzustellen versucht nbsp Provenienz Bearbeiten nbsp Vorskizze zum Gemalde farbigDas Gemalde wurde im Auftrag der Bruderschaft San Pietro Martire in Modena 1530 1532 geschaffen Obwohl die Bruderschaft sehr besorgt um das Bild war konnte sie sich doch dem Drangen des Herzogs Francesco I d Este nicht widersetzen der das Bild im Jahre 1649 fur seine Gemaldegalerie forderte Als Entschadigung bot er eine Kopie von Guercino komplett mit Rahmen nebst einem furstlichen Geschenk Aus der herzoglichen Galerie in Modena gelangte es zusammen mit weiteren 100 Gemalden 1746 nach Dresden 3 Literatur BearbeitenWilhelm Schafer Catalog der Koniglichen Gemalde Gallerie zu Dresden Kaufmann s Buchhandlung Dresden 1876 S 20 Harald Marx Hrsg Gemaldegalerie Alte Meister Band I Die ausgestellten Werke Verlag der Buchhandlung Walther Konig Koln 2005 S 90 91 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Julius Mosen Der heilige Georg in Die Dresdener Gemalde Galerie Arnoldische Buchhandlung Dresden und Leipzig 1844 S 21 Quellen und VolltexteEinzelnachweise Bearbeiten Ingo F Walther Malerei der Welt Taschen Koln 2002 S 157 Karl Woermann Text Konigliche Gemalde Galerie zu Dresden Verlag Adolphe Braun amp Cie Dornach i E und Paris 1884 S 176 Julius Meyer Correggio Verlag Wilhelm Engelmann Leipzig 1871 S 315 Normdaten Werk GND 7644043 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Madonna des heiligen Georg Correggio amp oldid 233306460