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Die Deutsche Volksfront auch Zehn Punkte Gruppe genannt war eine 1936 in Berlin gegrundete und 1938 zerschlagene vorwiegend sozialdemokratisch gepragte Widerstandsgruppe um Hermann Brill gegen das nationalsozialistische Regime Inhaltsverzeichnis 1 Grundung und Ziele 2 Wirkung und Zerschlagung 3 Volksfrontbestrebungen im Exil 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGrundung und Ziele BearbeitenBeeinflusst von Ereignissen im Ausland kam in Berlin eine Reihe von nicht emigrierten Sozialdemokraten zusammen um am 21 Dezember 1936 ein Grundungsdokument fur die Deutsche Volksfront zu erarbeiten Unter diesen waren Otto Brass Hermann Brill Oskar Debus Franz Petrich Fritz Michaelis 1 Johannes Kleinspehn und Otto Jenssen Ob auch die Abgesandte der Kommunistischen Internationale in Berlin Elli Schmidt daran beteiligt war ist nicht klar erwiesen Das Manifest der Gruppe enthielt zehn Punkte daher auch der Name der Vereinigung Ziel war es eine Plattform fur alle liberalen demokratischen sozialistischen und kommunistischen Gruppen in Deutschland zu bilden Die Gruppe strebte ein Deutschland der politischen sozialen und wirtschaftlichen Demokratie an Die Aussenpolitik sollte auf Frieden und Versohnung ausgerichtet sein Im Bereich der Wirtschaftspolitik forderte die Gruppe ein Ende des nationalsozialistischen Reichserbhofgesetzes die Aufteilung des Grossgrundbesitzes sowie die Verstaatlichung der Grossindustrie Die fuhrende Personlichkeit der Gruppe war Hermann Brill Von diesem stammten auch die zentralen theoretischen Schriften Deutsche Ideologie 1937 Begrundung eines deutschen Volksfrontprogramms 1937 sowie Freiheit 1938 In den Schriften lehnte er einen deterministischen Marxismus ab und sprachen sich fur eine geistige Erneuerung aus Ein neuer Mensch entsteht kritisch aktiv im Denken und Tun schopferisch und tragisch in erlebter Humanitat 2 Wirkung und Zerschlagung BearbeitenDie Gruppe hatte sporadische Kontakte zum Exilvorstand der SPD und zur Sozialistischen Internationale in Brussel aber auch zur Gruppe Neu Beginnen Kontakte mit der Exil KPD in Moskau lehnte die Volksfront ab Der Zwang zur Konspiration verhinderte indes eine nennenswerte Wirkung der Gruppe in Deutschland Sie war zu schwach fur einen direkten Widerstand und plante daher fur die Zeit nach dem Zusammenbruch des NS Regimes Im Jahr 1938 wurde die Gruppe von der Gestapo zerschlagen Einige ihrer Mitglieder wurden 1939 verhaftet und zu hohen Zuchthausstrafen verurteilt Siehe auch Antinazistische Deutsche VolksfrontVolksfrontbestrebungen im Exil BearbeitenInitiativen zu einer Volksfront aus SPD und KPD gab es seit langerem Insbesondere von der Kommunistischen Internationale und der KPD wurde im Jahr 1935 eine Aktionseinheit der beiden Parteien gefordert Die Exil SPD lehnte dies nach den Erfahrungen wahrend der Weimarer Republik ab Vom Vorbild der Volksfrontregierungen in Frankreich und in Spanien beeinflusst kam es 1936 in Paris zur Bildung eines Ausschusses zur Vorbereitung einer deutschen Volksfront des sogenannten Lutetia Kreises Daran beteiligt waren unter anderem Willi Munzenberg Heinrich Mann Rudolf Breitscheid Walter Ulbricht Paul Hertz Arnold Zweig Lion Feuchtwanger und Georg Bernhard Literatur BearbeitenManfred Overesch Deutsche Volksfront In Wolfgang Benz Walter H Pehle Hrsg Lexikon des deutschen Widerstandes Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 596 15083 3 S 194 196 Manfred Overesch Hermann Brill in Thuringen 1895 1946 Ein Kampfer gegen Hitler und Ulbricht Bonn 1992 ISBN 3801240363 Hartmut Mehringer Sozialdemokratischer und sozialistischer Widerstand In Peter Steinbach Johannes Tuchel Hrsg Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur 1933 1945 Bonn 2004 ISBN 3 89331 539 X S 73 f Weblinks BearbeitenGrundungsdokument und Uberlieferungsgeschichte auf DigitalisatEinzelnachweise Bearbeiten Laurenz Demps Ingo Materna Geschichte Berlins von den Anfangen bis 1945 Dietz 1987 ISBN 978 3 320 00829 1 S 665 Overesch Deutsche Volksfront S 195 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Volksfront amp oldid 235215663