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Das Deutsche Kolonialhaus war ein deutsches Unternehmen des Berliner Kaufmanns Bruno Antelmann fur Produkte aus den deutschen Kolonien Es hatte seinen Stammsitz in der Jerusalemer Strasse 28 bezog jedoch 1903 ein reprasentatives Gebaude an der Lutzowstrasse Berlin Tiergarten Das Deutsche Kolonialhaus Lutzowstrasse 89 90 Geschichte Bearbeiten nbsp Werbeanzeige des Deutschen Kolonialhauses in der Zeitschrift Der TropenpflanzerBruno Antelmann hatte in den 1880er Jahren eine Kolonialwarenhandlung in der Jerusalemer Strasse 28 in Berlin eroffnet Antelmann spezialisierte sich bald nach Grundung der ersten deutschen Kolonien auf Waren aus deutschem Anbau Im Jahre 1896 war Bruno Antelmann im Bereich der Kolonialwaren in Deutschland fuhrend und so betrieb er auf der 1 Deutschen Kolonialausstellung in Treptow einen eigenen Verkaufsstand Das Deutsche Kolonialhaus verfugte im Jahr 1900 neben Berlin uber Niederlassungen in Dresden Frankfurt am Main Leipzig Kassel Munchen und Wiesbaden daruber hinaus existierten mehr als 400 Verkaufsstellen in weiteren deutschen Stadten 1903 wurde das grosse und prachtige Deutsche Kolonialhaus in der Lutzowstrasse 89 90 errichtet Die Architektur orientierte sich dabei an kolonialen Motiven Die orientalisch aussehende Front mit hochaufragender Kuppel wurde von Statuen berittener Elefanten Lowen afrikanischer Krieger und den Namen der deutschen Kolonien geschmuckt Die Ausfuhrung geht auf Rudolf Hellgrewe zuruck der auch die Innenausstattung durch kolonial inspirierte Deckengemalde bereicherte Der neue Gebaudekomplex beherbergte in Vorder und dem uber einen Innenhof zu erreichenden Hinterhaus Geschafts und Lagerraume aber auch einen enormen Verwaltungsapparat der sich wiederum in Aufsichtsrat die sogenannte Expeditionsabteilung Organisation von Verpackung und Versand sowie die Marketing Abteilung fur reichsweite Werbung aufteilte nbsp Stille Nacht heilige Nacht gesungen von schwarzen Kindern und Jugendlichen Attraktion im kolonialen WeihnachtsgeschaftDas Deutsche Kolonialhaus bemuhte sich die Erzeugnisse der deutschen Schutzgebiete unter zuverlassiger Kontrolle ihrer Echtheit dem deutschen Publikum nahezubringen und den deutschen Markt auf diese Weise nach und nach von dem Import fremder Kolonialerzeugnisse immer mehr unabhangig zu machen Der Betrieb stand unter der fachlichen Aufsicht der Deutschen Kolonialgesellschaft Die Produktpalette reichte von Usambara Kaffee Samoa Kakao Kamerun Schokolade uber Kokosnussmakronen Kolonialgeback Rohtabak und Neu Guinea Zigarren bis hin zu Kiautschou Zigaretten Kola Likor und Erdnussol Orientalische Waren aus dem verbundeten Osmanischen Reich erganzten das Angebot Doch nicht nur Lebensmittel auch Ethnographica Schnitzereien und Schmuck aus Afrika Wohnaccessoires zum Beispiel Palmbastmatten Felle ausgestopftes afrikanisches Wild und Kolonialliteratur waren zu haben Die Angestellten des Deutschen Kolonialhauses stammten nicht selten selbst aus den deutschen Kolonien und sollten das exotische Flair in den Verkaufsraumen vervollstandigen Es sind die Sohne angesehener eingeborener Familien die zumeist durch die Herrns Gouverneure der einzelnen Schutzgebiete an den Chef des Deutschen Kolonialhauses Antelmann zur Erziehung und beruflichen Ausbildung empfohlen wurden Von der Exotik des Deutschen Kolonialhauses liessen sich auch Kaiser Wilhelm II und der Grossherzog Friedrich Franz IV von Mecklenburg Schwerin anstecken und Bruno Antelmann wurde zum Hoflieferanten ernannt 1914 verkaufte Bruno Antelmann das Deutsche Kolonialhaus an die Firma Woermann die das Gebaude bis etwa 1935 als Lager nutzte Im Zweiten Weltkrieg wurde es bis auf die Grundmauern zerstort heute befinden sich dort moderne Burogebaude Die monumentalen Portallowenfiguren befinden sich heute auf dem Kunsthof des Heimatmuseums Reinickendorf Literatur BearbeitenRolf Opprower Auf Lowenjagd in der Steinwuste Steinerne Menagerie der Wustenkonige Als Torhuter und auf Denkmalsockeln In Der Tagesspiegel 16 April 1961 Joachim Zeller Das Deutsche Kolonialhaus in der Lutzowstrasse In Ulrich van der Heyden Joachim Zeller Hrsg Kolonialmetropole Berlin Eine Spurensuche Berlin 2002 S 84 93 52 503095 13 364874 Koordinaten 52 30 11 1 N 13 21 53 5 O Normdaten Korperschaft GND 1073072282 lobid OGND AKS VIAF 62146998599818942861 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsches Kolonialhaus amp oldid 238307731